Alle Überstunden inkl., wer kennt das auch?

  • Moin,


    mal wieder muss ich über 20 unbezahlte Überstunden machen.
    Schulfestplanung, Erste Hilfe Kurs, Projekttage, Schilf u.s.w.
    Wenn ich die Problematik anspreche, heißt es immer ist alles inklusive.
    Gibt es da keine Grenzen für den Schulleiter? Habe den Eindruck, der kann sich alles erlauben.


    Wie ist es an Euren Schulen?
    Problem ist, dass keiner was sagt und ich immer der Dumme bin wenn ich meinen Mund aufmachen.

    • Offizieller Beitrag

    erste hilfe-kurs ist vorgeschrieben für alle lehrer, in bestimmten abständen muss der absolviert werden.
    schilf ist verbindlich, ist tatsächlich inklusiv.
    schulfestplanung?
    dafür bildet sich bei uns eine gruppe, der kann man beitreten, muss es aber nicht.


    projekttage:
    bei uns inklusive bei kollegen, die vollzeit arbeiten.
    halbzeitkollegen bekommen überstunden bis zu stundenzahl des vollen kontingents angerechnet.
    ansonsten teilen sich 2 halbzeitkollegen ein projekt.


    p.s. sorry für kleinschreibung, hand ist lädiert

  • Moin,


    Wir haben 2 Projekttage für das Schulfest mit den Schülern.
    Heißt ich bereite mit den Schülern 12 Stunden etwas vor, und bekomme nur meine regulären 8 Stunden angerechnet.
    Die 4 Überstunden die ich ja auch mit den Schülern arbeite wären natürlich inklusive, da ich ja nicht unterrichte.
    Schilf dauert bei uns 10 Schulstunden, und ich bekomme nur für meine 2 regulären Schulstunden kein Minus.

    • Offizieller Beitrag

    wie gesagt, zu fortbildungen bist du als lehrer verpflichtet, und dazu gehören auch schilfs. die haben immerhin den charme, dass du nur zur Schule und nirgendwo sonsthin fahren darfst (zeitaufwand) ;)
    da werden keine mehrarbeitsstunden angerechnet.


    arbeitest du vollzeit?

  • Wo bitte kann ich zu Fortbildungen verpflichtet werden?
    Vor allem wenn ich in eine andere Stadt fahren muss und die Fortbildung Geld kostet.
    Das halte ich für ein Gerücht. Die Schule kann mich sicher nicht zum Geld ausgeben zwingen.
    Die Kosten übernimmt die Schule nämlich nicht.


    Habe nichts gegen Fortbildungen, aber wenn sie über die gesetzliche Arbeitszeit hinaus geht muss es angerechnet werden. Interessiert zwar niemanden, aber auch für Lehrer gilt die 40 Stunden Woche.

    • Offizieller Beitrag

    Interessiert zwar niemanden, aber auch für Lehrer gilt die 40 Stunden Woche.

    Im Zweifelsfall musst du dann aber nachweisen, dass Du auf das Jahr im Schnitt über 40 Stunden kommst (Achtung dazu in den Ferien beachten, dass der Urlaub für Beamte nur 30 Tage oder so ist, habe die Zahl jetzt nicht im Kopf und ist auch sicherlich nach Bundesland unterschiedlich).

  • Kannst du das bitte noch mal in Ruhe erklären? Wenn du keine Vor- und Nachbereitungszeit hast, entsteht doch keine Überstunde? Oder geht die Fobi 10 Zeitstunden an einem Tag und für das Schulfest sitzt du noch mal nachmittags zur Planung?


    Ich bin ja immer für klare Absprachen, aber ein Schulfest muss halt jemand planen, wie willst du das denn minutengenau abrechnen? Und wie verrechnest du die Ferientage, an denen du keinen Urlaub hast, aber trotzdem nichts zu tun? Ich will dir nicht in den Rücken fallen, aber vielleicht ärgerst du dich auch ein bisschen viel über Dinge, die sich nicht ändern lassen.

  • Ja, das ist alles gefühlt inklusive jeden Monat 2 Dienstbeprechungen, Konferenzen etc am Nachmittag, Elterngespräche etc. Das kauft man sozusagen mit ;)


    Was mich jedoch interessiert: Wie schaut es denn bei euch mit der Bereitschaft aus? Man wird natürlich neben dem normalen Deputat für Bereitschaften in den Plan integriert (bei mir momentan 4 Stunden). Mit den ganzen Springstunden ist man dann teils 8-10 Stunden länger da als man Stunden unterrichtet. Werden diese Bereitschaften irgendwie dem Deputat angerechnet oder welche Regelung gibt es bei euch?

    "If you never try, then you'll never know" - Coldplay

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    • Offizieller Beitrag

    Wo bitte kann ich zu Fortbildungen verpflichtet werden?

    generell bist du verpflichtet, dich fortzubilden.
    die fortbildungsveranstaltungen suchst du dir i.d.R. selbst aus.
    Reisekosten rechnest du natürlich ab,
    da gilt der "normale" Satz wie für jeden anderen Arbeitnehmer auch.
    ich schrieb ja schon, dass eine schilf da meist keinen weiteren Weg erfordert. (an meinem Einsatzort gibt es einfach keine FoBis. Da muss man IMMER fahren.Wüsste nicht, wie du das beeinflussen willst: dich gar nicht mehr fortbilden?)


    die 40 Stundenwoche wird bei Lehrern aufs Jahr berechnet.
    heißt, nach Abzug der 30 Urlaubstage musst du von mehr als 40 Stunden pro Woche ausgehen.


