Handschrift ist wichtig

  • An die hessischen Grundschullehrer:


    Im Curriculum für das Fach Deutsch konnte ich keine Erwähnung hinsichtlich des Einsatzes von Schreibschrift finden. Den einzigen Satz, den ich finden konnte, der das Thema zumindest teilweise anschneidet, war "Sie entwickeln über die Druckschrift eine auch für andere gut lesbare Handschrift." im Rahmen der Anforderungen für die Klassen 1 und 2. Bedeutet das, dass Schreibschrift lediglich optionalen Status nunmehr hat oder kommt sie gar nicht mehr in der Grundschule vor?
    Ich habe sie zumindest damals noch in der 2. Klasse gelernt und schreibe noch heute fast ausschließlich in Schreibschrift.

  • Ich habe dann die Kinder, die in und ab Klasse 5 immer noch keine Schreibschrift schreiben können und nur Druckschrift schreiben. Ja, das ist meist sauberer, aber oft kann man - wenn sie eng schreiben oder der Platz nicht reicht - nicht recht erkennen, wo ein Wort anfängt und wo es aufhört. Und mitunter dauert es ewig, ja, wobei sie meistens dann auch im Druckschriftschreiben sehr schnell geworden sind (Gewohnheitssache eben) !

    das sind m.E. nach keine Schüler, die noch keine Schreibschrift schreiben können, sondern wieder zur teilweisen Druckschrift zurückgekehrt sind.
    Ich habe nun mehrere Durchgänge durch mit Druck, dann Schulausgangsschrift, die auch bis in die 4. Klasse konsequent geschrieben und gut beherrscht wurde. Dann aber in Klasse 4 beginnen viele Schüler, besonders Mädchen damit, ihre Schrift zu verändern. Da wird dann ein Mischmasch draus. Da wir GS bis Klasse 6 hsben, erlebe ich das regelmäßig, Kolleginnen bestätigen es auch. Ich selbst schreibe auch eine Mischung, meine Kinder (13 und 17) auch. Ich find es nicht dramatisch, es dauert nicht länger. Ich denke, daran sollte das Texteschreiben nicht scheitern. Es gibt ganz andere Baustellen in der Schule. Bei einem meiner jetzigen Fünftklässler habe ich zugunsten anderer Themen auf die Schreibschrift verzichtet. Es war gut so für ihn. Er druckt auch recht zügig.

  • Ich würde behaupten alle etwachsenen Menschen schreiben keine reine Schreibschrift mehr. Das wird ein Mischmasch. Einzelne Buchstaben verbindet man, andere nicht. Auch je nach Kombination. Und genau da setzt die Grundschrift ja an.


    Bei dem vorher erwähnten Buchtitel wird davon gesprochen, dass die Handschrift wichtig fürs Gehirn/Lernen ist. Wäre interessant zu wissen, ob das für jede handgeschriebene Schrift gilt (also auch die selbst zusammengesetzte) oder explizit für eine verbundene Ausgangsschrift.

  • Ich würde behaupten alle etwachsenen Menschen schreiben keine reine Schreibschrift mehr.

    Ich würde schon von mir behaupten, dass ich ein erwachsener Mensch bin.

  • das sind m.E. nach keine Schüler, die noch keine Schreibschrift schreiben können, sondern wieder zur teilweisen Druckschrift zurückgekehrt sind.Ich habe nun mehrere Durchgänge durch mit Druck, dann Schulausgangsschrift, die auch bis in die 4. Klasse konsequent geschrieben und gut beherrscht wurde. Dann aber in Klasse 4 beginnen viele Schüler, besonders Mädchen damit, ihre Schrift zu verändern. Da wird dann ein Mischmasch draus. Da wir GS bis Klasse 6 hsben, erlebe ich das regelmäßig, Kolleginnen bestätigen es auch. Ich selbst schreibe auch eine Mischung, meine Kinder (13 und 17) auch. Ich find es nicht dramatisch, es dauert nicht länger. Ich denke, daran sollte das Texteschreiben nicht scheitern. Es gibt ganz andere Baustellen in der Schule. Bei einem meiner jetzigen Fünftklässler habe ich zugunsten anderer Themen auf die Schreibschrift verzichtet. Es war gut so für ihn. Er druckt auch recht zügig.

