an welcher Uni soll ich studieren?

  • Hallo ihr lieben Lehrer und Lehramtsstudenten!!
    Ab dem Wintersemester werde ich Englisch und Französisch auf Lehramt (Gymnasium) studieren. Ich hab mich natürlich an mehreren Unis beworben, und auch schon einige Zulassungsbescheide bekommen. Ich könnte mich in Trier, Saarbrücken, Tübingen, Paderborn und Mainz einschreiben. Nun habe ich die Qual der Wahl und möchte euch fragen, welche Uni ihr mir für meine Fächerwahl empfehlen könnt. Wichtig ist mir, dass es einigermaßen viel Praxisbezug während des Studiums gibt aber auch kompetente Professoren und interessanten "Unterricht".
    Ich würde mich freuen, wenn ihr mir (vielleicht sogar aus eigener Erfahrung) was über das Studium an diesen Unis erzählen würdet.
    Liebe Grüße, Moni

  • Hallo Moni!


    Das Lehramtsstudium an der Uni Paderborn genießt einen erstklassigen Ruf und deshalb sind auch recht viele gute Dozenten dort zu finden, wobei ja auch immer Auslegungssache ist, was "gut" bedeutet...
    Der Praxisbezug an der Uni Paderborn ist im Vergleich zu anderen Unis gut, weil es das "PaderbornerLehrerAusbildungsZentrum" (PLAZ) gibt, daß sehr darum bemüht ist, ALLEN Lehramtsstudenten, die es möchten auch neben den Pflichtpraktikas Praxiserfahrungen zu ermöglichen.
    Da ich einen Vergleich zu einer anderen Uni habe kann ich auch mit gutem Gewissen behaupten, daß die Betreuungssituation der Lehramtsstudenten in Paderborn gut ist. Es gibt einfach viele Anlaufstellen wenn man mal Fragen oder Probleme hat.


    Die Uni an sich ist eine Campusuni. Das heißt, das ganze studentische Leben findet direkt an der Uni statt und man muß nicht erst durch die halbe Stadt pendeln um von einem Seminar zum nächsten zu kommen oder wenn man irgendwelche formalen Dinge zu regeln hat.
    Von außen ist das Unigebäude ein häßlicher 60er Jahre Bau, von innen ist die Uni aber recht gemütlich gestaltet.


    Paderborn ist natürlich nicht "der Nabel der Welt". Allerdings sind die Freizeitmöglichkeiten und das Kulturangebot trotzdem recht gut.
    Alles in allem kann ich Dir Paderborn für ein Lehramtsstudium nur empfehlen!

  • Hallo Finchen!
    Dankeschön für deine Antwort! Ich hab auch schon gehört, dass Paderborn sehr gut fürs Lehramtsstudium sein soll. In den Rankings schneidet die Uni ja auch super ab. Weißt du zufällig, ob all die positive Kritik auch auf die Fremdsprachen zutrifft? Wäre echt klasse!
    Liebe Grüße, Moni

  • Hallo Moni,


    Ich habe in Trier Englisch studiert und kann darüber eigentlich nur Positives berichten, obwohl ich mir insgesamt in RLP mehr Praxisbezug gewünscht hätte.
    Die Englisch-Professoren sind echt klasse in Trier, die Atmosphäre ist sehr persönlich gewesen, allerdings hatte die Uni mit fehlenden Kapazitäten zu kämpfen, die Seminare waren am Ende absolut überlaufen (habe ich selbst nicht mehr so mitbekommen, weil ich schon im Hauptstudium war, als das anfing).
    Zu Franz kann ich nichts sagen, denke aber, dass die Nähe zu Frankreich und die vielen Luxembourgischen Studenten dem Studium gut tun.


    Die Uni ist auch eine Campusuniversität, die Wohn- und Lebensmöglichkeiten sind sehr gut.


    Viel Erfolg bei der Entscheidung!
    Liebe Grüße, Juliet

    Traue jemandem etwas zu und er wird sich darum bemühen, diesem Vertrauen zu entsprechen. (Don Bosco)

  • @ Moni:


    Ich studiere in Paderborn nur Deutsch und EW. Das zweite Fach (Sowi) habe ich an einer anderen Uni gemacht.
    In EW hatte ich aber schon einige Vorlesungen zusammen mit Leuten, die Englisch und / oder Französisch studieren und die sind wohl alle ganz zufrieden. Negatives habe ich von diesen Fächern (im Gegensatz zu Mathe wegen hoffnungslos überfüllten Seminaren) noch nichts gehört.


