Leiterin vom Schulkindergarten beleidigt die Kinder, haut auf die Finger, auf den Kopf

  • Hallo,
    es steht ja schon im Betreff. Im neuen Schuljahr wurde ich versetzt. Ich arbeite in der Stammschule und für einige Stunden wurde ich in den Schulkindergarten beordert. Die Arbeit dort (im Schulkindergarten) bereitet mir starke Bauchschmerzen. Dort arbeitet die Leiterin selbst und eine Hilfskraft mit ständig wechselndem Personal, weil keiner lange bleibt. Alle (Schulleitung, Kollegen) wissen Bescheid, aber es passiert nichts. Wir sitzen zusammen beim Frühstück, ein Kind will essen vor dem Tischspruch, sie haut ihm auf die Finger und schreit ihn an-alle anwesenden Lehrer und die Praktikanten schauen auf den Boden und tun nichts, ich auch. Nach 3 Wochen habe ich nun die GEW informiert, auch die wissen Bescheid. Nun überlege ich mein weiteres Vorgehen. Mit mir zusammen fing eine weitere Lehrerin dort an, sie ist ebenso schockiert wie ich. Sie ist jedoch nur angestellt und hat Angst ohne Arbeit dazustehen, wenn sie etwas sagt. Heute bezeichnete die Leiterin einen kleinen Autisten als Vollpfosten und schlug ihm mit der flachen Hand auf den Kopf. Diese Kinder können sich nicht wehren, ich habe eine Fürsorgepflicht ihnen gegenüber und kann da nicht länger wegschauen. Ist schon mal jemand den Weg übers Schulamt gegangen? Was kann mir passieren, wenn ich eine Beschwerde über das Vorgehen einlege?
    Danke schonmal fürs antworten.

  • Melde das doch anonym den Eltern, die werden erstmal die nötigen Konsequenzen daraus ziehen.

  • Die Dame drauf ansprechen und am Gesetz zeigen, dass sie das nicht darf? Schon mal dran gedacht bzw probiert? Funktioniert ja vielleicht :)

    • Nicht, wer zuerst die Waffen ergreift, ist Anstifter des Unheils, sondern wer dazu nötigt. -Machiavelli-
    • Zwei Mächte gehen durch die Welt, Geist und Degen, aber der Geist ist der mächtigere. -Napoleon-
    • In dir muss brennen, was du in anderen entzünden willst! -Augustinus-
  • Eltern informieren, ansprechen...
    Ach komm, niemand schlägt (in der Position) Kinder, weil er nicht weiß, dass man das nicht darf.
    Da muss die übergeordnete Stelle informiert werden. Und Anzeige erstatten.
    Und schlimmstenfalls eingreifen, wenn ein Kind geschützt werden muss.

  • Das haben schon mehrere versucht, aber außer dass die Arbeitssituation immer schlimmer wurde, ist nichts passiert. Auch ich habe es angesprochen, die Antwort war, dass diese Kinder mit häuslicher Gewalt leben und nur nett oder böse verstehen und nicht das dazwischen. Man muss auch sagen, dass die Kinder bei ihr hören. Wenn ich Stuhlkreis mache, ist es viel chaotischer, weil ich zwar konsequent bin und auch energisch stop sage, aber eben der Losschrei- und Hauimpuls fehlt.

  • Was haben schon mehrere versucht? Eine Anzeige bei der Polizei wegen Körperverletzung etc. wohl noch nicht oder? Das ist nicht rein auf dem Dienstweg zu klären, sondern vor allem strafrechtlich. Die disziplinarischen Maßnahmen folgen dann darauf aufbauend seitens der übergeordneten Behörde.

  • Heißt das, die SL hat ihr nichts zu sagen? Wer kommt dann? Schulrat? Aber du sagtest ja, dass sie jemanden auf dem Schulamt kennt. Dann vllt. jemand anderes auf dem Schulamt, das kann ja nicht so bleiben.

