Brr. Allein die Vorstellung...
Nun bin ich geschädigt durch einen (nein, nicht nur meiner Meinung nach) auf allen relevanten Ebenen faszinierend inkompetenten Schulleiter. Das in Kombination mit zumindest einer Stufenleitung, die ihren Posten nur nominell innehat und ansonsten jegliche Tätigkeiten ebenso geschickt wie unverschämt delegiert...
Nun, man kann sich vielleicht vorstellen, dass ich jeglicher Bewertung seitens einer solchen Schulleitung eher kritisch gegenüber stehe. Auch kann ich mir kaum vorstellen, dass selbst kompetentere Schulleitungen völlig frei sind von Ausstrahlungseffekten, persönlichen Vorlieben und... nun ja, halt ganz normal subjektiv urteilen. (?)
Puh... Was so etwas mit einem Kollegium machen könnte...
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auch diese Stammtischparole kann nur aus völlig unberufenem Mund stammen.
allein das Wort "Lehre" für Untericht ....*grusel*
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Der Gedanke klingt nachvollziehbar, aber wie andere hier sehe ich das Problem einmal darin, wie und woran man das messen will und zum anderen darin, dass wir dann "erpressbar" wären.
So wäre bei gleichem (!) Engagement ein Lehrer in einer leistungsstarken Klasse gegenüber einem Lehrer in einer leistungsschwachen Klasse benachteiligt. Ebenso ein Lehrer, deren "Schülereltern" ihn unterstützen und mitziehen als einer, der sich mit Querulanten herumplagen muss und natürlich ein strenger Lehrer wäre benachteiligt gegenüber einem, der alles durchgehen lässt und immer nur macht, was Spaß macht usw.-usf.
Es sind einfach zu viele unterschiedliche Faktoren, die eine Rolle spielen und die Auffassungen darüber, was guter Unterricht und was ein guter Lehrer denn sei, auch.
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Auf Auswüchse, wie sie in dem Artikel beschrieben werden und die natürlich abzulehnen sind, müsste wohl die Schulleitung achten, denke ich. Spätestens wenn Klagen von Schülern, Eltern, (Kollegen) kommen - und die kommen dann doch auch über kurz oder lang.
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Persönlich fände ich es gut, wenn die Probezeit abgeschafft würde (nützt nix gegen Minderleister) und dafür die Stufenaufstiege eine dienstliche Beurteilung voraussetzen.
Über die Form der Überprüfung muss man sicher sprechen. Ich stelle mir da so eine Punkte/Kriterienliste vor, die jenseits des klassischen Unterrichtsbesuchs noch andere Optionen erlaubt.In Bayern gibt es nicht nur die bereits angesprochenen Bonuszahlungen. Hier werden alle verbeamteten Lehrkräfte alle vier Jahre beurteilt. Innerhalb dieses Beurteilungszeitraums kommt der Schulleiter zu drei unangekündigten Unterrichtsbesuchen. Daneben zählen auch dienstliches Verhalten, pädagogisches Wirken und dienstliches Engagement in die Beurteilung als Kriterien.
Die Beurteilungsnote entscheidet dann über den Zeitpunkt der Beförderung auf A14, die hier noch eine Regelbeförderung ist, also ohne Ausschreibung etc.
Auch bei Bewerbungen auf A15-Stellen gibt es keine eigenen Beurteilungen mehr, es wird lediglich die aktuelle Beurteilung aus der Personalakte herausgezogen. -
Auch bei Bewerbungen auf A15-Stellen gibt es keine eigenen Beurteilungen mehr, es wird lediglich die aktuelle Beurteilung aus der Personalakte herausgezogen.Klingt für mich ehrlich gesagt fairer als bei uns, wo nur das übliche Lehrproben-Kasperltheater, gepaart mit Mitarbeit in sinnlosen offiziellen Gremien, die halt auf dem Papier gut aussehen, zu Beförderungen führen.