    Was mir noch einfällt: Der Wohnungsmarkt für WG´s, Zimmer und kleine Wohnungen ist recht entspannt und die Mieten bezahlbar.


    Falls Du Dich für Paderborn entscheidest, kannst Du Dich ja mal bei mir melden! Vielleicht kann ich Dir ja dann das ein- oder andere zeigen.

  • Hallo Finchen,
    das find ich voll lieb von dir, dass du mir PB zeigen willst!!! Ich bin mir immer noch nicht so ganz scher wo ich hingehe, weil ich von Mainz noch keinen Bescheid habe. Eigentlich war das bis jetzt mein Favorit... die haben einen integrierten Studiengang, bei dem man einen Doppelabschluss erhält. Wenns da nicht klappt, werde ich mich sehr wahrscheinlich für PB entscheiden. Ich sag dir dann Bescheid!
    Liebe Grüße, Moni

  • @ Moni:


    Gerade bei einem Lehramtstudium solltest Du ein wenig auf das Bundesland achten, in dem Du studiertst. Letztendlich ist es zumindest sehr wahrscheinlich, daß Du dort bleibst. Einige Bundesländer (vor allem wohl Bayern und Ba-Wü) erkennen Staatsexamen aus anderen Ländern nicht an, wenn sie selber keinen akuten Lehrermangel haben. Auch so ist ein Wechsel oft wohl nicht ganz einfach, weil Bewerber aus dem eigenen Bundesland bei der Vergabe der Referendariatsplätze erst mal Vorzug erhalten.
    Ich hoffe, Du weißt, was ich meine...!?

  • Hallo zusammen!
    Also bei der Studienstadtwahl würde ich mir echt erst einmal keine Gedanken machen über das Ref!
    Nach meinen Erfahrungen kommt man überall hin, wenn man nur will...gut Bayern gestaltet sich ein wenig schwierig, aber sonst.
    Ich habe in NRW studiert und sowohl in Niedersachsen, als auch in Sachsen ohne Probleme eine Zusage bekommen.
    Also, Moni, ich würde dir raten jetzt erst einmal zu entscheiden ohne an die Zukunft (Ref) zu denken. Als Lehrer muss man später eh flexibel sein und wird oft einfach so verschickt, habe ich zumindest das Gefühl und da sollte man frei entscheiden, solange man das noch kann!
    Also, viel Glück bei der Entscheidung, die Schnita

  • Für Französisch empfehle ich dir Leipzig! Dort gibt es einen integrierten Deutsch-Französischen Studiengang, d.h. du studierst mit Franzosen deutsch in Deutschland und französisch in Frankreich. Näher an der Praxis geht nicht und überlaufen ist das Fach auch nicht. Außerdem kann man im Osten sowas von preiswert leben... Zahle für mein zentrumsnahes 20qm WG-Zimmer mit Stuck, Parkett, DSL und Kabel und Blick auf Park gerade mal 120 EUR!

  • Hallo!
    Erstmal dankeschön für all eure Tipps und Ratschläge!!! Von dem integrierten Studiengang der Uni Leipzig habe ich auch gehört... ist ne tolle Sache! Die gleiche Möglichkeit habe ich in Mainz auch, deshalb ist diese Uni eigentlich auch mein Favorit. Dass Leipzig so viel günstiger ist, hätte ich nicht gedacht. Da hast du mit deinem WG-Zimmer ect Glück!!! Bis Ende dieser Woche will ich meine Entscheidung getroffen haben... ist gar nicht so leicht, weil man von allen Unis Positives und Negatives hört.

  • Zitat

    Moni schrieb am 22.08.2005 11:15:
    Bis Ende dieser Woche will ich meine Entscheidung getroffen haben... ist gar nicht so leicht, weil man von allen Unis Positives und Negatives hört.


    Letztendlich solltest Du an die Uni gehen, von der Du überzeugt bist und nicht zu sehr auf die Meinungen Anderer hören. Schließlich kann jeder nur aus seiner subjektiven Sicht berichten.
    Ich wünsche Dir auf jeden fall alles Gute für Deine Entscheidung!

