Spontanvertretung trotz Therapietermin

  • Wenn niemand nach seinem Unterricht mehr vertreten würde, hätte der Vertretungsplaner aber ein großes Problem.
    Eltern, die dringende Verpflichtungen haben (wie Kinder abholen) können sich die Zeiten im Stundenplan blicken lassen. Chronisch Kranken sperren wir auch mal einen Vormittag für regelmäßige Arzttermine. Vielleicht wäre das eine Lösung? Eine Kollegin hat einen freien Tag um ihren chronisch kranken Sohn regelmäßig zum Arzt zu begleiten.
    Aber ja, eigentlich sollen wir Termine in der Kernunterrichtszeit anmelden. Macht aber in der Realität meist keiner. Wer es nicht macht kann dann auch mal Pech haben, meist wird aber eine andere Lösung gefunden.
    In manchen Schulen arbeiten scheinbar an manchen Stellen unkommunikative oder emotional distanzierte Menschen.

    Wieso sollte unser Vertretungsplaner ein Problem haben? Vollzeitkräfte haben bei uns 2 Vertretungsbereitschaften, Teilzeitkräfte mit halber Stelle nur 1. Bei 120 Kollegen sind damit alle Stunden abgedeckt. Nach der 6. Stunde wird bei uns sowieso nicht mehr vertreten. In der Oberstufe auch nicht.


    Ich fände es rechtlich sehr bedenklich, wenn ich jeden Tag etliche Stunden unbezahlte Bereitschaft machen müsste. Meine eine Stunde in der Woche ist dagegen vollkommen okay.

  • Es macht einen Unterschied ob Kollegen im Rahmen ihrer Arbeitsquote herangezogen werden (dagegen hat ganz sicher niemand was) oder ob bestimmte Kolleg(innen) "auf keinen Fall in der 1., nachmittags auch nicht und freitags gerne frei"-Stundenplan fordern (und teilweise auch bekommen). Davon abgesehen hat Anna Lisa doch die Lösung des Problems schon angesprochen: Bezahlte Vertretungsbereitschaften (für die Randstunden und den Nachmittagsbereich (wenn notwendig) gerne auch doppelt besetzt) und schon tritt das Problem nur noch extrem selten auf. ;)

    Bei uns werden die VBs NICHT bezahlt, es sei denn man unterrichtet tatsächlich. Bei VZ aber dann erst ab der 4. Stunde. Ratet mal, wer zuerst eingesetzt wird? ;) Dafür können wir Teilzeitkräfte aber wirklich nichts. Wenn ich eingesetzt bin, gehe ich selbstverständlich auch hin und habe damit kein Problem.


    Ich möchte mir nur nicht vorwerfen lassen, ich hätte weniger Vertretung als die Vollzeitkollegen auf deren Kosten. Nein, ich habe genau halb so viel, weil ich auch halb so viel Geld bekomme. Das ist einfach nur gerecht.


    Und nur, weil ich nicht sofort meine Kinder abholen muss, heißt das nicht, dass ich auch Zeit habe. Vielleich muss ich korrigieren, vielleicht Unterricht vorbereiten, vielleicht Orgakram erledigen, vielleicht meinen Schreibtisch aufräumen, oder einfach mal den Haushalt machen.
    Deshalb verzichte ich ja auf die Hälfte meines Gehaltes, damit ich eben bis nachmittags mit meiner Arbeit fertig bin und KEINE 8 Stunden am Tag arbeite.

  • Dann hat scheinbar auch jede Schule ein eigenes Vertretungskonzept. Bei uns vertreten nur Lehrer, die die Klasse kennen (machen dann zusätzlichen Unterricht in ihrem Fach), da würden VBs dann nicht helfen. Wenn keiner kann, fällt aus (bzw. wenn es Aufgaben vom Fachlehrer gibt, ist EVA). Vertretungen werden immer in Mittelstunden versucht zu finden. Da die Klassen teilweise bis zur 11. haben ist das auch mal nach der 6. Stunde.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

    • Offizieller Beitrag

    Ich möchte mir nur nicht vorwerfen lassen, ich hätte weniger Vertretung als die Vollzeitkollegen auf deren Kosten. Nein, ich habe genau halb so viel, weil ich auch halb so viel Geld bekomme. Das ist einfach nur gerecht.

    Es ist nicht das Thema, aber man sollte auch nichts Falsches rumstehen lassen...


    Dir ist aber schon klar, dass du als Teilzeitkollegin JEDE einzelne Vertretungsstunde bezahlt bekommst, die du machst und dass du sogar für jede Stunde einen höheren Satz bekommst? Sprich: es ist einer der wenigen Momente, wo sich Teilzeit lohnt. Bis zum Erreichen der Vollzeitstundenzahl werden die Vertretungsstunden für die Teilzeitkollegen bezahlt, als seien es ganz normale Unterrichtsstunden. Bei Vollzeitkollegen gibt es einen gewissen, festen (witzigen) Satz, der aber - wie du es gesagt hast - nur in Kraft kommt, wenn man tatsächlich 4 Stunden im Monat vertritt.