Aber wo's bei mir gerade am Verständnis hakt: Welches ist denn dann die aktuelle Beurteilung, wenn es für die vorherigen Aufstiege auch schon keine gab? Die letzte, die der SL beim unangekündigten UB geschrieben hat?
Gruß,
DpB -
Klingt für mich ehrlich gesagt fairer als bei uns, wo nur das übliche Lehrproben-Kasperltheater, gepaart mit Mitarbeit in sinnlosen offiziellen Gremien, die halt auf dem Papier gut aussehen, zu Beförderungen führen.
Aber wo's bei mir gerade am Verständnis hakt: Welches ist denn dann die aktuelle Beurteilung, wenn es für die vorherigen Aufstiege auch schon keine gab? Die letzte, die der SL beim unangekündigten UB geschrieben hat?Gruß,
DpBJa, immer die letzte die sich in der Personalakte findet.
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Ja. Die Beurteilungszeiträume sind für ganz Bayern genau festgelegt. Die letzte Beurteilung war, glaub ich, 2015 fällig, dann wäre die nächste Beurteilung 2019. Wenn ich mich jetzt auf eine A15 bewerben würde, würde also die Beurteilung von 2015 herangezogen.
Das mit der Arbeit in Gremien etc. spielt dabei natürlich eine Rolle. Wenn ich jetzt weiß, dass ich mich in den nächsten Jahren auf eine Funktion bewerben möchte, dann sollte ich mich im aktuellen Beurteilungszeitraum schon entsprechend profilieren. In den Beurteilungen gibt es eine eigene Rubrik zum Punkt "Einsatzempfehlungen" (oder so ähnlZich). Hier kann der SL bspw. schon reinschreiben, dass der Beurteilte für das Aufgabenfeld "Oberstufenkoordination" oder "Schulleitung" besonders geeignet wäre. Das ist dann für eine entsprechende Bewerbung besonders relevant (neben der Note) und sollte sich natürlich auch inhaltlich in der Beurteilung durch entsprechendes Engagement abbilden.Mir erscheint das auch fairer, aber man sollte nicht unterschlagen, wie viel Unruhe diese Beurteilungen in ein Kollegium bringen. Der SL kann natürlich nicht beliebig viele gute Beurteilungen im Kollegium streuen. Unser SL hat uns mal gesagt, dass er vom Ministerialbeauftragten (das ist in etwa die Ebene des Schulamts in anderen Bundesländern) eins auf den Deckel bekommt, wenn gute Beurteilungen nicht durch eine entsprechende Zahl an schlechten Beurteilungen ausgeglichen werden. Ob das so stimmt oder vielleicht auch nur eine Macke unseres Ministerialbeauftragten ist, weiß ich nicht.
Jedenfalls führt das dazu, dass junge Kollegen, die noch recht weit von der Regelbeförderung auf A14 entfernt sind, im Zweifelsfall eher schlechte Beurteilungen bekommen, um die Kollegen, die auf dem Sprung auf A14 oder A15 sind, mit guten Beurteilungen pushen zu können. Dadurch wird das System natürlich ein Stück weit zur Farce. Positiv ist allerdings, dass man durch die regelmäßgen Unterrichtsbesuche immer wieder Feedback bekommt und auch gezwungen ist, den eigenen Unterricht immer mal wieder nach den Maßstäben, die man mal gelernt hat, sowie nach aktuellen pädagogischen und didaktischen Gesichtspunkten zu überdenken.
