Empirische Studie..Hilfe!

  • Hallo!


    Ich brauche nochmals Eure Hilfe:


    Im Moment schreibe ich an meiner Examensarbeit, die eine empirische Studie beinhaltet. Das Problem ist nun, dass ich die Theorie beherrsche, aber diese nicht wirklich im empirischen Teil anwenden kann. Meine Arbeit befasst sich mit der Schreibentwicklung von 6. Klässlern einer Hauptschule und eines Gymnasiums. Die Texte lassen sich aber nicht so einfach generalisieren und ich habe Angst, dass ich vielleicht etwas falsch interpretiere.


    Habt Ihr eine empirische Studie für Eure Examensarbeit durchgeführt und habt ein paar Tipps?


    Ich bin verzweifelt, weil ich nicht weiter komme... :(


    Danke!

  • Weiterhelfen gern... Aber dazu braucht's schon ein paar mehr Informationen. Zum Anfang reichen die:


    1) Was ist die Forschungsfrage deiner Arbeit?
    2) Mit welchen empirischen Methoden versuchst du sie zu beantworten (kannst du genauere Angaben als qualitativ - quantitativ machen)?


    LG, das_kaddl.

  • ich hätte die gleichen Fragen wie Kaddl ;)


    wirklich sehr hilfreich fand ich von Jürgen Lamberti "Einstieg in die Methoden empirischer Forschung". dgvt-Verlag.

  • Die Frage war: Lässt sich die schriftsprachliche Kompetenz der Schüler auf die mediale Sozialisation zurückführen.


    Ich habe dazu in einer 6. Klasse an einem Gymnasium und einer 6. an einer Hauptschule eine Schreibkonferenz durchgeführt. Die Kinder mussten eine Bedienungsanleitung schreiben und diese dann in der Konferenz besprechen und ins Reine schreiben. Hier geht es dann auch vor allem darum, ob die Schüler bemerken, wenn etwas nicht schriftsprachlich ist und ob sie dies dann auch revidieren.


    Ich habe jeweils 6 Texte pro Klasse ausgelost und muss nun den Entwicklungsstand des Schriftspracherwerbs bestimmen und speziell wollte ich dann auf die Syntax und Lexik eingehen. Das Problem ist, dass von den 12 Texten alle sehr unterschiedlich sind und sich nicht einordnen lassen. Und die Texte von den Hauptschülern sind manchmal nicht viel schlechter als die vom Gymnasium.


    Ich habe mir zwei Ergebnisse vorher überlegt:
    1. Die Hauptschüler sind vom Stand der Entwicklung unter dem der Gymnasiasten und die Methode der Schreibkonferenz ist so gut, dass sie schriftsprachlicher schreiben. Demzufolge wäre die mediale Sozialisation egal.
    1. Die Hauptschüler sind vom Stand der Entwicklung unter dem der Gymnasiasten und können auch durch die Schreibkonferenz nicht schriftsprachlicher schreiben. Dann wäre der Grund die mediale Sozialisation gewesen.


    Die Texte von den Hauptschülern sind auch tendenziell etwas schlechter und sie überarbeiteten weniger, aber mir fällt die Kategorisierung schwer.


    Das klingt wahrscheinlich jetzt etwas verwirrend, aber irgendwie bekomme ich meine Gedanken gar nicht mehr geordnet.

  • Ich halte für eien empirische Studie die Stichprobe für zu klein. Meines Erachtens solltest du schon beide KLassensätze nehmen.


    Dann suchst du dir ganz konkrete Merkmale/ Variablen, anhand derer du die Unterschiede überprüfen möchtest und fertigst dementsprechend Tabellen an.
    Da ich die Texte nicht vor mir habe, kann ich da auch schlecht was zu sagen, wie du am besten Variablen bildest. Evtl Kohärenz, Satzbau angemessen, Fehleranzahl, Vollständigkeit der Darstellung? Das könntest du auf einr Ratingskala einordnen.


    Dann brauchst du noch einen statistischen Test, mit dem du die Signifikanz der Unterschiede überprüfst. Ich habe mit dem Mann-Whithney-Test gearbeitet; der eignet sich gut für so kleine Stichproben.


    Hast du SPSS zur Verfügung? Dann musst du nicht alles per Hand rechnen.

  • achso... wie stellst du denn die mediale Sozialisation dar? das machts natürlich etwas komplizierter, aber da enden meine Statitiskkenntnisse auch vorerst.


