25 Jahre Erfahrung versagen bei dieser Klasse

  • Meine Kollegin mit 25 Jahren Berufserfahrung und ich wissen nicht mehr weiter.



    Fünf (!) Jungen provozieren die Fachlehrerinnen bewusst (freche Widerworte, Beleidigungen ggü den Lehrkräften, aber auch vollkommene Ignoranz ob der Anwesenheit der LK und dem genauen Wissen darüber, dass der Unterricht beginnen soll, ständiges Umdrehen und anstacheln zu "Lautstärke erzeugen damit kein Unterricht möglich ist" und dann einen auf "was denn, ich hab doch nichts gemacht!" machen usw) und zwar so lange, bis jeder entnervt aufgibt und nur noch stur rauswirft (wir wissen, dass es nicht ok ist) und Tadel verteilt, die wiederum im Nichts verpuffen. Ich bin nun seit diesem Jahr fest eingesetzt in der Klasse und auch mir geht es nicht anders. Ich möchte nicht mehr in diese Klasse gehen, obwohl die anderen 20 wirklich Mäuschen sind.


    Dann wurden, die Akten jahrelang schlecht geführt, sodass wir bei 3 Jungen keinerlei Grundlage für Ordnungsmaßnahmen haben, da wirklich keine Gesprächsprotokolle oder Tadel abgeheftet wurden.


    Die Kommunikation mit den Elternhäusern ist schwierig bis unmöglich, wegen einerseits mangelnder Deutschkenntnisse (leider die Eltern der zwei schlimmsten Jungen; wöchentlich Dolmetscher bestellen geht leider nicht) und andererseits typischem "ich weiß auch nicht, was ich mit dem machen soll"- Verhalten.


    Die Klassenlehrerin sagt, dass die Jungen es jeweils auf die Fachlehrer abgesehen haben - bei fast jedem ist es besonders ein anderer, der Anführer spielt. Als wären wir Opfer dieser Kinder, ich glaube ich bin im falschen Film! Die Klassenlehrerin unterstützt uns, wo sie kann, aber ist mit ihrem Latein am Ende.


    Nun überlegen wir, welche Wege es geben kann, da wir unsere SL kennen und wissen, dass wir mit Ordnungsmaßnahmen für 5 Kinder gleichzeitig nicht durchkommen würden. Uns würde es sicher schon reichen, wenn drei auf die anderen drei Klassen aufgeteilt würden und bei einem wäre die Grundlage gegeben, dass wir den woanders beschulen lassen könnten. Die Jungen in andere Klassen zu stecken ist sehr schwierig, da dann nur die unteren Klassen infrage kämen und die Kolleginnen wünschen das nicht. Eine "Kreuzliste gefolgt von Suspendierung" möchte die Klassenleiterin noch nicht beginnen, weil sie dann ja nicht weiß, was danach noch kommen soll - sie will die Jungen also wohl in ihrer Klasse behalten.


    Der Hausmeister ist eher Kumpeltyp und bei dem wären sie gerne - geht also auch nicht.
    Der Sozialarbeiter ist ständig überlastet und nicht ansprechbar.


    Ich selbst kann gerade nicht mehr klar denken, weil ich mich über deren Eltern wahnsinnig aufrege und auf die fehlende Konsequenz des SchG, also auf Grundsatzfragen komme.


    Fällt euch IRGENDWAS ein dazu?

  • Ob Akten Jahrelang schlecht geführt worden sind ist doch egal, wenn es jetzt diese Probleme gibt!



    Nun überlegen wir, welche Wege es geben kann, da wir unsere SL kennen und wissen, dass wir mit Ordnungsmaßnahmen für 5 Kinder gleichzeitig nicht durchkommen würden.

    Dann macht es nicht gleichzeitig, sondern einen nach dem anderen.

  • Könnt ihr die 5 Jungs nicht in verschiedene Klassen verteilen? Insbesondere die schlimmsten auseinander tun.


