Was hat Dich zuletzt gefreut? (berufsbezogen!)

1. offizieller Beitrag

    Meckern können wir ja alle genug. Drum starte ich mal den Versuch, die guten Seiten des Jobs "spielerisch" zu beleuchten.


    Die Frage lautet: Was hat Dich zuletzt so richtig gefreut?


    Ich fang direkt mal selbst an: Nachdem ich jetzt über drei Wochen krank geschrieben bin (man sucht leider noch nach der Ursache für ziemlich heftige Beschwerden) war das einzige, was ich von meinem Vorgesetzten am Telefon heute zu hören bekam: "Schön, Dich mal wieder zu hören. Hoffentlich geht's Dir bald besser, nimm Dir die Zeit, die Du brauchst". Kein Wort von "sieh zu, dass Du schnell wieder da bist". Und das als Reaktion darauf, dass ich vermutlich bis mindestens Weihnachten ausfalle.
    Da weiß man wieder, warum man trotz einstündiger Anfahrt keinen Versetzungsantrag stellt :)


    Der nächste bitte.

    Das einer meiner Schüler endlich die Quittung für sein asoziales Verhalten seinen Mitschülern und dem Kollegium gegenüber bekommen hat.

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-

    Eine ganz liebe Weihnachtskarte einer meiner Klassen, verbunden mit der wiederholten und eindringlichen Bitte, ich solle doch unbedingt mit dem Direktor reden, damit ich die Klasse auf der Klassenfahrt begleiten darf und am besten noch ihre neue Klassenlehrerin werde (die momentane KL geht im März in Mutterschutz).

    Ein Freundschaftsarmband, das mir ein Schüler geknüpft hat (4.Klasse). Er hat es bei seiner Mama abgemessen und ich habe es öfters an, weil es dunkelorange-rot ist und ich die Farbe auch gerne trage.

    Ehemalige Abiturienten auf dem Weihnachtsbasar wiederzutreffen, die sich für meinen fordernden Unterricht bedankt haben und mittlerweile erfolgreiche Ingenieure, Mathematiker und Physiker sind.

    Ein Genesungs- und Weihnachtsgruß von einem Schüler, mit dem ich in letzter Zeit mehrmals ordentlich aneinander geraten bin.

    Zitat von DePaelzerBu

    Die Frage lautet: Was hat Dich zuletzt so richtig gefreut?

    Ein Brief einer ehemaligen Schülerin.


    Ich hatte sie als Referendar im Bedarfdeckenden Unterricht und bei der Besprechung der Quartalsnoten (unter 4 Augen auf dem Flur), schilderte sie damals, daß sie Angst habe die Schule zu beenden, weil ihre Eltern danach wohl schon eine Heirat in der Türkei geplant hätten.


    Da sie meine Frage nach der deutschen Staatsbürgerschaft bejahte, hatte ich ihr geraten zur Bundeswehr - genauer zur Marine - zu gehen. An der Wache am Kasernentor kommt auch keine türkische Großfamilie vorbei. Außerdem bekäme sie dort noch eine Nahkampfausbildug für den Notfall. Sie könne sich natürlich auch ein Leben lang in einem Frauenhaus verstecken, aber was wäre das für ein Leben.


    Nun ja, 5 Jahre später kam ihre Danksagung per Brief aus Wilhelmshaven. :)


    Das die Post mich überhaupt erreicht hat, wo sie doch an die alte Schule addressiert war.

    Die Mutter eines Schülers, die im Elternabend vor versammelter Mannschaft aufgestanden ist mit den Worten: "Was ich ihnen unbedingt sagen wollte, Frau S. der N. ist ja sooo begeistert von ihnen! " :)


    Eine andere Mutter kam später noch um mir zu sagen, dass die Tochter zu Hause allmählich nervt weil sie nur noch von Chemie erzählt. :)

    Ich habe diese Woche die Mutter eines Schülers meiner ersten Abschlussklasse (Hauptschule) getroffen.
    Er macht dieses SJ sein Abitur
    Das er das Potenzial hat, hatte ich schon vermutet. Das er sich aber so zusammen reißen kann, hat mich sehr gefreut.

    Mich hat in letzter Zeit kurz vor den Ferien sehr gefreut, dass sich meine Schüler - alle ohne Ausnahme - bei einem Wasserfarbenbild angestrengt haben und gewissenhaft den Arbeitsauftrag erfüllen wollten. Eine Kollegin, der ich die Bilder zeigte, sagte, man merkt, dass ich stolz auf meine Schüler bin.
    Und das bin ich! :top:

    Ich habe mich neulich sehr gefreut, dass ein Schüler, der gerade die Klasse wiederholt und trotzdem bislang eher schwache Leistungen zeigte, in der letzten Klassenarbeit die zweitbeste Arbeit abgeliefert hat. Und natürlich ganz besonders über seinen Gesichtsausdruck, als er die Arbeit zurückbekam.

    Ich bin (aus Überzeugung) eine strenge, oftmals unnachgiebige Lehrerin, die Wert auf Tugenden legt wie Pünktlichkeit, Ordentlichkeit, Höflichkeit.
    Das ist sehr anstrengend und ich bin manchmal neidisch auf Kollegen, die mit den Schülern kumpelhaft umgehen und öfter mal Fünfe grade sein lassen.
    So hat es mich sehr gefreut, als unlängst ein Kollege zu mir kam und mir sagte, dass er gerade verzweifelt unsere schwierige "Horrorklasse" gefragt habe, was man eigentlich machen soll, damit hier endlich mal normaler Unterricht möglich sei und die Klasse ihm daraufhin gesagt habe: "Fragen Sie doch mal Frau Sonnenschein! Bei der klappt es."
    Seit anderthalb Jahren stecke ich unheimlich viel Arbeit, Energie, Gehirnschmalz und sogar Schweiß in die Klasse.
    Mein Plan war eigentlich, dass die Schüler in ein paar Jahren begreifen, welche Werte ich ihnen mitgebe. Dass sie es anscheinend jetzt schon wertschätzen, freut mich sehr!
    Auch dass der Kollege auf mich zu kam, um mir von dem positiven Feedback der Klasse zu berichten, fand ich stark von ihm!

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