Unterrichtsinhalte und Materialien

  • Hallo zusammen,


    habe mich jetzt ein paar Tage nicht gemeldet. Das lag daran, dass ich versucht hatte die Zeit vor Beginn noch ein wenig auszunutzen.
    So, jetzt hatte ich letzte Woche meinen Einstieg und wurde direkt mit dem Praxisschock konfrontiert. Auch auf die Gefahr hin erkannt zu werden werde ich ein wenig konkreter:
    Ich habe zwei AVO-Kurse "Naturwissenschaften" und einen BvB-Kurs (Berufsvorbereitende Bildunsgmaßnahme) ebenfalls "Naturwissenschaften".


    Jetzt mein Problem: Bei AVO gibt es zumindest noch eine didaktische Jahresplanung, aber als ich nach Unterrichtsmaterialien für die Planung fragte schaute ich irgendwie in fragende Gesichter und bekam als Antwort ich möge mir mal irgendwas überlegen was mir so einfiele.
    Ich hatte erwartet, dass es Bücher bzw Literatur gibt an der Schule aus der ich Kopiervorlagen erstellen kann, der Lehrer mir eine Strategie aufzeigt wie ich die ersten STunden gestalten könnte. ABer nix davon.
    Bei BvB wird das Ganze noch getoppt dadurch, dass keinerlei Planung für das Jahr exisitiert. Es wurde mir gesagt, ich solle einfach mal ausprobieren und gucken was sich so für Themen ergeben. WIe und was ich in dem Unterricht tun werde, bleibt mir völlig überlassen. Für mich klingt das wie "Mach was du willst, aber erzähl mir nicht davon".


    Ist das normal, von den Bildungsgangleitern so etwas als Antwort zu bekommen?


    Ich schwimme gerade extrem, suche überall im Netz nach irgendwelchen möglichen Materialien die ich den Schülern nächste Woche im Unterricht präsentieren kann und je näher die nächste Woche rückt desto unruhiger werde ich. Daneben habe ich aus der Bibliothek Dutzende Bücher ausgeliehen aus denen ich mir etwas zusammenbasteln will.
    Mir war klar,Seiteneinstieg heißt, ab in die Vollen ABER: es ist immer noch ein Unterschied ob ich auf etwas Bestehendes/Gewachsenes zurückgreifen kann oder direkt alles selber entwickeln soll. Das kann es doch nicht sein. Rege ich mich gerade künstlich auf? Wie seht ihr das?


    Noch ein konstruktive Frage: Wo oder wie finde ich Materialien, die im Bereich Naturwissenschaft für dieses Klientel nutzbar sind?


    Bei der BvB Klasse werde ich nächste Woche einfach mal fragen, was die Schüler interessiert und daraus irgendwie eine Planung ableiten.
    Bei der AVO-Klasse versuche ich, das Thema mit Aspekten des Berufes zu verknüpfen.


    Viele Grüße und danke


    Fernsicht

  • Ganz einfach: Kauf Dir Schulbücher und schustere daraus Dein Unterrichtsmaterial zusammen, mache ich auch nicht anders. Irgendwo muss es ja eine Übersicht geben, welche Themen zumindest grob behandelt werden sollen bzw. in der Vergangenheit behandelt wurden.


    Da ich mit den Abkürzungen nichts anfangen kann: Was sind denn das für Klassen, also was ist deren Ausbildungsziel und welche Vorkenntnisse bringen die SuS mit? Was heisst "Naturwissenschaften"? Welche Naturwissenschaft soll in diesem Fach welchen Anteil haben? Was sind Deine Möglichkeiten vor Ort? Sind Demo-Experimente oder gar Schülerexperimente geplant/möglich?


    Wenn Du mal konkretisierst, kann ich Dir vielleicht ein bisschen weiterhelfen.

  • Das ist leider oft das Los der Quereinsteiger. Ich kann mich noch so gut an meine erste Zeit erinnern. Schlimm fand ich vor allem, dass ich im Grunde den Eindruck vermittelt bekam, ich müsste genau wissen, was zu tun ist. Und dass ich es nicht wusste, habe ich mir dann selbst angekreidet. Heute weiss ich es besser!


