Gibt es eine "Frist" für die Unterrichtsverteilung?

  • Hallo,


    habe eine konkrete Frage zur Unterrichtsverteilung: gibt es (evtl. sogar gesetzlich vorgeschrieben) eine Frist, bis wann die Unterrichtsverteilung für ein neues Schuljahr bekannt sein muss? Durch eine rechtzeitige Bekanntgabe müsste ja u.a. sicher gestellt werden, dass die jeweilige Lehrkraft sich auf das neue Schuljahr adäquat vorbereiten kann.


    Wann wird bei euch die Verteilung von Kursen und Klassen veröffentlicht? Und wie wird das Kollegium informiert (Aushang, Email)?


    Danke für Eure Infos!

  • Hallo,


    habe eine konkrete Frage zur Unterrichtsverteilung: gibt es (evtl. sogar gesetzlich vorgeschrieben) eine Frist, bis wann die Unterrichtsverteilung für ein neues Schuljahr bekannt sein muss?

    Nein, die gibt es nicht. Die Unterrichtsverteilung ist einzig und allein die Aufgabe der Schule. Die Schule hat dafür zu sorgen, dass die Unterrichtsanforderungen erfüllt werden. Wenn sich die Anforderngen ändern, kann der Einsatz der Lehrer sich von Bums auf Jetzt verändern.


    Damit muss man eben als ausgebildeter Profi klar kommen. Und das ist auch richtig so.

  • Wie sollte denn so eine Vorschrift in der Praxis umzusetzen sein, wenn Arbeitnehmer (Lehrer) fristlos ausfallen dürfen? Ich denke da an schwangerschaftsbedingtes Beschäftigungsverbot, Aufgabe des TV-Vertrages wegen einer angebotenen Planstelle und die anderen typischen Unwägbarkeiten.
    Langfristig planbar gibt es leider nicht.

  • Es ging mir auch nicht darum, eine 100prozentige Planungssicherheit zu erreichen und für genannte Notfälle gerüstet zu sein. Sondern allgemein um ein ausreichendes Zeitfenster zur Vorbereitung auf ein neues Schuljahr.


    Im Forum hier habe ich viele gefunden, die ihre Unterrichtsverteilung vor den Sommerferien bekommen haben (kurzfristige Änderungen ausgeklammert), ganz wenige (so wie ich auch) hängen in der Mitte bzw. gegen Ende der Ferien immer noch ohne eine UV in der Luft. Wie soll ich denn da meiner Verpflichtung nachkommen, das neue Schuljahr angemessen vorzubereiten!? Für eine Mittelstufen- oder Unterstufenklasse sollte das weniger ein Problem sein als bei Oberstufen-LKs oder -GKs, welche mit der passenden Fächerkombination dann auch noch gebündelt auftauchen.

  • Also bei uns würde vor den Sommerferien eine ungefähre U-Verteilung verteilt. Allerdings waren immer noch einige Stellen unbesetzt.
    Ich war gestern (letzte Ferienwoche) in der Schule und werde wohl ganz anders eingesetzt als ursprünglich geplant. Denn eine Kollegin ist Ende letzter Woche kurzfristig abgesprungen und ob die Stelle anderweitig besetzt werden kann ist noch unklar.
    Wenn ich mich jetzt im Vorfeld darauf vorbereitet hätte (also was bislang geplant war) wäre alles für die Tonne.
    Jetzt bin ich gespannt ob und wann ich dann genau weiß wie es nächste Woche weitergeht.
    Wir hatten bei uns sogar schon den Fall, dass die komplette Verteilung nach den ersten 4 Wochen komplett umgeschmissen wurde.
    Oder siehe Niedersachsen, wo gerade komplette Lehrerstellen der Gymnasien an Grundschulen angeordnet werden.
    Da ist auch die tagelange Planung der Zuständigen komplett für den A****.
    Gesetzliche Grundlagen welcher Art auch immer wären da auch Schall und Rauch.

  • Damit muss man eben als ausgebildeter Profi klar kommen. Und das ist auch richtig so.

    Das ist prinzipiell ja erstmal nicht falsch. Allerdings ist es schon ärgerlich, wenn in manchen Dienstordnungen explizit steht, dass die Lehrkraft zu Schuljahresbeginn eine Langzeitplanung vorliegen haben muss, gleichzeitig aber dann auf die Professionalität hingewiesen wird, wenn das gleiche System das unmöglich macht. Klar kann ich unterrichten, ohne eine explizite, schriftliche Langzeitplanung zu haben. Deshalb stresst es mich auch nicht, dass ich auch noch keine UV habe. Aber es ärgert mich dann doch irgendwie, wenn ich gleichzeitig dazu verpflichtet wäre.


