Werden SchülerInnen tatsächlich schlechter?

  • Meine älteren Kollegen sagen, dass sie das Arbeitsmaterial von vor 20 Jahren nicht mehr verwenden können, weil zu schwierig. Nun ist es möglich, dass zu DDR-Zeiten andere Schüler auf Hilfsschulen waren, die Schwächeren eher dem Bereich der Geistigbehinderten zugeordnet wurden.


    Andere beobachten dieses Phänomen aber offenbar auch. Neulich war ich z.B. in einer überbetrieblichen Ausbildungsstätte, in der Jugendliche u.a. Berufsfelder erkunden können. Dort wurde sich über die Realschüler beschwert, die nur gemeckert hätten, unkonzentriert und unkollegial seien.


    Hängt das auch mit der Wahrnehmung zusammen? Die Jugend von heute etc....? Was sagen denn die Ausbildungsbetriebe über die Azubis der letzten Jahre? Ich mag nicht glauben, dass alle Teenies nur doof und faul sind. Ich mag meine Schüler jedenfalls, auch wenn ich für die meisten schwarzsehe, bei ihrer Einstellung zu Durchhaltevermögen und Respekt... Aber ich hoffe ja trotz allem, dass das zur Pubertät dazugehört und alles irgendwie irgendwann gut wird.

    • Offizieller Beitrag

    "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."



    na, wer schreib das?
    Richtig: Sokrates. Vor 2000 Jahren.



    Ich sehs mit Gelassenheit. Zumindest was das Benehmen "der" Jugend von heute betrifft.

  • Jaein.


    Über kulturelle Änderungen kann man lange diskutieren (z.B. dein Einfluss v. Smartphones, mehr arbeitendende Eltern, die keine Zeit für Ihre Kinder haben usw. usw.) und auch kontrovers.
    Was denke ich als Fakt gelten darf ist:


    Sonderschulen werden abgeschafft, deren Schüler auf die Regelschulen verteilt.
    Gymnasien und die entsprechenden berufl. Schulen sollen deutlich mehr Hochschul-Zugänge verleihen.


    Allein daraus ergibt sich eine geänderte Schülerklientel, bei denen das alte Material zu schwer ist.


  • Allein daraus ergibt sich eine geänderte Schülerklientel, bei denen das alte Material zu schwer ist.

    Solange es keinen Erlass gibt, der Schulen und Lehrer dazu zwingt, einen bestimmten Anteil an Schülern ans Gymnasium zu schicken bzw. die Hochschulreife zu verleihen, bzw. es keine Möglichkeit mehr gibt, die Sonderschulen für "schwierige" Fälle zu nutzen, müssen Lehrer eben auch mal den Mut aufbringen, auch mal unbeliebte Entscheidungen (die letztendlich ja dennoch ihren Schülern zugute kommen) zu treffen. Es geht ja nicht darum, dass man geeigneten Schülern den Zugang zum Gymnasium verwehrt oder die Anforderungen an den Übergang ans Gymnasium unrealistisch hoch zu konstruieren, sondern vielmehr begründet Fällen, bei denen aufgrund ihres Fachwissens bzw. Arbeits- und Sozialverhaltens von einem Gymnasialbesuch abzuraten wäre, bessere schulische Optionen aufzuzeigen.
    Natürlich kann es da mal dazu kommen, dass sich jemand beschwert, aber wenn man wie ein Fähnchen im Wind nach jedem kleinen Widerstand sofort nachgibt, hat man eben das Schlamassel, dass das alte Material plötzlich zu schwer ist. Eine Gesellschaft profitiert davon, dass sie ein möglichst hohes kognitives Potential besitzt, und nicht davon, dass ihre Mitglieder möglichst hohe Abschlüsse ihr Eigen nennen (die im Übrigen eh nur soviel Wert sind, wie sie die Gesellschaft ihnen zuerkennt). Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die Abiturquoten in Bayern und Sachsen verhältnismäßig niedrig, diejenigen in Bremen und Berlin verhältnismäßig hoch sind...

