Taschenrechner Mittelstufe

  • Ich möchte das Forum mal kurz privat nutzen.
    Unser 9.Klässler (Realschule) hat vermutlich seinen Taschenrechner verschlumert. 2 Tage vor der Mathearbeit kommt das prima.
    Nun werden wir (also er :stumm: ) nachher einen neuen kaufen müssen. Da er bei der Anschaffung auf einer anderen Schule waren, wissen wir nicht, ob es eine Anschaffungsempfehlung gab - aufgrund der Kürze der Zeit ist eine Rücksprache mit der Mathelehrerin nicht wirklich möglich. Laut Sohnemann haben in der Klasse "alle ganz unterschiedliche" Taschenrechner. Zu meiner Zeit sollten es immer welche von Casio sein. Ist das heute noch up to date?


    Meine Frage also an die Mathelehrer an euch: Gibt es da so Allrounder? Oder so unterschiedlich, dass man auf keinen Fall ohne Rücksprache mit der Mathelehrerin kaufen sollte?!

  • FX-991-DE X (neueste Version ~25€)
    FX-991-DE Plus (am meisten verwendete Version ~20€)
    FX-87-DE X (weniger Funktionen fürs bayrische Abitur- neue Version ~25€)
    FX-87-DE Plus (weniger Funktionen fürs bayrische Abitur ~20€)


    Ich würde den ersten nehmen, du sparst nicht wirklich viel Geld und die Darstellung ist ganz angenehm...ist in Hessen an der Realschule auch zugelassen

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

  • Es darf kein Taschenrechner mehr vorheschrieben werden. Empfehlen kann der Mathelehrer natürlch einen.
    In der Sek 1 darf der TR üblicherweise nicht grafikfähig sein. Und es muss ein sog "wissenschaftlicher Taschenrechner" sein.

  • Als Schüler sollten ich(wir) Casio haben. An den Schulen wo ich als Lehrer unterrichtet habe war die Empfehlung Sharp bzw. an der anderen Schule Texas Instruments.


    Ich persönlich würde bei einem Taschenrechner darauf achten wie er so einige Dinge handhabt. Da gibt es verschiedene Vor- und Nachteile.


    z.B:
    - Bei einigen Modellen muss man z.B. für sin(35°) zuerst 35 drücken und dann die Sinustaste. Bei vielen anderen Modellen ist das heute die Eingabe andersherum.


    - Sehr große Zahlen werden als 10er Potenz darstellt. Dabei stellen einige Taschenrechner die Zahl 12345*1020 als 1234520 dar, was natürlich falsch ist. Sie zeigen die "10" nicht an. Ist in Klasse 10 dann oft ein sehr beliebter Fehler in den Klassenarbeiten.


    - Einige Modelle sind sehr streng und unterschieden Vorzeichen und Rechenzeichen. Sprich: Bei der Aufgabe 7-(-3) bzw. 7 - -3 muss man bei der Eingabe der Aufgabe auf verschiedene "-" Tasten drücken. Kann man als Vorteil aber auch als Nachteil sehen.


    - Bei einigen Taschenrechner kann man gemischte Brüche mit weniger Tastendrücken eingeben


    - Bei einigen Taschenrechnern ist das Abspeichern von Zwischenwerten wesentlich übersichtlicher/einfacher (Sprich in der Anzeige steht nur "ANS" oder ähnliches statt der gespeicherten Zahl. Bei einigen Modellen muss man mehr Tasten drücken, ...)


    - ...


    Leider kenne ich im Moment kein Modell, dass alle oben genannten Punkte zu meiner Zufriedenheit kann. Egal welches Modell ich nehmen, ich hatte bisher immer mindestens einen Nachteil.

  • Wenn sowieso kein GTR erlaubt ist, würde ich erst mal irgend einen TR aus dem Haushalt nehmen - wir haben hier jedenfalls mehrere wiss. TR herumliegen (sowas geht ja nicht kaputt, oder?). Dann nach der Empfehlung fragen.


    Aber, um diesen Faden mal etwas zu kapern: An diesem Thema kann man die Kleinstaaterei in Deutschland mal wieder so richtig schön sehen. Während in Niedersachsen (zugegeben, ich weiß es nur fürs Gymnasium) ab Klasse 7 mindestens ein GTR vorgesehen ist (ein CAS muss im Unterricht zumindest auch mal verwendet werden, so dass die meisten Schulen dann gleich einen GTR mit CAS anschaffen), hat man das in BaWü ja wieder abgeschafft. Wie ich hier mitbekomme, ist in Hessen der GTR ja auch verboten (oder wie ist das am Gymnasium).


