Es reicht, dass man selbst mal in der Schule war, um Kultusminister zu werden...

  • Nachdem der neue sächsische, hoffnunggebende Kultusminister nach 8 Wochen aus dem Amt geworfen wurde, wurde ein Rechtsanwalt auf den Posten gesetzt.


    Der Neue dazu (laut mdr):
    Piwarz beruft sich auf Erfahrung mit seiner Familie... Piwarz gibt sich ob der Ferne zum Bildungssektor jedoch gelassen. "Ich habe die Erfahrung, dass ich direkt im familiären Umfeld weiß, was an Schule passiert und wo wir besser werden müssen ", erklärte der CDU-Politiker. "Ich glaube, dass das auch ein Vorteil ist, mit einer gewissen Draufsicht und Kenntnis in das Ministerium zu gehen."

    Schade :(

  • Äh... ohne dass ich das allzu toll finden würde, aber dass MinisterInnen nicht vom Fach sind, ist völlig normal. Das ist einer der Unterschiede zwischen Demo- und Technokratie.


    Gruß,
    DpB, der gerne Landwirtschafts- und Ernährungsminister wäre. Futtern kann ich und Opa war Bauer :)

  • Schon, man kann ja auch mal Familienminister sein und mal Verteidigungsminister und immer alles gleich exzellent erledigen ;)
    Trotzdem ist es für uns hier besonders ärgerlich, da wir gerade erst einen prima Schulleiter und Gewerkschafter als Minister bekommen hatten. Nun denn, er hat vielleicht zu früh zu enthusiastisch gesagt, was er alles für Lehrer Teures zu verbessern gedenkt. Und dann nicht mal CDU tststs...

    • Offizieller Beitrag

    Die letzten beiden Schulministerinnen vor unserer aktuellen in NRW waren Lehrerinnen - Frau Gebauer ist es nicht. Trotzdem macht sie auf mich einen kompetenteren Eindruck als Frau Sommer und Frau Löhrmann.
    Insider zu sein muss kein Vorteil sein, zumal die Bildungspolitik und die Verwaltung sich schon deutlich vom Unterrichtsalttag unterscheiden. Und dass man sehr schnell vergisst, woher man kommt, haben wir bei Frau Löhrmann gesehen.

  • mit dem "Insider" magst du recht haben...
    Aber CDU ist alles andere als ein "Qualitätsmerkmal" - das hat eher die Angewohnheit, Geld grundsätzlich falsch zu verteilen...

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
    Wer mit beiden Füßen immer felsenfest auf dem Boden der Tatsachen steht, kommt keinen Schritt weiter. (Miss Jones)
    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Trotzdem ist es für uns hier besonders ärgerlich, da wir gerade erst einen prima Schulleiter und Gewerkschafter als Minister bekommen hatten. Nun denn, er hat vielleicht zu früh zu enthusiastisch gesagt, was er alles für Lehrer Teures zu verbessern gedenkt. Und dann nicht mal CDU tststs...

    Tja....so schnell enden Karrieren als Berufspolitiker.....wahrscheinlich kann er jetzt als SL zurück an seine alte Schule. Denn so schnell wird wohl der SL-Posten nicht wieder besetzt wurden sein.

  • Ich finde, wenn er gesagt hätte, welche Aufgaben er sieht oder wenigstens, dass er sich erst mal mit vielen LehrerInnen und Schulleitungen unterhalten wird oder sowas, dann hätte es ein anderes Gschmäckle, als „ich hab da familiär was mit Schule zu tun“. Ein Lehrer würde, wenn er Justizminister würde, ja auch nicht sagen: „ich bin schon mal verklagt worden, ich weiß schon, wie es im Gerichtssaal so zugeht“ :teufel:

    • Offizieller Beitrag

    Ich denke, vom Fach zu sein ist hilfreich, aber nicht zwingend notwendig. Als Minister hat man ja doch andere Baustellen politscher und ministerialbürokratischer Natur. Wer ein guter Schulleiter war, ist ja nicht automatisch ein guter Minister (wir haben ja jetzt schon das Problem, dass man (vom Grundsatz her) sagt, wer guter Lehrer ist, wird auch guter Schulleiter, stimmt leider oft nicht).

