Wie geht ihr mit den ständigen Notendiskussionen um?

  • Jedes Mal stehen sie da und regen sich auf, und immer sind es die gleichen, stören den Unterricht, wenn es vorher eine Klausur o.ä. zurückgegeben hat. Sie werden unsachlich, plustern sich auf, wollen am liebsten noch eine Notenänderung.


    Wie geht ihr damit um? Vor allem, wenn ihr keine eindeutigen Bewertungskriterien habt? Oder die SuS schlichtweg zu ... sind, diese nachzuvollziehen.

    • Offizieller Beitrag

    Wie geht ihr damit um? Vor allem, wenn ihr keine eindeutigen Bewertungskriterien habt?

    das ist fatal.


    wie kann ich eine arbeit korrigieren ohne eindeutige bewertungskriterien? :ka:


    zum thema: ich erkläre die kriterien, und gut ist. einmal für alle, im notfall auch mal nach der stunden jemand einzelnem, aber nicht IN der stunde.


    was anderes ist es, wenn ich mich in irgnedeiner form verrechnet habe o.ä. dann lass ich gerne mit mir reden ;)

  • Eine Kollegin hat zu Beginn des SJ ihre Bewertugnskriterien (von einer 1 bis 6) den SuS ausgedruckt, kopiert und ebenfalls die Anforderungen, die im Abi gestellt werden mit ausgeteilt (es handelt sich um einen aktuellen Q1 Kurs, mit dem sie in der EF Probleme hatte).


    Ich dokumentiere genau wer wann gestört hat / nicht mitgeschrieben hat / nix gemacht hat etc. Dann kann ich sagen: Du hast dann und dann nix gemacht / gestört whatever. Tests dürfen zwar nicht so viel zählen, aber man hat dann zumindest bei einigen Hansels etwas handfestes in der Hand.


    Klausur / Arbeit:
    Ich mache einen Bewertungsbogen (WAS wird gefordert? WELCHE Punktzahl max., welche erreicht). Zwar gibt es immer noch Hansels, die feilschen, aber ich sage dann: Du hast das und das geschrieben. Es ist zu oberflächlich ....

  • Ich habe immer klare Bewertungskriterien/Lösungsmuster dabei, damit kann man schon viele Fragen entkräften.


    Zudem gebe ich meine Arbeiten immer am Ende der Stunde zurück, im Anschluss haben die Schüler immer die Möglichkeit für Nachfragen ... Da kommen dann wirklich nur die, die es interessiert - das sind meist nicht die Störer ;)

  • Besprich die Arbeit erst und gib sie am Ende der Stunde raus. Erkläre während der Besprechung noch mal, welche Note es ab wie vielen Punkten gibt. Sage vor der Herausgabe, dass die SchülerInnen jetzt noch mal 5 min. Zeit haben, ihre Arbeit durchzusehen und Punkte nachzuzählen. Wenn du dich irgendwo verrechnet hast, können sie dir das gleich zeigen.
    Auf Gepöbel jedweder Art sage ich meist nur knapp: Falscher Ton XY (bzw. Sags noch mal höflich. oder: Hast du eine Frage? dann bitte ordentlich).

  • Wie geht ihr damit um? Vor allem, wenn ihr keine eindeutigen Bewertungskriterien habt? Oder die SuS schlichtweg zu ... sind, diese nachzuvollziehen.

    Deswegen habe ich die! Am Anfang bin ich da auch mal auf die Nase gefallen und hab rumdiskutiert. Das passiert mir nicht nochmal. Mittlerweile haben wir für Klausuren, mündliche Leistungen, Projekte, Zeichnungen etc jeweils eigene Kriterien mit Indikatoren.

  • Wenn man seine Bewertungskriterien und Notenvergabe transparent macht, eventuell noch einen Lösungsvorschlag herausgibt bzw. die Klausur zumindest bespricht, hat man schon viel weniger Diskussionen. Über die Ergebnisse schriftlicher Leistungsüberprüfungen habe ich daher nur sehr selten Diskussionen.