  • Also mittlerweile hat sich meine Uniwahl auf Mainz und Paderborn beschränkt. Jetzt fällt mir die Entscheidung aber besonders schwer, weil es meiner Meinung nach an beiden Unis sehr positive Aspekte, aber auch Negatives gibt. Paderborn soll ja, wie ihr auch geschrieben habt, für die Lehrerausbildung besonders gut sein (PLAZ etc.). Das finde ich auch sehr wichtig. Ich denke, dort wird man gut auf die Realität vorbereitet (korrigiert mich, wenn das nicht so ist!)
    In Mainz ist die fachliche Ausbildung (glaube ich) sehr gut. Da ich dort an dem integreierten Studiengang teilnehmen würde, würde ich, was das sprachliche betrifft, wahrscheinlich mehr lernen als in PB. Ich weiß allerdings nicht, wie die sich da um die Lehramtsstudenten kümmern und wieviel Praxiserfahrungen man sammeln kann.
    Ich wollte euch jetzt mal fragen, was ihr mir raten würdet. Ist es wichtiger, eine gute Fachausbildung zu bekommen oder eher viel pädagogisches (und v.A. praktisches Wissen zu erlangen??? Was für einen Ruf hat PB eigentlich für Französisch und Englisch? Wie hoch ist da der Anteil an Vorlesungen etc in der Fremdsprache? Wie bringt man 2 Auslandsaufenthalte in einem "normalen" Studim unter?
    An die Mainzer Studenten: Wie ist das Lehramtsstudium in Mainz organisiert? Wird man gut für den Beruf vorbereitet?
    Ich würde mich gaaaanz doll freuen, wenn ihr mir noch mal weiterhelfen würdet!!!!
    Liebe Grüße, Moni

  • @ Moni:


    Rein fachlich lernst Du an jeder Uni eh mehr, als Du hinterher im Schulalltag brauchst. Meiner Meinung nach viel wichtiger ist die pädagogische Ausbildung...


    Soweit ich weiß haben Englisch und Französisch in Paderborn einen guten Ruf. Was es für Vorlesungen gibt, kannst Du Dir unter www.uni-paderborn.de anschauen. Dort klickst Du dann auf:
    - Vorlesungsverzeichnis
    - oben rechts auf Semesterauswahl WS 2005/06 anklicken
    - wieder auf Vorlesungsverzeichnis
    - Fakultät für Kulturwissenschaften (KW)
    Dort findest Du dann die aktuellen, kommentierten Vorlesungsverzeichnisse für Anglistik und Romanistik und kannst Dir selber ein Bild über das Vorlesungsangebot machen.


    Was das Auslandsstudium anbetrifft weiß ich aus Paderborn, daß Du sehr viel bzw. alles angerechnet bekommst, was du als Sprachenstudent im Ausland machst.
    Wie viele und wie lange Auslandsaufenthalte Du machen möchtest hängt nur von Dir selber ab. Von Seiten der Uni gibt´s in Paderborn da keine Vorschriften. Im Gegenteil, es wird sogar dringend empfohlen im Ausland zu studieren, wenn man Sprachen auf Lehramt studiert.

  • Hallo Finchen!
    Danke, dass du mir immer so schnell und ausführlich antwortest! Ich hab mir eben mal das Vorlesungsverzeichnis angesehen. Für Englisch sieht das wirklich gut aus... es gibt viele Veranstaltungen auf englisch. Im Fach Französisch sind das leider nicht ganz so viele, aber ich weiß sowieso nicht, was ich davon alles nehmen müsste und wie man sich den Stundenplan zusammenstellt. Ich denke, das lernt man während der Orientierungswoche. Nächste oder übernächste Woche werde ich mich schon mal vorläufig in PB einschreiben. Ich warte ja immer noch auf Mainz und die werden einfach nicht fertig. Na ja, in der Zeit kann ich dann die Unis noch ein wenig vergleichen
    Kommst du eigentlich aus PB oder bist du da extra fürs Studium hingezogen? Ich wohne übrigens in DT, also sozusagen direkt nebenan.
    LG, Moni

  • was ich auch noch bedenken würde ist, wie viel Auslandserfahrung hast du jetzt bereits (z.B. Austauschjahr während der Schulzeit?), wie viele würden dir sozusagen noch fehlen? Sprich, wenn du bereits längere Zeit in Frankreich warst und Französisch dementsprechend fließen sprichst und dich spontan äußern kannst, würdest du ja sozusagen nur noch einen Auslandsaufenthalt "benötigen".
    Ich würde mir also die Unis auch daraufhin angucken, welche Austauschprogramme sie haben und wie gut die organisiert werden. Und auch nicht unwichtig: die Finanzierung. Zwei Auslandsaufenthalte kommen nicht billig (na ja, einer auch nicht ;) ).


