Warum fahren Lehrer so oft "Schrottkarren"?

  • Mal eine Frage für's Sommerloch :P


    Wenn man über unseren Lehrerparkplatz guckt, sieht man oftmals einen halben Schrottplatz. Uralte Rostlauben, Kleinstwagen und zerdötschte Fiats. Und das ist mir schon an mehreren Schulen aufgefallen.. Das entspricht doch gar nicht unserem Gehalt?!


    Wie ist das bei euch? Was fahrt ihr für ein Auto und wie sind die Kollegen so motorisiert? Mir persönlich ist Komfort wichtig, sowie eine gute Motorisierung. Ich fahre einen zwei Jahre alten Audi A5, der Einzige, der ein bessers Auto fährt, ist der Oberstufenkoordinator, der fährt eine M-Klasse.
    Neulich jammerte ein Kollege, dass sein 20(!) Jahre alter VW nun endgültig den Geist aufgegeben hätte und er sich einen neuen Gebrauchtwagen kaufen müsse :autsch:

  • Ich fahre tatsächlich ne Schrottkarre mit Beulen, Dellen und Kratzern. Aber ist das Hundeauto hier bei uns.


    Ansonsten stehen bei uns aber schon eher schicke Autos rum. Sind ne berufliche Schule und da ist das recht typisch. Mehrere haben BMWs, Mercedes. Auch die Kleinwagen sind eher moderne Modelle.


    Alte Rostlauben fahren bei uns nur die Referendare und Praktikanten.

  • Ich bezahle Autos bar, wegen ner Hypothek reicht das Geld nur für nen Kleinwagen. Finanziert wäre mehr drin, aber für mich sind Autos Gebrauchsgegenstände.
    Eltern und Schüler zerkratzen und zerdellen die auch gerne mal, da wäre es ein Jammer um jeden 5000er mehr...

  • Ich bezahle Autos bar, wegen ner Hypothek reicht das Geld nur für nen Kleinwagen. Finanziert wäre mehr drin, aber für mich sind Autos Gebrauchsgegenstände.
    Eltern und Schüler zerkratzen und zerdellen die auch gerne mal, da wäre es ein Jammer um jeden 5000er mehr...

    Das Elternteil, das mein Auto zerdellt, hätte keinen Spaß mehr im Leben. Passiert das öfters bei euch? :ohh:

  • Unser Lehrerparkplatz hat alles von ner Schrottkarre bis zum Porsche zu bieten. Einige, auch ich, kommen sogar mit dem Motorrad.
    Bei Schulleitern scheinen SUVs gerade in Mode zu sein.

  • Einerseits: Bei uns fährt selbst der Hausmeister einen SUV.
    Andererseits: Das könnte sogar der hochwertigste Wagen auf dem Schulparkplatz sein.


    Ich komme zu Fuß oder mit dem Fahrrad. Hier ist für mich kein Auto notwendig. Für mich wäre es auch nicht viel mehr als ein Gebrauchsgegenstand, der mich von A nach B bringen soll. Klar, sollte meinem Auge schon gefallen, aber höchstens für einen Elektrowagen würde ich mehr ausgeben als nötig.

  • Ich fahre einen 12 Jahre alten Skoda Octavia. Das ist ein gutes, bequemes, verlässliches Auto mit geringem Kraftstoffverbrauch. Es gab bislang nur eine einzige teurere Reparatur, einen Radlagerschaden. Warum sollte ich ein neues Auto kaufen, so lange das alte noch funktioniert und rentabel ist?

  • An meiner Schule stehen meist Kleinwagen auf dem Lehrerparkplatz.


    Ich selbst bin kein Verfechter von „alle 3 Jahre ein neues Auto“. Für mich ist ein Auto wirklich ausschließlich ein Gebrauchsgegenstand und mein Wagen ist nun auch schon 15 Jahre alt, sieht aber gar nicht sooo alt aus. Ich werde oft gefragt, ob ich den denn wirklich noch durch den TÜV bringen will und wann ich mir endlich mal ein neues Auto kaufe. Aber ihr werdet euch wundern, dass ich so viel Geld da noch gar nicht reingesteckt habe. Und wofür soll ich mir ein anderes Auto kaufen, wenn es nochmal problemlos 2 Jahre TÜV bekommt?!


    Außerdem mag ich mein Auto, ich kann da den genannten Kollegen (20 Jahre alter VW) im Ausgangsposting schon irgenwie verstehen.
    Schmunzeln muss ich immer wieder in Situationen, in denen andere mit ihren fuschneuen und sonstwie tollen Autos beim ersten Schnee nicht den Berg hochkommen oder sich nicht trauen, mal nen Feldweg zu fahren, da das Auto dreckig werden könnte. Da lob ich mir immer mein Auto, das mich überall sicher und verlässlich hinbringt und das schon seit vielen Jahren.
    Jawoll! :)