    Bei mündlichen Noten kommt das schon eher vor. Da bin ich dazu übergegangen, direkt in der Stunde für Einzelleistungen Noten zu geben und diese am Ende der Stunde direkt den Schülern bekanntzugeben. Auf diese Weise kann man auch Noten, die schlechter ausgefallen sind, den Schülern halbwegs verständlich machen.


    Wer in der Oberstufe nichtmal eine einfach lineare Gleichung aus der Mittelstufe umgestellt bekommt, bringt einfach keine ausreichende Leistung mehr. Das ist auch einem Schüler klar.


    Ich nehme mir da für jede Klasse eine bestimmte Woche vor und sage der Klasse auch vorher Bescheid, dass diese Woche mündliche Noten gemacht werden. Wenn ich nach dieser Woche noch nicht für alle eine Note habe, wird eben verlängert um eine Woche. Meistens bekomme ich es aber hin.

  • ...hast du so explizit viele Störer?
    Und die machen das immer wieder?
    Und verstehen nachher nicht wieso die Klausur n Schuß in denn Ofen war?


    Dann würde ich dir empfehlen, einmal eine Stunde "Kriterien" zu machen, und da - bestimmt und konsequent, aber in einem freundlichen Ton - auflisten, was wie bewertet wird, und bring durchaus ein paar Beispiele. So a la "wenn man natürlich nicht mitarbeitet und den Stoff einfach nicht behält, darf man sich nicht wundern..."


    Bisher habe ich an unserer Schule folgendes festgestellt: Solange ein Lehrer bei der Benotung fair ist und auch erklären kann wieso die Note weniger gut war, sind die SuS meist zufrieden. "Probleme" gibt es eher mit den Kollegen, die die Noten ohne Diskussion und kurz vor Schluss raushauen (erst recht wenns kurz vorm Zeugnis ist) - ein paar "Warnschüsse" sind da deutich sinnvoller (und ersparen mir dann die Gesprächrunden... Schönen Gruß von der Vertrauenslehrerin... ach nee, das bin ja ich...)


    Im Prinzip sollte das in allen Fächern machbar sein... hast du es schon mal so probiert? Wenn die SuS wissen, was sie wofür zu erwarten haben, gehen die Diskussionen deutlich zurück - oder noch besser, es gibt gar keine.

    Der Zyniker ist ein Schuft, dessen mangelhafte Wahrnehmung ihn Dinge sehen lässt wie sie sind, nicht wie sie sein sollten. (Ambrose Bierce)
    Die Grundlage des Glücks ist die Freiheit, die Grundlage der Freiheit aber ist der Mut. (Perikles)
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    Wenn der Klügere immer nachgibt, haben die Dummen das Sagen - das Schlamassel nennt sich dann Politik (auch Miss Jones)

  • Unter "keine eindeutigen Bewertungskriterien" verstehe ich z.B. die sog. "Deskriptoren". Das Schülern dadurch die Notengebung weniger transparent wird, ist klar.
    Für mich ist das aber schon eine Problematik die bei individuellen Lösungen inhärent ist.



    Ich lege SuS diese Deskriptoren offen und zeige Ihnen anhand von Beispielen aus dem Unterricht - z.B. beim Üben mit alten Prüfungsaufgaben - wie ich Ihre individuellen Lösungen, die ja oft nie ganz falsch oder ganz richtig sind, bewerten würde im Ernstfall. Mit der Zeit verstehen die SuS wie die Bewertung zustande kommt per se und auch, wie bei mir als Korrektor der Hase läuft. Oft gebe ich auch Hinweise wie "ein böser Korrektor würde [...] deshalb sollten Sie [...]".


    Ich signalisiere den Schülern stets meine Bereitschaft eigene Fehler anzuerkennen und falls ich etw. übersehen haben sollte, freue ich mich über einen Hinweis der evt. zugunsten des Schülers, aber nie gegen ihn, verwendet wird.


