Warum fahren Lehrer so oft "Schrottkarren"?

    • Offizieller Beitrag

    Ich verstehe nicht, wieso einige Trapitos Posting offenbar zumindest in Teilen als anstößig empfinden. Er hat in der Sache völlig Recht.
    Die meisten von uns definieren sich über andere Dinge als Autos, Designerklamotten etc. Und es ist in meinem Umfeld auffällig, dass diejenigen, die teils deutlich weniger verdienen als meine Frau und ich, im Verhältnis deutlich mehr Geld für Autos, Urlaub etc. ausgeben als wir. Im Zeitalter von 0%-Finanzierungen ist halt alles möglich. Dafür gibt es psychologische Erklärungen, die etwas mit Existenzangst, Selbstwertgefühl und dem "ich zeige (das wenige, aber teure), was ich habe.


    Eine Sache würde ich bei Trapitos Begründungen noch ergänzen:
    Ich persönlich muss mir keinen Porsche kaufen, weil ich weiß, dass ich es könnte, wenn ich es denn wollte. DAS ist in der Tat ein gutes Gefühl, mit dem man sich ganz ohne Arroganz zurücklehnen kann und die anderen Leute mit ihren teureren Autos in der Gegend herumfahren lassen kann. Hätte ich 50.000 Euro zur freien Verfügung, würde ich dafür kein teures Auto kaufen.


    Und wir dürfen auch nicht vergessen, wie viele Menschen in anderen Berufen einen A6 oder Vergleichbares als Dienstwagen zur Verfügung gestellt bekommen. Würde man beispielsweise hier in der Nachbarschaft jede teure Karre als Dienstwagen markieren, wenn sie ein solcher wäre, dann blieben von den selbst finanzierten Wagen nicht mehr viele übrig.

  • Hätte ich 50.000 Euro zur freien Verfügung, würde ich dafür kein teures Auto kaufen.

    Sondern?
    Ich meine, irgendwann liegen wir alle in der Kiste und mitnehmen kann man da auch nichts mehr.


    Wäre die Frage, die sich für mich daraus automatisch ergibt: Worin versenkt Ihr Euer Geld, wenn es nicht das Auto ist?


    Ach und: Kann mir jemand ein Fahrzeug für Langstrecke empfehlen? Also welcher PKW kann am Meisten km abspulen bevor der nächste Wagen her muß? Also: Welche Kiste schafft heute noch die 1 Mio. km, wie damals der Mercedes w123 200d?

  • Bis dahin fand ich dein Posting echt ganz gut. Den letzten Abschnitt finde ich aber ehrlich gesagt arrogant ohne Ende. Dummdeutsch empfinde ich als ganz herbe Beleidigung und Diskreminierung. "Türkengesocks" würde doch auch nicht toleriert. Warum dann dummdeutsch?

    Ich schimpfe nicht auf Minderheiten und diskriminiere auch niemanden. Ich rede ganz offensichtlich (wie mehrfach erwähnt) über die Menschen, die es nötig haben, ihr kleingeistiges Dasein mit Statussymbolen aufzupolieren und das macht der typische Deutsche nunmal in erster Linie mit Autos. Jeder kann selbst entscheiden, wie er sein Geld ausgibt, aber einige Wege sind weniger schlau als andere. Sicher kann man darüber diskutieren, ich bin aber sicher, dass man irgendwo im Lexikon unter "dumm" den Hinweis auf "Porsche und Rolex nach Lottogewinn" findet.


    Finde ehrlich gesagt auch etwas unverschämt. Klingt so, als müsste jeder Lehrer im selbstgestrickten Pulli, Jeans und Birkenstock in die Schule kommen. Denn materielle Güter gehen gar nicht.Man sollte vielleicht auch als Lehrer einfach mal akzeptieren, dass Kollegen in ihrem Leben vielleicht andere Prioritäten setzen.
    Und ja, ich habe ein schönes Auto und besitze eine teure Uhr (keine Breitling und keine Rolex).
    Würde mich aber trotzdem nicht als dummdeutsch bezeichnen...


    Daran ist nichts unverschämt. Ich (und die meisten meiner Kollegen) lege weniger Wert auf Statussymbole in Form von teuren Waren als der deutsche Durchschnitt. Das ist einfach eine Tatsache. Ich bin sicher, dass das Desinteresse an diesen Statussymbolen auch positiv mit IQ, Bildung und Idealismus korreliert.
    Schön, dass du ein tolles Auto und eine teure Uhr hast, und jetzt? Zeigst du beides rum und erntest falsche Anerkennung. Kannst du machen, ist auch voll ok, damit bist du in deinem Berufsstand aber in der Minderheit. Das muss dir nicht gefallen, ist aber so.

