Lehramt Grundschule (Bayern)

  • Hallo alle zusammen,


    bin zur zeit in der 13. Klasse, also kurz vorm Abi :)
    Nach zwischenzeitlichen Wirren um meine Berufswahl, bin ich mir nun zu 99% sicher, dass ich Lehramt für Grundschule studieren möchte und hab gaaaaanz viele Fragen an euch:


    1.Was habt ihr denn bei eurem Orientierungspraktikum so alles machen müssen?


    2.Weiß jemand, ob der Studiengang(LAGS) in Regensburg jetzt endgültig gestrichen wird?


    3.An welchen Unis(Bayern) habt ihr studiert/studiert ihr und wie fandet ihr Uni und Unistadt? Würdet ihr sie weiterempfehlen?


    4.Werde als "Unterrichtsfach" Englisch wählen, benötige daher Deutsch, Mathe und ein "musisches" Fach als Didaktikfächer. Ist Mathe als Didaktikfach für eine mittelmäßige Matheschülerin zu schaffen? Welche Anforderungen werden dort so in etwa gestellt ?


    Das wär's fürs erste ;)


    LG

  • Habe Grundschullehramt in Regensburg studiert. Ein Orientierungspraktikum habe ich damals nicht machen müssen - dazu habe ich einfach schon zu früh zu studieren begonnen ...
    Sicher wird es einige Reformen im Bereich des Grundschullehramtstudiums geben und es gibt einige Unis in Bayern, die das Grundschulstudium gerne abgeben wollten, entgültiges hat man dabei aber erst selten gehört. Wenn man sicher gehen will, sollte man nach München oder Nürnberg gehen, aber Regensburg ist nun mal eindeutig die schönere Stadt ... (wobei ich aber auch schon Leute gehört habe, die vom Grundschullehramtsstudium in Augsburg begeistert waren, vielleicht wäre das ja eine Alternative). Ansonsten kann ich Regensburg nur empfehlen!
    Mach dir keine Sorgen wegen dem Didaktikfach Mathe. Ich selbst bin mal wegen Mathe durchgefallen und habe im Matheexamen dann ne eins geschafft ... handelt sich um völlig anderen Stoff an der Uni als wie in der Schule. Oder hast du dort schon einmal gelernt, wie Kinder sich eine Vorstellung von Zahlen aufbauen?

  • Ich habe GS Lehramt in Nürnberg studiert, auch bei mir gab es noch kein Orientierungspraktikum (98 1. Staatsex.). Nürnberg hat mir eigntlich sowohl von der Uni als auch von der Stadt her total gut gefallen. In Bezug auf Mathe kann ich leider nicht allzuviel beitragen, zu meiner Zeit kam man um Mathe noch herum.
    LG Meike

  • Danke für eure Antworten. Wollte nach Regensburg gehen, aber das wird wohl nichts, wenn der Studiengang dort abgeschafft wird :(


    Gerne würde ich auch nach Nürnberg (vorausgesetzt natürlich ich werde angenommen)


    meike: Weißt du, ob man dann ausschließlich an der Erziehungswissenschaftlichen Fakultät in Nürnberg studiert, auch wenn man Englisch als Unterrichtsfach wählt oder muss ich da zwischen Erlangen und Nürnberg pendeln ?


    juna : danke, du hast mich jetzt sehr beruhigt was Mathe betrifft! :) Da bin ich ja erleichtert

  • Hallo!


    Ich habe in Würzburg studiert, und bei uns war Mathe schon ein bisschen mehr als "nur" die Vorstellung von Zahlen ("nur" in Anführungsstrichen!!). Wir hatten auch "gehobene" Mathematik, obwohl sich die (Pflicht-)Vorlesung "Mathematik in der Grundschule" schimpft. Von diesen 2 Vorlesungen mit Abschlussklausur musste eine bestanden werden. Aber auch wenn es wärend der Vorlesung manchmal echt der Hammer war, hat jeder (!) den ich kenne, Mathe geschafft, auch die (selbsternannten) absoluten Mathenieten. Daneben gab es aber sehr schöne - freiwillige - Didaktikseminare.
    In der Prüfung ging's dann auch wirklich nur um Didaktik und Methodk.


