Das Thema hatten wir hier im Forum schon einmal, angestoßen übrigens durch Anja. In Hessen gibt es zum Glück verpflichtenden und von studierten Sportlehrern erteilten Schwimmunterricht in der Grundschule und Sek I (vorausgesetzt, ein Schwimmbad existiert in Schulnähe 
).
Für Ruhe sorgen und Schwimmunterricht
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Und da sollte man auch etwas strikter bei kulturellen Empfindlichkeiten sein.
Jupp ... sehe ich ganz klar auch so. Der Europäische Gerichtshof übrigens auch:
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In Hessen gibt es zum Glück verpflichtenden und von studierten Sportlehrern erteilten Schwimmunterricht in der Grundschule und Sek I (vorausgesetzt, ein Schwimmbad existiert in Schulnähe ).
In Hessen ist allerdings im Einzelfall auch die Abmeldung vom Schwimmunterricht möglich, sofern die Schülerinnen bzw. Eltern durch anerkanntes islamisches Rechtsgutachten belegen können, dass der gemeinsame Schwimmunterricht nicht mit den Glaubensgrundsätzen vereinbar ist. Diese Gutachten sind allerdings gar nicht so einfach zu bekommen, wie man meint. In einem Fall hier im Schulamtsbezirk mussten die Eltern einen islamischen Rechtgelehrten mit Sitz in London bemühen, um das für ihre Glaubensrichtung maßgebliche Gutachten zu bekommen.
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Spannend was bei euch möglich ist wenn gleichzeitig der Europäische Gerichtshof dem Schweizerischen Bundesgericht Recht gibt und damit Integration über Glaubensfreiheit stellt.
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Spannend was bei euch möglich ist wenn gleichzeitig der Europäische Gerichtshof dem Schweizerischen Bundesgericht Recht gibt und damit Integration über Glaubensfreiheit stellt.
Wenn man ein Recht hat gibt es ja trotzdem keinen Zwang, dies auch unbedingt durchzusetzen.
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...wäre in diesem Fall aber angebracht.
Erstens sollten alle Kinder schwimmen können, das kann schlicht Leben retten.
Und zweitens müssen ewigrückständige endlich mal die Uhr lesen lernen (also im Bereich "Jahrhundert"), und, wenn sie an der Gegenwart teilhaben wollen (sprich hier leben) lernen wie das geht. Wenn sie das nicht wollen, müssen sie halt nach wie vor in der Vergangenheit leben - und eben nicht in Mitteleuropa.Erstaunlicherweise kommen die Mädchen, für die sowas überhaupt relevant sein könnte, zumindest bei uns von selbst auf die Idee, in der Oberstufe wieder schwimmen zu wollen. Ist ja schließlich ein Wahlfach. Und die Oberstufenkurse sind (im Gegensatz zu den Mittelstufenkursen) nicht zwingend nach Geschlechtern getrennt... im Endeffekt sind sie es nachher doch, zumindest habe ich in meinen Kursen nur Mädchen, aber das liegt einzig an deren Wahlverhalten - entweder die Jungs spielen einfach lieber Fußball oder Basketball, oder sie wollen einfach keine SportlehrerIN - mir ist es egal. Ich habe Mädchen aus aller Welt in Kursen, in denen auch Schwimmen eine Sportart ist. Und denen macht das Spaß. Und das ist gut so.
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Wollsocken: In Deutschland ist es die ungünstige Kombination aus falsch verstandener politischen Korrektheit, die Nachwehen der NS-Zeit (grundsätzliches Totschlagargument: "Dann bist du eben ein Nazi." - mit Erfolgsgarantie
), und demographischen Begebenheiten, die einen dazu nötigt, entsprechende Grundsatzdebatten immer wieder führen zu müssen. Ich bin der Meinung, dass der Artikel mit der Religionsfreiheit in dieser Offenheit nicht mehr zeitgemäß ist und konkretisiert werden müsste, da Schwimmunterricht, Kopftuch, Schweinefleisch und co. vermutlich zur Zeit der Veröffentlichung keine Themen waren und man schon froh war, dass durch die reine Religionszugehörigkeit die körperliche Unversehrtheit nicht mehr in Gefahr war. -
Schwimmunterricht, Kopftuch, Schweinefleisch
Äpfel, Birnen, Bananen. Es bringt uns keinen Schritt weiter, wenn wir nicht endlich aufhören, alles in den gleichen Sack zu schmeissen, was nur ansatzweise mit Religion zu tun hat. Hör doch mal mit diesem blöden Schweinefleisch auf. Du wirst einem Vegetarier hoffentlich auch keinen mangelnden Integrationswillen vorwerfen. Wenn Du allen muslimischen Frauen das Tragen des Kopftuchs in der Öffentlichkeit verbieten willst, musst Du auch allen christlichen Ordenszugehörigen das Tragen des Habits verbieten. Deutschland ist kein laizistisches Land, die Schweiz übrigens auch nicht. Die Sache mit dem Schwimmunterricht ist eine völlig andere Kiste.