    Zweitens darf man nicht unterschätzen, wie viel Stress es für einen Berufsanfänger bedeutet, zum ersten Mal einen GK oder einen LK zu unterrichten - oder eben einen Oberstufenkurs (GKs/LKs gibt es ja hier nicht mehr). Ja ja, man wächst mit seinen Aufgaben etc., aber zumindest ein Hinweis darauf, ob einen dieses Los eventuell/wahrscheinlich trifft, könnte der Schulleiter schon mal machen.

  • Mir fällt es zunehmend schwerer, solche "Unwegbarkeiten" immer selbst durch professionelle "Flexibilität" - de facto Mehrarbeit - ausgleichen zu müssen.


    Planung wird zunehmend schwerer bis unmöglich und dadurch, dass wir am Ende vor der Klasse stehen - und da nicht blank stehen wollen - bekommen wir den Schwarzen Peter zugeschoben.
    Meine Motivation leidet darunter erheblich.

  • Bei uns war Donnerstag der erste Schultag. Seit gestern gibt es Stundenpläne. Seit Freitag eine Stundenverteilung.
    Ging auch nicht anders. In Niedersachsen sind ja gaaaanz überraschend während der Ferien Grundschüler aufgetaucht. Und nun mussten die anderen Schulen halt Stunden an die Grundschulen abgeben.
    So lange nicht klar ist, wie viele Kollegen mit wie vielen Stunden abgeordnet werden, kann man halt keine Stundenplanung machen.

  • Mir fällt es zunehmend schwerer, solche "Unwegbarkeiten" immer selbst durch professionelle "Flexibilität" - de facto Mehrarbeit - ausgleichen zu müssen.


    Planung wird zunehmend schwerer bis unmöglich und dadurch, dass wir am Ende vor der Klasse stehen - und da nicht blank stehen wollen - bekommen wir den Schwarzen Peter zugeschoben.
    Meine Motivation leidet darunter erheblich.

    Dem kann ich mich 100 % anschließen. Hinzu kommt, dass man der Tagesmutter, KiTa etc. auch nicht erst 2 Tage vorher Bescheid sagen kann, wie man eine Betreuung benötigt.
    Ich habe ohne, aber vor allem jetzt mit Kind einen Großteil der Ferien mit der Vorbereitung des Unterrichts verbracht, damit es in harten Zeiten mit Klausuren etc. nicht kollidiert. Wüsste ich nicht seit 6 Wochen, welche Kurse auf mich zukommen und stünde ich wie von Morse beschrieben blank vor der Klasse, wären die ersten SW für mich der blanke Horror und die Unterrichtsqualität sicher miserarbel.
    Mir geht es auch nicht um eine 100%ige Realisierung, aber der Großteil sollte bekannt sein. Dass mal eine Schwangerschaft mit BV, ein längerer Krankheitsfall auftritt etc. ist klar, aber das Grundgerüst sollte bereits stehen.

  • Mir fällt es zunehmend schwerer, solche "Unwegbarkeiten" immer selbst durch professionelle "Flexibilität" - de facto Mehrarbeit - ausgleichen zu müssen.

    Dann hast Du noch nie einen Blick auf die andere Seite des Zaunes geworfen.


    Bei uns gibt es eine Unterrichtsverteilung in der letzten Woche vor den Ferien. Die ist vorläufig, und das wissen alle. Dann kommen die Ferien, irgendjemand muss unvorhersehbar in Mutterschutz, jemand anderes bekommt ein Planstellenangebot gegen Ende der Ferien (Das sind immer die Highlights in der letzten Ferienwoche) und verlässt uns (es sei den Leuten gegönnt, aber bringt die Planer in eine missliche Lage). Und auf einmal muss man schieben, insbesondere bei Fächern, in denen man nur wenige Leute überhaupt hat. Und dann ändert sich vieles, während man immer noch versucht, individuellen Wünschen (insb. z.B. Vereinbarkeit von Unterrichtsbeginn und Kinderbetreuung, also Sachen, die durchaus wichtig sind) gerecht zu werden.