    Generell fand ich es in Würzburg ganz schön zu studieren. Allerdings gab es in Deutsch - und wohl auch in Englisch - kaum interessante Didaktikangebote.


    Als musisches Fach würde ich dir übrigens Kunst empfehlen, wenn du nicht total musisch begabt bist!! Ich habe Musik genommen, und bereue es heute wirklich!!


    Liebe Grüße,
    biene maja :)

  • so...nachdem mein letzter eintrag aufgrund des backups gelöscht wurde, nochmal in kürze meine beiden fragen:


    biene maja:was genau verstehst du unter "gehobener mathematik"? Grundkursniveau? Hatte in den matheklausuren immer zwischen 6 und 10 punkten... hoffentlich wirds nicht soooo schwer


    und noch ne frage:
    wie ist sport so als didaktikfach, wie kunst? wie "begabt" muss man da jeweils sein?

  • Hallo!


    Zitat

    biene maja:was genau verstehst du unter "gehobener mathematik"? Grundkursniveau?


    Also ich hatte Leistungskurs, und auch für mich waren neue Sachen dabei. Ich hatte aber auch keine Probleme.


    Was wir so gemacht haben? Genau weiß ich es nicht mehr - hab's verdrängt :D
    Auf jeden Fall war viel Stochastik dabei, und Rechnen in anderen Stellenwertsystemen (also im 2er-, 7er, 12er-System etc.).


    Bei den Stellenwertsystemen sehe ich sogar einen Zusammenhang, denn so kann man ein bisschen nachvollziehen, wie es den GS-Kindern geht, wenn sie das 10er-System lernen.



    Mehr fällt mir grad nicht ein.


    Liebe Grüße,
    biene maja :)


    P.S.: Hab jetzt mal meinen alten Mathe-Ordner rausgekramt. In unserer Klausur (für den Schein) und den wöchentlichen Übungen kamen folgende Fragen. Ich hab jetzt nur die "mathematischen" geschrieben, es waren natürlich auch immer didaktische dabei (ca. 50:50). Die sind jetzt auch nur aus der einen Vorlesung (Arithmetik und Stochastik), in der Geo-Vorlesung war ich nicht (hatte was anderes parallel).


    Bitte, ich will dich nicht schocken. Erstens wird das Ganze echt gut erklärt (sagen auch die, die in der Schule schlecht in Mathe waren!). Zweitens muss man nicht alles können. Bei uns war es so, dass man mit den Übungen (mussten jede Woche als HA erledigt werden) soundsoviel Prozent erreichen musste, und bei der Klausur auch. Generell gilt ja, dass mit einer 4 der Schein bestanden ist.


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    Klausur:
    1. a) Stellen Sie die Zahl 354 im Stellenwertsystem mit der Basis 5 und im Stellenwertsystem mit der Basis 12 dar.
    b) Stellen Sie die Zahlen 1002(4) und 385(9) im dezimalen Stellenwertsystem dar.


    2. Zeigen Sie
    a) mit Hilfe von Venn-Diagrammen,
    b) mit Hilfe einer Elementtafel (Zugehörigkeitstafel),
    dass für Mengen A, B und C die folgende Gleichung gilt:


    (A \ B) u C = (A u C) \ (B \ C).



    1. Übung (1)
    Die unten gezeichneten Dreiecke haben jeweils in der ersten Zeile ein Teildreieck und in jeder weiteren Zeile genau zwei Teildreiecke mehr als in der vorhergehenden.
    Solche Dreiecke können mit jeder beliebigen Zeilenzahl gebildet werden. Begründen Sie, weshalb die Anzahl der Teildreiecke immer eine Quadratzahl ist.
    -> Stelle dir Dreiecke vor: einmal nur eines. dann in der ersten Zeile 1, in der zweiten Zeile 3 (insg. 4). dann in der ersten Zeile 1, in der zweiten Zeile 3, in der dritten Zeile 5 (insg. 9). usw.