    "Feilscher" wie hier im Forum öfters beschrieben, hatte ich noch nie. In dem Fall würde ich mir nach/außerhalb des Unterrichts erklären lassen, worum es geht und anbieten die Arbeit nochmals mitzunehmen um die Kritik zu prüfen.


    Edit: Ich gebe Tests und Arbeiten stets direkt am Anfang einer Stunde zurück *Sonnenbrille*

  • Die SoLei-Note ist normalerweise nicht das Problem, da ich mir jede Stunde Notizen mache und die dann den SuS zeigen kann - da ist dann meistens Ruhe, falls sich jemand aufregt.
    Es geht vielmehr um schriftliche Arbeiten, in diesem Fall eine Bewerbung (die benotet und wie eine Klausur bewertet wird). Für Klausuren habe ich i.d.R. eine Musterlösung, anhand der ich bewerte, aber trotzdem kommen die SuS an und wollen dafür oder dafür mehr Punkte. Sie vergleichen dann mit anderen, oft aus dem Zusammenhang gerissen, aber es ist schwer, dann die Note/ Punktzahl eindeutig zu begründen. In meinen Fächern ist es nicht einfach, 100% nachvollziehbar für SuS zu bewerten.
    Im vorliegenden Fall der Bewerbung war es so: Ich habe die Bewerbungen der SuS fast alle (mehrmals) gelesen und korrigiert, aber dazugesagt, dass ich nicht die perfekte Bewerbung "rauskorrigieren" werde und dass es viele Möglichkeiten gibt, z.B. ein gutes Anschreiben zu verfassen. Es gibt auch nicht den perfekten Satz. So kam es, dass ich einer Schülerin einen Satz korrigiert habe, den aber nach der Abgabe erneut korrigiert habe. Darüber regt sich die Schülerin wahnsinnig auf, das war aber gar nicht notenentscheidend. Ich habe vielmehr auf die Stimmigkeit, Rechtschreibung, Zeichensetzung und das Layout geachtet. Einige Schüler können das aber nicht nachvollziehen und fühlen sich ungerecht behandelt.

  • Ich habe das Problem nicht. Ich mache eine vollständige Positivkorrektur, d. h. jeder weiss genau was er/sie falsch geschrieben hat und was stattdessen die Lösung hätte sein sollen. Meine Prüfungsfragen richten sich exakt nach dem Stoff, der vorher im Unterricht behandelt wurde. Natürlich auch die Transferaufgaben, denn hinter jeder Transferaufgabe steckt ein "Schema F", das vorher im Unterricht geübt wurde. Allgemeine Rahmenbedingungen für Prüfungen gebe ich in der allerersten Stunde, die eine neue Klasse bei mir hat, schriftlich bekannt (erlaubte Hilfsmittel, Anzahl Prüfungen pro Schuljahr, was passiert im Falle einer verpassten Prüfung, etc.) ebenso wie ich die Information durchgebe, dass Chemie ein aufbauendes Fach ist und daher gewisse Grundlagen *immer* parat sein müssen.


    Wie die Prüfungsnote berechnet wird, weiss auch jeder, weil es in jedem Fach gleich gemacht wird und die einzige Variable der Offset für die Note 6 (= Bestnote im schweizer System) ist. Alle Einzelnoten sind für den Schüler jederzeit digital im Schulnetz einsehbar, die Zeugnisnote berechnet sich aus dem arithmetischen Mittel, was nebenbei bemerkt gar nicht ich von Hand mache, sondern der Algorithmus im Schulnetz.


    Wer bei uns mündlich bewerten will, ist verpflichtet, alle erbrachten Leistungen sorgfältig zu dokumentieren und hat dafür Sorge zu tragen, dass jeder Schüler regelmässig die Gelegenheit hat, sich am Unterrichtsgespräch zu beteiligen. Für bewertete Vorträge gibt es einen Bewertungsbogen, auf dem in verschiedenen Kategorien nach festgelegten Kriterien Punkte verteilt werden, aus denen sich die Note ergibt.