    Diese Unwägbarkeiten entstehen schlicht und ergreifend dadurch, dass hier Menschen mit völlig unterschiedlichen Familiensituationen, aber auch Arbeitsverhältnissen (Planstelle vs. befristet) zusammentreffen und es am Ende immer einem kleinen Wunder gleichkommt, dass sich aus dem Ganzen überhaupt ein Stundenplan bauen lässt, der alles abdeckt. Klar, wer in den Ferien Kurse vorbereitet hat, die er dann nicht bekommt, hat das *erst* einmal "umsonst" getan (und hofft darauf, nächstes Jahr davon zu profitieren - ärgerlich ist es ohne Frage). Das passiert einem aber glaube ich auch nur einmal.

  • Dann hast Du noch nie einen Blick auf die andere Seite des Zaunes geworfen.
    Bei uns gibt es eine Unterrichtsverteilung in der letzten Woche vor den Ferien. Die ist vorläufig, und das wissen alle. Dann kommen die Ferien, irgendjemand muss unvorhersehbar in Mutterschutz, jemand anderes bekommt ein Planstellenangebot gegen Ende der Ferien (Das sind immer die Highlights in der letzten Ferienwoche) und verlässt uns (es sei den Leuten gegönnt, aber bringt die Planer in eine missliche Lage). Und auf einmal muss man schieben, insbesondere bei Fächern, in denen man nur wenige Leute überhaupt hat. Und dann ändert sich vieles, während man immer noch versucht, individuellen Wünschen (insb. z.B. Vereinbarkeit von Unterrichtsbeginn und Kinderbetreuung, also Sachen, die durchaus wichtig sind) gerecht zu werden.


    Diese Unwägbarkeiten entstehen schlicht und ergreifend dadurch, dass hier Menschen mit völlig unterschiedlichen Familiensituationen, aber auch Arbeitsverhältnissen (Planstelle vs. befristet) zusammentreffen und es am Ende immer einem kleinen Wunder gleichkommt, dass sich aus dem Ganzen überhaupt ein Stundenplan bauen lässt, der alles abdeckt. Klar, wer in den Ferien Kurse vorbereitet hat, die er dann nicht bekommt, hat das *erst* einmal "umsonst" getan (und hofft darauf, nächstes Jahr davon zu profitieren - ärgerlich ist es ohne Frage). Das passiert einem aber glaube ich auch nur einmal.

    Schulleitungen tun sicher alles, was ihnen möglich ist,aber auch sie können teilweise nur Mangel verwalten. Seien es angeforderte Lehrer, die sie nicht bekommen oder, dass der Schulträger keine Räumlichkeiten zur Verfügung stellt oder nur an weit entfernten Aussenstellen und und und oder oder oder... Ich wollte nicht sagen, dass die SL an allem Schuld ist, sondern, dass es bei mir/vielen gefühlt immer schwerer wird zu planen.
    "Langweiliger Beamtenjob"? Schön wär's... Teilweise herrscht absolutes Chaos in der Schulverwaltung. Es gibt keinen Plan; Nichts, das irgendwie Halt gibt.

  • Dann hast Du noch nie einen Blick auf die andere Seite des Zaunes geworfen.

    Ich kann Morses Antwort zu deiner Anmerkung nur unterschreiben. Es sagt ja keiner, dass Schulleitungen und Stundenplanmacher unfähig sind. Aber dass der kleine Lehrer an der "Front" die Mängel ausbaden muss, ist schon nervig. Und das darf man auch ruhig anprangern.
    Übrigens funktioniert genau so "Dienst nach Vorschrift": Das heißt nicht, dass man gar nichts mehr macht, sondern dass man alle Vorschriften genau einhält. Dadurch dass sie sich häufig so eklatant widersprechen, kommt dann die gesamte Behörde zum Erliegen.

  • In unserer Schule stand schon vor mehreren Wochen fest, dass es keine Neubesetzungen geben wird und bis heute ist auch niemand "spontan" ausgefallen. Da erwarte ich dann schon, dass der Umstand der Planung soweit es geht zeitlich angemessen erfolgt. Sonst gibt es da wirklich in den ersten Tagen und Wochen des neuen Schuljahres, wie ich finde total unnötig, Stress.


