Die Verantwortung für die Veränderung des Stadtbildes tragen die Deutschen genauso wie die Migranten. Die doch recht ausgeprägte Ausländerskepsis, wenn nicht sogar -feindlichkeit in den 60er und 70er Jahren hat mit zur "Ghettoisierung" von Stadteilen beigetragen. Wenn ich als Türke, Italiener oder Portugiese (o.ä.) mich von den Deutschen nicht willkommen geheißen fühle, lebe ich eben mit bzw. bei meinen Landsleuten. Das ist ein völlig normaler Prozess. Den Schuh müssen wir Deutschen uns zum Teil selbst anziehen.
Die Medien und die Werbung tragen einen großen Teil dazu bei, dass sich ein Teil des Mittelstands und der Schichten darunter unterprivilegiert fühlt und "Abstiegsangst" entwickelt. Das kann ich durchaus verstehen. Das Gefühl, nicht mehr mithalten zu können und gefühlt überall Leute zu sehen, die scheinbar besser, reicher, toller oder was auch immer sind als einer selbst, sucht halt die Schuld bei den noch Schwächeren.
Darüber hinaus werden wir in Deutschland immer ein gewisses Maß an "Bodensatz" in der Gesellschaft haben, weil wir die klassischen Jobs für Geringqualifizierte brav in die Dritte Welt outgesourct haben, um günstiger einkaufen zu können. Dieses Prekariat mit ein Ergebnis von Globalisierung, von der wir in Deutschland letztlich aber mehrheitlich doch profitieren.
Diese Menschen haben entweder gar keine oder nur geringe Perspektiven und suchen dafür natürlich einen Sündenbock. Auch hier dürfen die Ausländer, die Flüchtlinge, die Asylanten, die Migranten (irgendetwas wird schon passen) herhalten.
Nein. Eigener Migrationshintergrund und diese ständige Leier dass die Deutschen die Migranten ausgrenzen kann ich nicht hören.
Viele der Gastarbeiter aus Italien oder anderen südeuropäischen Staaten wollten nur hier sein um Geld zu verdienen und später zurückziehen. Haben Sie nicht gemacht. Das aber hat die Integration torpediert. Viele sprechen kaum Deutsch, also bleibt man unter seinesgleichen.
Dass die Deutschen ebenfalls sich nicht als Einwanderungsland begriffen haben und das auch heute nur langsam tun, erschwert das natürlich.
Aber wenn ich ins Ausland gehe, gelten für mich die Regeln des Gastlandes und dazu gehört auch die Sprache. Habe ich kein Interesse und kann mich so durchwurschteln und kommt kein Integrationsdruck des Staates dann passiert halt nichts.
Deshalb bin auch ich für ein klares Einwanderungsgesetz.