Natürlich kann ein Belohnungssystem funktionieren. Aber dann meiner nach nur für das, was über den Unterricht hinaus geht und mehr oder weniger Zusatzaufgaben sind.
Alles andere halte ich für wahnsinnig schwierig, gerade wenn es daran geht beispielsweise guten Unterricht zu bewerten.
Klar kann man da die beste Literatur und neuesten Studien heranziehen. Ob das dann aber auf den Lehrer und die Lerngruppe passt steht wiederum auf einem anderen Blatt.
-
-
Stimmt. Dafür gibt's aber eine Entlastungsstunde. Klar gibt es mal mehr und mal weniger anstrengende Klassen und die Arbeit ist mal mehr und mal weniger in dieser einen Entlastungsstunde pro Woche erledigt. That's life.
Sowohl in Hessen als auch in NRW bekommt man für eine Klassenleitung keine Entlastungsstunde; habe ich jedenfalls noch nie gehört. Der ganze Klimmbimm, den so eine Klasse mit sich bringt, muss nebenbei - sprich zusätzlich - erledigt werden. -
Die "Belohnung" für den Orientierungsabend ist aber nebst dem anschliessenden Pizzaessen schlicht und ergreifend, dass man sein Gesicht in die Kamera strecken kann und man bei der nächsten wünsch-Dir-was-Runde vielleicht eher berücksichtigt wird, als eine andere Person.
Bei uns findet Tag der offenen Tür am Samstag statt und es gibt nichts zu Essen für uns, stattdessen haben wir die Fahrtkosten selber zu tragen, auch ein Deal.
Generell habe ich das noch nie erlebt, dass es mal Essen für uns umsonst gibt. Während des ganztägigen mündlichen Abiturs müssen Kollegen (!) nebenher ein Buffet organisieren, was natürlich von allen dann auch noch selber bezahlt werden muss. Wenn wir eine Weihnachtsfeier machen wollen, müssen wir alles selbst zahlen.
Bei Schulentwicklungstagen müssen wir unser Essen selber zahlen und so weiter.
So wie ich das aus meinem Nichtlehrerumfeld kenne, dass man zu gewissen Terminen im Jahr Essen und Trinken gestellt bekommt von der Firma, ist es bei Lehrern nicht. Finde ich schon erstaunlich und besonders, dass ihr immerhin zum Pizzaessen eingeladen werdet. Ich muss samstags auf eigene Kosten antanzen beim Vorstellungstag der Schule und kann dann sehen, wie ich zu meinem Essen komme.
So etwas wie bei euch wäre schon einmal eine Geste, wo man sich für seinen Einsatz wertgeschätzt fühlt.
Ich könnte auch jedes Mal kotzen wenn einem von der Schulleitung auf einer Konferenz am Ende des Schuljahres für den Einsatz gedankt wird. Die Worte kann man sich sonstwohin stecken. Mal als Schuljahresabschluß im Restaurant auf Kosten des Dienstherren essen gehen. Wie oft geht mein Partner auf Firmenkosten essen oder bringt vom Führungskräftetraining Präsentkörbe mit Wein, Käse und sonstwas mit.
Bei meinen Fortbildung wird eine lausige Packung Kekse hingestellt. Schon erbärmlich, aber solange man mich nicht zu oft zwingt auf Fortbildungen zu gehen, mache ich nur das absolut Minimum.
Achja, apropos verdienen.... selbst wenn man die Besoldung zähneknirschend akzeptiert, so kann es aus meiner Sicht nicht angehen, dass man gezwungen ist auf Klassenfahrten in irgendwelchen Jugendherbergen zu nächtigen.
Welcher Akademiker, der beruflich reisen muss, würde sich so eine Unterkunft antun?
Entlastungsstunden für Klassenlehrer? Nicht in Deutschland.
In Deutschland wirst Du auch mit halber Stelle Klassenlehrerin und hast einen Leistungskurs. Entlastung gibt es fast gar nicht und Rücksicht auf Teilzeitstellen noch viel weniger.
Ein Grund, warum man lieber volle Stelle arbeiten sollte und dann von mir aus wegen Überlastung ausfällt oder den Unterricht schludert. Das System ist einfach so. -
Generell habe ich das noch nie erlebt, dass es mal Essen für uns umsonst gibt.
Ich habe glaub ich schon häufiger festgestellt, dass ich an Deiner Stelle mal einen Versetzungsantrag stellen würde. Wir werden zweimal im Jahr für umme mit Wein abgefüllt, dazu gibt's natürlich das passende Essen als Grundlage. Ich weiss aus gesicherter Quelle, dass auch an deutschen Schulen Sommerfeste mit Futter und Getränken für lau veranstaltetet werden.