    Dann würde ich dir Eltern jedes Mal einstellen, bis es denen selber nervt.


    Kann man, wenn die Eltern wiederholt zu Terminen nicht kommen, eigentlich das Jugendamt einschalten?


    Ich würde den Eltern, wenn die selber null Bock haben sich konstruktiv zu beteiligen, das Leben so nervig wie möglich machen. Wäre zumindest gut zum Dampf ablassen.

  • Ob Akten Jahrelang schlecht geführt worden sind ist doch egal, wenn es jetzt diese Probleme gibt!


    Dann macht es nicht gleichzeitig, sondern einen nach dem anderen.

    Jein. Problem: SL sagt ganz klar, dass es ungewöhnlich ist, dass bei fehlender Aktenlage plötzlich so massive Probleme auftreten (so nach dem Motto: Lehrer schuld - ist unser Gefühl).

  • Die werden schon äußerst unverschämt am Telefon, wenn man einen Termin vereinbart - also die, die Deutsch können. Weitere Eskalation bringt irgendwie dann nichts im Sinne von Kind ändert Verhalten.


    Nein, wir können die Aufteilung eben nicht machen wegen fehlender Aktenlage.

  • Nun überlegen wir, welche Wege es geben kann, da wir unsere SL kennen und wissen, dass wir mit Ordnungsmaßnahmen für 5 Kinder gleichzeitig nicht durchkommen würden.
    Ich selbst kann gerade nicht mehr klar denken, weil ich mich über deren Eltern wahnsinnig aufrege und auf die fehlende Konsequenz des SchG, also auf Grundsatzfragen komme.


    Fällt euch IRGENDWAS ein dazu?

    Das klingt übel.
    Ich fände noch Infos zur Klassenstufe und vorallem zum Bundesland wichtig, damit man mögliche Tipps zu Maßnahmen geben kann.

  • Das klingt übel.Ich fände noch Infos zur Klassenstufe und vorallem zum Bundesland wichtig, damit man mögliche Tipps zu Maßnahmen geben kann.

    Bundesland ist ein Stadtstaat und der Größte. Ist ne 5. Müsste reichen, will es gerne so anonym wie möglich, und selbst die aktuellen Infos sind wohl schon zu viel. :(

  • Nur mal ein paar Gedanken von mir - nicht wirklich 100% durchdacht. War ein langer Schulltag ;)


    Du hast weiter oben geschrieben, dass nur untere Klassen in Frage kommen, gibt es bei euch in der Schule nicht auch höhere Klassen (Kenne ja deine Schule nicht)?
    Ich finde es wirkt oft Wunder, wenn so ein kleiner 5. Klässler von Älteren zurecht gewiesen wird.
    Sonst auf jeden Fall jetzt alles notieren und wenn sich dann ein Berg an Aktenbelegen ergeben hat (sollte ja nicht lange dauern), dann auf Ordnungsmaßnahmen drängen. Würde eure Schulleitung hinter euch stehen, wenn die Akte dicker wäre oder auch dann eher noch nicht?
    Ist es möglich sie den Stoff nacharbeiten lassen? Bevorzugt am Nachmittag.


    edit sehe grad, du bist GS, dann gibt es wohl keine höheren Klassen.

  • Bundesland ist ein Stadtstaat und der Größte. Ist ne 5. Müsste reichen, will es gerne so anonym wie möglich, und selbst die aktuellen Infos sind wohl schon zu viel. :(

    Ist verständlich.
    Aber gerade für bestimmte Maßnahmen muss man die Vorgaben/Gesetze in dem Bundesland kennen. Meine Tipps aus Bayern helfen da nicht wirklich.
    Ich drück euch trotzdem die Daumen dass ihr was erreicht. :aufgepasst:

  • Es gibt noch eine höhere Klassenstufe, aber die Grenzen nach oben verschwimmen eher. Besser wäre tatsächlich Klasse 1/2.
    Stoff nacharbeiten lassen bedeutet für uns wieder Mehraufwand und die älteren Kolleginnen verweigern es partout und wir Jüngeren tendieren langsam auch dazu, weil der Erfolg sehr begrenzt und nicht nachhaltig ist. War es zumindest bei anderen Klassen nie.
    Ich vermute, dass die SL bei besserer Aktenlage eher hinter uns stehen würde.