  • Bedenke, dass viele Bundesländer nur noch "Empfehlungen" aussprechen...

    Das ließe sich ja wieder umkehren. Konzeptionell finde ich bei diesen Empfehlungen ja bereits fragwürdig, dass Eltern zugestanden wird, dass sie eine höhere Kompetenz, entscheiden zu können, welche weiterführende Schule für ihre Kinder die geeignetste wäre, besitzen als extra hierfür ausgebildete Lehrer. Eltern wissen in vielen Bereichen mehr über ihre Kinder als Lehrer, aber wenn es um das Schule geht, dann sind Lehrer eindeutig die Experten. Woher sollen z.B. Eltern, die selbst nur die Hauptschule besuchten, wissen, ob ihre Kinder für das Gymnasium geeignet wären? Vom Hören-Sagen? Wohl eher kaum... Natürlich liegen auch Lehrer nicht immer 100% richtig, aber sie besitzen eine berufliche Professionalität, die sie in der Sache von Elten unterscheidet, da bei ihnen immer eine gewisse Portion Subjektivität mitschwingt - insbesondere, wenn sie die geeigneteste Schulform mit der höchsten Schulform verwechseln.


    Einen Spielraum sollten Eltern haben, wenn es um die Auswahl des Schulstandortes geht, nicht jedoch, was die Schulform betrifft. Dieses Recht können sie u.U. haben, wenn sie auch bereit wären, bis zu 5 Jahre zu studieren und im Anschluss ein circa zweijähriges Referendariat zu absolvieren.

  • ...müssen Lehrer eben auch mal den Mut aufbringen, auch mal unbeliebte Entscheidungen (die letztendlich ja dennoch ihren Schülern zugute kommen) zu treffen. ...

    Sagt das derselbe, der seinen Erstis Noten für nichtbestandene Hausarbeiten schenkt, weil er ja nicht alleine dafür verantwortlich sein will, dass sie durchs erste Jahr rasseln? :gruebel:

  • @Lehramtsstudent
    Begründungen der Eltern:
    -sie mögen meinen Sohn/ meine Tochter nicht
    -daheim kann er/sie alles
    -er/sie wird in der Schule zu wenig gefördert
    -die Schule ist einfach nix
    -wir organisieren eine Nachhilfe
    -Hauptschule? Da war ich auch. Da wird sie ja noch dümmer.
    -wenn es nicht klappt kann er/sie immer noch auf die Realschule


    Rückgängig wurde es ja teilweise gemacht. Die Zeugnisse müssen bei der weiterführenden Schule vorgelegt werden, so dass man im Vorhinein schon wieder selektieren kann...

  • Verstehe, was du meinst. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich auch kein Problem gehabt, den betroffenen Studenten durchfallen zu lassen. Der Unterschied ist nur, dass ich nicht die höchste Instanz in dem Fall bin, sondern "nur" die dritthöchste - unter der wissenschaftlichen Mitarbeiterin und der Dozentin. Der Lehrer wäre in dem Fall in der Position der Dozentin und kann über viele Dinge selbstständig entscheiden, bei denen ich erst das "Go" von den höheren Instanzen einholen muss.
    Aber zumindest hast du insofern Recht, dass ein Lehrer natürlich davon profitiert, dass seine Parallelkollegen am selben Strang ziehen und nicht mehrere alle noch so schlechten Schüler aufgrund der "leuchtenden Schüleraugen" durchwinken. Das ist auch im universitären Kontext bei Tutoren nicht anders...

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Vergleiche ich mein Geschichtsbuch aus den 1980ern mit denen meiner Kinder ^^ .


    Bei denen gibt es viele bunte Bilder, wenige Quellentexte und Volltexte in leichtem Deutsch. :pfeifen:


    Bei mir waren es Unmengen an Quellentexten, anspruchsvolle Volltexte sowie einige Grafiken.


    Auch die Bildungsliteratur muss sich den Gegebenheiten anpassen.

