Keine Gleichmacherei ? Gymnasiallehrer fordern A 14

  • Männer achten bei der Berufswahl deutlich stärker auf die Einkommenssituation, weil diese für sie auch ein Faktor auf dem Beziehungsmarkt ist. Das mögen unbewusst vermittelte Effekte sein, aber sie sind in anderen Studiengängen (Medizin, BWL, Jura), bei der späteren Wahl der Spezialfachgebiete sehr ausgeprägt.


    Ok, das glaube ich dir.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Doch, de facto ist sie aufs Abitur zurückgefallen. Des Auswärtige Amt hat ja nicht umsonst rebvoltiert, als Mutti Merkel Schavan ins Botschafteramt befördert hat.

    Doch, ich würde schon sagen, dass das Auswärtige Amt umsonst revoltiert hat, denn Schavan hat den Job bekommen, obwohl ihr der gesetzlich vorausgesetzte Uni-Abschluss fehlt. Das Pochen auf's Gesetz seitens des Auswärtigen Amts hat die Regierung ja nicht interessiert!?

    • Offizieller Beitrag

    Morse, pattyplus - ich glaube, ihr habt eine unterschiedliche Auffassung des Begriffes "umsonst". ;)


    kl. gr. frosch


    P.S.: soll ich zum Thema "Schavan" einen eigenen Thread eröffnen, falls ihr da länger drüber diskutieren möchtet?

  • Aktuelles Beispiel:


    Ausbildung, "Verantwortung", "Leistung", etc. - aus diesen Kriterien soll sich vermeintlich die Höhe eines Lohns bemessen.
    Wie ist das eigentlich bei Piloten, die von Air Berlin zu EasyJet wechseln müssen und dort nur noch knapp die Hälfte an Lohn bekommen?


    Die Höhe von Löhnen ergibt sich einzig und allein aus der jeweiligen Konkurrenz von Arbeiternehmern und Arbeitgebern untereinander.

  • Ich habe es in 12 Jahren ein einziges mal erlebt, dass sich ein Lehrämtler (Gymnasium) zur Promotion angemeldet hat.

    In den Geisteswissenschaften ist das nicht unüblich.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Schavan ist nun Botschafterin - Laufbahn des höheren Diensts - was laut Gesetz gar nicht ginge, denn für den Job ist ein Master Voraussetzung!
    Aber die Regierung ignorierte das Gesetz.

    Ach komm - sie ist Botschafterin beim Vatikan. Das ist doch genau das Richtige für diese selbstgefällige Betschwester.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ach komm - sie ist Botschafterin beim Vatikan.

    Ja und?


    Mutti Merkel hat mal telefoniert und schon waren alle Regeln über Bord geworfen. Gottseidank ist die FDP gestern ihrem Gewissen gefolgt und hat diesem unsäglichen Theater von Sondierungsgesprächen "Wir sprechen mal darüber, ob wir überhaupt über eine etwaige Regierung sprechen wollen..." ein Ende gesetzt. :)


    Bei uns im Lehrerzimmer hatten wir heute die Diskussion: Was ist, wenn die SPD doch noch in eine große Koalition geht mit der einen Vorgabe, daß die SPD den Kanzler stellt? :pirat:
    Kanzlerin Barley könnte ich mir vorstellen.

  • Was ist, wenn die SPD doch noch in eine große Koalition geht mit der einen Vorgabe, daß die SPD den Kanzler stellt?

    Wird sie nicht. Sie wird treudoof-brav die Staatsräson über den Parteikonsens stellen und sich von Merkel untermuttern lassen. Just my two cents.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Ich habe es in 12 Jahren ein einziges mal erlebt, dass sich ein Lehrämtler (Gymnasium) zur Promotion angemeldet hat. Der musste aber trotz bestandenem Staatsexamen noch ein sogenanntes "Vorbereitungsstudium zur Promotion" absolvieren.

    Spannend! Ich zweimal - beide hatte ich während ihrer Zulassungsarbeit in Physik "co-betreut", beide haben danach
    bei uns am Lehrstuhl als Doktoranden angefangen und haben auch ihre zwei Buchstaben bekommen. An meiner Uni war Diplom, Master und Erstes Staatsexamen für Gymnasien gleichwertige Quali für eine Promotion, allerdings musste das Studium mindestens mit "gut" abgeschlossen worden sein - keine wirkliche Einschränkung, kenne kaum jemanden, der das nicht geschafft hat (und selbst wenn - nach "besonderer Fürsprache" durch den betreuenden Prof. wären auch schlechtere Noten kein Hinderungsgrund gewesen).