    • Offizieller Beitrag

    mein Auto ist nach der allgemeinen Definition sicher auch ein Schrottauto. Steht eh 90% der Zeit nur rum, weil ich zu Fuss oder mit dem Fahrrad zur Schule komme. Ich bin vorher mit dem Auto gependelt, das war mir aber nie wichtig, 15 Jahre alt, muss keine Sitzheizung oder viel PS haben, Hauptsache es fährt und kann einen Hund transportieren...
    Das Auto von meinem Mann ist nach unseren Massstäben viel besser, wir denken aufgrund des Pendel-km-Umfangs nach dem Tod des aktuellen Autos über ein Leasing-Auto nach, die Ansprüche sind aber nach den Maßstäben hier durchaus niedrig. Bequem, 50km Hinfahrt-Strecke jeden Tag und ... den Hund transportieren können :)

  • muss keine Sitzheizung oder viel PS haben, Hauptsache es fährt und kann einen Hund transportieren

    Guck...


    und bei mir galt:

    • muß langstreckentauglich sein, also derzeit noch Diesel
    • bitte Handschaltung (keine Automatik, die ewig nervend in den Kick down geht, obwohl ich das gar nicht will)
    • Anhängerkupplung mit 1,5 Tonnen Anhängelast
    • Xenon-Scheinwerfer, etwas Luxus muß bei der ewigen Gurkerei ja auch sein


    @chilipaprika:
    Was Euren Gedanken an Leasing angeht: Vergeßt es. Es rechnet sich nicht. Die Rückkaufwerkte sind meist utopisch hoch angesetzt und entsprechend wird die Schlußrechnung verdammt teuer. Leasing lohnt sich nur für Firmen, die dadurch die Leasing-Prämien jährlich abschreiben können und wenn du ein Auto zum Angucken aber nicht zum Fahren haben willst.
    Mir wollten sie auch ein LEasing-Angebot geben. Als ich gesagt habe: Jahresfahrleistung: 70.000km, hat derVerkäufer geschluckt. Die Software, die die Leasingrate ausrechnet, hat die Eingabe schlichtweg nicht akzeptiert. Bei 50km täglich (einfache Strecke) wird dein Mann auch so auf 20.000km im Jahr kommen, wenn ihr dann noch mit den anderen Auto weiter fahrt und da lohnt sich das mit dem Leasing einfach nicht.

  • Wenn dumme Leute zu viel Geld kommen (Lottogewinner, Zuhälter, Neureiche,...), dann ziehen die am ersten Tag los und kaufen sich eine Rolex.

    Wie gut, dass ich eine Rado trage! :rotfl:


    Nein, im Ernst. Ich besitze in der Tat diese zwei für die Art des Gegenstandes eben sehr teuren Dinge: mein Fahrrad und meine Uhr. Zweckmäßig wären auch ein Fahrrad für 1000 € und eine Uhr für 50 € gewesen. Ich kann's mir aber leisten und ich wollte das haben. Der Witz dabei ist, dass kaum einer erkennt, dass es sich um so ein hochwertiges Fahrrad und eine so teure Uhr handelt, darum geht's auch gar nicht.


    Ich kann auf der einen Seite die Kernaussage von Trapitos Posting unterschreiben - offensichtliches Rumprotzen fällt bei mir auch unter "dumm". Auf der anderen Seite kann ich aber auch Leute verstehen, die sich halt ein geiles Auto mit vielen PS kaufen, weil sie gerne schnell fahren. Ich kenne ein paar Leute von der Sorte. Dann ist es aber nicht der Porsche, sondern eher ein hochmotorisierter A6. Lasst den Leuten doch ihren Spaß, wenn sie es sich leisten können und wollen. :prost:

  • ich kann sagen wofür ich mein geld ausgebe.



    - sehr viel geld bezahlen wir für unseren hauskredit.wir wollen sehr schnell "schuldenfrei" sein, daher haben wir eine recht hohe Tilgung.


    - geld für unsere kinder..sportvereine, musikschule


    - hier und da etwas fürs haus/garten


    wir machen wenig urlaub.ich fahre mein Auto aus dem ref. Als " familienauto" auch nur nen gebrauchten kombi.


    Wir sind sehr zufrieden.

  • Als Grundschullehrer falle ich sowieso aus der Reihe meiner geschätzten Mitkolleginnen. Von daher habe ich keine Scheu, mitzuteilen, dass der Trend der Vertreter dieser Nischenprofession eindeutig zum Drittautomobil geht: Ein kleines Opelchen für die Stadt, ein Minivan für Gepäck und die gelegentliche Umzugshilfe und ein dLSM (des Lehrers SpassMobil) zum Herbrennen getunter BMWs auf der lokalen samstagsabendlichen Prollstrecke bzw. dem Nürburgring.


