Lehramt in Potsdam oder im Westen???

1. offizieller Beitrag

    Hallo an alle Abiturienten bzw. Studenten !!!


    Ich habe eine dringende Frage zu dem Lehramtsstudium.
    Zuerst möchte ich sagen, dass ich auf jeden Fall später mal im Ausland arbeiten will und daher ein Bachelor/Master-Studium vorziehe. Konkret möchte ich folgendes studieren : Lehramt an Gymnasien mit den Studiengängen Französisch und Spanisch (Bachelor/Master).
    Das große Problem ist bei mir nun der Studienort. Da ich in Brandenburg wohne, wäre die naheliegendste Uni in Potsdam. Es ist sicherlich eine schöne, preiswerte Stadt, aber ich habe weder etwas Gutes von der Potsdamer Uni gehört, noch Schlechtes.
    Fakt ist auch, dass ich auf jeden Fall in einem anderen Bundesland mein Referendariat (somit Master) machen möchte und auch arbeiten will. Aus eigener Erfahrung weiss ich, dass die Brandenburger Schulen katastrophal sind (Ausstattung, Qualität, kein Spanischunterricht etc.). In den anderen Ost-Unis wurde bisher noch nicht auf Bachelor umgestellt – daher käme nur Potsdam in Frage.
    Da ich viele Freunde und Bekannte in NRW habe, überlege ich, ob ich nicht nach Dortmund oder Münster gehe. Hier ist nun das Problem, dass in NRW die Studiengebühren schneller eingeführt werden. Außerdem habe ich von anderen Studenten gehört (ich selbst machte andere Erfahrungen), dass ein Studium in Westdeutschland immer teurer ist als ein Ost-studium. Bei den Studentenwohnheimen habe ich aber selbst keine großen Preisunterschiede ausmachen können.
    Wer hat da schon Erfahrungen gemacht ?? Wo würdet Ihr Lehramt (Bachelor/Master) studieren??
    Würdet Ihr in Potsdam studieren, obwohl ihr bereits wisst, dass ihr Euren Job dort nicht ausüben wollt?


    Ich wäre Euch echt megadankbar, wenn Ihr mir ein paar Ratschläge geben könntet. Es ist echt zum Verzweifeln.
    Schon mal Danke im Voraus.


    Grüsse
    Steffen

    Also ich studiere an der Potsdamer Uni und bin überhaupt nicht begeistert. Also zu Spanisch kann ich Dir nicht viel sagen, höchstens zu Französisch... Aber der Lehrstuhl für Romanistik ist ja eh eins. Das ist für mich der erste Punkt der Kritik. Du lernst dort nicht nur Französische Sprachwissenschaft, sondern auf einmal wird von Dir erwartet, daß Du ein Referat über Italienisch hältst, was mit Deinem Studium aber gar nichts zu tun hat. Und für Klausuren musst Du den Mist dann auch lernen.
    Die Professoren sind zwar ganz okay, die meisten jedenfalls, aber Veranstaltungen in Erziehungswissenschaften sind so überfüllt, daß Du aus den Seminaren rausfliegst und Dich somit niemals an Deine Studienzeit halten kannst - soviel dann also zu Studiengebühren. Wie es im Bachelor/Master System ist, weiß ich allerdings nicht, da ich Staatsexamen studiere.
    Ich selbst habe mein Studium in Bremen begonnen und da war alles um einiges organisierter. Mit Referendariatsplätzen sieht es derzeit zumindest für Fächerkombi Frz. Englisch sehr schlecht aus, ein Kommilitone von mir wartet bereits seit 1,5 Jahren. Ich glaube, daß die Chancen in anderen Bundesländern besser aussehen, vor allem wenn man dort auch studiert hat. Allerdings wird in wenigen Jahren wahrscheinlich so ein Lehrermangel herrschen, daß Du überall angenommen wirst...
    Tja, Du siehst, ich würde nicht noch einmal in Potsdam studieren. Hoffe, ich konnte Dir etwas helfen. Viele Grüße, Julchen

    Hallo Steffen,


    Zitat

    du schriebst am 22.11.2005 13:57:
    Zuerst möchte ich sagen, dass ich auf jeden Fall später mal im Ausland arbeiten will und daher ein Bachelor/Master-Studium vorziehe.


    "Im Ausland" kannst du auch ohne BA/MA-Studiengang arbeiten. Oder umgekehrt: selbst ein MA-Abschluss garantiert dir nicht die rechtlich-mögliche Einstellung in den Schuldienst z.B. der Schweiz, nur weil die hier zufällig auch nach BA/MA-Systemen arbeiten. BA/MA soll zwar die Harmonisierung, Flexibilität usw. usf. auf Europa-, evt. sogar weltweiter Ebene bringen, aber wenn du dir die tatsächlichen Unterschiede in der Lehrerbildung nur innerhalb Deutschlands anschaust (und dann davon ausgehst, dass alle föderal strukturierten Staaten Europas ihre Studiengänge ähnlich "variabel" gestalten), kommst du in einigen Bundesländern schon an die Grenze der "innerdeutschen" Anerkennung der Studienabschlüsse.


    Ich würde mich an deiner Stelle eher fragen:
    In welchem Ausland möchtest du später arbeiten?
    Als was möchtest du dort arbeiten?


    Ich bin z.B. mit 1./2. Staatsexamen und einem EZW-Diplom in die Schweiz gegangen und habe "trotzdem" Arbeit, zwar nicht an einer Schule, aber bei einer Hochschule (Wunsch-Arbeitgeber). Die Anerkennung des 2. Staatsexamens läuft immer noch, abgegeben habe ich die Unterlagen im Juni. :rolleyes: Diese Anerkennungsverfahren werden die einzelnen europäischen Länder aber für Bereiche wie das staatliche Bildungswesen auch bei flächendeckender Einführung des BA/MA beibehalten, einfach, weil die Unterschiede in der Lehrerausbildung und die "regionalen Unterschiede" zu gross sind.


    Zusammengefasst: für eine Arbeit als Lehrer im Ausland dürfte es ziemlich egal sein, ob du BA/MA oder staatsexaminiert bist. Anerkennen lassen musst du deine Abschlüsse trotzdem von den diversen staatlichen Stellen. Vermutlich wirst du - sofern die Anerkennung deiner Zeugnisse erfolgt ist - inländischen Bewerbern dennoch nicht wirklich gleichgestellt werden.


    Möchtest du im Ausland als Lehrer arbeiten, kannst du dich doch, egal, ob Staatsexamina oder BA/MA, im Auslandsschulwesen des Bundes bewerben.


    Mein Cousin studiert Spanisch auf Lehramt an der TU Dresden und findet es bisher (er ist im 1. Semester) ganz in Ordnung. Setz dich in einigen Unis, die dir geeignet erscheinen, in eine Vorlesung, sprich mit der Fachschaft, evt. Fachstudienberatung...


    LG, das_kaddl.


    PS: Greifswald und Erfurt - als "Ost-Unis" - haben schon auf BA/MA umgestellt; leider bildet Erfurt aber keine Gymnasiallehrer aus (nur GS/RS/SO). ;)

    • Offizieller Beitrag

    Auch wenn's vielleicht nicht das Hauptentscheidungskriterium sein sollte: Bei Sprachen wirst Du so gut wie nur in Golm sein und das ist am A...nderen Ende der Stadt...


    Gruß leppy

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