-
Sehr guter Post von Firelilly!
Jugendherberge ist ja noch gut. Bei mir haben auf dem Elternabend 2 Mütter gemeint, man könnte ja auch in ein Selbstversorgerhaus gehen. Das wäre ja viel billiger. Zusätzlich am Samstag im Baumarkt vor Ort noch Kuchen verkaufen. Na klar...
Entlastungsstunde wie bei Wollsocken gibt es bei uns nicht, eine Einladung zum Essen ebenso nicht.
Tag der offenen Tür ist bei uns für alle Pflicht.
Genauso unverschämt finde ich, dass Lehrer von Abschlussklassen keine Geschenke annehmen dürfen.Aber scheinbar ist in der Schweiz die Welt noch ein bisschen mehr in Ordnung.
-
Bei mir haben auf dem Elternabend 2 Mütter gemeint, man könnte ja auch in ein Selbstversorgerhaus gehen. Das wäre ja viel billiger.
Also ... das machen wir im Klassenlager der Erstis (also 10. Klasse) tatsächlich so. Alle müssen mal kochen, putzen, aufräumen ... natürlich helfen da auch wir Lehrer mit. Finde ich eigentlich immer ganz lustig. Vermutlich ist ein Lagerhaus im Engadin aber immer noch etwas luxuriöser als eins auf der schwäbischen Alb - ich weiss es ja nicht
Das mit dem Tag der offenen Tür bzw. Orientierungsabend, wie es bei uns im Kanton heisst, ist von Schulhaus zu Schulhaus ganz unterschiedlich geregelt. Ich habe im Aargau auch schon an einem Samstag ganz normalen Unterricht dafür gegeben und zusätzlich (!) noch ebenfalls an einem Samstag das Schwerpunktfach vorgestellt. In dem Fall übrigens auch nur für nen feuchten Händedruck. Aber ich schrieb es ja schon: es hat zig Gründe, warum ich an dieser Schule nicht mehr arbeite.
-
Ich habe glaub ich schon häufiger festgestellt, dass ich an Deiner Stelle mal einen Versetzungsantrag stellen würde. Wir werden zweimal im Jahr für umme mit Wein abgefüllt, dazu gibt's natürlich das passende Essen als Grundlage. Ich weiss aus gesicherter Quelle, dass auch an deutschen Schulen Sommerfeste mit Futter und Getränken für lau veranstaltetet werden.
Ausflüge und Feste, die vom Dienstherren bezahlt werden, sind an staatlichen Schulen in Deutschland eine Seltenheit.
-
Ich denke auch, dass NRW 3 1/2 Millionen € besser nutzen kann als für eine Mitarbeiter-Geste. (Bei angenommenen 20 € pro Mitarbeiter beim Essen gehen. Werden wahrscheinlich eher mehr sein.) Für eine symbolische Geste ist das ziemlich viel Geld.
kl. gr. frosch
-
Ich hab ja nicht behauptet, dass die Kohlen vom Land kommen, genauso wenig wie ich behauptet habe, dass unser Wein vom Kanton bezahlt wird Meine gesicherte Quelle arbeitet in Hessen und bekommt zum Sommerfest die Getränke von der Schulleitung spendiert. Ich meine, dass es bei uns tatsächlich ein kleines, kantonales Budget gibt, der Grossteil kommt aber aus den Taschen der Schulleitung.
-
Okay, dann bin ich ja froh, dass ich in einem kleinen Kollegium Schulleiter bin, wo ich (bei 20 € pro Person) nur 320 € für die Geste ausgebe. Gut dass ich nicht an einer großen Gesamtschule oder so arbeite.
Ein vernünftiges Budget gibt es übrigens dafür (zumindest in NRW) nicht. Mein Schulträger stellt mir immerhin 50 € in den Etat. Das Kollegium kann ich davon aber auch nicht versorgen. Reicht aber zumindest, um. z.B. bei Prüfungen einzukaufen.
kl. gr. frosch
P.S.: natürlich kann jeder Schulleiter, wenn er es für richtig hält, sowas machen. Aber zu erwarten, dass das passieren sollte, weil er halt der Vorgesetzte ist, fände ich jetzt nicht so klasse.
-
Ich meine, dass es bei uns tatsächlich ein kleines, kantonales Budget gibt, der Grossteil kommt aber aus den Taschen der Schulleitung.
-
P.S.: natürlich kann jeder Schulleiter, wenn er es für richtig hält, sowas machen. Aber zu erwarten, dass das passieren sollte, weil er halt der Vorgesetzte ist, fände ich jetzt nicht so klasse.
