Berufskolleg: Sinn und Zweck einer Lernaufgabe

  • Lernaufgaben sind ja keine Seltenheit am Berufskolleg und sicher auch eine sinnvolle Sache.
    Aber ich frage mich, wie sie ablaufen soll.


    a.) Schüler bekommen Material und Arbeitsauftrag, Lehrer unterstützt, aber hält sich zurück, die Schüler sichten, recherchieren, übernehmen Verantwortung, finden Wichtiges, finden eine Struktur, haben ggf. Schwierigkeiten, scheitern vielleicht, kommen zu einem Ergebnis, präsentieren es, eine Reflexion findet statt.
    Da kann es dann natürlich auch vorkommen, dass die Präsentationen zum Teil einfach nicht gut sind.


    b.) Schüler bekommen Arbeitsauftrag und vorgefertigtes Material, das genau auf ein (gutes) Ergebnis abzielt. Schüler arbeiten, werden vom Lehrer korrigiert und instruiert, so dass das gute Ergebnis dabei rauskommt.


    Die Lernaufgabe, über die ich schreibe, hat den Hintergrund, dass die Schüler etwas präsentieren, das dann im Praktikum gemacht werden soll. Daher sollen die Präsentationen (Rollenspiele, Bildungsangebote für kleine Kinder mit verteilten Rollen, Verfassen von Planungen) gut sein, denn so können die Schüler sich im Praktikum ein Beispiel daran nehmen (Bildungsangebote, Planungen dieser Bildungsangebote).


    Ich frage mich nun, wie sinnvoll b.) ist. Wenn es perfekt werden soll, kann ich es doch im Unterricht machen. Dafür brauche ich doch keine Lernaufgabe, zumal für mich der Sinn und Zweck darin besteht

  • Bevor ich jetzt gleich völlig am Thema vorbeischreibe eine Verständnisfrage: Was Bedeutet denn für Dich der Begriff Lernaufgabe?


    Bei uns ist der Begriff besetzt mit (sinngemäß) "Der Aufhänger zum Einstieg, der die Lernspannung schafft und dann am ende aufgelöst wird"


    Gruß,
    DpB

  • Bei uns heißt das Lernsituation. Und ich starte im ersten Lehrjahr stark gelenkt, so dass zwar Freiheiten da sind und zT Entscheidungen getroffen werden müssen, insgesamt aber vorausgewählte Hilfsmittel oder von mir zussammengesuchtes passendes Material vorliegen. Ich werde dann zunehmend offener in den Aufgaben und den Hilfsmittel. Im dritten AJ steht da nur noch das Problem und die Rahmenbedingungen. SuS lösen dann selbstständig (wie im Betrieb!) dieses Problem und wählen dabei eigene Hilfsmittel.


    Also ich starte mit b) und verändere immer mehr bis ich bei a) lande. Und anfangs kenne ich auch noch eine mögliche Lösung (manchmal gibt es nur die eine!), am Ende nicht mehr. Da erwarte ich die Lösung von meinen SuS.


    Beispiel:
    Ein Bildungsgang benötigt die für sie speziell zugeschnittenen Arbeitstische. Diese fertig zu kaufen ist teuer. Also hab ich ein Projekt daraus gemacht. Die Lehrer und Schüler des Bildungsganges sind die Kunden. Meine Schüler die Auftragnehmer. Meine SuS konstruieren nun unter den vorliegenden Rahmenbedingungen diesen Tisch.


    Das ist bei uns gerade aktuell auf der Agenda.

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