  • Das ist richtig. Finde ich auch nicht gerecht. Aber ich kann es nicht ändern. Ablehnen werde ich das Geld sicherlich nicht. Es handelt sich übrigens um maximal 4 Stunden im Monat in meinem Fall.


    Dafür muss ich z.B. in der Projektwoche exakt das gleiche wie mein Co machen, werde aber nur für 13 Stunden bezahlt, er hingegen für 25,5. Da hat er schon mal 12, 5 Vertretungsstunden wieder raus. Also ein Vierteljahr, sofern ich überhaupt jede Woche eingesetzt bin und keine Ferien etc. dazwischen liegen.


    Mir ging es mit meinem Posting übrigens nur darum klarzustellen, dass die ach so armen überlasteten Vollzeitkollegen wegen mir überprivilegierter Teilzeit-Mutti eben NICHT mehr Vertretungsstunden halten müssen.


    Und wenn es dann doch ach so viel ist, nämlich bei uns maximal 8 im Monat, werden sie ja auch dafür bezahlt, und zwar ab der 1. Stunde.

    • Offizieller Beitrag

    also es gibt durchaus Schulen, an denen der Vertretungsplaner so handelt, als sei es sein Geld, das er nicht ausgeben will, bevorzugt nur VZ-Leute einsetzt, diese aber nur bis 3 Stunden im Monat , aber tunlichst die 4. Stunde vermeidet.


    An SOLCHEN Schulen gibt es nunmal eine ungerechte Behandlung.


    und dass an deiner Schule die Projektwoche nicht anders zu regeln ist, liegt an eurer Schule und nicht an allen Vollzeitkräften Deutschlands.

  • Habe ich auch nicht gesagt.


    Wenn aber die VZler nur 3 Stunden im Monat vertreten müssen, warum beschweren sie sich dann? Ich dachte, die bösen chronisch Kranken und Teilzeit- Mamis sorgen dafür, dass sie so überproportional vertreten müssen??? Aber 3 Stunden ist doch lächerlich. Da braucht man kein Fass aufmachen.

  • also es gibt durchaus Schulen, an denen der Vertretungsplaner so handelt, als sei es sein Geld, das er nicht ausgeben will, bevorzugt nur VZ-Leute einsetzt, diese aber nur bis 3 Stunden im Monat , aber tunlichst die 4. Stunde vermeidet.

    Genau so ist es bei uns. Bei uns nimmt das mit allem, was irgendwie an Mehrarbeit geht, sogar noch ganz andere Ausmaße an. Da wurde schon versucht mit "am Montag warst du 'krank', also sind das schon mal 6h." Dagegen sind wir allerdings vorgegangen.

  • Wenn niemand nach seinem Unterricht mehr vertreten würde, hätte der Vertretungsplaner aber ein großes Problem.


    Wir handhaben das so: Bei uns vertritt niemand nach oder vor seinem regulären Unterricht, und das geht ganz problemlos. Ich selbst bin übrigens der Vertretungsplaner. Und wir haben keine unbezahlten Bereitschaftsstunden.

  • Wir handhaben das so: Bei uns vertritt niemand nach oder vor seinem regulären Unterricht, und das geht ganz problemlos. Ich selbst bin übrigens der Vertretungsplaner. Und wir haben keine unbezahlten Bereitschaftsstunden.

    Nur so aus Interesse, wie macht ihr das dann in Randstunden? Fallen die aus?
    Bei uns wird meist auch die 6. Stunde noch vertreten.

    • Offizieller Beitrag

    wahrscheinlich ist die Betonung auf "unbezahlt".
    Ich frage mich, ob die Gesamtschulen vielleicht einen besseren Personaltopf haben (also nicht nur wegen dieser Diskussion, sondern allgemein ist mir aufgefallen, dass an Gesamtschulen einige Sachen bezahlt / angerechnet werden, die zumindest bei uns undenkbar wären).


    Wir sind im gebundenen Ganztag und bei uns wird sogar die 9. Stunde vertreten, die für die Mittelstufe nur eine freiwillige Lernzeit ist.

  • ja, die gesunden Kollegen, die Vollzeit arbeiten müssen die volle Zeit arbeiten. Ganz genau dafür werden sie nämlich auch bezahlt.

    Also soll ich mir an unserer Schule dann folgende Termine grundsätzlich freihalten?

    • Montags: 7.30-21 Uhr
    • Dienstags: 7.30-21 Uhr
    • Mittwochs: 7.30-16 Uhr
    • Donnerstags: 7.30-21 Uhr
    • Freitags: 7.30-16 Uhr
    • Samstags: 7.30-14 Uhr

    Sollte das Dein Ernst sein, daß ich gefälligst als männlicher Single (ohne Kinder) in Vollzeit wirklich für die ganze Zeit abrufbereit sein soll, hätte ich gerne diese Rufbereitschaft zusätzlich bezahlt!


    Und nein, als ich nach einem Knochenbruch wieder den Dienst aufgenommen habe, gab es keine Wiedereingliederung, ganz im Gegenteil. Der SL hat mir nur mit einem Disziplinarverfahren gedroht, weil mein Humpeln nicht dem Standard der Schule entsprechen würde oder so. Das jemand unter Schmerzmitteln Dienst schiebt, wird einem da noch negativ ausgelegt.