    Ich verstehe wirklich nicht, was so kompliziert daran sein soll, die Notengebung einfach transparent zu gestalten. Jeder Schüler hat ein Recht darauf, eindeutig nachvollziehen zu können, warum seine Leistung wie bewertet wurde. Mir erschliesst sich auch der pädagogische Sinn der Geheimniskrämerei an dieser Stelle nicht.

  • Einige Schüler können das aber nicht nachvollziehen und fühlen sich ungerecht behandelt.

    So what? Wenn Du den SuS erklärt hast, wie die Bewertung zustande kommt, dann ist der Drops gelutscht und die Diskussion beendet. Du entscheidest doch, ob Du mit Dir diskutieren lässt, oder nicht.


    P. S.: Sag Deinen SuS, Du nimmst Reklamationen ab sofort nur noch schriftlich entgegen, Du machst Dir schliesslich auch die Mühe, Deine Korrektur schriftlich zu dokumentieren. Wirst sehen, wie schnell da plötzlich keiner mehr Lust hat zu reklamieren.

    Einmal editiert, zuletzt von Wollsocken80 ()

  • Was auch hilft: Einem reklamierenden Schüler einfach mal die Note um eine Viertelnote schlechter machen.


    Ich nehme Reklamationen immer nochmal mit nach Hause und wenn man dann einfach noch ein paar weitere Fehler entdeckt, sind es dann halt auch mal schnell 7 statt 8 Notenpunkte... Sowas spricht sich rum... ;)

    • Offizieller Beitrag

    Jedes Mal stehen sie da und regen sich auf, und immer sind es die gleichen, stören den Unterricht, wenn es vorher eine Klausur o.ä. zurückgegeben hat. Sie werden unsachlich, plustern sich auf, wollen am liebsten noch eine Notenänderung.


    Wie geht ihr damit um? Vor allem, wenn ihr keine eindeutigen Bewertungskriterien habt? Oder die SuS schlichtweg zu ... sind, diese nachzuvollziehen.

    Wenn ich keine eindeutigen Kriterien habe, bin ich selbst schuld, dass es dann unter Umständen zu Diskussionen kommt.
    Ein kriteriengestütztes Bewertungsraster sorgt in der Regel dafür, dass die allermeisten Schüler viel zu faul sind, ihre Klausur dezidiert mit dem Raster noch einmal durchzugehen, so dass sich im schriftlichen Bereich Notendiskussionen damit erübrigen.


    Bei den Noten für die sonstige Mitarbeit kommt es gerne mal "aus Prinzip" zu Diskussionen. Die Schüler räumen sogar ein, dass sie einfach nur eine (noch) bessere Note wollen, ohne dass es dafür einen von ihrer Seite aus belastbaren Grund gäbe. Einige kennen auch den Trick, bei der Selbsteinschätzung sich um zwei Punkte besser einzuschätzen, weil viele Kollegen dann ins Grübeln kommen und dann gerne einen Punkt mehr als ursprünglich vorgesehen geben.
    Ich sage den Schülern, dass sie weder dazu ausgebildet sind noch jede Stunde bei sich und allen anderen Mitschülern dazu in der Lage sind, auf die Mitarbeit so genau zu achten, als dass sie ihre und andere Leistungen so präzise einschätzen können. Oft ist es ja der Eindruck der letzten drei Stunden, der - natürlich immer kurz vor Notenschluss - mit dem dann repräsentativ für das ganze Quartal eine bessere SoMi-Note begründet wird.


    Wenn man das weiß, kann man damit umgehen. Ansonsten muss man sich immer klar machen, dass Noten seitens der Schüler nicht zustimmungspflichtig sind. Ich muss sie sachlich begründen können - mehr nicht.


    Die User, die suggerieren, bei Diskussionen aus Prinzip womöglich eine schlechtere Note zu geben, sollten einmal überlegen, ob sie durch ein solches Verhalten nicht erst Recht die Mär vom ungerechten Lehrer, der Noten nach Sympathie oder anderen sachfremden Erwägungen gibt, nähren.