    Zunächst mal: Es ist blöd, aber wenn Du an einer solchen Schule gelandet bist, die den Quereinsteigern keine Hilfestellung gibt, dann musst Du da durch, so blöd es klingt. Oft sind solche Schulen und das Kollegium völlig überlastet und sind einfach nur froh, dass da wer kommt und IRGENDWIE den Unterricht macht.


    Ich würde Dir folgendes raten: Wenn man Dir so freie Hand lässt, dann nutze diese Freiheit. Mach mit den Kids zunächst ein bißchen Mathe. Termumformung, Einheiten umrechnen, einfache Formeln umstellen. Denn ohne das Grundgerüst kannst Du nichts in NW machen. Und Du musst auch keine methodische Glanzleistung machen, sondern soliden Tafel- und/oder Buchunterricht. Du erklärst, Kids machen nach. Anschließend Übungen dazu. Dazu gibt es meistens auch Bücher (bei Verlagen wie Bildunsgverlag Eins schauen, die haben mittlerweile fast alles geschluckt, was Themen für berufliche Bildung verlegt Oder auch Europa Lehrmittel, Handwerk und Technik). Damit kannst Du Dich erstmal retten. Wichtig ist: Vorbereitet sein, genug Übungen dabeihaben (auch für die Schnellen!). Und schraub Deine Erwartungen runter. Wenn Du denkst, die müssen eine Formel umstellen können, dann lass Dir gesagt sein, dass sie es meist nicht können.


    BvB: Fragen, was die interessiert? Na, was hättest Du als Schüler gesagt? Also, da erwarte Dir keine konstruktive Antwort. Überlege vielleicht eher, was sie können müssen, um einen Schulabschluss zu erlangen. Und da musst Du dann hinarbeiten.


    Du sagst, es existiert in der AVO eine didaktische Jahresplanung? Was steht denn da so drin für NW?

  • Bei der BvB Klasse werde ich nächste Woche einfach mal fragen, was die Schüler interessiert und daraus irgendwie eine Planung ableiten.

    So aus dem Bauch raus würde ich sagen ... nee, läuft so nicht. Du solltest da nächste Woche schon was Vorbereitetes mitbringen. Wahrscheinlich würde ich mir für die ersten 1 - 2 Stunden ein Arbeitsblatt zum Thema Einheiten und Grössenordnungen basteln um mal rauszufinden, ob die sowas wie Zentimeter in Meter oder Kubikmeter in Liter umrechnen können etc. Klingt vollkommen banal, erfahrungsgemäss scheitern daran aber sogar Gymnasiasten häufig noch.


    Ich hab mir grad mal das pdf, zu dem Sissymaus den link gepostet hat, angeschaut, das ist ja wirklich erfreulich konkret. Zum Thema Gefahrstoffe kannst Du z. B. mal bei Seilnacht gucken:


    http://www.seilnacht.com



    Falls Du ein ganz einfaches Chemiebuch gebrauchen kannst, würde ich Dir das hier empfehlen:


    https://www.amazon.de/Chemie-f%C3%BCr-Berufsfachschulen-Fachoberschulen-Sch%C3%BClerbuch/dp/3823715534?tag=lf-21 [Anzeige]


    Ökologie musste ich auch mal auf nem ganz einfachen Niveau an der Berufsschule unterrichten. Das fand ich aber dermassen banal, dass ich mir noch nicht mal ein Buch gekauft habe, sondern wirklich alles aus dem Netz zusammengehamstert habe. Zum Thema Trinkwasseraufbereitung findest Du auch was bei Seilnacht.


    Indem da irgendwas von Verdauung steht, könnte ich mir vorstellen, dass Dir sowas noch helfen könnte:


    https://www.amazon.de/Taschenatlas-Ern%C3%A4hrung-Hans-Konrad-Biesalski/dp/3131153563/ref=pd_lpo_sbs_14_t_0?_encoding=UTF8&psc=1&refRID=S09DNFRMJ439MB1D16YC&tag=lf-21 [Anzeige]


    Ist jedenfalls meine Hauptquelle, wenn es um Lebensmittelchemie geht.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Ist das normal, von den Bildungsgangleitern so etwas als Antwort zu bekommen?

    Nein. Antworten können auch ganz anders aussehen. Frag' lieber die Fachkollegen. Irgendwer wird schon mal Naturwissenschaften in den Bildungsgängen unterrichtet haben, oder tut das vielleicht gerade in einer Parallelklasse. Häng' dich bei denen in den Windschatten. Hat mit Kopf und A***h gerettet.