  • Halbherziges überall-ein-bisschen-Beschweren wird dir wohl nur Ärger einhandeln, wenn sie das mitkriegt. Da körperliche Züchtigung verboten ist (als Lehrerin sowieso), kannst du praktisch nur komplett dafür sorgen, dass sie gehen muss.


    Was für Eltern sind das? Welche mit Durchsetzungsvermögen? Wenn es "gutbürgerliche" Familien betrifft, würde ich sie bitten, sich ans Schulamt zu wenden, mit dem Hinweis, sonst Anzeige zu erstatten (durch die Familien). Zeuge wärst du dann aber allemal, für dich mehr als unschön.
    Wenn es Eltern sind, die sich nicht gut ausdrücken und wehren können, bleibt wohl nur der Weg durch dich (und die andere Kollegin?) über den Vorgesetzten. Ebenfalls mit Nachdruck ("...Körperverletzung... ich schaue nicht länger zu...ggf. Anzeige").


    Warst du mal beim Kinderschutzbund?

  • Was rät dir denn die GEW?
    Da du dort offensichtlich Mitglied bist, hast du auch deren Rechtsschutz im Fall des Falles (üble Nachrede o.ä. - wobei hier noch angezweifelt werden könnte, ob es tatsächlich durch die Berufsrechtsschutz abgedeckt wäre). Problematisch wird die Geschichte, wie in unserem Berufsstand leider üblich, wenn du plötzlich die Einzige bist, die diese Vorwürfe erhebt.
    Hast du mit deiner SL darüber gesprochen?
    Das Schulamt deckelt? Dann bleibt wohl nur noch der Weg zur Polizei.

  • Auch ich habe es angesprochen, die Antwort war, dass diese Kinder mit häuslicher Gewalt leben und nur nett oder böse verstehen und nicht das dazwischen.

    Da tut mir schon die Lehrerin leid, die diese Kinder einmal in der Schule hat, denn diese haben dann nichts anderes gelernt, wie auf nicht erwünschtes Verhalten reagiert wird. Was stellt sich denn die Dame das vor? Dass das so in der Schule weitergeht? Die Leiterin sollte sich doch einmal mit ihrem eigenen pädagogischen Verhalten beschäftigen.


    Mich entsetzt, dass es so etwas überhaupt noch gibt. Bei uns werden wir regelmäßig am Anfang des Schuljahres belehrt, dass körperliche Züchtigungen verboten sind.


    Irgendwie muss diese Leiterin ausgebremst werden, vor allem, wenn das immer wieder passiert.


    Ansonsten würde ich mir, wie auch schon erwähnt, Rat bei der GEW und beim Personalrat für ein weiteres Vorgehen holen. Wie kommen denn Schulleitung und Schulkindergartenleitung miteinander aus? Könnte man da nicht ein Gespräch mit der Schulleitung unter 4 Augen (oder vielleicht noch mit anderen Zeugen) suchen und die Beobachtungen schildern und hören, was sie dazu sagt? Was ich nicht verstehe: Warum nimmt sich nicht die Schulleitung einmal die Leiterin zu Brust? Die Schulleitung kann da doch wesentlich mehr erreichen als ein einfacher Lehrer. Ist das so angstbesetzt bei euch? Schließlich schadet diese Leiterin auch dem Ruf der Schule.


    Ansonsten sehe ich auch keine andere Möglichkeit: Wenn alle Bemühungen auf dem "niedrigeren" Level versagen und man etwas verändern will, bleibt nichts anderes übrig als immer weiter zur nächsthöheren Dienststelle (Schulleitung - Schulamt - Oberschulamt) zu gehen und persönliche Gespräche zu suchen. Da sollte man sich aber Rat (GEW oder Personalrat) holen, wie man am besten vorgeht auch in den Gesprächen. Da bleibt allerdings letztendlich immer die Frage, in wie weit man sich das persönlich als möglicher Einzelkämpfer antun will. D.h.: Suche dir Gleichgesinnte!


  • Wir sitzen zusammen beim Frühstück, ein Kind will essen vor dem Tischspruch, sie haut ihm auf die Finger und schreit ihn an-alle anwesenden Lehrer und die Praktikanten schauen auf den Boden und tun nichts, ich auch.