  • Solange es keinen Erlass gibt, der Schulen und Lehrer dazu zwingt, einen bestimmten Anteil an Schülern ans Gymnasium zu schicken bzw. die Hochschulreife zu verleihen, bzw. es keine Möglichkeit mehr gibt, die Sonderschulen für "schwierige" Fälle zu nutzen, müssen Lehrer eben auch mal den Mut aufbringen, auch mal unbeliebte Entscheidungen (die letztendlich ja dennoch ihren Schülern zugute kommen) zu treffen. Es geht ja nicht darum, dass man geeigneten Schülern den Zugang zum Gymnasium verwehrt oder die Anforderungen an den Übergang ans Gymnasium unrealistisch hoch zu konstruieren, sondern vielmehr begründet Fällen, bei denen aufgrund ihres Fachwissens bzw. Arbeits- und Sozialverhaltens von einem Gymnasialbesuch abzuraten wäre, bessere schulische Optionen aufzuzeigen.Natürlich kann es da mal dazu kommen, dass sich jemand beschwert, aber wenn man wie ein Fähnchen im Wind nach jedem kleinen Widerstand sofort nachgibt, hat man eben das Schlamassel, dass das alte Material plötzlich zu schwer ist. Eine Gesellschaft profitiert davon, dass sie ein möglichst hohes kognitives Potential besitzt, und nicht davon, dass ihre Mitglieder möglichst hohe Abschlüsse ihr Eigen nennen (die im Übrigen eh nur soviel Wert sind, wie sie die Gesellschaft ihnen zuerkennt). Es kommt ja nicht von ungefähr, dass die Abiturquoten in Bayern und Sachsen verhältnismäßig niedrig, diejenigen in Bremen und Berlin verhältnismäßig hoch sind...

    Huiuiui, kein Waren-, sondern ein "Abschlussfetisch". Wenn da mal keine Brücke zur Frage "Kann man auch mit schlechtem 1. Examen ohne Auslandsauffenthalt ein guter Lehrer werden?" geschlagen wird! ;)


    Gegen diese Quoten bzw. Inflation, die die Regierung vorgibt, kommst Du nicht an. Da endest Du höchstens als Schüler-Schreck und/oder mit "Burnout".

  • Woher sollen z.B. Eltern, die selbst nur die Hauptschule besuchten, wissen, ob ihre Kinder für das Gymnasium geeignet wären? Vom Hören-Sagen? Wohl eher kaum... Natürlich liegen auch Lehrer nicht immer 100% richtig, aber sie besitzen eine berufliche Professionalität, die sie in der Sache von Elten unterscheidet, da bei ihnen immer eine gewisse Portion Subjektivität mitschwingt - insbesondere, wenn sie die geeigneteste Schulform mit der höchsten Schulform verwechseln.

    Berufliche Professionalität? ^^
    Ich kann Dir sagen, wie es bei mir selber als Schüler damals gelaufen ist. Ich hatte eine Empfehlung für die Hauptschule. Als mein Vater damals deswegen zur Grundschule gegangen ist (mit Termin), wurde er von der Schulleiterin rausgeworfen.


    Daraufhin haben sie mich dann am Gymnasium angemeldet und ich bin nicht ein einziges Mal sitzengeblieben.


    Als ich in der 5. Klasse war, gab es dann einen großen Zeitungsartikel eben mit der Grundschul-Schulleiterin, in dem sie wörtlich zitiert wurde: "Die Hauptschule darf nicht sterben"... und deswegen kriegen entsprechend viele Schüler die Hauptschulempfehlung? Ja nee ist klar.