    Ich persönlich sehe nämlich gerade in den Sprachen es dringend (!) angeraten, dass die Sprache fließend beherrscht wird und man spontan in der Fremdsprache kommunizieren kann (und das die SuS einen möglichst vernünftigen Eindruck von der Aussprache bekommen).


    Schließlich würde ich auch noch miteinbeziehen, dass selbst wenn ein Fachstudium dir später nicht so viel bringen sollte (wobei das von einigen insbesondere in Bezug auf die Oberstufe als sehr große Hilfe ansehen - da gab es mal einen längeren Thread zu, müsstest du über das Stichwort Fachidiot, glaube ich, finden), dennoch macht es auch schlicht und einfach Spaß! Nicht alles und nicht ständig, aber im Großen und Ganzen schon. Und du lernst tatsächlich anderes Denken.
    Ich erlaube mir jetzt mal studienbezogene Altersweisheit (immerhin habe ich vier meiner fünf Exmansklausuren hinter mir :D :( ich habe häufig während meines Studiums geglaubt, dass ist doch überflüssiger Mist, ich lern hier gar nichts, dass ist alles nur für den Kurzspeicher und anderes in die Richtung gehendes. Tatsache ist aber, dass ich tatsächlich eine ganze Menge gelernt habe, es handelt sich dabei nur eben um Fertigkeiten und weniger materielles Wissen (vom selbstverständlichern Umgang mit Fachvokabular ganz zu schweigen... mann, Examen verändert noch mal deinen Wortschatz, wenn man das alles so hintereinander wegkloppt...)


    wo war ich stehen geblieben? Richtig, was ich gelernt habe: eines der wichtigsten Dinge, die ich persönlich gelernt habe, ist komplexe Sachverhalte auf den Punkt zu bringen, Wissen aus verschiedenen Quellen zusammenzufassen und gegebenenfalls auf einen einfacheren Nenner zu bringen.
    Und das sind Dinge, von denen ich zu behaupten wage, dass sie für den Unterricht wichtig werden können.


    Es ist natürlich möglich, dass auch an einer pädagogisch ausgerichteten Uni zu erlernen, wissenschaftlich Arbeiten muss man da ja auch (auch wenn die Pädagogik bei anderen Wissenschaften nicht gerade den besten Ruf hat... :D ). Ich würde also auch darauf achten, welcher Art die Leistungen erbracht werden und schon gucken, dass da auch Hausarbeiten geschrieben werden und nicht nur Referate (wobei das auch in ordnung ist) oder Klausuren (die meisten Klausuren, die ich in der Uni hatte - nicht die Examensklausuren - waren Frage-Ein-Satz-Antwort-Spielchen, das bringt meiner Meinung nach nichts).


    Schließlich würde ich auch in Betracht ziehen, dass es möglich ist, dass du im Laufe der Zeit feststellst, dass du doch nicht in die Schule gehen möchtest (wobei da natürlich viele Praktika hilfreich sein können - viele kriegen ja zum Ende des Studiums die Selbstzweifel, weil sie selten bis gar nicht vor einer Klassen gestanden haben...). Will sagen, du solltest vielleicht die Uni auswählen, die nicht zwingend auf den Lehramtsabschluss bezogen die beste Uni sein könnte, sondern die allgemeiner attraktiver ist und Möglichkeiten zur Umsattlung bietet.
    Mainz hat so weit ich weiß z.B. ein ausgezeichnetes Programm für alle Arten von Sprachstudiengängen (ich wollte vor Urzeiten da mal einen Übersetzerstudiengang machen).
    (Und was Studiengangwechsel angeht, sprech ich aus Erfahrung).


    Schließlich würde ich mir die Hochschulpolitik angucken, genauer: die Frage der Gebühren (Langzeit bzw. allgemeine). Denn man verzettelt sich schneller, als man denkt...


    Tja, hoffentlich hilft dir das ein bisschen.