  • (Hervorhebung von mir)


    Nun ist es kein kleiner regionaler Verband mehr, der A 14 (?) für die Gymnasiallehrer fordert, sondern die neue Bundesvorsitzende des Gesamtverbandes. Meine Sorge ist, dass bei all den Höherstufungen und Gehaltserhöhungen am Ende kein Cent mehr da ist, um uns wirklich den Schulalltag und die Arbeitsbedingungen wenigstens ein wenig zu erleichtern. :(


    Deshalb bin ich strikt dagegen, egal, um welches Lehramt es geht.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Meine Sorge ist, dass bei all den Höherstufungen und Gehaltserhöhungen am Ende kein Cent mehr da ist, um uns wirklich den Schulalltag und die Arbeitsbedingungen wenigstens ein wenig zu erleichtern. :(

    Genug Geld wäre immer da.
    Der Staat will es nur nicht dafür ausgeben, das ist alles.

  • Der Staat will es nur nicht dafür ausgeben, das ist alles.

    Richtig. Der hat eben andere Prioritäten. Wer das Märchen vom "fehlenden Geld" (sei es Bildung, Pflege oder Beamtenpensionen) immer noch glaubt, dem ist nicht mehr zu helfen...


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Genug Geld wäre immer da.
    Der Staat will es nur nicht dafür ausgeben, das ist alles.


    Das erinnert mich an den coolen Spruch:


    Geld ist genug da - es hat nur jemand anderes. :)


    Aber mal im Ernst, sicherlich ist das auch eine Frage der Verteilung, der Besteuerung und und und ... Zuletzt waren es doch wohl 40 Milliarden Steuermehreinnahmen und das, was die Parteien in ihren gescheiterten Sondierungsgesprächen forderten, kostete zusammen rund 100 Milliarden (genaue Zahl vergessen). Es könnte ja auch mehr ins Gesundheitssystem gegeben werden und mehr ins Rentensystem usw Davon haben dann alle was. Wie kann man erwarten, dass alle Steuermehreinnahmen nur für die gut verdienenden Lehrer ausgegeben werden?


    Einen Systemwechsel will doch keiner, oder? Es will nur jeder für sich selbst absahnen. :(

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, warum du vehement gegen bessere Bezahlung bist.


    Und deine Idee, die Wochenstundenzahl zu verringern bzw. die Klassengröße zu reduzieren kosten doch auch Geld. Das wäre dann für dich okay? Ist das dann kein "für sich selbst absahnen" mehr?


    Ich sehe es schon kommen, am Ende bekommen die Gymnasiallehrer A 14, denn die trauen sich, es einzufordern.
    Und die Grundschullehrer bleiben bei A12, denn die haben ein schlechtes Gewissen, wenn die Steuermehreinnahmen für die eh schon gut verdienenden Lehrer ausgegeben werden. :engel:



    Ich fände übrigens eine Senkung der Wochenstundenzahl auch eine feine Sache,
    A 13 hätte ich auch gerne,
    aber generell bin ich zufrieden (ich wusste das alles ja auch, bevor ich studiert habe, und habe mich trotzdem für Grundschule entschieden) und es kann auch gerne alles so bleiben, wie es ist.


    Nur warum andere Lehrämter weniger Stunden arbeiten und mehr Geld bekommen (ich denke jetzt an Förderschullehrer oder ein liebes Beispiel von mir: Gymnasialkollegen mit den Fächern Erdkunde / Sport) sehe ich trotzdem nicht so ganz ein. Und jetzt auch noch A 14 wollen! :cash:


  • Es könnte ja auch mehr ins Gesundheitssystem gegeben werden und mehr ins Rentensystem usw Davon haben dann alle was. Wie kann man erwarten, dass alle Steuermehreinnahmen nur für die gut verdienenden Lehrer ausgegeben werden?

    Mehr Geld ins Gesundheitssystem führt selbstverständlich zu mehr Geld für die Ärzte und für die Pharmaindustrie. Mehr Geld ins Rentensystem führt zu mehr Geld für die Rentner.


    Aber mehr Geld ins Bildungssystem? Da "bedienen" sich doch nur die egoistischen Lehrer dran. Und das geht ja gar nicht, oder?


    Nein, der Grund ist ein ganz anderer: Die Lobbys des Gesundheitssystems und der Rentner sind einfach größer und stärker als die der Lehrer. Letztere hat halt ein Klientel das weder wählen darf noch über ein eigenes Einkommen verfügt. Und deshalb hat man sich als Lehrer beim Verteilungskampf ganz hinten anzustellen, oder wie stellst du dir das vor?


    Gruß !

    Mikael - Experte für das Lehren und Lernen

  • Ich verstehe ehrlich gesagt nicht so ganz, warum du vehement gegen bessere Bezahlung bist.


    Und deine Idee, die Wochenstundenzahl zu verringern bzw. die Klassengröße zu reduzieren kosten doch auch Geld. Das wäre dann für dich okay? Ist das dann kein "für sich selbst absahnen" mehr?
    ...


    Das ist relativ einfach, @Kathie:


    Es ist nicht endlos Geld da. Man muss Prioritäten setzen. Unsere Gehälter sind (sehr) gut. Deshalb sollte JETZT in bessere Arbeitsbedingungen investiert werden.


    Ja, das kostet auch. Und da wir nicht alles haben können, dann besser für bessere Arbeitsbedingungen. Davon profitieren die Schüler übrigens auch. Weniger gestresste und irgendwann dauerkranke Lehrer, also womöglich auch weniger Unterrichtsausfall.