  • Moin Micky,


    was die ewigen Notendiskussionen und auch das "Wann schreiben wir überhaupt eine Klausur?" angeht, habe ich da zwei Regeln:

    • Ich gebe sämtliche Klausurtermine für das komplette Schuljahr gleich in der ersten Stunde nach den Sommerferien bekannt. Also bei mir wissen die Schüler jetzt schon, daß sie die 4. und letzte Klausur am 15.06.2018 schreiben werden. Da gibt es dann keine Diskussionen, ganz im Gegensatz zu "Wir müssen nächste Woche die nächste Klausur schreiben."
    • Die Klausurrückgabe sieht bei mir so aus, daß ich erst die Arbeiten rausgebe, dann kurz die erwartete Musterlösung skizziere und mir danach die Schüler alphabetisch einzeln nach vorne hole, um ihnen die Quartalsnoten für die sonstige Mitarbeit bekanntzugeben. Sollte es Rückfragen zur Klausur geben (Punkte falsch addiert, Bewertung unklar), sollen sie die Klausur bitte zur Quartalsnotenbesprechung gleich mitbringen. Da wird dann gleich alles abgefrühstückt.

    So habe ich dann die Schüler alle einzeln vor der Nase und diese Gruppendynamik "Warum hat der und ich nicht", kommt erst gar nicht in diesem Umfang auf. Außerdem fange ich ab einem gewissen Punkt an einfach mal die bisherigen Noten zusammenzuaddieren, um den Schülern zu zeigen, wie unwichtig eine geringfügige Notenverbesserung sich auf die spätere Zeugnisnote auswirkt.

  • Wenn ich richtig informiert bin, muss ein Lehrer zu Beginn eines Schuljahres bzw. Halbjahres in der Kursstufe seine Bewertungskriterien offenlegen. Dann wird klar gesagt, welche Punkte bei der Berücksichtigung einer Zeugnisnote herangezogen werden. Damit nimmt man schon mal vielen Kritikern den Wind aus den Segeln.


    Bei der Rückgabe einer Klausur erläutere ich, was bei der jeweiligen Aufgabe erwartet wurde. Die Schüler können das dann mit ihren Antworten vergleichen. Damit erübrigen sich auch schon ein wesentlicher Teil der Einzelfragen. Sollten dann noch Fragen auftreten, die nicht vor der gesamten Gruppe geklärt werden müssen (z.B. Punkte falsch zusammengerechnet oder andere Einzelfragen) so werden die dann am Ende der Stunde geklärt.


    Diskussionen mit Schülern über die Note eines Mitschülers (Warum hat Schüler XY 14 Punkte auf dem Zeugnis, ich aber nur 12 ?) werden von mir grundsätzlich nicht geführt. Ich erkläre einem Schüler, wie sich seine Note zusammensetzt, aber Verhandlungen gibt es nicht. Meine Antwort ist dann: "Wir sind hier nicht auf dem Hamburger Fischmarkt oder einem orientalischen Basar."

    • Offizieller Beitrag

    Sie vergleichen dann mit anderen, oft aus dem Zusammenhang gerissen, aber es ist schwer, dann die Note/ Punktzahl eindeutig zu begründen. In meinen Fächern ist es nicht einfach, 100% nachvollziehbar für SuS zu bewerten.

    das ist in geschichte auch so, besonders in den höheren klassen.


    aber auch da hilft es, den schülern transparenz zu vermitteln, am besten vor der klausur. das mache ich mit beispielen.
    ich selbst muss mir beim korrigieren ja auch klar sein, wie ich welche aussagen auf inhaltliche und formale richtigkeit hin, auf sprachliche kohärenz, auf den sprachlichen ausdruck hin bewerte.
    natürlich liefern die schülern auch immer mal wieder etwas, womit ich im vorfeld dann doch nicht gerechnet hatte, aber ohne eindeutige bewertungskriterien geht es einfach nicht! schon im eigenen interesse, denn damit erleichtere ich mir das korrigieren ungemein!