In Deutschland ist es die ungünstige Kombination aus falsch verstandener politischen Korrektheit, die Nachwehen der NS-Zeit
Nee Du. Im Jahre 2018 des Herrn ist mir das dann doch zu einfach. Jetzt fällt mir gerade nicht mehr ein, wer zuletzt den Spruch losgelassen hat aber: "Die Deutschen würden ja rebellieren ... wenn ihnen jemand die Erlaubnis dazu erteilen würde."
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Wollsocken: Das sind natürlich alles verschiedene Sachen, aber alles wird mit besagter Religionsfreiheit begründet (vgl. die Motive von Vegetariern. Gerade wenn es um einen Widerspruch kultureller Eigenschaften des jeweiligen Landes geht, muss aber geprüft werden, was die Religionsfreiheit abdeckt und was nicht mehr, da dies aktuell noch nicht ausreichend geklärt ist. Da ist für den Einen die Sache mit dem Schweinefleisch (bzw. noch stärker das Schächten von Tieren) bereits ein No-Go, für den Anderen die Sache mit dem Schwimmunterricht, für Dritte Zwangsehe und Vielweiberei.
Mit dem zweiten Kommentar kann ich leider nicht viel anfangen
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was die Religionsfreiheit abdeckt und was nicht mehr, da dies aktuell noch nicht ausreichend geklärt ist
Doch, vieles ist da eigentlich sehr eindeutig geklärt nur häufig getraut man (= der Deutsche an sich, und darauf bezieht sich Teil 2 meines vorherigen Beitrags) sich nicht, geltendes Recht einfach umzusetzen. Hast Du den von mir weiter oben verlinkten Artikel überhaupt mal gelesen? Der Schwimmunterricht ist in Basel-Stadt gesetzlich verpflichtend und deshalb wurden die Eltern der Mädchen, die da nicht teilnehmen sollten, gebüsst. Der Europäische Gerichtshof bestätigt die Rechtmässigkeit dieser Entscheidung. Auch in Deutschland hat jedes Bundesland sein Schulgesetz und da wirst Du im Zweifelsfall fündig, was geht und was nicht geht.
Das Nichtessen von Schweinefleisch kollidiert hingegen mit keinerlei Gesetzen und Verordnungen. Es ist auch vollkommen unerheblich, warum jemand kein Schweinefleisch isst. Sei es, weil er Moslem ist, weil er Vegetarier/Veganer ist oder weil er einfach kein Schweinefleisch mag. Das geht keinen was an, ergo braucht man es gar nicht erst zu diskutieren. Jetzt kommst Du in dem Zusammenhang auch noch mit dem Schächten von Tieren daher und das hat natürlich mit dem Nichtessen von Schweinefleisch auch überhaupt nichts zu tun. Tierhaltung und Tierwohl sind in Deutschland gesetzlich geregelt. Der Gesetzgeber kann festlegen, ob das Schächten erlaubt oder verboten ist und zwar im Sinne des Tierwohls und gegen die Religionsfreiheit. Ich weiss es ehrlich gesagt nicht, wie es geregelt ist und es ist mir auch wurscht, weil deutsche Gesetze für mich eh nur noch eine untergeordnete Rolle spielen.
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Echt nicht?
Das ist eine Satire. Vielleicht sagt dir der Begriff was.
Da wird darauf angespielt, Deutsche würden für "alles" eine Erlaubnis brauchen - schlimmstenfalls sogar, um beim Kacken zu stinken.Und... weil eben keiner sich was "traut".
Umkehrschluss - bei der sozialen Ungerechtigkeit, wären wir z.B. Franzosen, hätte der Reichstag schon dreimal gebrannt.
Jetzt verstanden?Und mal zum Thema "Kopftuch" - das schreibt der Koran exakt bei Gebet vor, alles andere ist chauvinistisches Gedankenungut, und es bedarf oft einfach nur Aufklärung (Analog haben ja auch die christlichen Sekten, wie zB die katholische Kirche, einen haufen Blödsinn ihrer sogenannten "heiligen Schrift" einfach dazugedichtet, der da nie irgendwo stand, das ungebildete Volk konnte nicht lesen und hats denen auch noch geglaubt... und aus dem "Kleinkindalter" ist der Islam eben noch nicht raus, ist eben "jünger").
