Um noch einmal das zu wiederholen, was Bolzbold oben gesagt hat: ein Minister in unserer Republik hat einen demokratisch legitimierten Posten, keinen technokratischen. Das ist ein wichtiger Unterschied, denn dadurch wird das Primat der Politik gewährleistet, d.h. - ich lass einfach mal das populistische Politikerbashing weg - d.h, dass der Steuerung der Fachministerien durch demokratisch legitimierte Volksvertreter erfolgt und eben nicht durch Insider der Strukturen mit was auch immer für internen Verpflichtungen.
In der Bundesrepublik ist das nicht ohne historischen Grund. Da mehrmals die Verteidigungsministerin erwähnt wurde: ich finde es ausprochen positiv, dass in Deutschland anders als in anderen Staaten der Verteidigungsminister nicht zwingend irgendein General ist. Genau so gut finde ich es, dass ein Bildungsminister politisch bestimmt wird und kein Schulbürokrat ist. Das Ministerium ist für politische Entscheidungen zuständig. Es ist richtig - auch hier lass ich mal die Ranküne mit den "Sparmaßnahmen" weg - dass die Aufgaben des Ministeriums nicht die Protektion der Lehrer ist. Die Aufgabe des Ministeriums ist, das Bildungssystem in eine Richtung zu entwickeln, die von einer Regierung angestrebt wird, welche ihrerseits durch eine Willensentscheidung der Wähler zu stande gekommen ist. Für die konkrete Umsetzung braucht ein Minister die Unterstützung von Fachleuten und Juristen. Die sind durch Staatssekretär und Referate gegeben. Die Arbeit des Ministers selbst ist politisch.