Denn selbst, wenn ich keine Ambitionen auf A15 habe und es mir egal ist, ob die automatische Beförderung auf A14 etwas früher oder später kommt, möchte sich doch kaum einer die Blöße geben, bei einem unangekündigten UB nur einen 45minütigen Lehrervortrag zu zeigen. -
Wir führen jedes Jahr ein Mitarbeitergespräch mit einem Mitglied der Schulleitung, in dem alle Engagements des Jahres protokolliert werden. Es gibt vom Kanton auch so ein Formular, in das irgendwelche Stundenzahlen nach verschiedenen Bereichen eingetragen werden. Also offiziell ist es sogar festgelegt, wie viel Zeit man mindestens mit Beratung von Schülern zugebracht haben sollte, mit Elterngesprächen, gemeinnütziger Arbeit für die Fachschaft, Fortbildungen, etc. Jedes zweite Jahr findet ein "grosses Mitarbeitergespräch" mit Unterrichtsbesuch statt.
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Wir führen jedes Jahr ein Mitarbeitergespräch mit einem Mitglied der Schulleitung, in dem alle Engagements des Jahres protokolliert werden. Es gibt vom Kanton auch so ein Formular, in das irgendwelche Stundenzahlen nach verschiedenen Bereichen eingetragen werden. Also offiziell ist es sogar festgelegt, wie viel Zeit man mindestens mit Beratung von Schülern zugebracht haben sollte, mit Elterngesprächen, gemeinnütziger Arbeit für die Fachschaft, Fortbildungen, etc. Jedes zweite Jahr findet ein "grosses Mitarbeitergespräch" mit Unterrichtsbesuch statt.
Furchtbar.Alles muss geregelt, erfasst, protokolliert werden. Ist das nicht typisch deutsch? Naja, typisch "Schweizerdeutsch" dann womöglich?
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Was ist daran furchtbar? Ich schrieb ja "offiziell ist es festgelegt" etc. Meine Schulleitung betrachtet diese Stundenzahlen nur als grobe Richtlinie. Es soll einfach klar sein, dass wir neben dem Unterrichten noch weitere Aufgaben zu erledigen habe und die jeweils unterschiedlich gewichtet sind. Wichtig ist, dass man am Ende überhaupt was vorzuweisen hat und ja, da gibt es schon die Spezialisten, denen es zu doof ist, mal auf die ein oder andere Fortbildung zu gehen. Das ist dann eben eher unvorteilhaft.
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Ich habe (kurz nach meinem Ref) dazu schonmal was geschrieben und ehrlich gesagt sehe ich es heute (als Schulleiter) immer noch genauso (bis auf ein paar Details), deshalb zitier ich mich hier mal selbst:
[...]
Wir müssen endlich dahin kommen, dass auch Lehrkräfte leistungsbezogen besoldet werden. Variable Gehaltsteile in einer Größenordnung von 15%, die nach Leistung vergeben werden, wären ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es kann einfach nicht richtig sein, dass der Kollege, der seit 20 Jahren den gleichen Stiefel macht und pünktlich um fünf nach eins verschwunden ist, erheblich mehr verdient als der Kollege, der nach 5 Jahren Dienst aufwändige Projekte betreut, sich in der Fortbildung engagiert und Mitverantwortung in der Schulleitung übernimmt.Dass darüber hinaus die auch besoldungsrechtliche Gleichstellung aller Lehrämter erstrebenswert ist, ist ein weiterer Aspekt: Wir sind Grundschule, Hauptschule und Realschule in einem Haus; dass hier vom Grundsatz her unterschiedliche Bezahlungen durch irgendwelche äußeren Faktoren berechtigt wären, erkenne ich nicht, wohl aber, dass es in allen drei Schularten Mehr- und Minderleister gibt.
Ich finde, dass die Tatsache, dass Lehrerleistung nicht so ganz einfach messbar ist, den Dienstherrn nicht davon entbindet, entsprechende Instrumente zu entwickeln und die Leistung als Teilkriterium in die Höhe der Bezahlung einfließen zu lassen. Ich hatte gerade letzte Woche eine Führungskräfte-Fortbildung, wo der Tenor des Referenten (allerdings aus der Wirtschaft) genau in diese Richtung geht: Einziehen einer mittleren Führungsebene in die Schulen, die diesen Namen auch verdient (Stichwort: Mitwirkung bei der Beurteilung); leistungsbezogene Gehaltsbestandteile für Lehrkräfte in Größenordnungen von 10-15%.