Da hast Du absolut recht. Es steht jedem Schulleiter aber auch frei zu entscheiden, wie gross die Geste sein soll, wenn er schon spendabel sein will. Meine Schulleitung ist jetzt wirklich sehr generös und ich denke, wir würden uns alle auch mit weniger zufrieden geben. Meist kommt der Wein übrigens von hobby-winzernden ehemaligen Kollegen, das macht die Sache vermutlich erschwinglicher
-
Das ist ja auch nicht Sinn der Sache, dass der Schulleiter dann Pizza für alle aus eigener Tasche bezahlt und so seine Leute bei Laune hält. (Nach einem Tag der offenen Tür wäre ich persönlich froh, endlich nach Hause gehen zu dürfen und würde eher ungern Pizza mit dem Kollegium essen, nur mal so gesagt...)
Es mag ganz nett und teambildend sein, aber so etwas war doch sicherlich nicht gemeint mit dem Hinweis darauf, dass der Arbeitgeber in anderen Branchen mehr für seine Angestellten springen lässt. Die Schulleitung ist ja nicht unser Arbeitgeber.Je länger der Thread hier geht, umso deutlicher kristallisiert sich für mich heraus, dass es bei Lehrern eigentlich kein leistungsbezogenes Gehalt geben kann. Die Leistung ist schlicht und ergreifend zu schlecht objektiv messbar.
-
Es mag ganz nett und teambildend sein, aber so etwas war doch sicherlich nicht gemeint mit dem Hinweis darauf, dass der Arbeitgeber in anderen Branchen mehr für seine Angestellten springen lässt. Die Schulleitung ist ja nicht unser Arbeitgeber.
Ähm ... doch. Meine Schulleiterin ist erst mal meine Chefin. Die anstellende Behörde ist der Kanton, ja, aber fürs Betriebsklima in unserem Schulhaus ist meine Schulleitung verantwortlich. Ich habe das auch an der Uni nicht anders erlebt: Weihnachtsfeier mit dem Arbeitskreis - der Chef (= Professor) zahlt. Auch in dem Fall wäre die anstellende Behörde und damit der Geldgeber das Land gewesen. Natürlich hat mir aber nicht das Land Baden-Württemberg mein Promotionsthema vorgegeben und es hat sich auch nie jemand aus Fellbach um meine konkreten Arbeitsbedingungen an der Uni gekümmert. Mein Chef war also selbstverständlich mein Arbeitsgruppenleiter, auch wenn der nicht unmittelbar aus der eigenen Tasche mein Gehalt gezahlt hat. So ein Weihnachts- oder Pizzaessen kann man übrigens von der Steuer absetzen. Natürlich muss ich nicht mitgehen zum Pizzaessen, wenn ich nicht will. Aber warum sollte ich nicht wollen, wenn es ein gelungener Abend war?
-
Nur dass der Prof an der Uni das Dreifache von dir verdient und du in der Regel quasi seine Arbeit mitmachst (so kenne ich das zumindest aus den Sozial- und Geisteswissenschaften und von Freunden aus den Naturwissenschaften). Da kann er am Ende des Jahres eine Pizza rausspringen lassen, dass du 10 Bachelorarbeiten in seinem Namen betreut und korrigiert hast.
Der Schulleiter hat eine Riesenarbeit, verdient mehr als ich, gar keine Frage, aber nicht in den Verhältnissen Professor - prekär beschäftigter Mittelbau. -
Nur dass der Prof an der Uni das Dreifache von dir verdient
Du kannst davon ausgehen, dass unsere Weihnachtsessen an der Uni auch deutlich üppiger als jetzt an der Schule ausgefallen sind. Ich sag ja ... es kommt nicht primär darauf an, welche Beträge da fliessen, es geht um die Geste.
und du in der Regel quasi seine Arbeit mitmachst
Oh nein, sicher nicht. Ich glaube, da hast Du wirklich keine Ahnung, was in der Position zu tun ist. Logisch zeigt der keinem Bachelor-Studenten mehr, wie man pipettiert und das ist auch gar nicht seine Aufgabe. Mein Arbeitsgruppenleiter an der Uni hat Millionenprojekte an Land gezogen, dazu ist ein Doktorand schon allein mangels Connections gar nicht in der Lage.
Aber die Frage habe ich vor ein paar Seiten schon mal gestellt - woher wollen wir eigentlich immer so genau wissen, was und wie viel "die da oben mit dem vielen Geld" arbeiten? Ich glaube, das ist in den meisten Fällen eine ziemliche Anmassung.
