Ich erlebe die Kollegen eigentlich nicht als zu lasch (eher gibt es Fälle, wo z.B. der Ausschluss von Kursfahrten oder Unterricht oder Ähnliches vom Schulamt, wo das genehmigt werden muss, torpediert werden und die Schü so mit Unsäglichkeiten durchkommen).
Was ich aber zunehmend auch erlebe, sind Kollegen, denen jede Beschäftigung mit den Gründen für Absenz, Unzuverlässigkeit oder unrundes Laufen in der Schule zu viel ist und die nur noch über instinkives Reagieren über Normen arbeiten. Dabei geht es durchaus auch um die eigene Bequemlichkeit - ähnlich wie bei den Schülern, deren Verhalten mn bemängelt - und darum, dass man "nervige" Aufgaben am liebsten gar nicht anfassen will - genau wie bei den Schülern, deren Verhalten man bemängelt. Die Ähnlichkeiten sind da zu Teil frappierend: Bocklosigkeit, wenig Frustrationstoleranz, wenig Energie und wenig Durchhaltevermögen auf beiden Seiten. Nur, dass es für die Schüler Konsequenzen hat - und für die Kollegen oft nicht.
Ich bin recht dankbar, dass ich an einer Schule arbeite, wo die Erziehung ZUR Disziplin und Zuverlässigkeit höheren Wert hat als das sture Anwenden von Normen.
SL steht hinter den Kollegen, WENN diese nachweisen können, dass sie vorher ihren Teil getan haben - und dazu gehört bei uns mehr, als nur Listen abzuhaken. Man hat die Hintergründe zu kennen, Gespräche geführt zu haben, eine bestimmte Handlungskette einzuhalten, die dafür vorgesehenen Netzwerke / Unterstützungssysteme einzuschalten und wir geben Schüler eigentlich erst dann verloren, wenn dem auch wirklich so ist.