    „Fakten haben keine Lobby.“


    (Sarah Bosetti)

  • Für die BvB gibts hier schöne Sachen:
    http://www.alphabetisierung.de/service/downloads/unterricht/


    Mangelndes Material scheint das Los der Berufs- und Förderschullehrer zu sein...


    Als "abgebende" Kollegin kann ich dir sagen, dass die SchülerInnen, die keinen Hauptschulabschluss geschafft haben, massive Probleme in den schulischen Grundfertigkeiten aufweisen. Lesen, Schreiben, Sachaufgaben, gespitzte Bleistifte einstecken...


    Sie sollen ja den Hauptschulabschluss schaffen, du kannst also in einem Jahr Lehrplan Hauptschule 5-9 wiederholen ;) Im Ernst: orientiere dich am Hauptschullehrplan. Macht einfache Sachen immer wieder, Texte lesen, Fragen beantworten. Lektüre in einfacher/leichter Sprache (gibts in Stadtbibliotheken im Klassensatz). Grundrechenarten. Einmaleins. Zwei- und Dreisatz. Rechnen mit Einheiten und Kommastellen. Für Mathe kannst du im Internet auch für Grundschule suchen, manchmal findet man was ohne Bärchen und Eistüten in der Druckvorlage...


    Ihr könnt auch Bewerbungsgespräche im Rollenspiel üben. Hände aus den Taschen, Basecap vom Kopf, seinen Namen sagen. Irgendwo anrufen und sich ordentlich vorstellen und anmelden. Seine vollständige Adresse ohne Fehler aufschreiben können...



    Auch sowas, wie "Schlüsselqualifikationen", "Berufsfelder", "Stärken und Schwächen", im Internet z.B. bei Planet Berufe vom Arbeitsamt Berufe finden, Infos rausschreiben...

  • So aus dem Bauch raus würde ich sagen ... nee, läuft so nicht.

    Das läuft ganz sicher nicht. Stell dich auf eine schwierige, unmotivierte Gruppe ein. Wenn sie das nicht ist: umso besser. Ich würde auf alle Fälle ordentlich was zu arbeiten dabeihaben. Es muss machbar aussehen, aber nicht babymäßig. Stell dich am besten kurz vor, lass sie früh morgens arbeiten, solange sich noch alle konzentrieren können und mach dann lieber später ne kurze Vorstellungsrunde. Auch die kann geleitet sein, mit Satzanfängen o.ä.


    Finde auf die Schnelle für NRW keinen Lehrplan BVB. Bayern z.B.:
    https://www.isb.bayern.de/down…refrei_neu_2012_05_23.pdf

    Einmal editiert, zuletzt von Krabappel ()

  • So aus dem Bauch raus würde ich sagen ... nee, läuft so nicht. Du solltest da nächste Woche schon was Vorbereitetes mitbringen. Wahrscheinlich würde ich mir für die ersten 1 - 2 Stunden ein Arbeitsblatt zum Thema Einheiten und Grössenordnungen basteln um mal rauszufinden, ob die sowas wie Zentimeter in Meter oder Kubikmeter in Liter umrechnen können etc. Klingt vollkommen banal, erfahrungsgemäss scheitern daran aber sogar Gymnasiasten häufig noch.

    Ich wäre noch pessimistischer - es würde mich nicht wundern, wenn einige überhaupt keine Vorstellung haben, was ein Zentimeter, ein Meter, ein Gramm, etc. überhaupt ist.


    Meine Idee: Gib Definitionen der Grössen mit anschaulichen Grössenvergleichen (Infoblätter mit Fotos, wenig Text, klar strukturiert), bring Exponate aus dem Alltag mit und lass die Leute die Längen, Massen, etc. schätzen (evtl. als Wettbewerb mit ausgelobtem Preis, Tafel Schokolade etc.) und dann überprüfe es gemeinsam mit ihnen (oder lasse eine Jury wählen) mit Maßstab, Waage usw.


    Weitergedacht: Für Physik (mit Chemie und Bio kenne ich mich nicht aus) wäre eine Möglichkeit, den Unterricht exemplarisch (d.h. an bestimmten konkreten Problemen) aufzuziehen, z.B. das Auto als Modell (etwas aus der Lebensrealität deiner Lernenden) nehmen, daran möglichst viel erklären mit dem Ziel "Wir wollen verstehen, wie ein Auto funktioniert". Das Buch, das Sissymaus gepostet hat, sieht auch nicht schlecht aus...