    Um noch einen anderen Aspekt anzusprechen: die Urlaubstage eines Lehrers sind auch auf 30 beschränkt, wie soll ich denn bitte nach außen vertreten, dass ich jetzt drei Wochen mehr auf der faulen Haut liege? So ein Arbeitszimmer ist doch spätestens nach 2 Tagen tiptop aufgeräumt und dann? ;)

  • Würdest du dich besser fühlen, wenn du deine Planung in der letzten Woche vor den Sommerferien erhalten hättest um dann ggf. am Freitag vor Schulstart nochmal nachzuplanen?
    Vielleicht wollte euer Schulleiter euch doppelte Arbeit ersparen und hat daher noch nichts rausgegeben?
    So ugefähr kann man sich doch auch immer denken wo man eingesetzt ist...

  • ...nur Mangel verwalten....

    Das ist in der Tat das, was die Sache sooo zum Kotzen macht. Denn am Ende vom Tag können ja weder Kollegium noch Stundenplaner/SL was dafür. Haare raufen sich alle Fraktionen, die Planer nur als erste.


    Ich denke, am Ende muss man (und ich glaube das lies mein erstes Posting in diesem Thread vermissen) Verständnis für beide "Seiten" haben. Denn gegen die Stellenpolitik von oben zieht man ja am gleichen Strang.

  • Ich kann Tarjon nur zustimmen. Meine Schulleitung beispielsweise ist zu Beginn der Sommerferien auch schon mal in die Planung gestartet, ohne zu wissen, wie sie 100 Lehrerstunden besetzen soll.
    Es kam auch schon vor, dass während der Sommerferien, nachdem der Plan fertig war, eine Lehrkraft plötzlich woanders eine Planstelle erhielt. "Dumm gelaufen" für den Leistungskurs, den diese Lehrkraft mitten im Laufe der Oberstufe übernehmen sollte.


    Andererseits habe ich es auch schon erlebt, dass ich donnerstags vor Schubeginn einen Stundenplan erhielt und per Zufall am ersten Schultag in ein Fach schaute, um zu merken, dass ein neuer Plan mit anderen Lerngruppen dort lag.
    So viel Verständnis man auch für die Planer haben mag, aber was soll man eine andere Lehre daraus ziehen, als zu warten bis zum letzten Augenblick, bevor ich mir Gedanken und Pläne für Sahanalyse und wie das alles heißt, mache. Nachher habe ich anstatt einer H7 in Mathe plötzlich eine G9 und eine R7 in Physik. Dann kann ich mir meine Planungen ins Archiv, Unterordner "Dumm gelaufen", ablegen.


    Wenn man dann startet, hat man auch deutlich weniger Langeweile, weil ja parallel zur Stundenvorbereitung die Jahresplanung auch stehen muss, von Übergaben und etlichen Konferenzen mal abgesehen. Ich suche da auch noch den Mittelweg. Außer Berufserfahrung, die eine Grobplanung in allen Fächern, allen Schulzweigen und Jahrgängen beinhaltet, ist mir noch nichts eingefallen.
    Aber bei einer kooperativen Gesamtschule mit 3 Schulzweigen dauert es, bis man in allen seinen Fächern alle Jahrgänge und Schulzweige mal durchlebt hat.

  • So ugefähr kann man sich doch auch immer denken wo man eingesetzt ist...

    In der Regel bleibt man in den fortgeführten Klassen und Kursen, ja. Aber ob aus den beiden Grundkursen, die man abgibt, drei fünfte Klassen oder ein Leistungskurs wird, ist schon ein Unterschied.

  • Ja, kurzfristige Änderungen gibt es immer. Aber sind die so gravierend?
    Also wir geben den neuen Stundenplan immer in der 1. Ferienwoche raus, dann können sich alle um Kinderbetreuung und Planung kümmern. Find ich gut so, auch wenn ich dann halt in der 1. Woche noch in der Schule hänge. Bisher waren die nötigen Änderungen nach den Ferien nie so wirklich gravierend.
    Und ja, ich plane meinen Unterricht auch lieber grob bis zum HJ vor, damit ich das Jahr entspannt beginnen kann.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

  • Ich habe auch erst am Montag morgen meinen Einsatzplan in den verschiedenen Stufen und Klassen erfahren. 50% große Überraschung und 50% was ich erwartet hatte. Dann kann man keine Unterrichtsvorbereitung während der großen Ferien machen. Wenn man sich aber darüber bei der SL (oder gar dem Schulamt) beschwert, bekommt man sowieso als Antwort, dass "....man Professionalität erwarten könne...".
    Aber ich glaube auch, dass sich unser Planer wirklich einen Kopf gemacht hat und es eben nicht schneller ging.

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