  • Grundsätzlich sind bei (einfachen) Unterrichtsstörungen zunächst erst einmal Erziehungsmittel anzuwenden...Stoff nacharbeiten lassen usw. sind gute Ansatzpunkte. Und es lohnt sich, das 1-2x durchzumachen, denn: Wird der Unterricht nachhaltig gestört, geforderte Leistungen verweigert usw. sind Ordnungsmaßnahmen i.d.R. zulässig. Dafür muss nicht erst eine dicke Akte mit zig Einträgen existieren, es reicht bereits der Wiederholungsfall aus, zumindest für die unteren Stufen wie einen schriftlichen Verweis. Kommt es dann wieder zu Wiederholung des Verhaltens kann z.B. der Ausschluss vom Unterricht bis zu 10 Tagen dann auch durchgesetzt werden.


    (--> §63 SchulG Berlin)



    Zu Bedenken sind m.E. noch folgende 2 Punkte:


    (1) Der Schulleiter hat euch als Lehrkräften gegenüber auch eine Fürsorgepflicht...er kann das Problem nicht einfach aussitzen, sondern muss darauf mit geeigneten Mitteln reagieren.
    (2) Pragmatisch: die wenigsten Eltern klagen gegen Verwaltungsakte, sie müssten dafür z.B. finanziell meist in Vorleistung gehen (Rechtsschutzversicherungen decken meist kein öffentliches Recht ab) und das bei niedrigen Erfolgsaussichten. Und im Worst-Case muss halt eine Maßnahme zurückgenommen werden. Und das Schöne: Ein WIderspruch gegen den Verwaltungsakt hat zunächst keine aufschiebende Wirkung...die Maßnahme greift zunächst also dennoch.


    --> Die aktuellen Probleme jetzt (!) dokumentieren, mit Erziehungsmitteln reagieren, dokumentieren und dann möglichst schnell auf Ordnungsmaßnahmen wechseln....es braucht keinen monatelangen Vorlauf dafür.

  • ...


    Die Klassenlehrerin sagt, dass die Jungen es jeweils auf die Fachlehrer abgesehen haben - bei fast jedem ist es besonders ein anderer, der Anführer spielt. Als wären wir Opfer dieser Kinder, ich glaube ich bin im falschen Film! Die Klassenlehrerin unterstützt uns, wo sie kann, aber ist mit ihrem Latein am Ende.


    ...
    Eine "Kreuzliste gefolgt von Suspendierung" möchte die Klassenleiterin noch nicht beginnen, weil sie dann ja nicht weiß, was danach noch kommen soll - sie will die Jungen also wohl in ihrer Klasse behalten.
    ...

    Da stimmt was nicht. Die Klassenleitung signalisiert euch, dass nur Ihr Probleme habt, unterstützt euch, wo sie kann und ist nicht zu Maßnahmen bereit? Diese 3 Sachverhalte stimmen nicht überein.


    Bei provokantem Verhalten gelten zwei Grundsätze: an einem Strang ziehen und Konsequenz. Wenn Eltern als Partner rausfallen, müssen SL und Fachkollegen und KL zusammenstehen. Den SL kriegt ihr rum, indem ihr euch gemeinsam ins Büro pflanzt und nicht eher geht, bis ihr eure Ordnungsmassnahmen habt. Völlig egal, ob das 1 oder 15 Kinder betrifft. Klar, nervig, er muss die Eltern-Gespräche führen. Aber wenn ihr ihm sagt, dass ihr sonst gemeinsam eine Überlastungsanzeige schreibt, fällt ihm garantiert was ein.