    Was mehr kostet, habe ich nicht durchgerechnet. Ich wüsste nicht, wie. Es geht mir aber um das Setzen von Prioritäten und das, was wir derzeit am dringendsten brauchen (und dass die sprudelnden Steuereinnahmen nicht nur für uns ausgegeben werden können).

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Dass nicht wir das Geld investieren nach unseren Interessen, sondern unser Arbeitgeber nach seinen und da ein grundsätzlicher Interessenkonflikt vorliegt ist Euch aber schon bewusst?


    Seinem Arbeitgeber versuchen vorzurechnen, dass es ihn doch viel billiger käme, wenn er sell und jenes machen würde - es also doch auch in seinem Interessere sei - halte ich nicht nur für verzweifelt und überflüssig, sondern finde es auch problematisch dieses Kriterium - "es muss sich rechnen" - damit zu bestätigen. (Klar, eine Schule ist keine Fabrik - aber auch hier wird nach diesen Prinzipien "produziert".)

  • Es geht mir aber um das Setzen von Prioritäten und das, was wir derzeit am dringendsten brauchen

    Und das ist meiner Meinung nach "mehr Personal". Da das Personal aber nicht auf den Bäumen wächst, muß man bei der Bezahlung konkurrenzfähig zur industrie werden und so kommt es dann, daß das Plus an Geld nicht nur in weiteres Personal gesteckt werden sollte sondern auch in erhöhte Bezüge, um dieses Mehr an Personal überhaupt anwerben zu können.


    Mir geht es jedenfalls gehörig gegen den Strich, daß wir über die digitale Schule 4.0, elektronische Whiteboards, Parkplätze und sonstwas streiten, aber gleichzeitig mal stillschweigend mit der Rasenmähermethode die Stundenpläne dermaßen zusammenstreichen, daß meine Schüler in diesem Schuljahr fast schon eine 4-Tage Woche gehabt hätten, einfach weil nicht genug Kollegen da sind, um in wirklich allen Klassen den vollen Stundenumfang abzudecken + Krankheitsreserve.


    In manchen Klassen haben sie in meinen Fächern den Stundenumfang auf unter 50% des eigentlichen Solls zusammengestrichen. Wie soll ich die Schüler da noch auf zentral festgelegte (IHK)-Prüfungen vorbereiten?
    Gegen diese Stundenkürzungen gleich mal vorab, die gar nicht auffallen, weil sie im Stundenplan nicht auftauchen, sind die paar Stunden, die wegen Krankheit ausfallen, vernachlässigbar, auch wenn die Presse da immer ein riesen Faß aufmacht.

  • Und das ist meiner Meinung nach "mehr Personal". Da das Personal aber nicht auf den Bäumen wächst, muß man bei der Bezahlung konkurrenzfähig zur industrie werden und so kommt es dann, daß das Plus an Geld nicht nur in weiteres Personal gesteckt werden sollte sondern auch in erhöhte Bezüge, um dieses Mehr an Personal überhaupt anwerben zu können.
    ...


    Das würde aber nur dann stimmen, wenn die Lehrergehälter schlecht wären und potenzielle Interessenten DESHALB nicht Lehrer werden wollen.


    Meiner Meinung nach ist das aber nicht so. Wir verdienen (sehr) gut. Eine GEW-Studie (!) ergab, dass die meisten Lehrer mit ihren Gehältern zufrieden sind. Außerdem gibt es bekanntlich viele Quereinsteiger / Seiteneinsteiger, die Lehrer werden wollen. Wegen der schlechten Gehälter???


    Nein, es sind die Arbeitsbedingungen (allgemein gesagt), die abschrecken !!! Dazu gehört vieles, nicht nur die Klassengrößen, die Stundenzahl ... auch manches, was man von außen nicht so sieht, z.B. der ungeheure Bürokratismus. Was man von außen hingen oft sieht und hört, ist das, was sich unter "Rütli-Schule" zusammenfassen lässt. Aus diesem Grunde sagen mir viele, sie wollten (heutzutage) kein Lehrer sein. Niemand sagt das wegen der angeblich schlechten Gehälter, denn die sind nicht schlecht.


    Deshalb werden reine Gehaltserhöhungen den Lehrermangel nicht beseitigen, sondern sogar noch verstärken, weil mehr Lehrer das Mehr-Geld nutzen, um sich selbst zu entlasten (Teilzeit). Dann sollte der Arbeitgeber doch eher die vorhandenen Lehrer "schützen" (entlasten), damit die nicht auch noch durch Teilzeit, Frühpensionierung, Burnout, Aufgabe ausfallen und so den Lehrermangel verstärken. Ich kenne etliche Quereinsteiger, @plattyplus, die hinschmeißen und sagen, so anstrengend hätten sie sich das nicht vorgestellt. (Sie meinen nicht das Gehalt. Anfangs bekommen sie ja noch deutlich weniger als wir.)

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

    Einmal editiert, zuletzt von Das Pangolin ()

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