    während der korrektur lege ich mir dehalb eine klassenliste an. darin notiere ich beim korrigieren aufgabenweise ganz genau, wer was wie formuliert hat.
    klingt aufwändig, aber mit der zeit bekommt man übung darin und es geht schneller.
    anhand dieser listen kann ich jedem schüler aufzeigen, was im detail positiv und was negativ an seiner lösung war, woran es gefhlt hat. natürlich schreibe ich das in kurzform auch unter die jeweilige aufgabe.
    ganz wichtig: so kann ich auch ähnliche antworten gleich behandeln


    die arbeit gibt es ebenfalls am schluss der stunde, nach der besprechung, zurück.
    dann mögen schon mal fragen kommen, aber die sind immer sofort aus dem weg geräumt, nicht zuletzt, weil ich genau weiß, wo es beim einzelnen schüler gehapert hatte.

    So kam es, dass ich einer Schülerin einen Satz korrigiert habe, den aber nach der Abgabe erneut korrigiert habe. Darüber regt sich die Schülerin wahnsinnig

    das verstehe ich nicht. :gruebel:


    wann hast du der schülerin einen satz korrigiert? und wann ein zweites mal?

  • wow! @Friesin, das klingt in der Tat nach ner Menge Arbeit.


    @Micky, ich hab das auch nicht verstanden mit der Korrektur vor der Abgabe. Ich denke, das Problem ist, dass du dir selber unsicher bist. Wer unsicher ist, fühlt sich angreifbar und fängt an, sich zu verteidigen usw., schlechte Stimmung vorprogrammiert.


    Selbst wenn mal ein Satz in einer Bewerbung spontan anders korrigiert wird, kannst du doch in Ruhe erklären, warum er eben schlecht formuliert wurde. Vielleicht sogar mit dem Zusatz:" ich verstehe, dass du enttäuscht bist, aber einem Personaler würde der Satz unangenehm auffallen und du wärst schon raus aus dem Bewerbungsverfahren". Oder du drückst ein Auge zu und lässt ihn halt stehen, wie er ist.
    Wichtig ist m.E., dass du dir deiner Sache sicher bist, bevor du die Arbeit zurück gibst.
    Auch Eltern und Schulleiter wollen ab und an eine Begründung für Noten. Zu Recht, sind ja generell eh weniger objektiv, als wünschenswert wäre...

  • Ich habe aber auch schon die Erfahrung gemacht, dass es immer mal einzelne Schüler gibt, die sich trotz mehrfacher Erklärungen ihrer Noten bzw. der Kriterien der Notengebung am Ende immer noch hinstellen und meinen, meine Notengebung wäre nicht nachvollziehbar. Klar, es sind Einzelmeinungen, aber am Anfang hat es mich doch geärgert. Aber mittlerweile habe ich, was das angeht meine Frustrationsschwelle nach oben gelegt.
    Wenn jemand in solchen Situationen immer noch keine Einsicht zeigt, dann will er es schlichtweg nicht und da muss man einfach sagen: "Das ist nicht mehr mein Problem."

  • ...die Zeugnisnote berechnet sich aus dem arithmetischen Mittel,...

    Hier in Deutschland wird erstmal akademisch diskutiert, dass das so nicht sein kann weil mathematisch nicht 250%-ig korrekt und pädagogisch ist es auch nicht etc.blabla...


    Anstatt einfach zu entscheiden: "Wir machen das so, weil es nachvollziehbar und im Schulalltag handhabbar ist."


    Ich verstehe wirklich nicht, was so kompliziert daran sein soll, die Notengebung einfach transparent zu gestalten.

    Naja... dann müssten sich Lehrer mal festlegen und auch ertragen, dass es Schüler gibt, die formal die für eine bestimmte Bewertung Kriterien erfüllen und denen man dann eben die entsprechende Note zugesteht, auch wenn mir deren Nase gerade nicht passt.

    Planung ersetzt Zufall durch Irrtum. :P

    8) Politische Korrektheit ist das scheindemokratische Deckmäntelchen um Selbstzensur und vorauseilenden Gehorsam. :whistling:

    Moralische Entrüstung ist der Heiligenschein der Scheinheiligen.

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