    Die Klassenleitung ist sicher ne ganz Nette und bei ihr läuft es möglicherweise auch inzwischen. Völlig egal, solange sie "leider gar nicht weiß, was sie machen soll", läuft was schief. Wenn es ihr Ernst ist, euch zu unterstützen, faltet sie die Jungs zusammen und bleibt selber solange mit ihnen länger in der Schule und lässt nacharbeiten, bis es "klick" gemacht hat. Als Beispiel meine ich, völlig egal, was sie macht. Sie muss den 5 Kindern deutlich machen, dass ihr Verhalten unterste Schublade ist und keinesfalls toleriert wird, völlig egal, ob Kunst oder Mathe.


    Wieso weigern sich eigentlich die Erstklasslehrer mal einen zu nehmen? Wenn die Knaben runter sind von ihrer Bühne, sind sie vermutlich handzahm, oder?

  • Wenn ihr damit überfordert seid, holt euch doch Hilfe durch Gespräche mit der Schulleitung und den Eltern-/Schülervertretern (Elternrat und Klassensprecher).
    Dann könnten gemeinsame Maßnahmen inkl. Konsequenzen einvernehmlich besprochen werden.
    Dazu würde ich erst mit der Schulleitung sprechen und anschließend die weiteren Vertreter zu einer "Konferenz" einladen. Die Bösewichte und deren Eltern müssten auch noch eingeladen werden.
    Ich bezweifle, dass diese in so einer Runde noch frech sind.

  • Jein. Problem: SL sagt ganz klar, dass es ungewöhnlich ist, dass bei fehlender Aktenlage plötzlich so massive Probleme auftreten (so nach dem Motto: Lehrer schuld - ist unser Gefühl).

    Fehlende Aktenlage my ass...


    Wäre es eine Möglichkeit möglichst viel Akten zu produzieren? Tägliche penetrante E-Mails an die SL? Bei manchen Institutionen, die einen abwimmeln wollen aus Faulheit, kommt man ja nur so weiter.

    • Offizieller Beitrag

    Ich schließe mich Seph hier an. Jedes kleine Detail dokumentieren, auch Zitate, wenn sie beleidigend sind. Jedes Telefonat als Mini-Protokoll in der Schülerakte dokumentieren.
    Die Erziehungs- und Ordnungsmaßnahmen nacheinander durchführen. Es kann sein, dass es zu oft einen "Tadel" gab und nie etwas Schlimmeres folgte.


    Die Schulleitung regelmäßig ansprechen wegen der Probleme, damit sie mitbekommt, dass nicht alles gut läuft - bitte von verschiedenen Seiten. Man könnte ja auch "Pubertät, über die Ferien offenbar deutlich schlimmer geworden" anführen, wenn es mal wieder um die Aktenlage geht. (Jeder vernünftige und klar denkende SL kennt im Übrigen seine "Pappenheimer" unter den Kollegen oder weiß zumindest, dass es möglich ist, Akten unvollständig zu führen oder Probleme zu "deckeln", die dann bei Folgelehrern eskalieren.)
    Möglicherweise regelmäßig Klassenkonferenzen mit Elternvertretern, Schülersprechern und Schulleitung sowie abwechselnd den Jungen und deren Eltern - falls es euch sinnvoll erscheint.
    Manchmal kann es sinnvoll sein, die Eltern zu nerven. Wir haben jedes Jahr ca. 2 auffällige Schüler, die die Schule verlassen, weil ihre Eltern finden, dass das Kind lieb und brav ist und ungerechterweise die Schule ständig anruft und nervt. Klar, die Kinder nehmen die Probleme mit und es ist nicht besonders pädagogisch - aber an der anderen Schule sind vielleicht nur 2 Chaoten in der Klasse und bei euch dann einer weniger - denn die restlichen 20 gehen ja so, wie du es beschreibst, unter.


