Hallo!
Die Überschrift trifft es vielleicht nicht ganz, aber mir fiel keine bessere Formulierung ein.
Ich mache mir in letzter Zeit immer häufiger Gedanken darüber, ob es richtig ist, Kinder mit dem Förderschwerpunkt Lernen derart zieldifferent zu unterrichten, dass sie zum Beispiel im 4. Schulbesuchsjahr immer noch im Zahlenraum bis 20 rechnen.
Bisher dachte ich, die Grundlagen müssen so gut es geht gesichert sein, alles andere bringt doch nichts. Aber die meisten dieser Kinder werden den Zehnerübergang vermutlich niemals verstehen, sie werden immer zählend rechnen und auch niemals die Aufgaben bis 20 automatisieren, da sie eben einfach eine geringe Merkfähigkeit haben. Egal, wie viele Jahre man in diesem Zahlenraum verweilt.
Wann ist denn dann der Zeitpunkt, zu sagen, wir nähern uns jetzt mal größeren Zahlenräumen an? Natürlich kann man gewisse Aufgabenformate einfach auf größere Zahlenräume übertragen und auch lernbehinderte Kinder können mehrstellige Zahlen schriftlich addieren, eben schematisch und ohne Verständnis.
Aber bringt es das? Wo setzt man denn da an, was ist zielführend?
Ich finde das unheimlich schwer, gerade in Mathe und Deutsch.Im Grunde müssten diese Kinder Alltagsfertigkeiten lernen, aber das können wir in der Schule unter den Bedingungen nicht leisten.
Mich würde interessieren, wie ihr mit dem Förderschwerpunkt Lernen an euren Schulen umgeht und wie sehr diese Kinder wirklich zieldifferent unterrichtet werden.