Ich habe in meiner Klasse ins. 4 so genannte Willkommenskinder. Mit 3 Elternhäusern läuft die Kommunikation befriedigend bis sehr gut, u.a. auch dank der Sozialarbeiter, die sich in den Heimen um die Leute/Kinder kümmern. Eines dieser Kinder wohnt in eigener Wohnung (mit Mutter und zwei Geschwistern) und dort ist seitdem jeglicher Kontakt weg. Ich habe bereits die Akte durchtelefoniert - ehemalige Klassenleitung der Willkommensklasse, die mir weitere Telefonnummern der Mutter gab (auch keinen erreicht), die Sozialarbeiter im Heim am anderen Ende der Stadt waren zwar nett, aber haben verständlicherweise gesagt "Sorry, nicht mehr unser Bier".
Die Mutter kriege ich nicht ans Telefon, das Kind in meiner Klasse sagt ihr entweder nicht, dass ich sie sprechen möchte oder sie verweigert tatsächlich das Erscheinen. Deutsch lesen kann sie laut Kind nicht - habe noch nie eine Unterschrift gesehen von ihr auf meine schriftlichen Einladungen in einfachem Deutsch.
Das Kind hat kein Schulmaterial (und ich erwarte ja nicht mal mehr das, was wir bei der Materialliste alles gefordert haben - nur ein Etui, Hefter für jedes Fach, einen linierten und karierten Block), es macht nichts zu Hause für die Schule, hat nie Hausaufgaben (genauso wie sein jüngerer Bruder in der Parallelklasse). Laut ehemaliger Klassenleitung war das damals auch schon so und dort hatten sie wohl sogar einen arabischsprechenden Dolmetscher gefunden und das System Schule erklärt. Ja, er bekommt keine Noten, sondern lediglich verbale Beurteilungen in allen Fächern, aber ich sehe derzeit absolut keinerlei Licht am Ende des Tunnels.
Unser Schulsozialarbeiter kommt auch nicht weiter, weil die Mutter nie Termine wahrnimmt und bei der SL ist sie auch noch nie erschienen.
Ich bin kurz davor eine Kindeswohlgefährdungsmeldung zu machen, um das JA in diese Familie zu bekommen und zumindest mal einen Ansprechpartner zu haben. Doch wenn ich das Formular durchgehe, dann gibt es da nicht wirklich etwas, das ich ankreuzen kann.
Vielleicht habt ihr noch Ideen?