Referendariat mit Meister möglich?

  • Guten Abend,


    Ich bin Floristmeisterin und habe viele Jahre an Bildungswerken gearbeitet und dort den Praxisunterricht geführt. Mein Herz hängt am Lehramt (Berufschule). Das wäre mein absoluter Traum, und ich würde gern wissen, ob ich mit meinem Meister zum Referendariat zugelassen werden kann? Als Quereinsteiger?
    Für ein generelles Studium bin ich (40 ) wohl schon zu alt, um anschliessend einen Job zu bekommen...denke ich..
    Wisst Ihr vielleicht was darüber? Bzw. wo ich mich evtl erkundigen könnte? Wäre über jede Hilfe dankbar.

  • Über das Alter brauchst du dir keine Sorgen machen. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass es durchaus einen nicht unerheblichen Anteil an Studenten ü35 im Lehramtsstudium gibt.

  • Danke zunächst.
    Um die Verbeamtung geht es mir nicht. ich habe nur in den Jahren am Bildungswerk (viel zu spät :( ) bemerkrt, dass unterrichten meine absolute Erfüllung ist.
    Nun hänge ich hier und weiss nicht, ob das irgendwie realisierbar wäre :(

  • Das ist durchaus realisierbar. Wir haben aktuell einen Lehramtsanwärter, der bereits etwa 50 Jahre alt ist. Er hat mit 40+ sich dazu entschlossen, auf Lehramt zu studieren, das durchgezogen und absolviert nun recht erfolgreich das Referendariat. Verbeamtet wird er im Anschluss dann zwar eher nicht, mit Blick auf die erheblichen Kosten bei spätem Abschluss einer PKV ist das aber auch nicht wirklich schlimm...dafür kann er noch gut 15 Jahre in seinem Traumberuf arbeiten..so sieht er es jedenfalls.

  • Wenn es Dir wirklich um Berufung geht, und Du dann auch zu unter Umständn heftigen finanziellen Nachteilen bereit wärst, gibt's da vielleicht eine Möglichkeit.


    Ohne irgendeine Art von Studium käme für Dich das in Frage, was bei uns in RLP "Lehrer für Fachpraxis" heißt. Das sind (bei uns) Handwerksmeister, die nur praktischen bzw. "Werkstattunterricht" erteilen dürfen. Sie haben kein Zweitfach, werden nicht verbeamtet und deutlich schlechter bezahlt. Sie machen allerdings ein abgespecktes Ref (ich glaube kürzer und mit mehr Stunden von Anfang an an der Schule).
    Das ist mit Deinen Voraussetzungen wohl das, was Deinem Traum am nächsten käme.


    Ein Haken: Dieses Modell gibt es bevorzugt in Mangelfächern. Ich weiß nicht, ob da Florismus (heißt das so???) dazugehört.


    Ansprechpartner, ob es sowas auch bei Euch gibt, und wie's heißt, wäre die Schulbehörde (die heißt aber auch in jedem Land anders). Oder einfach mal beim nächstgelegenen Studienseminar anfragen.


    Gruß,
    DpB


    PS: Vermutlich wird jetzt wie üblich gleich ein Kollege dieses Thema offtopic führen und einen Sermon a la "ja, die lassen inzwischen jeden an die Schule" beginnen. Deshalb um's vorwegzunehmen: Im handwerklichen Schulbetrieb sind diese Leute verdammt wertvoll, denn im Gegensatz zu den "echten" Lehrern, die außer Schule und Uni nie etwas gesehen haben, wissen die, wie's draußen im Berufsleben aussieht. Ich möchte von unseren drei Fachpraxislern keinen missen und konnte trotz meiner eigenen beruflichen Vorbildung gerade im Ref erheblich von deren Tipps profitieren.

  • in Bayern gäbe es für beruflich Qualifizierte (z.B. Meister, Techniker) den Fachlehrer. Da geht man 1 Jahr an die "Fachlehrerschule" ( Staatsinstitut IV Fachlehrerausbildung für berufliche Schulen ;) ) dann ist man Fachlehrer an der Berufsschule.
    Allerdings braucht man vorher schon ne Schule, die einen einstellen will. Frag doch mal an einer passenden Berufsschule (z.B. für Floristen) wie es dort aussieht.


    Hier gibts weitere Infos:
    https://www.km.bayern.de/lehre…e-schulen/fachlehrer.html


    P.S. in Bayern können auch Fachlehrer verbeamtet werden. Allerdings niedriger eingruppiert.

    Sei konsequent, dabei kein Arsch und bleib authentisch. (DpB):aufgepasst:

  • @DePaelzerBu:


    Ja, so in der Richtung bin ich jetzt schon an den Bildungswerken unterwegs. Eben im Praxisbereich. Aber an Berufschulen noch nicht. Ich dachte, um an Berufschulen zu unterrichten (und sei es nur der Fachpraxis unterricht) bräuchte ich das Referendariat. Dieses wiederum kann man ja nur machen, wenn man zumindest ein Fachhochschulstudium absolviert hat (so sagt es das Internt)

  • Das Problem ist wie so oft, dass jedes Land sein eigenes Süppchen kocht. Bei uns ist das tatsächlich eine Art Referendariat (kann sein, dass es anders heißt, weil es ja nicht mit dem Staatsexamen endet), in dem man "nebenbei" den Pädagogik/Didaktikteil vom Seminar beigebracht bekommt. Die unterrichten aber definitiv an der BBS und haben ebenso definitiv nicht (zwingend) ein FH- oder Unistudium absolviert.


    Falls Dich für RLP Details interessieren: https://add.rlp.de/fileadmin/a…onen_LehrerFachpraxis.pdf


    Gruß,
    DpB

  • Florismus :verliebt: wirklich süß. Ja, es heisst Floristik :)


    Florlogie wäre noch cooler! :)


    "In der heutigen Vorlesung im Rahmen ihres Habilitationsverfahrens handelt Frau Dr. Knackwurst über das Thema 'Prolegoemena zur Ontologie des Gänseblümchens als Projektionsobjekt interpersonaler Abhängigkeitsgefüge in der abendländischen Kulturgeschichte unter besonderer Berücksichtigung der jüngeren Erträge der Florologie'."


    Bei "Florismus" müsste ich an "Priapismus" bzw. "Vaginismus" denken... O.o :D

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