    2. Übung (1)
    Die unten stehende Figur ist so zu verstehen, dass das mittlere, schwarze Quadrat nicht zur Figur gehört.
    Kennzeichnen Sie in dieser Figur 8 kongruente Teilfiguren (ohne ein Teilquadrat zu zerschneiden, um den folgenden Satz zu verdeutlichen:
    Subtrahiert man 1 von dem Quadrat einer ungeraden Zahl, so erhält man ein Vielfaches von 8.


    -> Stelle dir ein großes Quadrat vor, das aus 9x9 Teilquadraten besteht. Das mittlere Quadrat ist schwarz, gehört also nicht dazu. Die Figur besteht also eigentlich aus 9x9 – 1 (80) Teilquadraten).


    2. Übung (2)
    Anhand der folgenden Beispiele zu diesem Satz kann man die Vermutung gewinnen, dass die Faktoren, die bei 8 stehen, immer Dreieckszahlen sind.
    9-1 = 1*8
    25-1 = 3*8
    49-1 = 6*8
    81-1 = 10*8
    Begründen Sie, dass diese Vermutung richtig ist.



    4. Übung
    Ein Dorf hat drei Vereine, einen Sportverein (S) mit 160 Mitgliedern, einen Gartenbauverein (G) mit 110 Mitgliedern und die Freiwillige Feuerwehr (F) mit 70 Mitgliedern. Mit S, G und F werden jeweils die „Mitgliedermengen“ bezeichnet.
    1. Kennzeichnen Sie die Mengen A = S \ (G \ F) und B = (S \ G) u F verbal und graphisch im Venndiagramm.
    2. Wie viele Personen gehören den Mengen A und B mindestens, wie viele höchstens an? Geben Sie jeweils die Bedingungen an.
    3. Unter welchen Bedingungen gilt, dass A = B ist?
    Wie viele Personen gehören dann der Menge A an, wenn noch bekannt ist, dass 30 Einwohner sowohl im Sport- als auch im Gartenbauverein sind, und 20 Mitglieder des Gartenbauvereins auch Mitglieder der Feuerwehr isnd?
    4. Unter welchen weiteren Voraussetzungen kann aus der Gleichung
    S \ (G \ F) = (S \ G) u F
    auf das Rechengesetz
    I S I - (I G I - I F I) = (I S I - I G I) + I F I ("I" bedeutet hier senkrechter Strich, also Betrag)
    geschlossen werden? Erstellen Sie ein passendes Diagramm.

  • @ Biene Maja: Wo hast du gleich wieder studiert?!?
    Bei solchen Fragen hätte ich mich echt schwer getan ... hab zwar keine Matheklausur mehr da, aber bei uns waren das eher so Fragen wie "Wie war das Zahlsystem der Inkas und was nutzt es uns, wenn wir das als Grundschullehrer wissen" oder "Welche verschiedenen Zahlaspekte gibt es und haben diese Auswirkungen auf den Mathematikunterricht in der Grundschule?"
    An mathematischere Fragen kann ich mich nicht mehr erinnern ... und so viele können dann in den Klausuren auch nicht dran gewesen sein, denn ich habe da immer recht wenig gelernt sondern mich eher auf meine Erfahrungen als Mathe-Nachhilfelehrerin verlassen (welche Einheiten beim Sachrechnen in welcher Klassenstufe dran kamen, hatte ich dann schon mehrere male selbst erfahren...)

  • Hallo!


    Ich habe in Würzburg studiert.
    Allerdings habe ich jetzt wirklich nur solche Fragen reingestellt, die tatsächlich reine Mathematik waren. Wir hatten auch viele Aufgaben wie du beschrieben hast, die sich auch wirklich auf die Grundschule beziehen. Ich glaube, die Fragen, die ich geschrieben habe, waren so ziemlich alle rein mathematischen, die in dem Semester drankamen.
    In der Prüfung im Examen ging es auch nur um Grundschulmathematik bzw. Didaktik, schriftliche Rechenverfahren etc.


    Vielleicht sollte ich die Beispiele wieder rauslöschen, weil sie doch zu sehr abschrecken?? :rolleyes:


    Liebe Grüße,
    biene maja

  • also ich war dann doch ganz erleichtert, damals nicht nach Würzburg gegangen zu sein! (stand bei mir auch in der engeren Wahl)

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