Hallo,
Ich weiß, dass diese häufigen Anliegen hier im Forum hier zeitweise nerven mögen und auch, dass die endgültige Entscheidung in meinem Fall erst in mehr als einem Jahr erfolgen muss, aber ich will mich immer schon möglichst weit im Voraus mit solch wichtigen Themen befassen. Derzeit besuche ich die 7. Klasse (11. Schulstufe*) einer AHS in Österreich, maturiere demnach im Sommer 2019 und würde danach gerne Lehramt studieren.
Dies ist auch schon seit vielen Jahren mein Traumstudium und ich kann, wie ich denke, behaupten, dass ich in Bezug auf das Studium und die Lehrerausbildung einiges an Wissen vorweisen kann. Die meisten Menschen, die mich kennen, sind auch der Meinung, dass ich als Lehrerin ziemlich gut geeignet wäre, jedoch raten mir auch immer wieder - insbesondere meine eigenen Lehrer - davon ab, diesen Beruf zu ergreifen. Zwar tun sie dies nicht, weil sie der Meinung sind, dass ich in ihren Augen ungeeignet bin, sondern weil es eine "Verschwendung des Potentials" wäre und auch wenn das natürlich eine Aussage ist, der eine positive Bedeutung beigemessen wurde, so lässt sie mich doch innehalten, wenn jene Personen einem eher davon abraten würden (betreffende Lehrer gehören meiner Meinung nach zu den fähigsten des Kollegiums meiner Schule und gehen in der Tätigkeit auf und wirken darin sehr zufrieden).
Dazu möchte ich noch sagen - ich will aber bitte nicht, dass das arrogant wirkt -, dass ich eine ziemlich gute Schülerin (Schnitt: 1,3 - ist in Ö aber nicht relevant) bin und auch an diversen Angeboten der Schule teilnehme (z.B. Vorbereitungskurs auf die Chemieolympiade / Fremdsprachenwettbewerb Latein, Sprachzertifikat Englisch und Französisch, Vertiefungsunterricht in Mathematik, ...), jedoch auch zu freiwilligen Zusatzarbeiten nicht nein sagen, weswegen mein Klassenvorstand (Klassenlehrer) meint, dass ich, insbesondere in diesem Job, ziemlich burn-out-gefährdet wäre und unter Umständen daran zerbrechen würde. Ist die Gefahr eurer Meinung nach wirklich so hoch, wenn man schon als Schülerin dazu neigt, sich zu überlasten (ich habe etwa ohne Freistunden 52 Wochenstunden, mit dem Lernen und Schreiben von Hausübungen komme ich also etwa auf eine Wochenarbeitszeit von 60h).
Außerdem befinde ich mich an einer sehr guten und auch schweren Schule in einem netten kleineren Städtchen (~25 000 Einwohner) mit ziemlich einfachem Klientel, weswegen ich mir nicht sicher bin, ob ich an einer Brennpunktschule auch zurechtkommen würde, auch wenn ich im Rahmen einer Psychologie-Einheit schon eine 1. (5.) Klasse und eine 3. (7.) Klasse in Biologie unterrichten durfte, was beide Male auch eigentlich gut geklappt hat.
Ein weiteres Problem, bei dem ihr im Forum mir vielleicht auch weiterhelfen könnt, sofern ich überhaupt den Lehrberuf ergreife, ist die Wahl der Fächer. In Frage stehen bei mir zumindest Biologie und Umweltkunde, Chemie, Psychologie und Philosophie sowie Mathematik. In Österreich gibt es meines Wissens nach keine Kombinationspflicht und mir würden alle (und da schließe ich auch die Leute, die Lehramt eher nicht befürworten, mit ein) zutrauen, 3 Fächer parallel zu studieren - zumindest eines der oben genannten Fächer müsste ich also streichen. Persönlich sind mir die vier Fächer in etwa gleich wichtig, aber mir ist auch klar, dass ich, wenn ich z.B. Mathe, Ch, PsychoPhilo (PPP) habe, eher wenig bis gar kein PPP unterrichten werde, da dieses nur 2 Wochenstunden in der 7. und 8. Klasse (11./12. Schulstufe) darstellt und es zu viele Absolventen gibt, jedoch würde ich auch alles dafür geben, dieses Fach unterrichten zu dürfen.
Für jedes Fach habe ich so einige Argumente, die in meinem Fall ausschlaggebend wären. Gemein haben alle, dass sie zu meinen Lieblingsfächern zählen, aber:
- BiU: seit Jahren absolutes Lieblingsfach; besonders Interesse jedoch hauptsächlich in Molekularbiologie, Mikrobiologie, Medizin und Genetik
- Chemie: ebenso großes Interesse; Teilnahme an der Chemieolympiade, dort jedoch nicht so gut (im Unterricht jedoch Klassenbeste); kann mir, wenn ich denn will, auch selbstständig Inhalte aus dem Mortimer erarbeiten und verstehen (an Kapazität denke ich also wäre es kein Mangel); Mangelfach
- PychoPhilo: seit diesem Jahr erst, jedoch auch ein wirkliches Lieblingsfach; mein "Traum" wäre es, dieses Fach zu unterrichten; im Studium jedoch überlaufen; wie wahrscheinlich ist es, dass ich es (v.a. in Kombination mit M/Ch unterrichten werde)?
- Mathe: liegt mir wirklich; haben im Vertiefungsunterricht auch schon Uni-Mathe gemacht --> keine Überraschungen; Hauptfach und demnach eher eine eigene Klasse
Würdet ihr aus meiner Situation heraus Lehramt zu studieren und wenn ja, welche Fächer würdet ihr an meiner Stelle wählen?
Die Alternative würde in meinem Fall ein Studium der Biomedizin darstellen.
Vielen lieben Dank im Voraus für eure Antworten,
LG und noch einen schönen ersten Weihnachtstag