Kriterien wären für mich z.B.
- Unterrichtsqualität und -erfolg (z.B. als Delta der Schülerleistung bei standardisierten Tests binnen eines Schuljahres)
- Engagement (Achtung: nicht: Was fängt er an? sondern Was bringt er erfolgreich zu Ende?)
- Rückmeldungen von SchülerInnen und Eltern
- außerunterrichtliche Aktivitäten (Referententätigkeit, Schulbuchautoren, etc.)
- Übernahme von Ämtern und Funktionen innerhalb der Schule
- Einhaltung, bzw. Erreichen von Zielvereinbarungen
- ...Diese Dinge ließen sich, wenn man das wirklich will, mit vertretbarem Aufwand evaluieren und als Teilkriterien in die Beurteilung mit einbringen, die dann jährlich oder alle zwei Jahre den leistungsbezogenen Anteil der Besoldung mit bestimmt. Dass dabei soziale Härten vermieden werden müssen, steht außer Frage. Aber dass diejenigen, die das System Schule in Deutschland durch ihren Mehreinsatz tatsächlich vorantreiben, eine auch monetäre Anerkennung verdienen, davon bin ich fest überzeugt.
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... Es gibt vom Kanton auch so ein Formular, in das irgendwelche Stundenzahlen nach verschiedenen Bereichen eingetragen werden. Also offiziell ist es sogar festgelegt, wie viel Zeit man mindestens mit Beratung von Schülern zugebracht haben sollte, mit Elterngesprächen, gemeinnütziger Arbeit für die Fachschaft, Fortbildungen, etc. ...
Das finde ich furchtbar. -
Ich habe (kurz nach meinem Ref) dazu schonmal was geschrieben und ehrlich gesagt sehe ich es heute (als Schulleiter) immer noch genauso (bis auf ein paar Details), deshalb zitier ich mich hier mal selbst:
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Diese Dinge ließen sich, wenn man das wirklich will, mit vertretbarem Aufwand evaluieren und als Teilkriterien in die Beurteilung mit einbringen, die dann jährlich oder alle zwei Jahre den leistungsbezogenen Anteil der Besoldung mit bestimmt. Dass dabei soziale Härten vermieden werden müssen, steht außer Frage. Aber dass diejenigen, die das System Schule in Deutschland durch ihren Mehreinsatz tatsächlich vorantreiben, eine auch monetäre Anerkennung verdienen, davon bin ich fest überzeugt.
Damit es nicht zu lang wird, habe ich das Meiste rausgekürzt, steht ja oben.Nein, ich finde das auch furchtbar. Ich weiß gar nicht so recht, warum. Es klingt so unglaublich stark nach Kontrolle und Wettbewerb und sich ständig rechtfertigen müssen und irgendwelche Vorgaben abarbeiten bzw. ihnen hinterherhechten ... Für mich hat die pädagogische Freiheit einen sehr hohen Stellenwert. Die scheint mir sowieso immer mehr eingeschränkt. Auch durch sowas. Ich käme mir vor wie ein Akkordarbeiter. Man könnte kaum noch auf reale, fehlbare Menschen und situationsbezogene, oft nicht ideale Bedingungen eingehen, alles genormt, evaluiert und festgelegt. Pro Schuljahr muss man mindestens drei Schüler mit Notendurchschnitt 1,0 "produzieren" und nicht mehr als 10% dürfen eine 6 auf dem Zeugnis haben usw.-usf. Wie Krankenhäuser, die ein Minus haben, wenn nicht genügend Leute krank, also Betten belegt werden ...
Nein, das klingt alles so furchtbar nach "Schülerfabriken" und "Lehrerroboter" und Fließbandarbeit. Gruselig.
Für mich gilt im Lehrerberuf immer noch, was ich der Ausbildung lernte: "weniger, konkreter, intensiver" und nicht "schneller, höher, weiter"!