  • Wenn dumme Leute zu viel Geld kommen (Lottogewinner, Zuhälter, Neureiche,...), dann ziehen die am ersten Tag los und kaufen sich eine Rolex. Über die Jahrzehnte hat sich Rolex so den Ruf einer Zuhälteruhr erworben, da jede blöde Pappnase mit Geld eine trägt. Dafür kann Rolex nichts und Rolexuhren sind technisch sicher etwas Besonderes. Das sind die Uhren von Jaeger LeCoultre aber auch, aber kein Zuhälter würde sich so eine Uhr kaufen. IWC? Auch nicht. Glashütte? Nö. Breitling? Vielleicht, kennt man ja auch. Die meisten dieser Menschen interessieren sich nicht dafür, dass ihr Rolexmodell aus 700 Einzelteilen besteht und bei einer 100-Stunden Gangreserve eine Genauigkeit von 1 Sekunde auf 8 Jahre hat. Was diese Leute interessiert, ist lediglich, dass sie eine Rolex tragen. Ihr wisst schon, das ist diese fette teure Uhr, die reiche Leute tragen.
    Keine Angst, gleich wird ein Schuh daraus.


    Ich könnte mir von meinem Lehrergehalt einen dicken Porsche leisten. Ich tue das nicht, denn erstens habe ich Familie, Kinder sind teuer und das Geld ist besser dort investiert, wo es der ganzen Familie etwas bringt. Zweitens könnte ich mir zwar den Porsche leisten, dann aber viele andere Dinge nicht mehr. Wie gesagt, Dinge, die der ganzen Familie nützen. Wenn ich mal Geld (und Zeit) übrig habe, erweitere ich meinen Horizont, indem ich mir die Welt ansehe oder meinen Kindern etwas ermögliche (Kultur, Reisen, Hobbys, usw.). Drittens bringt dieser dicke Porsche mich nicht schneller durch den Berufsverkehr als meine Familienkutsche. Er ist auch nicht bequemer, die Musik aus dem Radio klingt auch nicht besser. Er bietet aber deutlich weniger Platz für Gepäck und Kinderwagen und verbraucht auch viel mehr Benzin. Kurz und gut beschränkt sich der einzige Mehrwert, den ein Porsche mir für das viele Geld bieten kann, auf die vermeintliche Anerkennung fremder Leute, durch die ich mein Selbstwertgefühl versuchen könnte zu steigern. Das brauche ich aber nicht. Ich habe nichts zu kompensieren und nichts zu beweisen. Leute, deren Meinung mich auch nur ansatzweise interessiert, kennen mehr von mir als mein Auto. Auf die kleinen Rennen kleinwutziger Spinner an der Ampel oder auf der Autobahn kann ich auch verzichten.


    Warum fahren Lehrer so oft Schrottkarren? Weil sie uns reichen. Weil wir keine materiellen Güter besitzen müssen, einzig um unseren sozialen Status aufzuwerten. Weil wir andere (und meiner ganz persönlichen Meinung nach wertvollere, bessere, sinnvollere) Prioritäten setzen. Weil wir schlauer und gebildeter sind als der dummdeutsche Durchschnitt und nicht zuletzt, weil wir wissen, dass und wie wir für unser Geld arbeiten müssen und mussten.


    [wir = die Mehrzahl der Lehrer, nicht alle]

  • Das Elternteil, das mein Auto zerdellt, hätte keinen Spaß mehr im Leben. Passiert das öfters bei euch?

    Nein, war ne andere Schule. Elternteil hat Realschulempfehlung nicht akzeptieren wollen, Kind sollte mit glatter Empfehlung aufs Gymnasium.
    Das Auto war damals 3 Monate, seither kaufe ich kein teures mehr. Wäre bei eigenen Kindern mit Reiseübelkeit auch zu schade drum.
    Den Vater hat übrigens niemand gesehen und dass die Beule vor dem Beratungsgespräch noch nicht da war, reicht ja nicht... Insofern ist es zwar für mich sehr klar, woher die Beule kam, aber das nützt ja nichts.
    In unserer Straße ist es derzeit Hobby, dass im vorbeigehen bei neueren Autos die Außenspiegel abgebrochen werden...

  • Warum fahren Lehrer so oft Schrottkarren? Weil sie uns reichen. Weil wir keine materiellen Güter besitzen müssen, einzig um unseren sozialen Status aufzuwerten. Weil wir andere (und meiner ganz persönlichen Meinung nach wertvollere, bessere, sinnvollere) Prioritäten setzen. Weil wir schlauer und gebildeter sind als der dummdeutsche Durchschnitt und nicht zuletzt, weil wir wissen, dass und wie wir für unser Geld arbeiten müssen und mussten.

    Bis dahin fand ich dein Posting echt ganz gut. Den letzten Abschnitt finde ich aber ehrlich gesagt arrogant ohne Ende. Dummdeutsch empfinde ich als ganz herbe Beleidigung und Diskreminierung. "Türkengesocks" würde doch auch nicht toleriert. Warum dann dummdeutsch?

  • Was fahrt ihr für ein Auto und wie sind die Kollegen so motorisiert?

    Moin,
    ich fahr mit einem Audi a3 durch die Gegend. Ist schon mein dritter a3.