    Ihr könntet - wenn SL sich weiter taub stellt - Überlastungsanzeigen stellen (Infos beim Personalrat). Wenn man das alleine macht, kann es auf einen selber schnell mal zurückfallen. Wenn sich aber mehrere Fachlehrer zusammenfinden würden, wäre es wirkungsvoller - alle gleichzeitig. Kopie an Personalrat schicken. In die Überlastungsanzeige schreibt ihr, welche negativen Folgen auftreten könnten - für euch, für die Klasse. Der SL muss daraufhin seine Fürsorgepflicht wahrnehmen und reagieren. Es muss dann ein Gespräch mit konkret in einem Protokoll festgehaltenen Maßnahmen geführt werden und da könnt ihr einen Personalrat einladen.
    In meinem Bezirk gibt es demnächst eine Personalversammlung zum Thema "Gewalt an unseren Schulen". Ich weiß nicht, ob es dort neue Erkenntnisse gibt und es diese bei euch auch gibt, aber bei Personalversammlungen kann man Kontakt zu Personalräten aufnehmen.


    Der Sozialarbeiter muss eingreifen, das ist sein Job, egal ob er überfordert ist, vielleicht mit 3 Wochen Wartezeit, aber es ist einfach seine Aufgabe. Die Kinder sind nächstes Jahr 6. und im Übergangsjahr wird meiner bisherigen Erfahrung nach alles eher schlimmer. Bei uns gibt es aufgrund der hohen Arbeitsbelastung von Schulsozialarbeit Formulare, mit denen man ein Kind oder eine Klasse dort "anmelden" kann. Man muss das Problem kurz beschreiben und eine Idee, wobei Schulsozialarbeit helfen könnte. Geht auch wirklich kurz. Vielleicht macht ihr die Anfragen auch schriftlich? Kopie an die SL, Kopien in die Akten der Kinder.
    Beleidigungen sind psychische Gewalt, Grad I. Es gibt an jeder Schule einen Ordner mit Notfallplänen. Darin gibt es Formulare zum Melden. Stufe I ist an der Schule zu klären, d.h. man könnte so ein ausgefülltes Formular u.U. Schulsozialarbeit und SL reinlegen. Ferner muss es bei euch ein Krisenteam geben, auch die könntet ihr ansprechen und zumindest theoretisch sollten die sich zuständig fühlen. Dazu gibt es auf der Seite Telefonnummern der Schulpsychologen, die für Gewaltvorfälle zuständig sind. Vielleicht wäre das ein Ansprechpartner?



    Nun am Ende noch ungeordnete Vorschläge für den Umgang mit den Kindern, wobei ich nicht weiß, ob diese bei dieser Masse an Störern hilfreich sind:
    Gäbe es zusätzlich die Möglichkeit, mit einzelnen "Verhaltensverträge" zu schließen? Also Vereinbarungen, 1 Kind, Klassenleiterin und Fachlehrerin anwesend. Das Kind auswählen, das in dem Fach am schlimmsten nervt, wenn es Aussicht auf Erfolg gibt. Wenn nicht, das nehmen, was man am ehesten aus diesem Verhalten rausholen könnte.


    Möglich wäre auch ein Token-System: Stempel für jede Stunde, in der ein Kind leise am Unterricht teilnimmt. Wenn eine bestimmte Zahl von Stempeln voll ist, darf das Kind in die Schatzkiste greifen, die enthält kleine Spielzeuge, Armbänder etc. Diese Stempelkarten gibt es für jedes Kind und sobald die ersten etwas geschenkt bekommen, sind viele andere auch motiviert und strengen sich an (und dann muss man die Hürde zum Erreichen des Stempels für die schwierigen Kinder so legen, dass sie dies mit Anstrengung schaffen können).


    Einen Tisch vor die Tür stellen. Einen Störer mit einer unangenehmen Aufgabe ransetzen. (Bleiben leider noch 4.)