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- Unterrichtsqualität und -erfolg (z.B. als Delta der Schülerleistung bei standardisierten Tests binnen eines Schuljahres)
- Engagement (Achtung: nicht: Was fängt er an? sondern Was bringt er erfolgreich zu Ende?)
- Rückmeldungen von SchülerInnen und Eltern
- außerunterrichtliche Aktivitäten (Referententätigkeit, Schulbuchautoren, etc.)
- Übernahme von Ämtern und Funktionen innerhalb der Schule
- Einhaltung, bzw. Erreichen von Zielvereinbarungen
- ...Davon willst Du das Gehalt abhängig machen? Erfolge der Schüler bei standardisierten Tests sind also wichtig, soso, na dann werde ich während des Tests ein paar wertvolle Tipps geben.
Rückmeldungen von Schülern und Eltern? Die werden dadurch auch besser.
Was zählt denn da an Rückmeldungen? Beliebtheit? Lässt sich auch gut steigern....
Nein, nein, in dem Moment wo mein Gehalt an den Erfolgen der Schüler oder der Zufriedenheit der Eltern hängt wird die Notengebung und der Lehrerberuf ad absurdum geführt.
Man stelle sich das mal in vergleichbaren Berufen vor, wo man wichtige unabhängige Entscheidungen treffen sollte.
Beispielsweise Ärzte die danach bezahlt werden, ob der Patient geheilt wird. Ohh Krebsverdacht.... nee, den Patienten schicke ich lieber weiter. Oder: Die Operation ist seine letzte Chance, aber wenn er verstirbt sinkt meine Erfolgsquote und dann verdiene ich weniger, ich schreib einfach ins Gutachten "inoperabel" und habe den Streß nicht....
Man kann einfach nur froh sein, dass Du "nur" Schulleiter bist und dementsprechend wenig Schaden anrichtest mit Deinen Ideen. Man stelle sich vor diese würden im Bildungsministerium kursieren. -
Ich habe (kurz nach meinem Ref) dazu schonmal was geschrieben und ehrlich gesagt sehe ich es heute (als Schulleiter) immer noch genauso (bis auf ein paar Details), deshalb zitier ich mich hier mal selbst:
[...]
Wir müssen endlich dahin kommen, dass auch Lehrkräfte leistungsbezogen besoldet werden. Variable Gehaltsteile in einer Größenordnung von 15%, die nach Leistung vergeben werden, wären ein erster Schritt in die richtige Richtung. Es kann einfach nicht richtig sein, dass der Kollege, der seit 20 Jahren den gleichen Stiefel macht und pünktlich um fünf nach eins verschwunden ist, erheblich mehr verdient als der Kollege, der nach 5 Jahren Dienst aufwändige Projekte betreut, sich in der Fortbildung engagiert und Mitverantwortung in der Schulleitung übernimmt.Dass darüber hinaus die auch besoldungsrechtliche Gleichstellung aller Lehrämter erstrebenswert ist, ist ein weiterer Aspekt: Wir sind Grundschule, Hauptschule und Realschule in einem Haus; dass hier vom Grundsatz her unterschiedliche Bezahlungen durch irgendwelche äußeren Faktoren berechtigt wären, erkenne ich nicht, wohl aber, dass es in allen drei Schularten Mehr- und Minderleister gibt.
Ich finde, dass die Tatsache, dass Lehrerleistung nicht so ganz einfach messbar ist, den Dienstherrn nicht davon entbindet, entsprechende Instrumente zu entwickeln und die Leistung als Teilkriterium in die Höhe der Bezahlung einfließen zu lassen. Ich hatte gerade letzte Woche eine Führungskräfte-Fortbildung, wo der Tenor des Referenten (allerdings aus der Wirtschaft) genau in diese Richtung geht: Einziehen einer mittleren Führungsebene in die Schulen, die diesen Namen auch verdient (Stichwort: Mitwirkung bei der Beurteilung); leistungsbezogene Gehaltsbestandteile für Lehrkräfte in Größenordnungen von 10-15%.