Ich nehme einfach mal an (oder hoffe es zumindest), die beten nicht nonstop. Insofern stelle ich in solchen Fällen einfach die Frage, die sie sich selbst beantworten können, und in fast allen Fällen lernt dieses überflüssige Textil dann fliegen. Gut so. -
Wollsocken: Ich habe den Artikel grob überflogen und ich glaube dir durchaus, dass es zu besagtem Urteil kam. In Deutschland ist es sicher nicht schwieriger, zu einem solchen Urteil zu gelangen, vielmehr ist das Problem, abweichendes Verhalten, das religiös begründet ist, anzuzeigen, da viele Deutsche Angst haben, durch eine solche symbolische Tat gesellschaftlich gebrandmarkt zu werden, weswegen man im Zweifel doch lieber ein Auge zudrückt. In der Schweiz herrscht eine andere Grundstimmung und man hat sich wohl bereits früh darauf geeinigt, dass derjenige, der mit der schweizer Lebensart nicht zurechtkommt, sich doch ein anderes Land aussuchen dürfe - was auch weitestgehend akzeptiert wird. Aber auch dabei gibt es Ausnahmen wie dieses Video, auf das ich vor einiger Zeit stieß, zeigt. Hier spielt übrigens der Schwimmunterricht der Tochter auch eine nicht unerhebliche Rolle...
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der mit der schweizer Lebensart nicht zurechtkommt
In diesem Fall geht es nicht um "Lebensart" sondern ums Gesetz. Dazu zu dem von Dir verlinkten Video: Die Schule kann dem Mädchen das Tragen des Kopftuchs nicht verbieten, weil es dazu keine gesetzliche Grundlage gibt. Ebenso wenig kann die Schule dem Mädchen das Schwimmen im Burkini verbieten, weil es auch hierfür keine gesetzliche Grundlage gibt. In diesem speziellen Fall trifft der St. Galler Bauernschädel auf den muslimischen Fundamentalisten. Das ist nicht repräsentativ für die Schweiz.
vielmehr ist das Problem, abweichendes Verhalten, das religiös begründet ist, anzuzeigen
Richtig. Trifft übrigens auch zu, wenn es um abweichendes Verhalten von Christen geht. Hat also mit Ausländern und Moslems und so wiederum nichts zu tun.
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"Die Eltern wurden gebüsst": interessante Ausdrucksweise
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...typisch schweizerische Ausdrucksweise. Habe ich so schon öfter gelesen, wenns aus der Schweiz kam.
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Schwimmen finde ich lebenswichtig. Wichtiger jedenfalls als Völkerball, Zirkeltraining und Leichtathletikkram zusammen.
Volle Zustimmung, was Völkerball angeht. Zirkeltraining und Leichtathletik sind aber auch lebenswichtig. Es sterben wahrscheinlich mehr Leute in D an den Folgen von zu wenig Bewegung als an Badeunfällen. Und wie gesagt: Wer sich vom Wasser fernhält, für den sind Schwimmkenntnisse völlig Rille.
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Volle Zustimmung, was Völkerball angeht. Zirkeltraining und Leichtathletik sind aber auch lebenswichtig. Es sterben wahrscheinlich mehr Leute in D an den Folgen von zu wenig Bewegung als an Badeunfällen. Und wie gesagt: Wer sich vom Wasser fernhält, für den sind Schwimmkenntnisse völlig Rille.
"wer sich von Wasser fernhält"... aha.
Also sollten sich auch alle, die eine Sprache nicht beherrschen, von Büchern fernhalten...?Sorry, das ist Quatsch mit Soße.
Und... meinst du bei anderen Sportarten gäbe es keine "Unfälle"?
Ich sage dir als Sportpädagofin: Schwimmen ist eine der, wenn nicht die, ausgewogenste Sportart, was den menschlichen Bewegungsapparat angeht. Noch dazu hilft der Auftrieb des Wassers auch den (mittlerweile leider recht zahlreichen) adipösen Couchpotatoes, sich überhaupt mal zu bewegen...
Zirkeltraining? Das meinst du ernst? Blödsinn. Mindestens so schwachsinnig, wie sich vor dem Sport "warmlaufen" zu wollen.
Und Leichtathletik... ich "darf" ja selbst ab und an Mehrkampf unterrichten... ausgewogen ist anders. Und von den Langstrecken wollen wir gar nicht anfangen, wenn du eine Ausdauersportart suchst, ist Schwimmen erste Wahl, dann vielleicht Rudern oder Radfahren... aber Laufen? Schönen Gruß vom Meniskus, der ist für sowas - auf Dauer - nämlich nicht gemacht. -
"wer sich von Wasser fernhält"... aha.
Ich verstehe die Ironie nicht. Nenn mir eine Situation, in der ich Gefahr laufe zu ertrinken, in die ich mich nicht absichtlich begebe bzw. die ich nicht vermeiden kann.
Dass sich viele, viele Menschen vom aktiven Sprachgebrauch (vor allem schriftlich) fernhalten sollten - völlig d'accord.
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Ertrinken ist bei Kindern immer noch Todesursache Nummer 1. Das muss doch in einem Land wie Deutschland nicht sein.