    Liebe Grüße
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hallo Katta!
    Herzlichen Dank für deine Antwort. Vieles von dem, was du geschrieben hast, kann ich sehr gut nachvollziehen und bestätigt genau meine "Vermutungen". Es tut gut, das auch mal von jemand anderem zu hören ;)
    Auslandserfahrungen habe ich schon einige gemacht (ich habe 2 Sprachreisen gemacht, habe 1 Woche an einem frz. Lycée hospitiert, war jetzt gerade 1 Monat als Aupair in Frankreich und nutze auch ansonsten jede Gelegenheit, ins Ausland zu kommen). Mittlerweile fühle ich mich in beiden Sprachen auch schon recht sicher, aber mein Traum ist es, die Sprachen perfekt (oder fast perfekt :D ) zu sprechen und da ist wohl ein (bzw. 2) Auslandsaufenthalte während des Studiums "Pflicht". Aus meiner eigenen Schulzeit kann ich auch sagen, wie wichtig es ist, dass ein Lehrer eine gute Aussprache und vor allem das nötige Feingefühl für die Sprache hat... ich erinnere mich jetzt immer noch mit Grausen an einen Referendar ("I sink we should go over to se next seme now..."). Der wurde schon nach den ersten Sätzen nicht mehr ernst genommen ;)
    Wenn man das, was du geschrieben hast, mal auf die Uni Mainz und Paderborn überträgt, spricht eigentlich Vieles für Mainz. Da hätte ich den Fankreichaufenthalt schon im "normalen" Studium mit drin (man studiert 2 Jahre an der Partneruni und macht auch die entsprechenden frz. Abschlüsse). Evtl. könnte ich sogar im Rahmen dieses Programmes anstatt des 2. jahres Frankreichs 1 Jahr in Quebec an einer engl.sprachigen Uni studieren. Das Schöne daran ist, das dieser Auslandsaufenthalt sehr gut organisiert wird und auch finanziell unterstützt wird.
    Und ich denke, selbst wenn es in RLP nicht sooo viele Pflichtpraktika usw gibt, kann ich das ja auch auf freiwilliger Basis selbst organisieren.
    Das Einzige was mich von Mainz ein bisschen zurückschreckt, ist, dass wenn man den Studiengang wechselt oder anstatt des Staatsexamens den Magisterabschluss machen will, man das Stipendium (ca 250 Euro pro Monat über 2 Jahre) komplett zurückzahlen muss. Man ist also nicht so "frei" zu wechseln... Na ja, und ausserdem wirds mir auch nicht leicht fallen, meine Familie und Freunde nur noch so selten sehen zu können (Mainz ist 400km entfernt, Paderborn nur 25km). Aber ich glaube, so geht es nicht nur mir, und man gewöhnt sich ja bekanntlich an alles... ;)
    Nochmals danke ür deine Antwort. Die hat mir wirklich weitergeholfen! :)
    Liebe Grüße
    Moni

  • Du kriegst in Mainz ein Stipendium??!! Wow!
    Das erleichtert die Sache mit dem Auslandsaufenthalt natürlich enorm, denn das geht ins Geld...
    Ich persönlich würde auch immer längere Auslandsaufenthalte empfehlen, denn nur so lernst du meiner Meinung nach Dinge wie Redewendungen oder wann welches Wort eher benutzt wird und so. M.M. nach geht das nicht innerhalb von zwei, drei Wochen (es sei denn, man ist ein totales Sprachgenie :D ).


    Gibt's in Quebec auch englischsprachige Unis? Soweit ich weiß, sorgt doch der Kanadische Language Act dafür, dass die dort das französische beahren können. Vielleicht in Montreal?


    Und was die Entfernung angeht: Ich kann sehr gut nachvollziehen, dass du da Bammel hast. Die hat jeder! Aber da dürfte bei Mainz der Vorteil sein, dass das - soweit ich weiß - keine Pendler-Uni ist (wie z.B. viele Unis im Ruhrgebiet), d.h. die wenigsten Leute haben ihren alten Freundeskreis und kehren nach jedem Uni-Tag zu diesen zurück, sondern sind auch auf neue Kontakte "angewiesen".
    Und was die alten Schulfreunde angeht, das geht - so traurig das ist - eh stark auseinander. Ich habe zwar immer noch Kontakt zu einigen meiner alten Freunde, aber die sind halt über ganz Deutschland verstreut und über kurz oder lang bauen sich alle ihr eigenes Leben in der neuen Stadt auf, d.h. dass die alten Freunde vergessen sind/sein müssen, aber es geht halt unweigerlich auseinander (ich sehe meine alten Freunde zwei, drei Mal im Jahr, telefonieren bzw. mailen gelegentlich. Das wichtigste bei so einer Freundschaft ist, dass man nicht knatschig wird, wenn der andere sich lange nicht meldet. Wir freuen uns immer einen Keks, wenn wir was vom anderen hören, möchten wissen, was in seinem/ihren Leben so passiert ist, aber das eigentliche Leben dreht sich nicht mehr um sie.)


