Numerus Clausus ist verfassungswidrig

  • Die ganzen Schneeflocken, die ja eigentlich total fleißig und intelligent sind und schon sooo lange Medizin studieren wollten, dann aber nur ein 2,6er-Abi gemacht haben weil der Lehrer war halt doof - Die werden es durch die neuen Regelungen zukünftig noch schwerer haben.

    Naja,
    ich denke mal, daß manche von ihnen es einfacher haben werden. Wenn so eine Schneeflocke dann nämlich mit kompletter Ausbildung (und Erfahrung) als Intensiv-Krankenschwester aufläuft, wird das wohl mehr honoirert werden als bisher.


    Beim Thema "Medizin" muß ich jedenfalls immer nur mit Erschaudern an meine Cousine denken. Die hat so ein 1,0er Abi hingelegt und bei dem, was sie so von sich läßt, hoffe ich, daß sie einen Job in der Pathologie bekommt. Leichen haben wenigstens keine Ohren mehr. Klar müssen Mediziner abgekocht sein, was menschliche Schicksale angeht, habe ich seler als Zivi auf einer Kinder-Intensivstation gelernt. Aber so eiskalt, wie sie drauf ist... geht gar nicht. Hat sich letztens beschwert, daß für das Studium nicht genug Leichen zum Sizieren zur Verfügung stehen würden. :daumenrunter:

  • Die Fächerwahl finde ich jetzt nicht so problematisch, da es eben doch genau geregelt ist, was man abwählen darf und was nicht. So viel Freiheit hat man da doch nicht: In Hessen muss man sich in Deutsch, Mathematik, einer Fremdsprache oder einer Naturwissenschaft, einer Gesellschaftswissenschaft, sowie einem beliebigen Fach prüfen lassen. Bei der LK-Wahl muss ein Fach ein MINT-Fach oder eine Fremdsprache sein. In der Q1 muss man eine Fremdsprache, eine Naturwissenschaft, sowie eine weitere Fremdsprache oder Naturwissenschaft wählen; die ersten beiden müssen bis zum Ende belegt werden. Davon mal abgesehen, dass es mitunter sogar schwerer ist, in einer Fremdsprache in die ganz hohen Notenbereiche zu kommen als in einer Naturwissenschaft, ist die Wahl für MINT-LKs ja auch freiwillig und das machen in der Regel auch Schüler, die eine Leidenschaft für diese Fächer haben. Es wird schließlich keiner gezwungen, die anspruchsvollen Leistungskurse Mathematik und Physik zu wählen.



    Ich gebe Plattypus Recht: Wenn das mit den Wartesemestern wirklich so ist, dann sollte es in der Tat reformiert werden, sodass derjenige, der den NC um 0,1 verfehlte, schneller reinkommt, als der, der den NC um 1,5 verfehlte.



    Was viele scheinbar falsch verstehen: Es kommt nicht zuerst der NC und dann die Bewerber, sondern andersherum. Der NC ist nur so hoch, weil die Bewerberzahlen die Studienplatzzahlen um ein Vielfaches übersteigen. Man kann also den NC nicht verändern, aber die Studienplatzanzahl. Und dazu muss ich sagen: Es gibt ja gerade in ländlichen Gegenden einen Ärztemangel und selbst in den Städten ist der Ärztebedarf geradeso gedeckt. Die Universitäten könnten also durchaus mehr Studienplätze anbieten. Dass das geht, hat Hessen in Bezug auf den Lehrermangel gezeigt. Sobald bekannt wurde, dass in Hessen Grund- und Förderschullehrer fehlen, wurden die Aufnahmezahlen für diese Studiengänge für dieses Semester mal eben verdoppelt. Da scheint eine grundsätzliche Flexibilität also zu bestehen - sie muss nur politisch gewollt sein.

  • Naja, das mit den Kapazitäten im Medizinstudium ist so eine Sache. In den ersten vier Semestern laufen viele Praktika in den Naturwissenschaften. Es werden also in Hannover z.B. genau so viele Studenten aufgenommen, dass die Labore jeden Nachmittag in der Woche voll besetzt sind.


    Mehr Studenten würde bedeuten, dass angebaut werden muss oder nicht jeder zum Praktikum zugelassen werden kann, was die Studiendauer verlängert.

  • Ich kenne mich mit dem genauen Ablauf eines Medizinstudiums nicht aus, aber wäre es u.U. möglich, dass Vorlesungen und Praktika ganzttätig angeboten werden, sodass die eine Hälfte der Lerngruppe morgens/vormittags Vorlesung hört und nachmittags Praktika macht und die andere Hälfte genau andersherum?

  • Deutsch oder Kunst sind aber nicht weniger wert als Mathematik oder Physik. Sie haben die gleiche Berechtigung auf der Stundentafel deutscher Gymnasiasten und es gibt genug Schüler, die in Mathematik oder Physik 13-15 Punkte schreiben und in Deutsch regelmäßig unterpunkten. Die Einen sind eher in Sprachen gut, die Anderen eher in MINT-Fächern, die Dritten studieren Medizin, weil sie alles gut können ;) .


    Es gibt sehr wohl einen Ärztemangel. Es reicht dazu bereits, dass es in ländlichen Gegenden einen Ärztemangel und in städtischen Gegenden "nur" geradeso Bedarfsdeckung gibt (oder kennst du von dem Quotenarbeitslosen, den es in jeder Berufsgruppe gibt, abgesehen eine größere Anzahl an arbeitslosen Ärzten?). Auf ganz Deutschland hochgerechnet gibt es einen Ärztemangel, weswegen auch Ärzte aus dem Ausland importiert werden müssen, obwohl diese in ihren Heimatländern viel dringender gebraucht werden.


    PS: Versuche mal eine andere Zitationsweise! Mit dieser ist die Lesbarkeit leider deutlich erschwert.

  • Deutsch oder Kunst sind aber nicht weniger wert als Mathematik oder Physik. Sie haben die gleiche Berechtigung auf der Stundentafel deutscher Gymnasiasten und es gibt genug Schüler, die in Mathematik oder Physik 13-15 Punkte schreiben und in Deutsch regelmäßig unterpunkten. Die Einen sind eher in Sprachen gut, die Anderen eher in MINT-Fächern, die Dritten studieren Medizin, weil sie alles gut können ;) .
    Doch, Kunst ist auch faktisch weniger wert, da es weder durchgehend Pflichtfach ist, noch mit der selben Stundenzahl unterrichtet wird wie Mathe. Es geht hier, zum wiederholten Male (es nervt), nicht darum, wie es ist, sondern wie es sein sollte.
    Es gibt sehr wohl einen Ärztemangel. Es reicht dazu bereits, dass es in ländlichen Gegenden einen Ärztemangel und in städtischen Gegenden "nur" geradeso Bedarfsdeckung gibt (oder kennst du von dem Quotenarbeitslosen, den es in jeder Berufsgruppe gibt, abgesehen eine größere Anzahl an arbeitslosen Ärzten?). Auf ganz Deutschland hochgerechnet gibt es einen Ärztemangel, weswegen auch Ärzte aus dem Ausland importiert werden müssen, obwohl diese in ihren Heimatländern viel dringender gebraucht werden.


    Nein, gibt es nicht. Nur weil man es tausend mal wiederholt, wird es nicht wahr. Ein Landarztmangel lässt nicht auf einen generellen Ärztemangel schließen, da es sowieso in den Ballungsgebieten ein leichtes Überangebot gibt. Das hat auch nichts mit der Arbeitslosenquote zu tun, sondern etwas mit der Verteilungsquote. Auch hier gilt: Wenn man keine Ahnung hat..

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