Ich bin eigentlich noch mitten im Studium, deshalb weiß ich nicht ob ich hier richtig bin. Falls nicht verschiebt den Beitrag.
Es geht um folgendes und ich bräuchte mal eine Meinung von Anderen.
Ich habe ursprünglich im heilpädagogischen Bereich gearbeitet und mich nach langem Hin und her dazu entschieden noch Lehramt dran zu studieren.
Bin jetzt im 3. Semester.
Schon damals habe ich an einer Schule im Nachmittagsbereich gejobbt. Mein Wunsch noch Lehramt dran zu studieren hat wohl meiner Chefin (aus dem gleichen Bereich) nicht gepasst hat.
Ich habe das Gefühl es ist ihr ein Dorn im Auge, dass ich irgendwann doch besser verdienen könnte als sie, die nicht aus dem Bereich ausgestiegen ist. Auch wollte sie immer Lehrerin werden und ihr scheint bitter aufzustoßen, dass ich ihren Traum leben will, während sie im sozialen Sektor versauert.
Darum soll es aber hier primär nicht gehen.
Jedenfalls arbeite ich im Nachmittagsbereich mit Kindern und hab da immer Grüppchen von 8 Leuten und mache mit denen Hausaufgaben und arbeite den Stoff nach.
Ich habe keine Vorgaben. Ich kann theoretisch Stoff durcharbeiten, den ich will, solange es sich auf das Fach bezieht.
Das lief eine Weile auch echt gut, bis ich jetzt mit einer Helikoptermutter kollidiere.
Da mich meine Chefin eh rausmobben will, ist das natürlich Wasser auf die Mühle für sie. Noch weiß sie von diesem Anruf aber nichts.
Jedenfalls kam am Ende der Stunde der Junge auf mich zu und meinte, seine Mutter will mit mir sprechen. Kein Ding. Ich sagte, ich rufe die Mutter an, obwohl ich ja selbst noch Student bin und es meine Aufgabe nicht ist, mich mit den Eltern auseinander zu setzen. Ich dachte, ich kann das für später nutzen. Was soll ich sagen? Die Mutter blubberte mir am Telefon 30 Minuten die Ohren voll, dass sie das Gefühl hat, ich würde die Kinder nicht gut auf den Unterricht vorbereiten können und ihr Sohn würde bei mir nichts lernen. Das war aber nicht das Einzige. Ich hatte eher das Gefühl. sie sieht mich als Therapeut und möchte sich den ganzen Frust von der Seele reden. Ich kenne jetzt alle psychischen Diagnosen des Kindes, obwohl ich gar kein Lehrer bin.
Ich sagte ihr dann, dass ihr Sohn ja nie seine Arbeitsmittel mitbringt, ständig zu spät kommt und mit den anderen Schülern massiv das Angebot stört. Außerdem kommunizieren die Kinder bei mir nie, was sie gerade haben. Da ich selbst Studentin bin und kein Lehrer an der Schule, kann ich daher nicht effektiv sagen, was die Schüler gerade haben und erarbeite mir selbst Aufgaben und nutze selbst ausgewählte Texte aus Lehrbüchern. Jegliche Versuche mit den Lehrern der Kinder zu kommunizieren scheiterten. Die hatten nie Zeit.
Die Mutter hat mich komplett in Frage gestellt. Das Angebot ist kostenlos und sie bezahlt nicht mal Geld dafür, dass ihr Sohn nachmittags das Angebot der Nachhilfe nutzt.
Jetzt will sie bei mir hospitieren und hat angefragt, ob sie vorbei kommen kann. Ich dachte, ich bin im falschen Film.
Ich bin keine ausgebildete Lehrerin, aber das interessiert da keinen.
Die Gruppe ist wirklich furchtbar. Ich hab schon oft Nachhilfe in anderen Gruppen gegeben (ungefähr 10), aber die toppen wirklich alles. Sie hören nicht, machen was sie wollen, diskutieren um Regeln, mobben sich gegenseitig. Sie sind nicht die erste Gruppe, die ich habe, aber die Erste, mit der es solche Probleme gibt. Ich habe wirklich alles probiert. Spielerisches Lernen, Elterntelefonate etc. Normales Arbeiten ist nicht möglich. Vor Konsequenzen (Elterngespräche etc. ) haben die keine Angst. Zeitgleich merke ich, dass mich meine Chefin raus mobben will. Im Gegensatz zu anderen, die dort auch arbeiten, werde ich ständig schikaniert. Sie beschwert sich wegen Lappaillen und schreibt mir sogar böse Texte, wenn die Kinder nicht ihre Stühle nach oben gestellt haben. Bei allen Anderen macht sie das nie und da geht es wirklich über Tisch und Bänke. Ich bin Schuld, wenn die Kinder, die danach kommen die Stühle nicht hoch stellen, wenn die Kinder, die da sein sollten vorm Schulhaus spielen (bin ich Hellseher, dass ich sehe, welche Kinder, die bei mir im Nachmittagsangebot sitzen sollten draußen sind, wenn ich mich im Schulhaus befinde und solche Geschichten).
Ich weiß nicht wie ich es richtig mache. Es gibt nicht wirklich viel Geld dafür und d ich werde ständig von allen angegiftet. Die Eltern diskutieren mit mir wie mit einer Lehrerin, obwohl ich das gar nicht bin. Muss ich eine Mutter als nicht studierte Lehrerin im Rahmen von Nachhilfe überhaupt hospitieren lassen und minutenlange Telefongespräche führen?
Meine Chefin ist null kooperativ. Zeitgleich habe ich Angst, dass es wenn ich jetzt wegen der verhaltensauffälligen Gruppe zu ihr gehe gegen mich verwertet wird.
Ich hatte vom Studium aus z.B neue Verpflichtungen bekommen und habe gefragt, ob ich eine andere Gruppe nicht auf einen anderen Tag verschieben kann. Das ginge nicht. Daraufhin bekam ein Anderer meine Gruppe und bei dem geht das Verschieben plötzlich.
Sollte ich kündigen? Was meint ihr? Was lockt ist eben das Geld, das ich schon bräuchte, aber langsam merke ich, dass die Kohle, die Nerven, die ich mir kaputt mache nicht deckt. Die schwer verhaltensauffälligen Kinder, die schikanierende Chefin, die mich per Smartphone tyrannisiert, die massiv anstrengenden Eltern, die von kostenlosen Angeboten noch fordern, statt sich zu freuen, dass sie kein Geld bezahlen müssen.