    Genauso ist meine langjährige Erfahrung. Im Laufe von Klasse 4 wollen die SuS groß sein und kehren zur Druckschrift zurück, weil sie das von älteren Geschwistern oder Erwachsenen kennen. Schreibschrift halten sie für "Baby." Sie können sie aber.

  • ...
    ABER: Kulturtechniken verändern sich. Die Kunst der babylonischen Keilschrift auf Tontafeln wurde auch irgendwann zu Gunsten einer neueren Schrifttechnik aufgegeben.
    ...

    ...auch wieder wahr...


    Musste mich eben erst mal selbst beim Schreiben beobachten, tatsächlich, da ist nur ein Teil der Buchstaben überhaupt verbunden :rolleyes:

  • Anja: Ich schreibe in der Vereinfachten Ausgangsschrift. Einzig "s" und "t" entsprechen teilweise eher der lateinischen Ausgangsschrift, weil ich in der Sek I einen Lehrer hatte, der das unbedingt so sehen wollte und ich es mir in dem Rahmen angewöhnte. Wenn ich aber darauf achte, kann ich auch heute noch "s" und "t" in Vereinfachter Ausgangsschrift verschriftlichen. Druckschrift kann ich schreiben, mache ich aber selten (muss ich aber wohl, sobald ich zum ersten Mal eine 1. Klasse haben werde)...

  • Anja: Ich schreibe in der Vereinfachten Ausgangsschrift. Einzig "s" und "t" entsprechen teilweise eher der lateinischen Ausgangsschrift, weil ich in der Sek I einen Lehrer hatte, der das unbedingt so sehen wollte und ich es mir in dem Rahmen angewöhnte. Wenn ich aber darauf achte, kann ich auch heute noch "s" und "t" in Vereinfachter Ausgangsschrift verschriftlichen. Druckschrift kann ich schreiben, mache ich aber selten (muss ich aber wohl, sobald ich zum ersten Mal eine 1. Klasse haben werde)...

    ums Können, wenn man drauf achtet, gings nicht. Es ging ums einfache Schreiben... Handschrift. Ich kann auch Schulausgangsschrift und Druckschrift wie im Lehrbuch, aber nicht, wenn ich etwas notiere oder meinem Sohn eine Entschuldigung schreib

  • Bei meinen Kindern ist es unterschiedlich. In der Grundschule mussten sie möglichst genau sich an die vorgegebene Schreibschrift halten. Da wurde eigenes Ausprobieren nicht gern gesehen, bzw. war nicht erlaubt und wurde sofort angemahnt.
    Die Tochter stieg, sobald sie in Klasse 5 war und nicht mehr Schreibschrift schreiben musste, nach wenigen Wochen auf erst reine Druckschrift und jetzt leicht verbundene Druckschrift um. Ihre Schreibschrift war einigermaßen ordentlich, aber sie wirkte unecht, aufgesetzt und nicht flüssig. Inzwischen hat sie eine sehr gleichmäßige und wirklich gut lesbare Handschrift entwickelt.
    Der Sohn (jetzt in Klasse 7) schreibt nach wie vor seine Grundschulschreibschrift. Er schreibt schnell - schön geht aber anderes. Bisher macht er keinerlei Anstalten, sich eine individuelle Handschrift zuzulegen. Mal schauen, wann das kommt.

  • Was heißt denn "individuelle Handschrift"? Das steht auch bei uns im Curriculum als Ziele bis Ende Klasse 4. Ist das nicht automatisch bei jedem der Fall, weil halt jeder den Stift etwas unterschiedlich hält und etwas unterschiedlich viel Kraft zum Drücken auf das Papier aufwendet? So individuell kann Schrift ja auch nicht sein, da am Ende ein "e" immer noch als ein "e" und nicht als ein "a" erkennbar sein muss...

  • Oh man. ;)


    Nein individuell heißt eben, dass jeder ein wenig anders die Buchstaben verbindet. So wie Erwachsene (außer du) eben schreiben. Der eine verbindet beim Wort Hallo alle Buchstaben, der nächste (ich z.B.) schreibt das H einzeln und den Rest verbunden etc...


    Am Ende von Klasse 4 müssen die Kinder nicht mehr die reine Ausgangsschrift schreiben, es ist eben eine AUSGANGSschrift.

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