    Noch weiter gedacht: Du brauchst dringend die Hilfe deiner Fachkollegen. Wenn dir keiner helfen will, ist das ein No-Go. Sie müssen dir helfen! Keine Ahnung gilt als Argument nicht, schliesslich muss das ja von denen schon mal jemand gemacht haben. Aus meiner Sicht kann sich da keiner aus der Verantwortung stehlen!

  • So viele Antworten. Wow, vielen Dank :) .


    Ich versuche mal zu sortieren:
    @Wollsocken80
    Bei der AVO (Ausbildungsvorbereitung) ist der Schwerpunkt "Gestaltungstechnik und Holztechnik" und der erste Schwerpunkt in Naturwissenschaft soll sein "Sinne des Menschen"
    Ich habe mir jetzt überlegt z.b erst mal grob den Aufbau des Auges zu besprechen (ich bin noch nicht sicher in welcher Tiefe)
    und darauf aufbauend dann versuchen einen Bezug zu ihrem Schwerpunkt aufzubauen, z.B. Augenschutz bei der Verarbeitung von Stoffen, Wirkung von Farben auf Menschen.


    DIe Vorkenntnisse sind bei AVO von Förderschule bis Hauptschule 9.
    Bei BvB eher darunter anzusiedeln.


    Sissymaus: Beim ersten Lesen hielt ich die didaktische Planung für konkret. Je öfter ich sie las, desto mehr verflog dieser EIndruck.
    Grob gesagt: Sinne des Menschen, Wasser, Mechanik als Physikteil, Werkstoffe, Umwelt. Das sollen so die Grobthemen sein, die drankommen, dann zu jedem Teil Beispiele die behandelt werden können aber auch nicht verbindlich sind.


    Ich werde heute abend mir nochmal alle Links in Ruhe anschauen. Ehrlich gesagt habe ich heute soviel nachgeguckt, dass mir der Schädel etwas brummt. Vor allem weil ich immer noch nichts so richtig in der Hand habe. :(
    Das mit den Einheiten klingt nach einer sehr guten Idee, da kann ich Mathe und Naturwissenschaften miteinander verknüpfen.


    @Krabappel
    Wenn ich dich richtig verstehe, soll ich nach dem Prinzip: "gehe vom schlimmsten aus und hoffe das Beste" vorgehen?


    Es kommt auch noch dazu, dass es wohl sowas wie eine Sammlung an Experimenten gibt aber niemand so genau weiß wo diese stehen und was davon eigentlich noch funktioniert. Also wird es anfangs auch etwas schwierig mit Experimenten oder ähnlichem.
    Denn mein Gedanke ist, dass solche Schüler am besten über die Anschaung lernen und nicht über die INterpretation von Formeln. Was sicher auch seinen Reiz hat, aber nur wenn die Voraussetzungen stimmen.

  • vieles wurde ja schon geschrieben. Ich würde mich für berufsvorbereitende Maßnahmen auch einfach an Inhalten der Haupt- und Realschulen orientieren.


    Wenn von den Kollegen nichts zu bekommen ist, dann ist es gut sich übergreifend zu vernetzen. Vielleicht gibt es im Seminar jemanden, oder du kennst Lehrer aus anderen Schulformen usw. Ich hatte das auch im Ref, dass ich was unterrichten sollte und keiner konnte mir konkrete Inhalte nennen. (Der Kollege, der das vorher gemacht hat war nicht meht da) Ich hab dann wirklich selbst entschieden. War anfangs komisch, später aber ganz OK.


    Orientiere dich am Anfang an ganz normalem Unterricht: Einstieg - Erarbeitung - Sicherung. Ich musste als Referendar auch fast alle Stunden selbst konzipieren, so war das bei uns vorgesehen. Schulbücher und Arbeitshefte helfen da eigentlich ganz gut. Müssen auch nicht für deinen konkrete Bildungszweig sein.


    Helfen tun mir:


    https://www.netzwerk-lernen.de da kann man echte Kopiervorlagen kaufen. Oft kein super schöner Unterricht, aber er funktioniert.


    http://Www.merkur-verlag.de ein kleinerer Schulbuchverlag, der viel für berufliche Schulen hat.