    Soviel zum Thema "Professionalität". :daumenrunter:


    Oder anders: Ich berate heute meine Schüler so, wie ich es für richtig halte, auch wenn das bedeutet, daß dann die Schülerzahlen an unserer Schule ggf. zurückgehen. Die Ehrlichkeit bin ich meiner Meinung nach den Schülern schuldig. Bsp.: Die Assistentenausbildung ist eine Ausbildung gemäß Landesrecht NRW. Wenn ich da einen Schüler aus Niedersachsen oder so habe, sehe ich es als meine Pflicht an ihn darauf hinzuweisen, daß der Abschluß in Niedersachsen nicht anerkannt ist, er damit also nicht zurück kann. Wenn Sie dann eine gute Lehre anfangen, ist das eben so.

  • "Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."



    na, wer schreib das?
    Richtig: Sokrates. Vor 2000 Jahren.

    Nein, ich hab's mal recherchiert, weil es so gar nicht echt klingt: Das ist eine Ente. (Und selbst wenn nicht, würde das ja auch gar nichts heißen.)

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

  • In Bayern, Gymnasium, werden die SuS insofern schlechter, als ich das Material von vor zehn oder zwanzig Jahren nicht mehr benutzen kann, richtig. Das muss aber nicht schlecht sein - insgesamt werden die SuS wahrscheinlich besser, aber es gibt weniger Spitzen - und die kriegen nicht genug zu tun. Und dafür gehen andere Sachen besser als früher - vor der Klasse stehen; Gruppenarbeit; mündliches Englisch. Ob diese andere Sachen dann wirklich wichtig sind: schon wieder andere Frage.

    Seit 2004 unter dem gleichen Namen im Forum, weitgehend ohne ad hominem.

    • Offizieller Beitrag

    Und dafür gehen andere Sachen besser als früher - vor der Klasse stehen; Gruppenarbeit; mündliches Englisch. Ob diese andere Sachen dann wirklich wichtig sind: schon wieder andere Frage.

    Unbedingt sind die wichtig! Ob wichtiger, wird deren Zukunft zeigen.
    An der wir - die meisten von uns - übrigens nur noch so mittelviel mitbestimmen.


    Damals... tja. Damals ist halt vorbei.
    Schaun wir mal, ob unsere Kulturtechniken in der Zukunft noch was helfen, oder wir das nur glauben, weil es die Techniken sind, die wir am besten beherrschen.


    Ich freue mich immer wieder über meine Schüler: es haben sich von meinen welche im letzten Jahr ohne mein oder der Schule größeres Zutun in der Schule vernetzt und
    - für einen regionalen Wettbewerb zum regionalen Klimaschutz beworben
    - einen flyer zu Menschenrechten gemacht und an die Stadt verschickt
    - Flüchtlingen Neujahrsbriefe geschrieben
    - einen kleineren Poetry Slam (fast) gewonnen
    - einige relativ große Veranstaltungen inclusive Finanzierung selbst organsisiert
    - eine homepage für Lernaustausch selbst organisiert und mit (guten) Inhalten gefüllt
    - ein Buchprojekt begonnen
    - eine kleine Forschungseinheit zu radikalisierter Sprache und Denken begonnen (dann leider Abi gemacht und abgebrochen - war hoch interessant)
    - unfassbar gute Musik gemacht
    - Streetfood produziert.


    Was haben wir auf die Kette gekriegt, als wir in dem Alter waren?
    Also, ich war hervorragend in klassischen Texten, Fremdsprachen, mit Logik und Philosophie, in Geschichte und GM.
    Aber ... was hab ich eigentlich GEMACHT?

  • Vergleiche ich mein Geschichtsbuch aus den 1980ern mit denen meiner Kinder ^^ ...

    Ohja, Schulbuchvergleich ist interessant. Ich gestehe aber, ich hab nur nebulöse Erinnerungen an unsere Bücher. Hast du gern damit gearbeitet?
    Ein bisschen ansprechend dürfen sie m.E. schon sein, geht ja auch um Inhalte, für die sich die Kinder interessieren und dann aufnahmebereiter sein sollen. Sie sollen sich ja länger als bis zur nächsten KA was merken. Wenn allerdings tatsächlich alles simpler wird, wäre wohl auch niemandem geholfen...


    Was sagen die anderen zu den neuen Schulbüchern der weiterführenden Schulen?

