Ich melde mich nochmal zu Wort
Der Schüler hat ein Attest vorgelegt, als er erfahren hat, dass er Spanisch einbringen MUSS, wenn er doch noch bis zum Abitur weitermachen will. Allein für den schulischen Teil der Fachhochschulreife hätte er den Kurs nicht einbringen brauchen.
Laut einem Gerichtsurteil müssen sich Schüler unverzüglich entschuldigen. Bei uns gilt die 3-Tages-Frist. Der Schüler hat 3 von 10 Stunden nach 5 Wochen (hab nochmal nachgeguckt) entschuldigt.
Da er über 18 ist mussten nochmal die Eltern aushelfen. Was mich wirklich sprachlos macht, war auch die fehlende Einsicht der Eltern ... so nach dem Motto: es sind noch Jugendliche, die noch nicht wissen was richtig oder falsch ist....
Welcher Arbeitgeber toleriert 40%-ige Fehlquoten???
Und wer sagt, dass eine Entscheidung immer nur dann pädagogisch richtig ist, wenn man nochmal mit einem blauen Auge davon gekommen ist???
Die sollen fürs Leben lernen und ich bin der Meinung, dass etwas Härte dazu beiträgt -erwachsener- zu werden.
Ich bewerte mein Fach. Wieso soll ich andere Kollegen fragen, ob er dort bessere Noten hat? Wozu dann der ganze Notenwahnsinn?
Fakt ist, dass ich zu meiner Note stehe, weil ich alles rechtskonform dokumentierte.
Hätte ich Einsicht des Schülers bemerkt, dass er einmal sagt... Okay, ich habe mich Verzockt, hab es unterschätzt, könnte verstehen wenn Sie mir 00 Punkte geben, werde Ihnen aber mein Wort geben, dass ich im nächsten kurshalbjahr, wenn Sie mir die Möglichkeit geben, alles anders machen werde. Sollte es nicht klappen, verdiene ich die 00 Punkte.
Dann wäre ich bereit gewesen, mich pädagogisch für den einen Punkt zu entscheiden...
Ich entscheide mich für die 00 Punkte, weil ich dazu stehe und weil ich die Leistungen der anderen nicht schlechter machen möchte, denn die haben sich jeden Punkt verdient ...
Das ist nunmal der Beruf. In neun Jahren hatte ich das noch nie. Aber wer meint, sich durch etwas beschweren einen Punkt verdient zu haben liegt bei mir falsch. Auf sowas habe ich keine Lust ...
In diesem Sinne LG