    Was dir vielleicht auch helfen könnte:
    http://Www.persen.de ein Verlag, der zwar viel Grundschul-Kram hat aber auch Sek1 und Sek2 und da auch viele Sachen mit Kopiervorlagen.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • Deine Schüler haben nun also -hoffentlich überspitzt- während ihrer gesamten Schullaufbahn nur Misserfolge erlebt und großteils nicht verarbeitet.


    Daraus leitet sich für dich meines Erachtens nach ab, dass du an der neuen Schulform erstmals Spaß am Lernen erzeugen solltest, so dass sie sich auf weitere Stunden einlassen können.


    In meiner Klasse sitzen deine zukünftigen Schüler. Die sind für jede lösbare Aufgabe dankbar, und da kann man auch gerne mal in den Kindergarten- und Vorschulbereich gehen. Leider Tatsache. Muss ja nicht so bleiben, aber für den Anfang.


    Wenn dein Thema Sinne ist, dann sammele erstmals alle Sinne. Für jeden genannten Sinn hat du ein Symbol und schreibst darunter den Sinn.
    Wenn du mit dem Auge anfangen willst, dann macht einfache Versuche zum Auge. Lass in Partnerarbeit eine Erbse über die Stirn/Augenbraue rollen und stellt fest, dass sich das Auge schließt. Macht einen Wettbewerb darauf. Keiner schafft es. Aha: Reflex - Schutzfunktion des Auges.
    Besorge dir einen Augentest, denn die Schüler wie früher bei Augenarzt schaffen sollen. (Da hast du schon eine Diagnostik, ob einer wohl eine Brille braucht).
    Licht an - Licht aus im Klassenraum. Wie verändern sich die Pupillen?
    Optische Täuschungen. Sehr dankbares Thema, weil spannend. Möglicherweise nachzeichnen, dann überprüfen.


    Ich würde auf diesem Niveau starten. Denn du wirst sicherlich einige haben, die gar nichts Naturwissenschaftliches mitbringen.


    Danach das Thema Ohr. Da bieten sich Spiele an, wer lässt etwas im Raum fallen, wo war es. Welche Geräusche höre ich gerade. Es gibt im Netz Klangbeispiele. Das Ganze mit mit Selbstauswertung, damit man nicht bloß gestellt wird. Das Trommelfell kann man mit einer Handtrommel darstellen.


    Mein Tipp: Suche wirklich nach Grundschulideen, die kannst du dann noch fachwissenschaftlich untermauern, wenn es möglich ist.


    Lerne deine Schüler erst kennen, fordern kannst du sie später.


    Viel Erfolg.

  • ...nee, hab ich das vermittelt? :D nur realistisch solltest du bleiben, deswegen hab ich dir ne Übersicht gegeben.


    Zu Sinnen kannst du auch Stationen machen. Hörmemory, Bechertelefon, optische Täuschungen, Versuche zum räumlichen Sehen... gibt's auch im Netz viel für GS für jeden Sinn. Aber immer auch was mit Texten/ Ausmalen/ Beschriften in Stillarbeit, so dass sie nicht nur rumwuseln.

  • DIe Vorkenntnisse sind bei AVO von Förderschule bis Hauptschule 9.
    Bei BvB eher darunter anzusiedeln.

    Oh, schick. In dem Fall schliesse ich mich Philio an: geh davon aus, dass die wenig bis gar nichts wissen. Stell Dich im Punkto Naturwissenschaften vor allem drauf ein, dass so gut wie kein Abstraktionsvermögen vorhanden ist, also immer schön mit Bildern und Sache zum Anfassen arbeiten. "Gestaltungs- und Holztechnik" klingt so nach 80 - 100 % junge Männer. Da bist Du nächste Woche besser gut vorbereitet, die werden nämlich sehr schnell abchecken, ob Du was kannst, oder ob man Dir die Hosen runter ziehen kann.