    Was ich mit dieser langen Rede sagen will: Wenn die Uni dir das richtige erscheint, dann wag den Schritt. Deine Familie verlierst du mit Sicherheit nicht, und die wirklich guten Freunde auch nicht (sind außerdem immer eine gute Gelegenheit für einen billigen, netten Städtetrip - man muss halt die Städte unter sich entsprechend aufteilen :D ).


    Kleiner Tipp (für beide Unis ratsam): such dir für den Anfang einen Platz im Wohnheim oder einer WG (es sei denn, das ist echt überhaupt nicht dein Fall - wobei manche Wohnheime Einzelappartments anbieten, dann hast du trotzdem Kontakt, musst aber nicht das Klo teilen :D ). So kriegst du am schnellsten Kontakt zu anderen Leuten, es finden meistens nette Parties statt usw. Und es hat den Vorteil, dass du erst mal Zeit hast, die Stadt kennen zu lernen und dann sicherer weißt, welche die Stadtteile sind, in denen du am liebsten wohnen möchtest und was die Mieten so kosten, damit du nicht in einer eigentlich zu teuren Wohnung landest (ich spreche hier aus schmerzlicher Erfahrung...:rolleyes: ) - falls du alleine wohnen möchtest .


    So wieder genug Senf von mir. :D


    Einen schönen Abend noch!
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Hallo Katta!
    Ja, das mit dem Stipendium in Mainz ist schon ne tolle Sache! Das wird mir im Studium bestimmt sehr weiterhelfen... Die englischsprachige Uni in Québec ist glaub ich auch eine Besonderheit, weil man ja ansonsten überall Französisch spricht. Wenns dich interessiert, kannst du dir ja mal die homepage ansehen: www.ubishops.ca .Ich find die Möglichkeit total genial, denn so schlag ich ja zwei Fliegen mit einer Klappe :D
    In Mainz werde ich in einem Studentenwohnheim leben. Ich habe sogar schon ein Zimmer, weil ich mich sehr früh beworben hab. Das ist zwar sehr klein und ich muss Bad, Küche, Toiletten etc mit den Anderen teilen, aber für den Anfang gehts... was beseres suchen kann ich ja immer noch
    ;)
    Je länger ich über das Studium usw nachdenken, desto überzeugter bin ich davon, dass ich nach Mainz gehen sollte. Wird zwar in den ersten Wochen nicht so leicht, aber so geht es ja allen Erstsemestern Und ich denke, das Studentenleben tröstet einen über so manches hinweg
    Dann fehlt mir jetzt nur noch die Zusage der Uni... die brauchen dieses Jahr ziemlich lange, kann erst Mitte September damit rechnen... aber egal :)
    Dnake noch mal für deinen Rat
    Liebe Grüße, Moni

  • Dann mal toi toi toi für die Bewerbung! Hört sich ja ehrlich gesagt echt nach einem spitzen Studium an, was eben die Möglichkeiten angeht.
    Ich hatte in Bonn damals auch nur ein 10qm Zimmer, mit eigenem Waschbecken, zwölf Zimmer auf dem Flur, große Küche mit großem Essbereich (alle paar Monate gab's Flur-raclette!), jeder ein abschließbares Schrankfach, einen Korb im Kühlschrank, Duschen (denk an Badelatschen!!!) und Toiletten auf dem Flur für alle, Partyraum im Keller, Musikzimmer mit Klavier usw.
    War schon ganz nett, die meiste Zeit (auch wenn ich nie rausgekriegt habe, wer da immer so schief Blockflöte gespielt hat, wenn ich lernen musste :D ), okay, der extrem (!!!) spießige, besserwisserische Physikstudent war nervig, der Theologie-Student hat uns zum Glück vorgewarnt, dass er irgendso eine Krankheit hat, die bewirkte, dass er manchmal im Schlaf um Hilfe schreit (das hätte sonst sehr interessant geendet, wenn er das vorher nicht gesagt hätte... :D ).
    Dafür immer mein Lieblings-Mediziner, mit dem ich morgens immer unser Begrüßungsritual abhielt ("Na, was macht Erna?" - "Tot. Was machen die Inkas?" - "Auch tot." - er war gerade im Physikum Leichen aufschneiden und seine Gruppe hat ihre Leiche Erna getauft, und ich habe Ethnologie studiert :D )


    Hach ja, werde gerade ganz nostalgisch...


    Aber ne eigene Bude hat auch was für sich. :D


    Also, lass mal von dir hören, ob's geklappt hat bzw. wo du jetzt wirklich schlussendlich landest!


    Viel Glück!
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

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