    Zum Abrunden ein gediegenes Boxermotorrad für das Eifelkurvenkratzen.


    Die Privilegien eines kinderlosen Singles. :_o_D

    "A lack of planing on your side does not constitute an emergency on my side."

  • Ich will ein Auto, das zuverlässig fährt, brauch darin einen CD Player und inzwischen eine Klima-Anlage. Es sollte vier Türen haben (weil Familie mit Kindern) und zwei / drei Gitarren plus Verstärker transportieren können. Mehr brauch ich nicht.
    Geld ausgeben tu ich für ... Gitarren, Musik generell (Konzerte und CDs) und Bücher. Mit zwei Kindern und einem Einkommen (das nicht als Jammern auffassen, das wollten wir so) bleibt nach Befriedigung aller Bedürfnisse und Wünsche der anderen Familienmitglieder da auch nicht so viel übrig - und damit hab ich kein Problem. Ich hab eher ein Problem, die Zeit zu finden, das Geld auszugeben, bzw. die Dinge, dich ich mir dafür kaufe, zu genießen.

  • Ich will ein Auto, das zuverlässig fährt, brauch darin einen CD Player und inzwischen eine Klima-Anlage. Es sollte vier Türen haben (weil Familie mit Kindern) und zwei / drei Gitarren plus Verstärker transportieren können. Mehr brauch ich nicht.

    Das ist schon ganz schön viel. Mein erstes Auto hatte nichts davon. Oder doch, halt. Ein paar Gitarren hätten schon hineingepasst. Ansonsten war im Sommer Schwitzen angesagt und - ganzjährig - Musikkassetten, und das war schon der Hit.


    Ich denke manchmal bei mir, wie schön, dass ich mich für Autos so gar nicht interessiere und auch kein Pferd haben möchte. Und kein Segelboot, kein Wohnmobil, keine Rolex. Ist mir alles sowas von wurscht. Und so ist es schön, mich nicht damit belasten zu müssen. Mein Auto hat hinten eine kleine Delle - meine Schuld. Und gut. Nachdem ich einmal den Nachbarn hysterisch habe kreischen hören über einen Kratzer im Lack, weiß ich, was mein Desinteresse an "Sichdefinieren über einen Haufen Blech" wert ist. Es spart Zeit und Nerven. Und die sind, wie man weiß, ja auch ein knappes Gut. Dafür werde ich bei dem E-Bike, das ich mir demnächst leiste, bestimmt nicht sparen.

  • DA kann ich mich fast anschließen, nur das eben einiges in den Gemüse-Garten fließt bei uns, dafür spart es dann das Geld für Lebensmittel und es ist zumindest mein Ausgleich zwischendurch. Urlaub machen wir zwar regelmäßig, aber fahren "nur" zweimal im Jahr nach Österreich und haben da die letzten Jahre auch noch privat ohne Unterkunftskosten gewohnt. Auto fahre ich das Familienauto, wir haben nur eines und das ist/war vor zwei Jahren neu, weil es eben auch bestimmte Anforderungen erfüllen musste.


    Ich will ein Auto, das zuverlässig fährt, brauch darin einen CD Player und inzwischen eine Klima-Anlage. Es sollte vier Türen haben (weil Familie mit Kindern) und zwei / drei Gitarren plus Verstärker transportieren können. Mehr brauch ich nicht.

    Ich hatte eine ähnliche Liste, die aber Schiebetüren, sieben Sitze, dabei die hinteren einzeln usw. beinhaltete, so dass nur ein Auto übrig blieb und das gab es damals nur als Neuwagen, weil relativ neues Modell.

  • Unter 200 PS fahre ich nicht. Insbesondere voll beladen als Familie im Urlaub will ich fahren und nicht kriechen. Und die Ausstattung darf gerne state of the art sein. Ich will entspannt Rundreisen machen. Zonen-Klima, gute Federung und Top-Sitze sind da ein absolutes Muss.

  • Ein Auto ist ein mit einem Verbrennungsmotor angetriebener Metallkasten mit vier Gummirädern an den Ecken, mit dem Lasten und Personen möglichst sicher, komfortabel und preiswert transportiert werden können.


    P.S. Wenn ich so durch meine Nachbarschaft im Ghetto gehe, sind es weiß Gott nicht nur die Biodeutschen, die gerne Geld in fahrbahre Untersätze investieren.