-
Egal
kl. gr. frosch
-
Nee, nee, das "seine Arbeit mitmachen" ist ganz einfach falsch. Ein Doktorand, der vom Land angestellt ist, wird für Lehre bezahlt und nicht für Forschung. Insofern war es ganz selbstverständlich meine Arbeit im Praktikum zu hocken und Prüfungen abzunehmen oder Bachelor-Studenten zu betreuen. Ich bin als Doktorand auch nicht das Brain, das sich ein tolles Forschungsprojekt von der Pieke auf ausdenkt. Wir waren als Arbeitsgruppe wirklich hervorragend mit Gerätschaften ausgestattet und davon war das allerwenigste vom Land finanziert. Natürlich habe ich als Doktorand den ein oder anderen Forschungsantrag mitgeschrieben, aber wenn da nicht der Gruppenleiter dahintersteht promoviert überhaupt niemand. Also ich weiss ziemlich genau, was *ich* gemacht habe und was ich *nicht* gemacht habe.
Wenn ich in zwei Wochen am Orientierungsabend mein Schwerpunktfach präsentiere, dann mache ich das auch nicht für den Kanton sondern für unser Schulhaus. Mir nützt es nichts, wenn sich Schüler an irgendeinem der 5 Gymnasien im Kanton anmelden, mir nützt es nur was, wenn sie zu uns kommen. Meine Chefin ist diejenige, die die Veranstaltung organisiert und wir Fachschaftsdelegierten sind diejenigen, die unmittelbar diesen Abend in ihrem Auftrag gestalten. Ich denke schon, dass ich da irgendeine Art von "Dankeschön" erwarten kann und meine Chefin findet das auch irgendwie selbstverständlich.
-
Also die Profs /Chefs meiner Freunde, die (noch) an der Uni sind, publizieren gaaaanz viel (NaWi) bzw. viel (Rest), davon haben meine Freunde auch viel recherchiert und dürfen als Co-Autoren oder für einen Beitrag namentlich erscheinen.
Ich sprach nicht von pipettieren, sondern von Arbeiten korrigieren und betreuen. Nunmal der Job des Profs, auch wenn wir alle wissen, dass viele das delegieren und nur die besten betreuen wollen.
Ich bin sicher zu abgestumpft in den grandiosen 8 Jahren im Schuldienst inklusiv Ref aber ICH freue mich, wenn meine Schulleitung
- Danke für ein Projekt / mein Engagement in einem Projekt sagt
- Zeit findet für ein Gespräch, weil ihr mein Anliegen auch wichtig ist
- mich für etwas anspricht, weil sie vermutet, dass es etwas für mich ist
- sich erinnert, welche Fächer und Qualis ich habe und mich nicht als die Ausländerin vom Dienst / Vorzeige-Muttersprachlerin sieht.Klar freue ich mich über die kollektive Dankesmail für die gute Zusammenarbeit und klar habe ich mich im Ref über die Massenkarte und Stück Schoko gefreut, aber wenn es zu massenhaft ist, kann ich es nicht mehr persönlich nehmen und geniessen.
Ein einfaches ‚Danke! Erhol dich gut in den Ferien!‘ ist mir viel mehr wert.
Und ich schätze sehr wohl, dass meine Schulleitung mörderviel zu tun hat. Ich möchte nie an ihrer jetzigen Stelle sein...
Chili -
Nunmal der Job des Profs
Nein, eben nicht exklusiv. Ein Doktorand, der vom Land bezahlt wird, ist zur Lehre verpflichtet. Tatsächlich darf ein Gruppenleiter gar keine Masterstudenten beschäftigen, wenn er nicht gleichzeitig auch Doktoranden in der Gruppe hat, die die Betreuung sicherstellen. Ich lasse mich gerne korrigieren, sollte sich da rechtlich was geändert haben. Schriftliche Arbeiten habe ich nur zwei korrigiert - eine Bachelorarbeit und eine Zulassungsarbeit eines Lehrämtlers. Bewerten durfte ich in beiden Fällen aber nicht offiziell, sondern nur eine Empfehlung abgeben (der in beiden Fällen gefolgt wurde). Im Übrigen habe ich meine Publikationen selbst geschrieben und werde auch als Erstautor geführt. Der Gruppenleiter steht üblicherweise an letzter Stelle mit dem * als Kontaktperson.
aber ICH freue mich, wenn meine Schulleitung
- Danke für ein Projekt / mein Engagement in einem Projekt sagtJa ... da sind wir uns doch einig. Ich bekomme halt zusätzlich noch nen Keks und das finde ich ganz in Ordnung so. Man muss jetzt auch nicht einfach nur aus Prinzip so tun, als würde man den Keks blöd finden.
Werbung