    Klassenraum umräumen. Die Störer zusammen an einen Gruppentisch. Die anderen mit etwas Abstand an die anderen Gruppentische. Erhöhe den Anteil an schriftlichen Aufgaben, versuche damit, diesen mündlichen Diskussionen aus dem Weg zu gehen. Gehe bewusst häufig zu den leisen Tischen und sage ihnen, wie fleißig sie arbeiten - so, dass die Störer das hören. Ich vermute, dass die Eltern die Zensuren nicht interessieren? Kann allerdings auch daneben gehen, wenn die am Störertisch dann noch mehr Halligalli machen.


    Und ganz wichtig: Wenn die Stunde mal wieder so richtig schief läuft, denke dir: Diese Kinder sind keine "Kunden" in der Schule, die wollen nichts lernen. Ihr Ziel ist es, aufzumischen, Kontra zu bieten und zu rebellieren. Das hat mit euch persönlich nichts zu tun. Die Eltern unterstützen euch nicht, die SL und die KL offenbar auch nur wenig. Versucht, euch innerlich zu distanzieren. (Und ja, das ist total schwer, ich scheitere auch immer wieder dran, aber an den Tagen, an denen es mir gelingt, gehe ich nicht mit der "Problemklasse" aus der Schule.)

  • Wenn die Eltern am Telefon unverschämt werden, dann nicht telefonieren.
    Ordnungsmaßnahmen ergreifen und schriftlich darüber informieren. Vielleicht kann man sich einmal von einem Dolmetscher Textbausteine erstellen bzw. übersetzen lassen.
    Falls es so weit geht, dass man sich schon die Frage stellen muss, ob die Kinder beschulbar sind, Kopie an Schulaufsicht.

  • Ja, alles dokumentieren. Und sowas wie eine Klassenampel einführen, z.B Sonne, Wolke (Ermahnung), Blitz (raus aus der Klasse). Vorher nochmal Klassenregel festlegen und besprechen. Dann ganz konsequent auf die Einhaltung achten.
    Wenn einer stört, dann spätestens bei der 3. Verwarnung in eine andere Klasse schicken. Ich würde IMMER eine höhere Klasse nehmen, wenn irgend möglich. Dort das Kind einen Reflexionsbogen ausfüllen lassen, erst dann kann es zurück. Wenn es beim Rausgehen zickt, bleibt es direkt den ganzen Schultag in der anderen Klasse. Falls ein zweites Kind raus muss, natürlich nicht in die gleiche Klasse schicken wie das vorherige sondern in eine andere. Am besten hast du seselbsterklärende, stupide Aufgaben in einem Schnellhefter parat, die du dann schnell und unkompliziert mitgeben kannst.
    Auf der anderen Seite Belohnungen für angemessenes Verhalten erteilen, am besten täglich am Anfang. Da müsstest du mal schauen, womit du sie kriegen kannst. Evt. Süßigkeiten, Spielezeit am Ende des Tages...


    Für alles wichtig finde ich Rückhalt im Kollegium. Falls die Lage weiterhin angespannt bleibt, sollte bei einzelnen Kindern über einen Klassenwechsel nachgedacht werden.

  • Die werden schon äußerst unverschämt am Telefon, wenn man einen Termin vereinbart - also die, die Deutsch können. Weitere Eskalation bringt irgendwie dann nichts im Sinne von Kind ändert Verhalten.

    Telefon?
    Ihr macht sowas per Telefon? :ohh:
    Ich mache alles nur noch schriftlich. Also jeder Rauswurf, jedes Zuspätkommen, ... für alles haben wir Formulare. Da brauchst nur noch den Namen oben einzutragen und ggf. unten was anzukreuzen. Das geht dann in Kopie in die Schülerakte und im Original an die Eltern. Ob die der Deutschen Sprache mächtig sind, interessiert mich dann nicht mehr. Da ich, im Gegensatz zu meinen Kollegen, den Leuten nicht am Telefon hinterherlaufe sondern gleich von Anfang an alles schriftlich mache, bin ich bei der Anzahl der Mahnungen etwas großzügiger. Ich renne also nicht gleich mit der zweiten schriftlichen Mahnung zum Schulleiter.