  • Es stimmt es natürlich, daß heute mehr Schüler (und auch schlechtere) als früher am Gymnasium sind (überhaupt in Ballungsgebieten), weil die Hauptschule viel weniger angenommen wird (und ebenfalls schlechter geworden ist - Realschule gibt es bei uns in Österreich nicht, aber ich denke, daß es wahrscheinlich keinen so großen Unterschied in Bezug auf dieses Thema ausmacht, wenn man zwei oder drei Optionen in der Sekundarstufe I hat) und weil viele Eltern "zumindest die Matura" für ihr Kind wünschen. Außerdem haben wir - zumindest in Wien - das Problem, daß die Pflichtschulen (also Hauptschule und polytechnischer Lehrgang) so voll sind, daß man Schüler, die für das Gymnasium nicht geeignet sind, einfach nicht an andere Schulen schicken kann - es gibt dort keinen Platz für sie. Also müssen diese Schüler das Schuljahr wiederholen - und manchmal nochmals wiederholen. Das ist dann natürlich für diese Schüler frustrierend. Auf der anderen Seite gibt es nach wie vor tolle Leistungen und Spitzenschüler. Das große Mittelfeld der Schüler kann man meines Erachtens so beschreiben: Sie können mehrere Dinge als wir (Präsentationstechniken, das Stehen vor der Gruppe samt Verwendung computergestützter Materialien zur Präsentation, das Verfassen von Arbeiten mit (halbwegs oder zumindest irgendeinem) wissenschaftlichen Anspruch nebst Recherchetätigkeit) - und sind dadurch auch zeitlich ziemlich beansprucht. Sie können viele Dinge aber nur halb oder oberflächlich - unser Wissen damals (also vor etwa 25- 30 jahren) ging mehr in die Tiefe. Manches ist auch leichter geworden (Literatur - auch wissenschaftliche - bekomme ich heute im Internet - früher mußte man zur Universitätsbibliothek fahren), aber die Ansprüche sind sicherlich nach wie vor hoch, nur eben anders als zu unserer Zeit. Ob es sinnvoll ist, wenn jeder eine Arbeit mit wissenschaftlichem Anspruch (zumindest, was Recherche, Zitation, etc. anbelangt) schreiben muß, sei dahingestellt - es wird aber gefordert, genauso wie Präsentationstechniken, etc. Es wird sich noch zeigen, ob diese Dinge, die ja eher dem praktischen Nutzen (zum Beispiel in einem Beruf, in dem man ein Projekt vorstellen muß) geschuldet sind, noch ausgebaut werden, oder ob man sich wieder einer umfassenden Bildung im Humboldtschen Sinne besinnt, was ich persönlich mir wünschen würde...

  • was ich persönlich mir wünschen würde...

    Also wir an der Berufsschule würden uns wünschen, daß die Schüler/Azubis bessere Umgangsformen mitbringen würden. Die Inhalte bringen wir ihnen schon bei. Also bei der Mathematik reichen die vier Grundrechenarten, Bruch- und Prozentrechnung sowie Dreisatz komplett aus. Aber die Zeit, die für die Erziehung draufgeht, so man bei 16-25jährigen überhaupt noch von Erziehung sprechen kann, hat sich gemäß der Aussagen der ältern Kollegen in den letzten Jahren drastisch gesteigert.

  • Also mir würde es reichen, wenn Berufsschüler, die einen technischen Beruf lernen, in der Lage wären, Formeln umzustellen und 'ne Verhältnisgleichung hinbekommen, also mit Einheiten selbstverständlich und nicht jedesmal blöd gucken, wenn statt einem "a" ein "b" in der Formel steht.


    Achja... und wenn sie nicht blind irgendetwas in den Taschenrechner tippen und dann (ich spitze etwas zu) alles 16 Stellen aus Display abschreiben. So ein bissel Gefühl dafür, was man tut und ob das Ergebnis einigermaßen plausibel ist gehört auch dazu.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

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