  • Man, in letzter Zeit fallen mir echt viele passende Game of Thrones Zitate ein: "Any man who must say 'I am the king' is no true king"
    Das darf jetzt auf sich beziehen, wer will... 8|


    Ich fahre einen Hyundai i20, ich pendel allerdings auch jeden Tag nur ca. 15 Minuten (eine Strecke) Überland, da wäre mehr Verschwendung gewesen. Das Auto ist neu gekauft worden, der Grund dafür waren einfach die verbesserten Sicherheitssysteme im Vergleich zu älteren Gebrauchtwagen. Wenn ich im Jahr auf eine Fahrleistung >50.000km käme, würde ich mir auch was noch komfortableres holen, aber im Moment brauchen wir das Geld für andere Dinge (Eigentum, Urlaub, Familie, Hobbys)...ich muss aber zugeben: Wenn die Wohnung abbezahlt ist und ich kein Auto mehr brauche in dem Kinder rumsauen können...ein Lotus Elise ist schon ein feines Auto... ;)

    If you look for the light, you can often find it.
    But if you look for the dark that is all you will ever see.

    • Offizieller Beitrag

    Wir mögen Autos. Mein Mann konnte sich seit Kindheit dafür begeistern. Wir verdienen ausreichend Geld, um uns etwas zu gönnen. Warum also um Himmels Willen nicht. Unsere Kinder müssen dafür auch nichts entbehren. Also hat er für seine paar Kilometer am Tag und Spaß am Fahren einen gebrauchten Jaguar XKR, in den auch zum Abholen alle drei Kinder passen und ich für meine 500+ km in der Woche einen Renault Grand Espace, der in den nächsten paar Jahren gegen eine V-Klasse getauscht wird. Weil ich Spaß am großen Autos habe, es unseren Wohnwagen in den Urlaub zieht und für Wacken super ist. Bei mir auf dem Schulparkplatz stehen größtenteils Muttibomber in verschiedenen Altersstufen.
    Leben und leben lassen ist auch hier das Motto der Stunde.

  • ... Kinners, legt euch aufs Sofa/an den Strand/an den Pool/... und entspannt euch ;)
    Bei uns steht ein gemischter Auto-Pool auf dem Lehrerparkplatz und keinen interessiert es. Nur der eine Kollege, der immer auf zwei Parkplätzen steht, damit nichts an den Lack kommt und er die Tasche bequem raus bekommt, der nervt extrem.

  • Ich würde nie in die Nähe der Schule ziehen. Dafür hatte ich schon zu viele Schüler vor der Nase, die mich mit "Wir wissen wo sie wohnen!" aus der Reserve locken wollten. Meine Antwort ist immer nur: Ist ja schön, findet ihr sowieso nicht hin. :zungeraus:

    Bei mir sind es zirka 3 km zur Schule, mit der Bus/Bahn 7 Minuten und ein bisschen Fußweg. Ich genieße es, da man keine Zeit durch lange Wege verliert.


    Wenn mich Schüler fragen, wo ich wohne, sage ich auch wo ungefähr und finde das sehr unproblematisch. Ich bin in der näheren Umgebung aber noch nie einem Schüler begegnet, da diese oft selbst von weiter weg kommen. Aber in der Großstadt ist die ähe zur Schule sicher weniger "problematisch" als am Land.

  • "Unser" Auto ist übrigens ein Golf Variant, 150 PS TDI und allem an Innenausstattung, was das der Golf so hergibt. Ist ein Dienstwagen und meine Freundin ist ganz stolz, dass sie von allen Mitarbeitern das beste Auto fährt. Nun bekommt sie bald einen Mitarbeiter unterstellt, also Führungsposition (wow!!) und gedenkt als nächstes einen A6 rauszuhandeln. So einen fährt aber im Moment noch die Frau vom Chef --> gewagt ... Ich amüsiere mich darüber. Meine Chemielehrer-Kollegen und ich finden uns ganz toll, dass jeder einen eigenen Rolli hat um Chemikalien und Geräte von A nach B zu transportieren. :lach:


    Bei uns auf'm Schulparkplatz steht tatsächlich ein Porsche. Gehört einem sehr lieben, schon etwas älteren Kollegen, dessen Kinder längst aus dem Haus sind und der eben diesen Porsche haben wollte. Dann steht da eben aber auch ein 20 Jahre alter Astra, der voll mit Katzenhaaren ist. Wenn ich recht überlege sieht es bei den Fahrrädern fast besser aus, als bei den Autos. Da gibt es noch einige, die mit meinem mithalten können. Die meisten von uns kommen tatsächlich mit dem Fahrrad oder mit der S-Bahn.

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