So manches meiner Mädels (vor allem die) würde ich lieber in einem FSJ sehen, als im BVJ. Was meint ihr, ist das realistisch? Abschlussbeschränkt ist das ja nicht...
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Ich weiß ja nicht, von welchem Bundesland Du sprichst, aber in Rheinland-Pfalz ist das BVJ verpflichtend für Leute, die den HS-Abschluss nicht geschafft haben und keine Ausbildungsstelle bekommen, weil die Schulpflicht dann noch nicht erfüllt ist. Insofern stellt sich diese Frage nicht.
Mag aber wie üblich sein, dass in anderen Ländern das BVJ was anderes ist.
Gruß,
DpB -
Ja, sehe gerade, man muss Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, hast Recht. Vielleicht ist es trotzdem eine gute Möglichkeit, Arbeitsleben ohne Verantwortung zu schnuppern? Ist natürlich die Frage, ob sie jemand nehmen würde, wär ja fast wie ein zusätzlicher Pflegefall in der Einrichtung
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"Ohne Verantwortung"?
FSJler machen zum Teil sowas wie früher die Zivis.
Dass bspw. ein Rettungssani, ein Krankenpflefer oder Ähnliche keine Verantwortung habe, halte ich dann doch für "etwas" gewagt. -
Ja, sehe gerade, man muss Vollzeitschulpflicht erfüllt haben, hast Recht. Vielleicht ist es trotzdem eine gute Möglichkeit, Arbeitsleben ohne Verantwortung zu schnuppern? Ist natürlich die Frage, ob sie jemand nehmen würde, wär ja fast wie ein zusätzlicher Pflegefall in der Einrichtung
Wenn die Vollzeitschulpflicht noch nicht erfüllt ist, ist es doch müßig, weiter darüber nachzudenken. Und ich denke auch, dass es keine Bereiche im Arbeitsleben gibt, die mit keinerlei Verantwortung verbunden sind. Und wenn die SchülerInnen noch nicht ausbildungsreif oder bereit für das Arbeitsleben sind, sehe ich auch keinen Sinn in einem FSJ für diese Jugendlichen. Da sind sie in einem Berufsvorbereitungsjahr sicherlich besser aufgehoben.
Warum möchtest du sie denn dort nicht so gerne haben? -
FSJ nach dem BVJ meinte ich.
Naja, BVJ bedeutet, mit schwierigen, z.T. mit Kriminalität in Kontakt gekommenen Jugendlichen den Hauptschulabschluss genausowenig zu schaffen wie vorher an der Förderschule.
FSJ ist eine „normale“ Erfahrung, die einen weiterbringt. BVJ ist nur Frust (schlechte Noten, häufig Abbruch).
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Ich versteh's jetzt endgültig nicht mehr:
Erst möchtest Du, dass SchülerInnen FSJ anstatt des BVJ machen. Das geht halt nicht. Soweit, so gut.
Jetzt möchtest Du, dass sie nach dem BVJ ein FSJ machen.Das eine schließt aber ja das andere gar nicht aus, nach dem BVJ sollte in der Regel die Schulpflicht erfüllt sein(ich mit dem BVJ wenig Berühungspunkte, aber wenn ich mich ans Seminar richtig erinnere, ist es genau dafür da).EDIT: Teil gestrichen. Man muss vermutlich noch mindestens in die BF1, wenn's nach dem BVJ keinen Ausbildungsvertrag gibt, die Schulpflicht ist ja nach der 10. nur dann erfüllt, wenn man noch Berufsschule hat. Der Teil weiter unten gilt trotzdem weiter.
EDIT ENDEMir ist jetzt komplett der Zusammenhang verloren gegangen.
Die These müsste, damit sie einen Sinn ergibt, eher lauten "SchülerInnen sollten ein FSJ anstatt irgendetwas schulischem machen, wenn's mit dem Ausbildungsvertrag nicht klappt, die Schulpflicht aber erfüllt ist". Ist es das, was Du eigentlich sagen willst?
Gruß,
DpB -
Die FsJler, die ich kenne, werden als vollwertige, Verantwortung tragende Mitarbeiterinnen eingesetzt, das ist kein Jahr zum Chillen. Die benachbarte Sonderschule, die immer Fsjler hat regt sich über Leute auf, die man nicht voll einsetzen kann. Das sind oft 18jährige mit Abitur, bzw. aktuell eine 17jährige mit Realschulabschluss (neben meinem Klassenzimmer, daher verfolge ich das unbewusst).
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OT dazu: Im ersten Schulpraktikum war in der Klasse eines Kommilitonen regelmäßig eine weitere Person (ich komme gleich dazu) im Klassenraum dabei. Er erzählte mir irgendwann, dass er die Lehrerin mal fragte, warum dieser eine Schüler dauernd schlafe und auch sonst wenig produktiv sei. Dann meinte diese, dass es sich um den FSJler handeln würde .
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"Ohne Verantwortung"?
FSJler machen zum Teil sowas wie früher die Zivis.