  • Nur so aus Interesse, wie macht ihr das dann in Randstunden? Fallen die aus?
    Bei uns wird meist auch die 6. Stunde noch vertreten.


    Die fallen aus.
    Ansonsten haben wir noch bezahlte Vertretungsbereitschaften, die bekommen z.B. Kollegen, bei denen das mit der UV nicht genau hinhaut, die liegen aber auch nicht in den späten Randstunden, sondern halt primär im Vormittagsbereich und auch in den 1. Stunden.

  • Der SL hat mir nur mit einem Disziplinarverfahren gedroht, weil mein Humpeln nicht dem Standard der Schule entsprechen würde oder so.

    Da wäre ich aber zu Hause geblieben, bis auch der letzte Rest Humpeln verschwunden ist.

    „Think of how stupid the average person is, and realize half of them are stupider than this.“ - George Carlin

  • Interessant, wie unterschiedlich solche Dinge gehandhabt werden. Bei uns wird auch Nachmittagsunterricht / Randstunde vertreten. Ist der Ausfall einer Lehrkraft absehbar, wird schon einen oder mehrere Tage vorher eine Vertretung eingeteilt. Ist der Ausfall kurzfristig, kommt man in die Schule und sieht, dass man halt nach der 5. Stunde nicht heim gehen kann, sondern noch die 6. halten muss. Am Nachmittag werden soweit möglich die Kolleginnen und Kollegen eingeteilt, die an diesem Nachmittag eh schon Unterricht haben.
    Sollte eine Vertretung mal ganz ungelegen kommen (wegen solcher Termine wie oben), lässt der Vertretungsplaner normalerweise mit sich reden - allerdings hat der auch das Problem, dass manche Leute nie eine Vertretung machen können, dann wird er auch stur.
    Grundsätzlich denke ich gilt, dass unsere Arbeitszeit länger ist als unsere Unterrichtszeit und wir deshalb auch für Vertretungen in Randstunden und am Nachmittag zur Verfügung stehen müssen. Es kann aber nicht sein, dass damit regelmäßig längerfristige Planungen der Lehrkräfte unmöglich sind, weil man nie weiß, wann man nun vertreten soll. Denn dann kann ich meine Arztbesuche einfach nicht vernünftig planen.

  • Da gibt es nur eine Lösung: Du meldest dich halt spontan nach deinem Unterricht krank.

    This!




    Bei mir läuft das so:
    Wenn Kollegen Hohlstunden haben werden sie als Vertretung eingetragen ohne vorher groß zu fragen - aber falls das jmd. nicht will sagt man einfach Bescheid.
    Bei Vertretungen außerhalb von Hohlstunden oder Unterrichtsverlegungen wird vorher gefragt. Dann sagt man "ja" oder "nein" und das war's.
    Falls kein Kollege Vertretung machen kann, haben eben die Schüler Hohlstunden oder Unterricht fällt aus.

  • Was man hier so liest... Jessas Maria und Josef.


    Eine letzte Stunde einer (nicht Grundschul/Unterstufen) Klasse am Nachmittag noch kurzfristig vertreten lassen... wer denkt sich sowas aus? Ist das für die Statistik oder was soll der Quatsch?

  • Ja ... das ist für die Statistik. Den Eltern / dem Ministerium fällt zu viel Unterricht aus, also wird auch die 10. Stunde vertreten ... ob es Sinn macht oder nicht ist eine andere Frage.

  • Lehrermangel ohne Ende aber trotzdem das vorhandene Personal auch noch gesundheitlich überbelasten, damit der Lehrermangel in der Statistik beschönigt wird - schauen wir mal wohin diese geniale Taktik führt!

    • Offizieller Beitrag

    Was man hier so liest... Jessas Maria und Josef.


    Eine letzte Stunde einer (nicht Grundschul/Unterstufen) Klasse am Nachmittag noch kurzfristig vertreten lassen... wer denkt sich sowas aus? Ist das für die Statistik oder was soll der Quatsch?

    wir sind halt eine "verlässliche" Ganztagsschule.
    und wenn aufgrund des mündlichen Abiturs (ein Tag ist komplett geblockt und für die SchülerInnen frei, ein Nachmittag aber für die restlichen Prüfungen) zuviele Kollegen vertreten werden müssen, dann gibt es quasi eine Hysterie, dass es doch nicht geht und man schreibt quasi einen Elternbrief, dass absolut ausnahmsweise alle 9er an DIESEM einen Mittwoch (an dem voraussichtlich 32 Grad im Schatten sein werden) nach der 6. statt nach der 8. Schluss haben. Die Eltern müssen unterschreiben, und wenn sie wollen, können die 9er trotzdem in der Schule und gesammelt von einer Parallelaufsicht vertreten werden.
    absolut lächerlich.
    Das war bei mir in der Schulzeit der Hit des Monats, wenn mal die letzte Stunde ausgefallen ist und man nach Hause durfte...

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