    Und dann soll man Abituraufgaben aus einem Länderübergreifenden Pool nehmen - das kann ja gar nicht klappen.

  • Im Abi darf in BaWü nur der „eingeführte Taschenrechner“ verwendet werden. Wir schaffen daher für die Schüler einheitlich den gleichem an und NUR dieser darf verwendet werden. Würde mich da schon nochmal genauer erkundigen bevor du den falschen kaufst.

  • Ach du Himmel!!
    Ihr glaubt gar nicht, wie schwierig es ist, vor Ort einen Taschenrechner zu bekommen! !! In unsrer Kleinstadt mit durchaus großem Einkaufscenter hatte lediglich EIN Laden EIN EINZIGES Taschenrechnermodell! Ds war das 2. von Valerianius genannte Modell für 40€ {ach du Himmel!!!!!}.
    Sohnemann muss nun morgen abklären, ob der nun zugelassen ist oder nicht.

  • goeba: In Hessen kann sich der Lehrer in der gymnasialen Oberstufe für oder gegen GTR entschieden. Es gibt dann entsprechend unterschiedliche Abiturvorschläge.

  • In der Realschule ist es egal welcher Taschenrechner genutzt wird. Die zusätzlichen Funktionen bringen erst in der Oberstufe Vorteile.

    Das stimmt nicht, die meisten Lehrer bringen ihren Schülern die Funktionen des 991 nur nicht vollständig bei, aber mir fallen ab Klasse 6 (grundlegende Statistik) bis Klasse 9 (lösen von quadratischen Gleichungen) Themen ein, bei denen der 991 mehr kann als der 87er...

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  • Wobei ich mal behaupte, dass viele Lehrer diese Funktionen absichtlich nicht beibringen und die Schüler dadurch keinen Nachteil haben (sondern eher den von solchen Lehrern erhofften Vorteil).
    Man könnte damit natürlich evtl. die ZP10 schneller schaffen. Mein Ziel in Mathe ich es aber nicht, dass die Schüler die ZP10 möglichst schnell lösen.
    Solche Funktionen zeige ich Schülern am Taschenrechner nur selten. Der kann einfach viel zu wenig. Ich zeige so etwas an einem richtigen PC, da dort solche Funktionen oft viel übersichtlicher sind, besser erläutert werden und im Berufsleben später auch schnell eingesetzt werden können. Wer tippt schon im Beruf die Werte mit einem Taschenrechner ab, wenn er sie digital auf PC oder Handy hat? (Und das dürfte wohl heute der Normalfall sein) Zumal Taschenrechner "echte" Datensätze eh gar nicht mehr erfassen können, da die gar nicht genug Speicher haben.
    Meiner Meinung nach sollte man eher auf die gute Bedienbarkeit und Lesbarkeit (siehe meine Beispiele im alten Beitrag) achten.

  • Das ist dann aber eher ein Punkt für die Oberstufe, in der man im Grunde die gesamte Statistik besser direkt in R machen sollte (SPSS dürfte für Schulen unbezahlbar sein), vor allem wenn die Abituraufgaben (wie in NRW) eh nur daraus bestehen die Kennwerte schon vorgelegt zu bekommen und dann nur die richtigen Schlüsse daraus zu ziehen... (yay...*kotz*)
    Dann darf man sich auch nicht wundern, warum sich die Schüler nach dem Sinn des Ganzen fragen und die älteren Kollegen keinen Bock mehr haben sich einzuarbeiten...

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  • Das stimmt nicht, die meisten Lehrer bringen ihren Schülern die Funktionen des 991 nur nicht vollständig bei, aber mir fallen ab Klasse 6 (grundlegende Statistik) bis Klasse 9 (lösen von quadratischen Gleichungen) Themen ein, bei denen der 991 mehr kann als der 87er...

    Ohne Rechenweg gibt es keine Punkte.

  • Das sollte bei der Einführung neuer Verfahren glaube ich bei allen Mathelehrern Konsens sein, aber anstatt jedes Mal langatmig die Probe zu rechnen um das Ergebnis auf Richtigkeit zu überprüfen kann man auch einfach die passende Taschenrechnerfunktion nutzen.

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  • FX-991-DE Plus (am meisten verwendete Version ~20€)

    Auf unsre konkrete Nachfrage empfahl die Lehrerin dann übrigens diesen. :) Ich danke euch allen für die interessanten Beiträge. Ich hätte nie gedacht, dass so ein scheinbar simples Hilfsgerät gar nicht so simpel ist (schon alleine die Unterschiede in den Bundesländern! Unglaublich, mal wieder!)

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