Dass bspw. ein Rettungssani, ein Krankenpflefer oder Ähnliche keine Verantwortung habe, halte ich dann doch für "etwas" gewagt.Wollte ich gerade sagen.
Damals als Zivi habe ich auf der Kinder-Intensivstation die Beatmungsmaschinen aufgebaut für die Knirpse, die aus dem OP gekommen sind. Dazu hatte ich die Aufgabe die Blutgasanalysen (BGAs) durchzuführen.
Klar wurden die Beatmungsmaschinen an einer Testlunge (Gummibeutel) laufen gelassen bevor die Knirpse gekommen sind, aber:
- Ob die Maschine keimfrei zusammengebaut wurde, konnte niemand kontrollieren. Dafür hatte der Zivi die alleinige Verantwortung.
- Blutgasanalysen sind eigentlich auch recht einfach. Rein mit den Proben in die Maschine und machen. Aber wehe, da verwechselt man bei den ganzen Proben die Aufkleber auf den Blutproben. Falsches Ergebnis = Beatmungsmaschine wird falsch eingestellt = Patient erstickt wegen zuwenig o2 oder erblindet weil zuviel o2.
Also FSJ und "keine Verantwortung"? Halleluja!
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gibt's bei euch so was wie Kinderpflegeschule, oder Fachschulen für Ernährung und Versorgung?
Vielleicht würde so eine "Zwischenstation" zum "nachreifen helfen? Und eine Grundlage an Alltagsfertigkeiten kann ja auch nicht schaden
Wobei die bei uns schon fachlichen Anspruch haben.... -
@DePaelzerBu, ja, ich hab schneller getippt, als gedacht (wie so oft ), dachte erst, FSJ statt BVJ, dann anschließend(?) aber selbst mit BVJ sind sie ja noch schulpflichtig, da sie keinen HS-Abschluss schaffen...
Aber wenn ich höre, was andere machen mussten, schlackere ich eh mit den Ohren. Ich war selbst in einem sehr familiären Umfeld im FSJ.
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@DePaelzerBu, ja, ich hab schneller getippt, als gedacht (wie so oft ), dachte erst, FSJ statt BVJ, dann anschließend(?) aber selbst mit BVJ sind sie ja noch schulpflichtig, da sie keinen HS-Abschluss schaffen...
Nur um das noch klarzustellen: Auch MIT Abschluss sind sie noch schulpflichtig. Die allgemeine Schulpflicht endet nur, wenn ein Ausbildungsverhältnis begonnen wird, weil sie dann ja "nebenbei" in die Berufsschule gehen, die nicht nur einen beruflichen, sondern auch einen allgemeinbildenden Auftrag hat und somit den Rest der Pflichtbeschulung übernimmt.
Gibt es kein Ausbildungsverhältnis müssen sie weitere schulische Maßnahmen besuchen. Bei uns wäre das zum Beispiel die Berufsfachschule I (Vollzeitschule) oder irgendeines der gefühlt dreihundert Qualifizierungsprogramme mit betrieblichem und schulischem Anteil - bei uns EQJ, "Start in den Beruf" oder ähnliches. Die, sowie die BF1, sind nun aber wieder länderspezifisch. Allen gemein ist aber, dass die Jungs uns Mädels "irgend etwas" schulisches machen müssen, bis die Schulpflicht erfüllt ist.
Die beträgt wenn ich mich nicht irre deutschlandweit 12 Jahre inklusive Berufsschule (bei uns in RLP sogar offiziell 12 Jahre Vollzeitschulpflicht, die aber dann durch den BS-Besuch quasi "ausgesetzt und abgegolten" ist) und ist tatsächlich ein rein zeitliches Kriterium, hat also nichtmal mit einem Abschluss was zu tun. Es gibt dann lediglich noch ein paar Ausnahmen aus Altersgründen (ich glaub, ab 21 muss man bei uns nicht mehr, egal wo man sich vorher rumgedrückt hat).
EDIT: Und nochmal @FSJ-Thema: Das hängt halt davon ab, wofür man sich entscheidet. Ich selber hab noch "gedient" (gut, vor allem meiner Leber.... nicht), insofern war das für mich eh kein Thema. Aber in meinem Freundeskreis waren Zivis von "ein Jahr lang sehr gemütlich Suppe rumfahren und austeilen" bis zu "Notfallsanitätergehilfe". Beim FSJ ist man dann ja quasi völlig frei in der Auswahl, da können schon SEHR kritische Aufgaben dabei sein, man muss sie sich nur aussuchen.
Gruß,
DpB -
Also wenn ich es richtig verstehe, gibt es Vollzeitschulpflicht (je nach Bundesland 9 oder 10 Jahre). Danach Berufsschulpflicht. FSJ kann man mit 16 beginnen, wenn man die Vollzeitschulpflicht erfüllt hat, das wären in Sachsen die 9 Jahre Förderschule.
Ist aber auch egal, wahrscheinlich ergibt das für die meisten von den Kids wirklich keinen Sinn.
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