Sinnlose Rechtschreibregeln und Rechtschreibübungen (?)

    • Offizieller Beitrag

    @ Conni
    Von dieser Schweizer Methode habe ich irgendwo auch einmal gelesen. Ich habe mal gegoogelt.
    Da bin ich auf ein linguistisches Prinzip gestoßen, das sich nach der Betonung der Silben richtet. Das Konzept heißt "Vom Sprachrhythmus zur Rechtschreibung" und wurde von Dr. Zvi Penner entwickelt. Vielleicht meinst du das. Auf jeden Fall ist es ein anderer Ansatz.

    Ja, das ist es, die Wortfabrik! Auf dieser Seite weiter unten, die blauen Kästchen ("Werkhallen"): Wortfabrik
    Was ich daran kompliziert finde ist, dass es sehr viele Ausnahmen gibt:
    Einsilbige Wörter funktionieren nicht, Wörter mit Vorsilben müssen anders behandelt werden, gebeugte Verbformen natürlich auch und Ausnahmewörter etc. pp. Ich fand, das waren noch mehr Ausnahmen als bei FRESCH.

    • Offizieller Beitrag

    Ich würde zunächst mit der Phonem-Graphem-Korrespondenz beginnen, dann die Rechtschreibung nach und nach phänomenorientiert und zwischendurch die Lernwörter, die keinen Regelmäßigkeiten folgen, behandeln. Das ist wahrscheinlich die klassische und für mich logischste Herangehensweise. Das kann man natürlich mit Silbenschwingen ergänzen, aber ich erkenne dabei keinen sonderlichen Nährwert, außer dass die Kinder noch deutlicher wahrnehmen, dass "Ha-se" aus zwei Silben besteht.

    Beim phänomenorientierten Beibringen der Rechtschreibung stößt du dann wieder auf den Artikel im Ausgangspost.
    Genauso mache ich es natürlich auch, logisch, aber irgendwann stößt man auf die sinnfreien Rechtschreibregeln. Ich dachte, da gäbe es noch Tipps.

    • Offizieller Beitrag

    Das Silbenschwingen hat gerade bei schwächeren Schülern einen deutlichen Mehrwert. Es unterstützt die Wortdurchgliederung und hilft den Kindern sich auf kleine Einheiten der Worte zu fokussieren. Sonst neigen die Kinder dazu Ganzwörter abzuspeichern, was schnell in die Hose geht.


    Das Silbenschwingen ist die absolute Basis für alle Kids mit LRS oder groben Rechtschreibproblemen oder auch für Lernanfänger. Besonders die Vokale werden zu Beginn häufig vergessen. Also muss die Regel mit den Silbenkapitänen eingeführt werden und es wird fleißig geschwungen.

    Unbestritten, selbstverständlich und natürlich auch noch in Klasse 4. Aber es ist nicht alles. Danach muss es weitergehen.
    Wobei meine schwächeren Schüler weder Ganzwörter abspeichern noch sich auf Einheiten fokussieren. Silbenkapitäne werden wir dann sicherlich auch wieder "neu lernen" in Klasse 4, weil sich ein großer Teil gaaaaar nicht mehr erinnern kann. Aber das ist ein anderes Thema.

  • Bei "das" wird das "a" länger gesprochen (irgendwie lang gezogen) als bei "dass".Ich hingegen wundere mich hin und wieder einmal bzw. höre deutlich heraus, wie schnell Nordlichter das "das" sprechen. ;)


    Interessant, das habe ich noch nie gehört und hätte es auch bis jetzt immer bestritten.


    Das heißt ja, dass das -das- in diesem Satz bzw. im folgenden jeweils unterschiedlich klingt, also je nach dass/das?


    Er weiß, dass das das Haus ist.


    Also erstes -a- (dass) kürzer und zweites und drittes -a- (das) länger? Wie macht man das?

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

  • Also erstes -a- (dass) kürzer und zweites und drittes -a- (das) länger? Wie macht man das?

    In vielen süddeutschen Sprachräumen unterscheidet man im Dialekt die beiden Wörter wie xwaldemarx schon erklärt hat.


    Das Reflexivpronomen "das" kenne ich so, dass es länger gesprochen wird als die Konjunktion "dass", beim Artikel "das" sehe ich keinen solchen großen Unterschied. Aber ich passe einmal auf, wenn meine Schüler solche Sätze lesen. ;)


    Bei deiner Satzkonstruktion würde ich nur das mittlere "das" hörbar länger sprechen.

  • In vielen süddeutschen Sprachräumen unterscheidet man im Dialekt die beiden Wörter wie xwaldemarx schon erklärt hat. [...]


    Naja, aber wenn es ein -des- oder -doas- ist, dann ist es ja kein -das(s)- mit unterschiedlich langem -a-.

    Es gibt für alles ein Publikum und für jede Meinung das passende Argument.

Werbung