Kriterien wären für mich z.B.
- Unterrichtsqualität und -erfolg (z.B. als Delta der Schülerleistung bei standardisierten Tests binnen eines Schuljahres)
- Engagement (Achtung: nicht: Was fängt er an? sondern Was bringt er erfolgreich zu Ende?)
- Rückmeldungen von SchülerInnen und Eltern
- außerunterrichtliche Aktivitäten (Referententätigkeit, Schulbuchautoren, etc.)
- Übernahme von Ämtern und Funktionen innerhalb der Schule
- Einhaltung, bzw. Erreichen von Zielvereinbarungen
- ...Diese Dinge ließen sich, wenn man das wirklich will, mit vertretbarem Aufwand evaluieren und als Teilkriterien in die Beurteilung mit einbringen, die dann jährlich oder alle zwei Jahre den leistungsbezogenen Anteil der Besoldung mit bestimmt. Dass dabei soziale Härten vermieden werden müssen, steht außer Frage. Aber dass diejenigen, die das System Schule in Deutschland durch ihren Mehreinsatz tatsächlich vorantreiben, eine auch monetäre Anerkennung verdienen, davon bin ich fest überzeugt.
Wenn ich das so lese, würde ich dankend und mit einem Lächeln auf die 10–15% verzichten. Ich finde das was du da schreibst ebenso absolut furchtbar. Es hört sich auch sehr stark nach Wettbewerb unter den Lehrern an und übt sicher auch Druck aus. Er macht das, du machst weniger. Du solltest und müsstest auch ein bisschen mehr machen. Und das dann alles noch von einem Schulleiter...
Sei mir nicht böse, aber das ist genau das, was uns die Damen vom KM oder Schulamt (es sind zu 99% Frauen) immer und immer erzählen. Mehr Engagement, mehr Elternarbeit, mehr Schülerarbeit außerhalb des Unterrichts, warum nicht noch ein bisschen Mitarbeit in der Schulleitung, warum nicht noch ein paar Projekte, warum nicht grundsätzlich einfach mehr... Einfach mehr von allem, dann wird es schon besser und so können sie die Welt retten. Oder zumindest mal ihre Schüler.
Furchtbar. Und das alles auf dem Rücken der Lehrer für lächerliche 10% mehr.
Das was du forderst ist eine Arbeitszeiterhöhung zum Dumping Preis. Geht gar nicht. -
Kriterien wären für mich z.B.- Unterrichtsqualität und -erfolg (z.B. als Delta der Schülerleistung bei standardisierten Tests binnen eines Schuljahres)
- Engagement (Achtung: nicht: Was fängt er an? sondern Was bringt er erfolgreich zu Ende?)
- Rückmeldungen von SchülerInnen und Eltern
- außerunterrichtliche Aktivitäten (Referententätigkeit, Schulbuchautoren, etc.)
- Übernahme von Ämtern und Funktionen innerhalb der Schule
- Einhaltung, bzw. Erreichen von Zielvereinbarungen
- ...Zu 1): Nicht messbar da keine klaren Kriterien vorhanden sind. Diese werden auch in den kommenden Jahrzehnten nicht gefunden werden, wäre das möglich, wären die Ergebnisse hoffentlich inzwischen in der Referendarsausbildung etabliert und lösten die endlosen Willkürdebatten ab. Zudem werden hier Kollegen in lernwilligen Klassen definitiv bevorteilt. Und wie sollen solche Test in Fächern wie z.B. Kunst aussehen? Kurzum: Nicht objektiv machbar.
