Themen für die Examensklausuren

  • Hallo,


    wenn man z.B. zwei Sprachen studiert, kann man für die Klausuren im Examen die gleichen Themen auswählen? Wäre nett, wenn jemand die Frage beantworten könnte!


    Danke im Voraus!

  • Da solltest du mal in deine Prüfungsordnung gucken: Bei uns ging das definitiv nicht. Ich hatte mit Deutsch und Geschichte auch einige Überlappungen, aber das war eindeutig nicht erlaubt. Was allerdings möglich war. Die Themen so zu formulieren, dass es Parallelen gab, die der Themenformulierung aber nicht anzumerken waren. Habe ich dann letztlich nicht gemacht, wäre aber gegangen, weil ja nur die Kontrollstelle Prüfungsamt das nicht erlaubt. Die Themen werden -bei uns zumindest- so lange vor dem Examen und so wage in Absprache mit den Dozenten formuliert, dass man sie dann hinterher, wenn man sich eingearbeitet hat mit Inhalt füllen kann.
    Gruß Delphine

  • Hallo Amina,


    ich habe auch 2 Sprachen studiert, und es gab thematisch natürlich schon einige Überschneidungen (das Thema "Spracherwerb" ist bei allen Sprachen glaube ich recht beliebt!). Aber ich habe die Themen so formuliert, dass es nicht zuuuuuuu offensichtlich war! Ich stimme mit Delphine überein. Wie man die Themen/Klausuren mit Inhalt füllt, ist dem Prüfungsamt ja dann egal. Hauptsache, das Prüfungsamt merkt nicht gleich, dass man ein und dasselbe Thema versucht 2x unterzukriegen. Manchmal kann man das auch so drehen, dass man dasselbe Thema - unterschiedlich verpackt und formuliert - auch verschiedenen Bereichen zuordnen kann. Das wäre natürlich die einfachste Lösung, um nicht zu sagen die beste "Verschleierungstaktik"! Ich rate dringend davon ab, dasselbe Thema ganz offensichtlich (also genauso oder sehr ähnlich formuliert) bei beiden Prüfungsfächern anzugeben. Nicht, dass du nachher Probleme bekommst!


    Viel Glück bei der Auswahl deiner Themen,
    liebe Grüße,


    Vivi

  • Vielen Dank für die ausführlichen Antworten!!


    Ich studiere Deutsch und Englisch und da wollte ich für beide Literaturwissenschaftsprüfungen "Märchen" angeben. In Deutsch hatte ich auch ein Seminar über epische Kurzformen. Leider kenne ich mich bei den engl. Märchen gar nicht aus. Habt Ihr eine Idee, welche Märchen ich dort behandeln könnte?
    Liebe Grüße,
    Amina

  • Hallo Amina,


    möchtest du englische Märchen oder britische Märchen allgemein behandeln? Ich habe dazu mehrere Bücher zu Hause: "Britische Märchen", "Englische Volksmärchen", "Märchen aus Schottland" und "Irische Volksmärchen" und könnte dir von dem ein oder anderen die Inhaltsverzeichnisse geben (bei den 3 letzteren sind das aber jeweils über 80 Titel, daher wäre es gut zu wissen, welches Buch dich am meisten interessiert). Die Literaturliste in "Britische Märchen" (Insel Verlag 1995) ist nicht so lang, die kann ich dir mal gerade geben:
    - Thomas Crofton Croker: Die Frau von Gollerus (1825)
    - Samuel Lover: Die weiße Forelle (1837)
    - William M. Thackeray: Blaubarts Geist (1843)
    - Patrick Kennedy: Die entführte Braut (1855)
    - Frances Browne: Die Geschichte von Elfenfuß (1856)
    - Charles Dickens: Die Zaubergräte (1868)
    - Juliana H. Ewing: Der Menschenfresser auf Brautschau (1871)
    - Jean Ingelow: Des Prinzen Traum (1872)
    - Mary De Morgan: Eine Spielzeugprinzessin (1877)
    - Oscar Wilde: Der glückliche Prinz (1888)
    - Rudyard Kipling: Die Prinzessin im Topf (1893)
    - Laurence Housman: Der verwurzelte Liebhaber (1894)
    - Edith Nesbit: Der letzte Drache (1900)
    - William B. Yeats: Träume ohne Moral (1902)
    - H. G. Wells: Herr Skelmersdale im Feenland (1903)
    - Lord Dunsany: Die Sippe des Elfenvolkes (1916)
    - Walter de la Mare: Der holländische Käse (1925)
    - E. O. Somerville: Rotkäppchen (1934)
    - Catherine Storr: Pollykäppchen (1955)
    - Sylvia Townsend Warner: Blaubarts Tochter (1960)
    - Tanith Lee: Wenn die Uhr schlägt (1983)


    Welche davon jetzt besonders bekannt sind, kann ich dir auch nicht sagen. Vielleicht können andere Leute hier aus dem Forum da weiterhelfen. Ansonsten fallen mir noch "Alice in Wonderland" von Lewis Carroll ein und "The Chronicles of Narnia" von C. S. Lewis. Weiß aber nicht, ob man die als "Märchen" im klassischen Sinne bezeichnen würde. Und Robin Hood ? Ist das ein Märchen oder eher eine Sage?


