Lehrer und Ärzte haben doch viel gemeinsam. Sie versuchen, andere zu behandeln und müssen darauf achten, dass dies so individuell wie möglich geschieht - was aufgrund der äußeren Bedingungen meist unmöglich ist. Ob ich jetzt eine Mathestunde mache und weiß, 95 Prozent der Schüler haben 95 Prozent von allem vergessen, sobald sie durch die Tür sind - oder ob ein Arzt einem übergewichtigen Kettenraucher sagt, er soll sein Leben ändern, wobei er genau weiß, dass das in den Wind gesprochen ist - ist das ein Unterschied?
Umgekehrt kann es einen sehr glücklich machen, Erfolg und Heilung zu begleiten. Aber es ist halt immer beides da und man hat auf manche Dinge eben wenig Einfluss.
Und nein - man kann niemandem wirklich raten. Wie denn. Wenn ich denke, was ich nach dem Abi für sonderbare Ratschläge bekommen habe - gut, dass ich die nicht befolgt habe. Die Leute gehen immer von sich aus. Das hilft nie wirklich.
Zwei Stühle hinstellen, für jede Entscheidung eine, und sich so lange hin- und hersetzen, bis man weiß, auf welchem man sich wohler fühlt. Und dann anfangen und schauen und ggf. nachjustieren.