  • Was tut es zur Sache, ob ein Kultusminister früher Lehrer war oder nicht?
    Eine (Landes-)Regierung setzt Ihre Interessen durch. In einem Fall mag sie den Interessen der Lehrer entsprechen, im anderen Fall denen entgegenstehen. Aber die Interessen der Lehrer per se spielen überhaupt keine Rolle. Nochmal: eine Regierung hat eigene Interessen.


    Mich erinnert das an Wahlkampf, wo Wähler das wohlige Gefühl bekommen sollen: "Er ist einer von uns!"

    • Offizieller Beitrag

    "Irgendjemand aus der Familie geht zur Schule" ist etwas dünn.

    Wurde das denn irgendwo so gesagt? Woran machst du fest, dass er nicht qualifiziert ist (ehrliche Frage, da ich den Herrn nicht kenne)?

  • Nachdem der neue sächsische, hoffnunggebende Kultusminister nach 8 Wochen aus dem Amt geworfen wurde, wurde ein Rechtsanwalt auf den Posten gesetzt.


    Der Neue dazu (laut mdr):
    Piwarz beruft sich auf Erfahrung mit seiner Familie... Piwarz gibt sich ob der Ferne zum Bildungssektor jedoch gelassen. "Ich habe die Erfahrung, dass ich direkt im familiären Umfeld weiß, was an Schule passiert und wo wir besser werden müssen ", erklärte der CDU-Politiker. "Ich glaube, dass das auch ein Vorteil ist, mit einer gewissen Draufsicht und Kenntnis in das Ministerium zu gehen."

    Schade :(


    Je nachdem, wie es gebraucht wird, sagen die einen, ein Fachfremder ist besser, weil der nicht betriebsblind ist und die anderen sagen, ein Fachmann wäre besser, weil der sich mit der Materie auskennt.


    Je nachdem, wie man es braucht ... (bzw. siehe meine Signatur).

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    • Offizieller Beitrag

    Es wird ja oft argumentiert, dass der Minister nicht der oberste fachliche Experte sein muss, da er hierfür seine Experten hat, unter anderem seinen Staatssekretär.
    Am deutlichsten wird das bei unseren Außenministern. Keiner der Außenminister, an die ich mich erinnere (ab Genscher), hatte auch nur ansatzweise eine Karriere beim diplomatischen Dienst hinter sich. Sie waren alle letztlich hohe Tiere in ihrer Partei und bekamen in den Koalitionsverhandlungen den jeweiligen Posten zugeschustert.


    So verhält es sich doch auch mit allen anderen wichtigen Posten. Die werden nach Quote (Frau Sommer), nach Rang in der Partei (Frau Löhrmann) und nach Parteibuch (ab Abteilungsleitung aufwärts) vergeben.
    Bei uns in der Schule ist das vom Prinzip her an sich genauso, wobei das Parteibuch dann mit der Nähe zur Schulleitung ersetzt wird.

  • ... Sie waren alle letztlich hohe Tiere in ihrer Partei und bekamen in den Koalitionsverhandlungen den jeweiligen Posten zugeschustert.



    So verhält es sich doch auch mit allen anderen wichtigen Posten...

    Das mag sein, muss ich es deswegen gut finden?



    Die letzten beiden Schulministerinnen vor unserer aktuellen in NRW waren Lehrerinnen - Frau Gebauer ist es nicht. Trotzdem macht sie auf mich einen kompetenteren Eindruck als Frau Sommer und Frau Löhrmann.

    Dass nicht alle Leute den Job super beherrschen, den sie ausführen ist nicht der Punkt. Ich kenne Herrn Piwarz auch nicht und was er als Kultusminister leistet, wird sich zeigen. Es geht hier darum, dass der neue Ministerpräsident den gerade erst ernannten Minister austauscht, ohne dass es dafür eine Begründung gäbe. Und es geht um die leeren Worte, mit denen Herr Piwarz zitiert wird. Macht man sich nicht 5 min. lang mit dem neuen Amt vertraut, bevor man Interviews gibt? Von welcher Kenntnis spricht er denn? Ich finde das nicht egal.

  • Ich find's schön, wenn ich nicht oder wenigstens nicht permanent angelogen werde - aber Wähler wollen das. Nein, sie wollen es nicht nur, sie fordern es sogar ein.
    Man denke nur mal zurück an unseren Horst Köhler...

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