Zu 2): Sehe ich ebenfalls kritisch. Die Voraussetzungen der Kollegen sind hier sehr unterschiedlich. Manche haben Familie zu Hause und haben deswegen weniger Zeit für Zusatzengagement als ich Kinderlose. Gut, das ist Privatsache. Aber auch beruflich sind starke Unterschiede gegeben: Der Korrekturfachlehrer, der viele Nachmittage und Wochenenden an den Korrekturen hängt hat weniger Chance sich noch nebenbei zu engagieren als der Nebenfachkollege (vorausgesetzt ersterer möchte nicht geradewegs auf den Burnout zusteuern). Folge: Kollegen, die ohnehin schon weniger Arbeit haben, haben nun auch noch die bessere Chance auf ein besseres Gehalt. Absurd.
Zu 3): Also ab jetzt nur noch Kuschelpädagogik, geschenkte Noten und alle 2 Wochen Muffins für die Schüler mitbringen und keine konsequente Aktion mehr bei Regelverstößen. Bei Elternbeschwerden sofort kleinbeigeben. Soso. Sehr sinnvoll.
Zu 4): Das wird ohnehin schon zusätzlich bezahlt. Warum sollten bezahlte, schulbezogene "Zweitjobs" auch noch zu einer Steigerung des Erstjobgehaltes führen, mein Engagement im Ganztag der wohnortnahen Grundschule aber nicht?
Zu 5): Einbezogen werden sollten aber nur solche Ämter und Funktionen, die nicht ohnehin schon einen Stufenaufstieg in der Besoldung mit sich bringen, also z.B. sowas wie Fachschaftsvorsitz. Aber auch da muss man sagen, dass verschiedene Ämter a) ein sehr unterschiedliches Maß an Arbeit mit sich bringen, b) nicht für jeden leistbar sind (in großen Fachschaften wird man evtl. einfach nicht gewählt, obwohl man willens ist), c) von verschiedenen Personen mit wieder sehr unterschiedlich starkem Engagement ausgeführt werden können. Vergleichbarkeit? Zumindest zweifelhaft. Nichtsdestotzotz das einzige Kriterium, über das man nachdenken könnte.
Zu 6): Ist mir zu schwammig, kann ich nichts zu sagen.
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Ich hatte gerade letzte Woche eine Führungskräfte-Fortbildung, wo der Tenor des Referenten (allerdings aus der Wirtschaft) genau in diese Richtung geht: Einziehen einer mittleren Führungsebene in die Schulen, die diesen Namen auch verdient (Stichwort: Mitwirkung bei der Beurteilung); leistungsbezogene Gehaltsbestandteile für Lehrkräfte in Größenordnungen von 10-15%.
Na, wenn der Mensch aus der Wirtschaft das sagt, dann wird's schon stimmen. Analog zum freundlichen Unternehmensberater im 1000-Euro-Anzug der, natürlich frei von lästiger persönlicher Verantwortung, lächelnd 10-15% Personalfreistellung empfiehlt ...
Ohne Ironie - ein solches System würde auf eine de-facto-Lohnkürzung hinauslaufen, ähnlich wie das an Hochschulen nach der Umstellung der C-Besoldung auf die W-Besoldung (mit leistungsbezogenem Gehaltsanteil) jetzt schon der Fall ist.
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Eine Flexibilisierung der Lehrerbezahlung setzt meines Erachtens vor allem eins voraus: Wettbewerb, auch der Arbeitgeber untereinander. Im Moment bin ich auf Gedeih und Verderb meinem Dienstherren ausgeliefert, kann nicht einfach die Schule wechseln (selbst wenn die Zielschule es wünscht) oder gar das Bundesland. Im Gegenzug bekomme ich im Beamtenverhältnis genau diese Planungssicherheit was Arbeitsplatzgarantie und festen Sold angeht zurück.
Eine einseitige Flexibilisierung der Besoldung dürfte i.d.R. zur Absenkung der Besoldung bei (fast) allen führen. Es muss also im Gegenzug möglich werden, leichter zu attraktiveren Stellen (Schulen, Länder) wechseln zu können, wie das ein Arbeitnehmer in der Wirtschaft auch versuchen würde. Das wiederum ist im Beamtenverhältnis kaum denkbar.