    Ich bin ja immer sehr für eine gerechte Arbeitsanrechnung, aber dass man als Lehrer nicht nur seine 40 Stunden pro Woche arbeitet, weiß man, wenn man den Job anfängt. ;)

    • Offizieller Beitrag

    Alles inklusive: Bei uns inzwischen 2 verbindliche Nachmittagstermine (Konferenzen, Arbeitsgruppen, Projektgruppen, Planungsgruppen, Jahrgangsteams, Fachteams) + ein für Fortbildungen freizuhaltender Nachmittag + einmal monatlich Elternsprechtage + Schulfeste + Subbotnik (Umgraben am Samstag).
    Unterrichtsvorbereitung wird überbewertet und ist eigentlich ein Hobby.


    Ansonsten bist du zu Fortbildungen und sonstigen Veranstaltungen verpflichtet, wie schon angesprochen wurde.

  • Alles inklusive: Bei uns inzwischen 2 verbindliche Nachmittagstermine (Konferenzen, Arbeitsgruppen, Projektgruppen, Planungsgruppen, Jahrgangsteams, Fachteams) + ein für Fortbildungen freizuhaltender Nachmittag

    Nur neugierde: Alles wöchentlich?


    Gruß,
    DpB

  • Ich arbeite nicht mehr als 40 Stunden pro Woche. Warum auch? Wäre ja schön blöd. Bzw. der Arbeitgeber freut sich wenn unentgeltlich und ohne Ausgleich Mehrarbeit geleistet würde...

  • Alles inklusive: Bei uns inzwischen 2 verbindliche Nachmittagstermine (Konferenzen, Arbeitsgruppen, Projektgruppen, Planungsgruppen, Jahrgangsteams, Fachteams) + ein für Fortbildungen freizuhaltender Nachmittag + einmal monatlich Elternsprechtage + Schulfeste + Subbotnik (Umgraben am Samstag).
    Unterrichtsvorbereitung wird überbewertet und ist eigentlich ein Hobby.


    Ansonsten bist du zu Fortbildungen und sonstigen Veranstaltungen verpflichtet, wie schon angesprochen wurde.

    :staun: das wiederum scheint mir (eingeschliffener?) Masochismus zu sein... monatlicher Elternsprechtag! 2 Nachmittage pro Woche Rederunde...? Gibt's da keine Vorgaben für Konferenzen?

    • Offizieller Beitrag

    :staun: das wiederum scheint mir (eingeschliffener?) Masochismus zu sein... monatlicher Elternsprechtag! 2 Nachmittage pro Woche Rederunde...? Gibt's da keine Vorgaben für Konferenzen?

    Nein, gibt es nicht. Wer was sagt, ist für immer unten durch bei der SL, daher traut sich keiner außer mir.
    Und das sind auch keine "Rederunden". Da werden sehr wichtige Kernkompetenzen des neuen Curriculums be....äh....redet? 8) Sehr wichtig.

    • Offizieller Beitrag

    ch arbeite nicht mehr als 40 Stunden pro Woche. Warum auch? Wäre ja schön blöd. Bzw. der Arbeitgeber freut sich wenn unentgeltlich und ohne Ausgleich Mehrarbeit geleistet würde...

    das ist keine mehrarbeit.


    aufs jahr gesehen arbeitest du wegen der ferien (abzüglich 30 tage urlaub) weniger als 40 stunden pro woche. :autsch:

  • Gymnasiallehrer arbeiten im Durchschnitt deutlich mehr als 40 Stunden pro Woche, zumindest in Niedersachsen:
    http://www.ndr.de/nachrichten/…l,lehrerbefragung102.html


    Tatsache ist, dass das Modell der Berechnung der Arbeitszeit nach der Unterrichtsverpflichtung aufgrund der mittlerweile ausufernden, und je nach Schulleitung sogar grenzenlosen Zusatzaufgaben, überholt ist. Aber die Kultusminisiterien sträuben sich seit Jahrzehnte gegen eine offiziele Arbeitszeiterfassung und Neubewertung der Arbeit von Lehrern. Warum wohl? Weil sie mit dem aktuellen Modell deutlich besser fahren. Bei einer realistischen Betrachtung der Arbeitszeit müssten entweder massiv neue Lehrkräfte oder Assistenzpersonal eingestellt werden oder die Aufgabenfülle müsste auf ein machbares Maß beschränkt werden. Stattdessen kommen immer neue Zusatzaufgaben auf die Schule zu: Schule als gesellschaftlicher Reperaturbetrieb mit Rundum-Sorglos-Betreueung. Unterrichten, erziehen, inkludieren, integrieren, individuell fordern und fördern, Sozial-, Gesundheits- und Verkehrserziehung. Sprachschulung für Zweit-, Fremd- und Nichtsprachler. "Therapieanstalt" für emotionale und soziale Entwicklungsstörungen sowie medizinische Krankheitsbilder wie ADHS. Reise- und Eventveranstalter ist die Schule ja mittlerweile auch. Vorbereitung und Durchführung von zentralen Abschluss- und Vergleichsarbeiten. Curriculumsentwicklung und -evaluation. Medienerziehung, IT-Schulung, Anti-Mobbing-Training, Studien- und Berufsberatung, Facebook- und Whatsapp-Schulung, Ferienbetreuung usw. usf. Und das alles neben dem "normalen" Unterricht (und nur der wird offiziell arbeitszeitmäßig erfasst).


    Klar, dass der Arbeitgeber an der unrealistischen Arbeitszeitberechnung anhand der Unterrichtsverpflichtung nichts ändern will. BILLIGER wird er er nicht bekommen als im jetzigen System!


    Gruß !

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