    Jedenfalls hast du hier schon mal ein paar Anregungen. Was in England so richtig bekannt ist (so wie bei uns Grimm`s Märchen), weiß ich leider nicht so genau... Da können andere bestimmt besser helfen.


    Liebe Grüße,


    Vivi

  • Zitat

    Amina schrieb am 18.06.2005 08:23:
    ... wollte ich für beide Literaturwissenschaftsprüfungen "Märchen" angeben. ... Leider kenne ich mich bei den engl. Märchen gar nicht aus.


    Wieso willst du in der Englisch-Prüfung das Thema englische Märchen nehmen, wenn du dich damit gar nicht auskennst? Oder reichen in einer solchen Prüfung die "allgemeinen" Märchenmerkmale?


    Verwirrte Grüsse, das_kaddl.

  • Hallo Vivi,
    vielen Dank!!! Ich habe wohl schon die Fairy Tales von Oscar Wilde gelesen und die fand ich auch sehr gut. Kennst du vielleicht irgendwelche englischsprachige Literatur über Märchen?


    Hallo Kaddl,
    das Problem ist, dass ich bisher noch keine Sekundärliteratur zu engl. Märchen gefunden habe. Die europäischen Märchen haben aber wohl ähnliche Merkmale. (Person, Handlung,etc.)
    Das Thema interessiert mich, nur habe ich bisher kein Seminar dazu gehabt. (Ich habe Literaturwissenschaften etwas gemieden und da wir im Hauptstudium nur einen Schein machen müssen, ging das auch.)


    Liebe Grüße!

  • Hallo Amina,


    englischsprachige Literatur über Märchen kenne ich leider nicht, da ich mich damit noch nie beschäftigt habe. Such doch einfach mal bei euch in der Uni-Bib. Sekundärliteratur bzw. Aufsätze zu diesem Thema. Da gibt`s doch bestimmt irgendwas...


    Viele Grüße,


    Vivi

  • Hallöle!


    Die Grimms sind übrigens auch in GB sehr bekannt. Ich habe mich damit, wenn auch sehr am Rande, in meiner Esamensarbeit beschäftigt, ein Name, der mir da einfällt, wäre Katherine M. Briggs, die hat etwas über die Grimms in England geschrieben, der Artikel war glaube ich im Grimm Jahrbuch, moment, Datei habe ich auch hier auf dem Rechner, ich kopier's rein:
    Briggs, Katharine M. (1963): „The Influence of the Brothers Grimm in England.“ In: Brüder Grimm Gedenken. Gedenkschrift zur Hundertsten Wiederkehr des Todestages von Jacob Grimm. Hrsg. von Ludwig Denecke et.al. Marburg: N. G. Elwert Verlag. S. 511-524.


    Für Spaß, um mal zu gucken, wie viele Überschneidungen es wirklich gibt: Terry Pratchett: Total verhext (bzw. engl. Witches Abroad), seeeehr viele Anspielungen auf jede Menge bekannte Märchen, Wizard of Oz, ein bisschen Tolkien, insgesamt ganz nett zu lesen.


    LG
    Katta

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Vielen Dank Euch beiden!


    Habe mir jetzt die Sammlung mit den britischen Märchen bestellt. In der Uni Bib habe ich schon nach Literatur gesucht, aber bisher auch nichts wirklich Brauchbares gefunden.



    Liebe Grüße!

  • Zitat

    Amina schrieb am 20.06.2005 19:14:
    Habe mir jetzt die Sammlung mit den britischen Märchen bestellt. In der Uni Bib habe ich schon nach Literatur gesucht, aber bisher auch nichts wirklich Brauchbares gefunden.


    Bevor du dich jetzt in immens hohe Kosten stürzt: hast du das Thema mit deinem Englisch-Dozenten abgesprochen? Bei uns war es so, wenn in der (gut bestückten) Uni-Bib kein Buch zum Thema war, dann hatte keiner der Dozierenden (die ja schliesslich dieBestelllisten für die Bücher der Unibib ausfüllen) ein Forschungsinteresse daran. Ergo: war auch nicht begeistert, wenn man so ein Thema als Prüfungsschwerpunkt nahm.


    Hast du das mal in Erwägung gezogen?


    LG, das_kaddl.

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