Zu 5): Einbezogen werden sollten aber nur solche Ämter und Funktionen, die nicht ohnehin schon einen Stufenaufstieg in der Besoldung mit sich bringen, also z.B. sowas wie Fachschaftsvorsitz. Aber auch da muss man sagen, dass verschiedene Ämter a) ein sehr unterschiedliches Maß an Arbeit mit sich bringen, b) nicht für jeden leistbar sind (in großen Fachschaften wird man evtl. einfach nicht gewählt, obwohl man willens ist), c) von verschiedenen Personen mit wieder sehr unterschiedlich starkem Engagement ausgeführt werden können. Vergleichbarkeit? Zumindest zweifelhaft. Nichtsdestotzotz das einzige Kriterium, über das man nachdenken könnte.Das halte ich zwar durchaus auch für ein wichtiges (und abrechenbares) Kriterium, aber wenn ich sehe, wie das bei Beförderungen oft abläuft, auch für wenig aussagekräftig. Auch A14 Stellen werden nicht unbedingt mit den zeitaufwendigsten Funktionen ausgeschrieben sondern häufig genug mit dem Blick, jetzt Person A zu befördern (weil man sich so gut versteht) und dann mal zu schauen, was diese Person denn für ein Profil hat. Die Gefahr, eine flexible (Bonus-)Bezahlung nach persönlichen Vorlieben zu gewähren ist ebenfalls hoch.
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Davon willst Du das Gehalt abhängig machen? Erfolge der Schüler bei standardisierten Tests sind also wichtig, soso, na dann werde ich während des Tests ein paar wertvolle Tipps geben.Rückmeldungen von Schülern und Eltern? Die werden dadurch auch besser.
Was zählt denn da an Rückmeldungen? Beliebtheit? Lässt sich auch gut steigern....
Nein, nein, in dem Moment wo mein Gehalt an den Erfolgen der Schüler oder der Zufriedenheit der Eltern hängt wird die Notengebung und der Lehrerberuf ad absurdum geführt.
Man stelle sich das mal in vergleichbaren Berufen vor, wo man wichtige unabhängige Entscheidungen treffen sollte.
Beispielsweise Ärzte die danach bezahlt werden, ob der Patient geheilt wird. Ohh Krebsverdacht.... nee, den Patienten schicke ich lieber weiter. Oder: Die Operation ist seine letzte Chance, aber wenn er verstirbt sinkt meine Erfolgsquote und dann verdiene ich weniger, ich schreib einfach ins Gutachten "inoperabel" und habe den Streß nicht....
Man kann einfach nur froh sein, dass Du "nur" Schulleiter bist und dementsprechend wenig Schaden anrichtest mit Deinen Ideen. Man stelle sich vor diese würden im Bildungsministerium kursieren.Ich finde es doch immer wieder bemerkenswert, wie reflexhaft viele Lehrkräfte, die ständig damit befasst sind, andere zu bewerten und zu beurteilen, in eine Abwehrhaltung fallen, wenn es um die Frage geht, wie ihre eigene Leistung gemessen und beurteilt werden könnte - warum ist das eigentlich so?
Welche Kriterien würdest du denn vorschlagen, wenn alles, was ich vorschlage, ja so schrecklicher Unsinn ist?
Ganz unabhängig davon kann es durchaus auch die Zufriedenheit in einem Kollegium steigern, wenn Leistung - im Rahmen der Möglichkeiten - gesehen, gewürdigt und honoriert wird. Wer's nicht glaubt, erhält per PN gerne die Kontaktdaten des Personalrats und kann dort nachfragen, wie und ob das funktioniert. Dass diejenigen, die den Lehrerberuf als gut bezahlten Halbtagsjob ansehen, dann an so einer Schule sich mittelfristig unwohl fühlen würden, wäre für mich persönlich ok.
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