    Ein paar konkrete Vorschläge hätte ich noch, die Du vielleicht (irgendwann mal) gebrauchen kannst:


    - Dichte von verschiedenen Werkstoffen bestimmen lassen. Geht einfach und schult gleich noch den Umgang mit einfachen Messinstrumenten wie der Waage.
    - Härte verschiedener Werkstoffe relativ zueinander bestimmen (Mohs Skala). Einfach verschiedene Metallbleche und andere Materialien versuchen gegeneinander zu ritzen und Ergebnisse in Form einer Matrix zusammentragen. Lehrt die übersichtliche Darstellung einfacher Versuchsergebnisse bzw. schult umgekehrt, wie man so eine Darstellung eben liest.
    - Im Prinzip kannst Du so weitermachen mit allen weiteren physikalischen Stoffeigenschaften wie elektrische Leitfähigkeit, Verformbarkeit, Wasserlöslichkeit ... was Dir eben sinnvoll erscheint.
    - Farbenlehre: Es gibt so RGB-Farbwechsellampen unter die man in einem abgedunkelten Raum eine Schale mit M&Ms legen kann. Man bestrahle die M&Ms mit verschiedenfarbigen Licht und gebe den SuS den Auftrag z. B. bei rotem Licht ein blaues M&M zu finden. Wer ein blaues hat, darf es essen. Nach ein paar Runden schnallt irgendwann jeder, dass er die schwarzen M&Ms nehmen muss ;)
    - Wasser: Frag die mal, ob sie wissen, bei welchen Temperaturen Eis schmilzt bzw. Wasser verdampft. Ich wundere mich jedes Jahr wieder, wie viele Gymnasiasten das nicht wissen ... Dann einfach mal nen Wasserkocher auf den Tisch stellen und das Thermometer reinstecken. Ist allein schon eine Herausforderung das Thermometer richtig rum zu halten und die Zahlen richtig abzulesen. Und dann erst noch die erstaunliche Tatsache, dass flüssiges Wasser nicht heisser als 100 °C wird ... Kann man auf dem Niveau auch einfach so als Erkenntnis stehen lassen.


    Sind alles Dinge, die ich schon erfolgreich auf Realschulniveau gemacht habe. Die paar Hauptschüler, die ich bisher im Berufsalltag erlebt habe, sind sicher nicht repräsentativ was Deine Zielgruppe angeht, haben das aber auch ganz gut hinbekommen. Du musst, wie schon erwähnt wurde, als erstes mal rausfinden, wie viel Du Deinen SuS zumuten kannst.


    Kannst Du zum Thema "Umwelt" vielleicht eine Exkursion zu einer Kläranlage oder einem grösseren Recycling-Hof einplanen?

  • Lerne deine Schüler erst kennen, fordern kannst du sie später.

    Die Frage bliebe natürlich, was heißt kennenlernen und was fordern? Je nach Gruppe kann es sehr wichtig sein, Programm zu haben. 45 min. können für einen Anfänger seeehr lang sein. Ich denke die wenigsten machen in der ersten Unterrichtswoche mit einer Trommel eine ganze Stunde.


    Und kennenlernen braucht Zeit. Es schließt ein, dass man abzuschätzen lernt, wie der andere auf was reagiert. Deswegen braucht sowohl der, der die Stunde organisiert als auch die, die (wahrscheinlich misserfolgsorientiert) hinten drin sitzen etwas Vertrautes, Machbares an das sie sich erst mal halten können.

  • @'Krabappel
    Ich habe leider nicht nur 45 Minuten, sondern direkt 90 Minuten und das dreimal die mit Leben gefüllt werden wollen. Übrigens ohne Pause dazwischen.
    Ich werde für morgen zu jeder Grundrechenart ein Arbeitsblatt zusammenstellen, so dass ich genug Material dabei habe.


    Alterra
    Ja, die Reihe sieht auch hübsch aus. Ich werde dann mal versuchen herauszufinden, was das Budget der Schule so hergibt. Denn 43,95€ pro Buch kann ich nicht berappen im Moment und sehe ich auch gar nicht ein.


    Prinzipiell kann ich die ersten Wochen kein Geld für Materialien ausgeben weil einfach keins da ist. Also muss ich mir irgendwas zusammenklauben :( .
    Ab an die Arbeit :pfeifen: jetzt. hab ja noch ein bisschen zeit...

  • kleiner Tipp: als Referendar bekommt man bei den meisten Verlagen Sonderkonditionen. Oft sogar 50% Rabatt.


    Ich weiß, das Geld ist oft knapp im Ref, aber das lohnt sich teilweise schon dann zu kaufen.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

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