Hallo,
an unserer Schule wurde vor einigen Jahren ein bilingualer Zug in Englisch eingerichtet, zusätzlich zu einem musikalischen (Bläserklasse) und naturwissenschaftlichen Zweig. Ich unterrichte eines der Sachfächer, die davon betroffen sind - allerdings habe ich kein Englisch, sondern unterrichte die "nichtbilingualen" Schüler. Meine Kollegen und ich haben zunehmend den Eindruck, dass wir - drastisch ausgedrückt - dabei deutliche Einbußen erlitten haben. Und zwar dahingehend, dass durch diese vielfältige Spezialisierung zunehmend Klassen entstehen, in denen sich die Schüler sammeln, die leistungsschwächer, weniger motiviert und auch vom Elternhaus nicht gerade begünstigt sind. Das zeigt sich im Lernverhalten, im Sozialverhalten und in der Leistungsbilanz. Kurz: unser Unterricht wird v.a. seit der Bildung des bilingualen Zweigs schwieriger und wir befürchten, dass sich, wenn demnächst die diversen Spezialgruppen in der Oberstufe angelangt sind, auch negative Auswirkungen auf die Kurswahl zu Lasten unseres Faches ergeben. Wir haben dieses Problem auch in der Gesamtkonferenz angesprochen, allerdings wird dann von den Englischkollegen und unserem Schulleiter meist gleich abgewunken und die Erfolge von Bilingual massiv hervorgehoben. Ich wüsste jetzt gern, ob solche Nebenwirkungen von Bilingualklassen auch an anderen Schulen aufgetreten sind - bitte aber keinen "Bilingual ist wichtig und modern"- Thread daraus machen, darum geht es mir nicht, das höre ich täglich.
Herzliche Grüße Eugenia