    Sprich die Kollegen darauf an und beschließt gemeinsam, dass und wie ihr die Leiterin nächstes Mal daran gemeinsam hindert.
    Wenn (!) ihr euch alle einig seid, weht ein ganz anderer Wind, in dem evt. auch die "nur angestellt"-Kollegin keine Angst hätte. Wenn euch alleine der Mut fehlt, müsst ihr euch zusammenschließen.
    Evt. reichen dann schon wenige Worte wie "Hey!" oder "Hallooo?!?" und irritierte Blicke - von Euch allen. Ich persönlich würde versuchen der Leiterin das Gefühl zu geben, dass ihr sie nicht schon als kompletten Unmensch abgehakt habt, sondern ihr das für einen kleinen Ausrutscher haltet und nicht so hoch hängt. So baut ihr eine Brücke, dass sie sich normal verhalten kann ohne ihr Gesicht zu verlieren um damit eine Eskalation zu verhindern.
    "Hey vorsicht, Du haust den ja schon fast! Sag mal, hast Du eigentlich schon gehört was gestern drüben in der Schule... blablablabla"

    • Offizieller Beitrag

    @Morse


    Wenn physische und psychische Gewalt nicht der Einzelfall sind sondern zum Regelfall werden, dann kann und DARF man hier keine Brücken mehr bauen. Das Personal hat eine ganz klare Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern. Und wenn eine Kollegin ganz gleich, welche Position sie innehat, sich so verhält, dann ist es die gottverdammte Pflicht aller KollegInnen, hier deutlich zu intervenieren.
    Viel zu oft gehen Menschen so weit, wie man sie lässt.

  • @Morse


    Wenn physische und psychische Gewalt nicht der Einzelfall sind sondern zum Regelfall werden, dann kann und DARF man hier keine Brücken mehr bauen. Das Personal hat eine ganz klare Fürsorgepflicht gegenüber den Kindern. Und wenn eine Kollegin ganz gleich, welche Position sie innehat, sich so verhält, dann ist es die gottverdammte Pflicht aller KollegInnen, hier deutlich zu intervenieren.
    Viel zu oft gehen Menschen so weit, wie man sie lässt.

    Was ich beschrieben habe ist eine Intervention! Dass interveniert werden muss, steht ja auch nicht zur Debatte, sondern die Frage: wie?


    Ich sehe das Problem beim Fehlenden Mut zur Konfrontation mit der Leiterin. Wenn man nicht in der Lage steckt (wie z.B. die "nur angestellte" Kollegin) ist es immer leicht zu sagen was eigentlich das Beste wäre... Deshalb würde ich versuchen die Hemmschwelle des Intervenierens zu senken - auch wenn man die Leiterin natürlich am liebsten nach Sibirien schicken würde. Sich das zu wünschen und weiter auf den Boden zu schauen bringt ja auch nichts.

  • Alle schauen auf den Boden und tun nichts?


    Da fehlen mir leider die Worte dazu.

    Ich vermute, dass dort eine irrationale angstbesetzte Situation herrscht. Daraus müssen die Beteiligten sich erst einmal befreien und ihre eigenen Ängste hinterfragen.
    Warum sich nicht mutig entgegenstellen? Am besten in der Gruppe und taktisch klug.


    Was mich wundert, dass die Eltern noch nichts mitbekommen haben. Normalerweise bekommen Eltern fast jede Kleinigkeit mit. (Manchmal werden daraus größere Gerüchte gemacht, als es der Sache zuträglich ist.) In dem Schulkindergarten können außerdem nicht nur Kinder sein, die so erzogen werden, wie die Leiterin das behauptet.
    Gibt es in dem Schulkindergarten nicht so etwas wie einen Elternbeirat? Kann man mit dem nicht einmal reden und sich umhören, was über das Verhalten der Leiterin unter den Eltern bekannt ist? Das wäre noch ein zusätzlicher Ansatzpunkt und das hat nichts mit übler Nachrede zu tun.

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