Gegenwartsbezug nach Klafki

  • Hallo liebe Kollegen,
    ich bin Referendar in Bremen und sitze am heutigen Samstagabend an einen Unterrichtspapier für den Besuch am Montag.


    Das Thema ist "Adverbialsätze". Die Stunde findet im Rahmen der Unterrichtseinheit zum Thema Erörterung in einer 9. Klasse statt.


    "Adverbialsätze sind ein geeignetes Mittel um Argumente zu begründen bzw auszuformulieren" ist in etwa die Quintessenz meiner Sachanalyse.


    Was mich allerdings fertig macht ist die legitimation nach Klafki..


    Gegenwartsbezug: Schüler schreiben bald eine Klassenarbeit, und eine Fächerübergreifende Facharbeit... (das kanns nicht sein oder?)
    Zukunftsbedeutung: Sprache wird die Schüler ihr ganzes Leben lang begleiten... Ein guter Stil zeugt von Kompetenz und macht guten Eindruck?
    exemplarisch?
    Zugänglichkeit: sollte sich ja zB auf meinen Unterrichtseinstieg beziehen oder?


    wie ihr seht, fällt mir das noch sehr schwer. Wäre sehr dankbar für jede Form der Hilfe

  • ..."Adverbialsätze sind ein geeignetes Mittel um Argumente zu begründen bzw auszuformulieren" ist in etwa die Quintessenz meiner Sachanalyse.
    ...

    Ist das generell so? "Es sieht so aus, als wundertest du dich über Klafki". "Während du dich noch über Klafki wunderst, schwadroniere ich schon frank und frei". "Obwohl du dich über Klafki wunderst, machst du dir Gedanken über ihn". Damit habe ich noch nichts begründet.


    Prinzipiell würde ich -je nachdem was ich vorhabe- mein Ziel auch so erläutern:


    Exemplarisch: Das Begründen von Meinungen geht am besten mit Adverbialsätzen...
    Gegenwart: Da SchülerInnen überzeugen wollen, müssen sie Adverbialsätze kennenlernen...
    Zukunft: Um Meinungen zu Begründen, werden SchülerInnen Adverbialsätze anwenden müssen...


    Ergibt das Sinn?

  • Oh Man...
    Du hast ja Recht. Ich habe es wohl unglücklich formuliert?


    Ich meinte das Argumente (und ihre Begründungen) sich sinnvoll kombinieren lassen mithilfe von Adverbialsätzen.


    Und selbst diese Formulierung gefällt mir nicht... Hast du ne bessere Idee?


    Es ist echt zum Verzweifeln.


    Vielen Dank für den Hinweis und die Bezugsnormen.

  • Hm, ich versuch's mal ... zu Deutsch kann ich nichts sagen, aber Klafki war ja Allgemeindidaktiker. ;) Da liegt auch der springende Punkt - wenn du nach Klafki argumentierst, solltest du eine überfachliche Perspektive einnehmen. Nach Klafki hat Allgemeinbildung das Ziel, Menschen zu aktiven Mitgliedern einer demokratischen Gesellschaft zu machen usw. usf. Für eine didaktische Analyse ist das das übergeordnete Ziel - jedenfalls für Klafki.

    Gegenwartsbezug: Schüler schreiben bald eine Klassenarbeit, und eine Fächerübergreifende Facharbeit... (das kanns nicht sein oder?)

    Neiiin! Da geht es wirklich um die Bedeutung des Themas im Leben deiner Schüler und welche Bedeutung es - pädagogisch gesehen - haben sollte. Google doch mal "klafki leitfragen" da findest du viele mögliche Formulierungen, die das erläutern. Für mich als Nicht-Sprachlehrer finde ich das schwierig zu beantworten... du musst hier meiner Meinung nach argumentativ auch den Sprung vom Fachlichen ins Überfachliche schaffen.


    Zukunftsbezug finde ich einfacher aus dem Ergebnis deiner Sachanalyse abzuleiten - "Argumente begründen und ausformulieren". Da kann man seitenlanges Blabla über aktive Teilnahme am gesellschaftlichen Diskurs, gebildeter Mensch als Teil der Gesellschaft, Grundvoraussetzungen der Demokratie, Werte, usw. schreiben ;)


    Bei Zugänglichkeit geht es wirklich um's Verstehen bzw. um's Beibringen. Ganz plakativ: wie macht man das stufengerecht anschaulich? Idealerweise sollte ein "Aha-Effekt" auf Schülerseite erzeugt werden.

  • Neiiin! Da geht es wirklich um die Bedeutung des Themas im Leben deiner Schüler und welche Bedeutung es - pädagogisch gesehen - haben sollte. Google doch mal "klafki leitfragen" da findest du viele mögliche Formulierungen, die das erläutern. Für mich als Nicht-Sprachlehrer finde ich das schwierig zu beantworten... du musst hier meiner Meinung nach argumentativ auch den Sprung vom Fachlichen ins Überfachliche schaffen.

    Ehrlich gesagt liegt da auch mein Problem.
    Ich habe mich schon mit den Leitfragen beschäftigt, finde halt diesen Sprung zum Überfachlichen sehr schwer.

  • Herrje, was habt ihr denn für einen Lehrplan? Da steht ja alles und nüscht drin.


    Und wenn du dein Ziel auf bestimmte Satzarten einschränkst (Final-/ Kausalsätze) oder so? Begebe mich gerade auf sehr vages Eis, weil andere Schulart. Die Gymnasialkollegen schlafen wohl schon alle ;)



    Exemplarisch: durch die Adverbialsätze, die ihr erarbeitet, lernen die Schüler grundsätzlich Folgendes, was dir besonders wichtig ist: ...


    Gegenwartsbezug: Was wissen die Schüler schon über die Adverbialsätze? Haben sie dich jemals dazu etwas gefragt? sich selbst gefragt? wenn nicht, an welcher Stelle kann man sie packen, was ist ihnen schon klar, was daran noch fremd?


    So verstehe ich das jetzt mal.

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • ...hab nur geraten. Ich unterrichte Förderschüler, da verliert man mit der Zeit den Bezug zu dem, was RegelschülerInnen in dem Alter so können müssen. Deswegen hab ich auch nach deinem Lehrplan gegoogelt :)


    Ich weiß nicht, was deine Schüler für Texte schreiben. Wenn ich wollte, dass meine ihre Meinung schriftlich begründen, würde ich mit ihnen solche Satzkonstruktionen üben:


    „Ich finde, dass Jugendliche (nicht) schon mit 16 wählen dürfen sollten, weil...“

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

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