    Der erste Wagen hat bei mir ca. 10 jahre und 530.000km durchgehalten, der zweite Wagen hat nach 9,5 Jahren und 500.000km auf der Uhr auf der Autobahn das Getriebe verloren und der dritte a3 hat jetzt nach 2 Jahren auch schon wieder 130.000km auf der Uhr.


    Ich muß aber auch gestehen, daß ich Autos immer neu kaufe und dann fahre bis sie wirklich platt sind. Mit Rost habe ich kein Problem, aber bei der Laufleistung sind die Fahrzeuge einfach mechanisch fertig. Nach meinen Erfahrungen mit den Fahrzeugen würde ich nie einen Gebrauchtwagen kaufen. Die beiden ehemaligen Fahrzeuge habe ich biem VW-Händler auf den Hof gestellt, als der nächste Wagen herkam. Wenige Wochen später tauchten meine Autos irgendwo in Deutschland wieder auf mit frisierten km-Ständen. Zwischendirn wurden die Fahrzeuge mehrmals weiterverkauft aber nie zugelassen, so daß nicht mehr nachweisbar war, wer bei der ganzen Kaufer- und Verkauferei am Tacho gedreht hatte, zumal bei den Verkäufen zwischendrin keine km-Stände in den Verträgen standen.


    Da die Fahrzeuge nie zwischendrin zugelassen wurden, stand ich noch als letzter Eigentümer im Fahrzeugbrief und der neue Eigentümer hat mich angerufen und fiel aus allen Wolken, als ich ihn über die Geschichte des Fahrzeugs aufgeklärt habe. Den letzten Wagen haben sie innerhalb von 5 Wochen nachdem ich ihn abgegeben habe, von 500.000km auf 136.000km runtergedreht und ein billigst Getriebe (auch noch das falsche mit nur 5 statt 6 Gängen) vom Schrottplatz eingebaut. Parkrempler hatte er ja keine... langstrecken Autobahn-Fahrzeug halt.


    Wenn ich die Kollegen sehe, ist das an der Berufsschule aber eher so, daß die alle größere Karren fahren, so BMW x3, x5 und so. Nur mein Chef fährt ne kleinere Kiste.. einen BMW 135i. So ein 1er BMW braucht ja auch 300PS... Understatement halt. ;)

  • Mitten in der Großstadt gibt es bei uns nur sehr wenige KollegInnen, die ihr Auto bei der Schule parken. Es gibt auch kaum Parkplätze, das muss genau koordiniert werden.


    Zwar sind die Mieten hier deutlich höher als auf dem Land, die Ersparnis eines Autos gleicht das aber wieder aus.

  • Bis dahin fand ich dein Posting echt ganz gut. Den letzten Abschnitt finde ich aber ehrlich gesagt arrogant ohne Ende. Dummdeutsch empfinde ich als ganz herbe Beleidigung und Diskreminierung. "Türkengesocks" würde doch auch nicht toleriert. Warum dann dummdeutsch?

    Finde ehrlich gesagt auch etwas unverschämt. Klingt so, als müsste jeder Lehrer im selbstgestrickten Pulli, Jeans und Birkenstock in die Schule kommen. Denn materielle Güter gehen gar nicht.
    Man sollte vielleicht auch als Lehrer einfach mal akzeptieren, dass Kollegen in ihrem Leben vielleicht andere Prioritäten setzen.
    Und ja, ich habe ein schönes Auto und besitze eine teure Uhr (keine Breitling und keine Rolex).
    Würde mich aber trotzdem nicht als dummdeutsch bezeichnen...

  • An meiner Grundschule fahren arbeiten Frauen, dazu meist mit Kindern. Daher häufen sich familienfreundliche Autos. Ich selbst fahre einen 12 Jahre alten Polo, der 10 Jahre davon in meinem Besitz ist. Und solange er läuft, wird auch kein neuer gekauft.

  • Zwar sind die Mieten hier deutlich höher als auf dem Land, die Ersparnis eines Autos gleicht das aber wieder aus.

    Ich würde nie in die Nähe der Schule ziehen. Dafür hatte ich schon zu viele Schüler vor der Nase, die mich mit "Wir wissen wo sie wohnen!" aus der Reserve locken wollten. Meine Antwort ist immer nur: Ist ja schön, findet ihr sowieso nicht hin. :zungeraus:
    Oder: "Wir wissen wo dein Auto steht!" ... auch schön, jetzt könnt ihr ja drauf aufpassen. Wenn der Karre was passiert, weiß ich ja wers war. ;)


    Wobei die Schüler schon einmal bei meiner Abteilungsleiterin die Radbolzen am Auto gelockert haben, so daß sie nach wenigen hundert Metern mit schräg stehendem Rad anhalten durfte. Gottseidank war das noch in der 30er Zone und nicht auf der Autobahn. Das ist dann kein Spaß mehr. Hätten sie die Räder ganz abgeschraubt, hätte ich es ja noch als üblen Scherz verstehen können, aber wenn KFZ-Azubis die Radbolzen lockern, kennen die die Folgen. :sauer:

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