    Kannst du das Thema noch umformulieren? Dahingehend, dass die schulzugehörigkeit in die Fraestellung mit reinkommt und die mediale Sozialisation, die ja sehr komplex und für dich vermutlich gar nciht vollständig zu erfassen ist, außen vor bleibt?

  • Die mediale Sozialisation habe ich anhand von einem Fragebogen ermittelt. Das ging eigentlich recht schnell. Ich habe mich hierbei auch auf Vorlesen, Lesen und Schreiben beschränkt.
    Umformulieren könnte ich die Fragestellung schon noch etwas.
    Ich habe mir auch gedacht, anhand einzelner Aspekte die Schriftsprachlichkeit nachzuweisen. Deshalb habe ich z.B. Satzreihen und Satzgefüge ausgezählt und da waren die Hauptschüler nicht schlechter als die Gymnasiasten.
    Dann wollte ich noch die unterschiedliche Lexik gegenüberstellen. (umgangssprachliche Lexik-schriftsprachliche Lexik) Aber ich muss doch auch generell erst einmal die Texte auf das Entwicklungsniveau einorden können oder?

  • Mit der Hamburger Schreibprobe würde sich das ja dann nur auf die Orthografie beziehen. Ich hatte eher an das Modell von Bereiter gedacht oder Becker-Mrotzek. Wobei ich halt einige Aspekte der Texte in ein höheres Niveau einordnen würde und andere in ein niedrigeres. Irgendwie widerspricht dies doch dann den ganzen Klassifikationen...


    Die empirische Studie soll nicht repräsentativ sein, deshalb habe ich mich auch auf die wenigen Texte reduziert. Mein Prof. hat mir übrigens nichts von irgendwelchen Auswertungstests erzählt. Dementsprechend habe ich dann z.B. die Sätze ausgezählt und in Prozentzahlen angegeben. Jetzt weiß ich nicht, ob das nicht doch falsch war?!

  • Guten Morgen,


    FrauBounty hat ja schon einiges beantwortet. Mit medialer Sozialisation kenne ich mich überhaupt gar nicht aus - beschreibt das, unter Einfluss welcher Medien Sozialisation stattgefunden hat?


    Ich möchte aber eher hierauf eingehen:

    Zitat

    Amina schrieb am 25.06.2005 14:56:
    Ich habe mir zwei Ergebnisse vorher überlegt:
    1. Die Hauptschüler sind vom Stand der Entwicklung unter dem der Gymnasiasten und die Methode der Schreibkonferenz ist so gut, dass sie schriftsprachlicher schreiben. Demzufolge wäre die mediale Sozialisation egal.
    1. Die Hauptschüler sind vom Stand der Entwicklung unter dem der Gymnasiasten und können auch durch die Schreibkonferenz nicht schriftsprachlicher schreiben. Dann wäre der Grund die mediale Sozialisation gewesen.


    Hier macht mir sowohl der Titel "Ergebnisse" als auch beide Zifferninhalte Bauchschmerzen. Zu den "Ergebnissen" - es sind eigentlich Hypothesen, die du mithilfe deiner Empirie und Rückführung auf theoretische Aussagen veri- oder falsifizieren solltest. Zu deinen Hypothesen selbst: du solltest beachten, dass Schriftspracherwerb von mehr Faktoren abhängig ist als medialer Sozialisation (das, was ich mir darunter vorstelle) - Herkunft des Schülers (Muttersprachler/nicht-deutscher Muttersprache), Berufe der Eltern, bisherige "Schulkarriere"...


    Hast du das echt alles abgefragt und als abhängige Variablen in deine Empirie einbezogen? 8o Dann würde ich auch, trotz der kleinen Stichprobe, mich auf SPSS stürzen, das beim Auswerten hilft. Problematisch hier, dass es sich um qualitative Daten handelt.


    Was meint denn dein Erstgutachter? Letztlich gibt er dir ja die Note, da sollte deine Arbeit also nach seinem Geschmack sein ;) .


    LG, das_kaddl.

  • Mein Erstgutachter meinte, ich soll das in Tabellenform auflisten. (z.B. Lexik oder Anzahl von bestimmten Satzgefügen) Das finde ich aber gar nicht so einfach, weil die Unterschiede eher auch innerhalb der Schultypen zu finden sind und nicht zwischen den beiden Schulen. Vielleicht kann man auch die Texte, die das gleiche Niveau haben zusammen analysieren, egal ob sie jetzt von der Hauptschule sind oder vom Gymnasium?!
    Oder ist das dann alles zu unübersichtlich?


    ?(

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