    Ergebnis davon ist, daß bei mir die Schülerakten zumeist sehr umfangreich ausfallen, so daß der SL dann gleich ordentlich was auf dem Schreibtisch hat, wenn es zu weiteren Ordnungsmaßnahmen kommt. Da wird dann aber auch nicht bei den Eltern angerufen. Die werden zu einem Termin, der uns am Besten paßt, einbestellt!


    Wenn ihr nur sehr rudimentäre Schülerakten habt, dann fangt zumindest jetzt damit an alle Verfehlungen schriftlich festzuhalten.


  • Stoff nacharbeiten lassen bedeutet für uns wieder Mehraufwand und die älteren Kolleginnen verweigern es partout und wir Jüngeren tendieren langsam auch dazu, weil der Erfolg sehr begrenzt und nicht nachhaltig ist. War es zumindest bei anderen Klassen nie.
    Ich vermute, dass die SL bei besserer Aktenlage eher hinter uns stehen würde.

    Da denke ich mir gerade, der Mehraufwand muss aber sein, wenn man Erfolg haben möchte. Nacharbeit kann sehr wirkungsvoll sein, weil man den Schülern damit ihre Freizeit nimmt. Vor allem am Freitagnachmittag. Natürlich muss man sie beaufsichtigen, aber das kann man organisieren. Z.B. ein gemeinsamer wöchentlicher Termin für alle Schüler der Schule, bei der jeweils eine Lehrkraft Aufsicht führt. Man wechselt sich bei der Aufsicht ab. Ohne Mehraufwand wird die pädagogische Arbeit wohl nicht funktionieren. Wenn die Schüler zur Nacharbeit nicht erscheinen, hat das die gleichen Folgen, als würden sie unentschuldigt nicht zum Unterricht kommen.


    Sarek

  • Telefon?Ihr macht sowas per Telefon? :ohh:
    Ich mache alles nur noch schriftlich. Also jeder Rauswurf, jedes Zuspätkommen, ... für alles haben wir Formulare. Da brauchst nur noch den Namen oben einzutragen und ggf. unten was anzukreuzen. Das geht dann in Kopie in die Schülerakte und im Original an die Eltern. Ob die der Deutschen Sprache mächtig sind, interessiert mich dann nicht mehr. Da ich, im Gegensatz zu meinen Kollegen, den Leuten nicht am Telefon hinterherlaufe sondern gleich von Anfang an alles schriftlich mache, bin ich bei der Anzahl der Mahnungen etwas großzügiger. Ich renne also nicht gleich mit der zweiten schriftlichen Mahnung zum Schulleiter.


    Ergebnis davon ist, daß bei mir die Schülerakten zumeist sehr umfangreich ausfallen, so daß der SL dann gleich ordentlich was auf dem Schreibtisch hat, wenn es zu weiteren Ordnungsmaßnahmen kommt. Da wird dann aber auch nicht bei den Eltern angerufen. Die werden zu einem Termin, der uns am Besten paßt, einbestellt!


    Wenn ihr nur sehr rudimentäre Schülerakten habt, dann fangt zumindest jetzt damit an alle Verfehlungen schriftlich festzuhalten.

    Grundschule halt. Da ist es schon ein Wunder, wenn jemand mal wenigstens einen Telefonvermerk in die Akte heftet. ich glaube, dass viele es auch nicht mehr machen, weil die Sekretärin (!!!) beim Übergang an die weiterführende Schule, alles derartiges aus den Akten entnimmt und sie denkt, dass das so gemacht werden muss. Die alten Kollegen haben das so übernommen und wenn die Jungen was sagen, haben die keine Ahnung. Jaja ich weiß, Umsetzungsantrag. Ich bin aber innerlich noch nicht so weit, weil ich noch Hoffnung habe. Aber ich bin so weit, mir eine innerliche Deadline gesetzt zu haben.

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