Was, wenn kein Kollege der Förderschule abgeordnet werden kann?

  • Du musst für jeden Versuch eine Gefährdungsbeurteilung schreiben

    Es muss eine Gefährdungsbeurteilung existieren, sie muss nicht für jeden Versuch neu geschrieben werden. Meistens gibt es schon so ganze Sammlungen an Gefährungsbeurteilungen zu kaufen. Damit ist man aus der Nummer raus. (Man sollte die sich natürlich auch durchlesen, logisch)

  • Hast du denn Schüler, die lernbeeinträchtigt sind? In den seltensten Fällen schaffen es Schüler ohne Schulabschluss oder mit sehr schlechtem Hauptschulabschluss einen Ausbildungsplatz zu bekommen. Und wenn sie es schaffen, müssen natürlich die gleichen Anforderungen erfüllt werden. Also insofern weiß ich nicht, wovon du da redest.

    In diesem Schuljahr hatte ich keine lernbeeinträchtigten Schüler. In den Jahren zuvor jedoch schon. Klar bekommen solche Schüler ohne entsprechenden Schulabschluß nur sehr schwer einen Ausbildungsplatz, es sei denn sie werden im elterllichen Betrieb ausgebildet. Für ein Ausbildungsverhältnis sind ja rein rechtlich die schulischen Leistungen vorab komplett irrelevant.


    Was die Gefährdungsbeurteilungen angeht, baut in den entsprechenden Ausbildungen schon das Curriculum und auch die Didaktische Jahresplanung darauf auf. Nur ist ein "dann machen wir das mit der ganzen Klasse nur in der Theorie, weil es für einzelne Schüler zu gefährlich ist", bei uns eben absolut keine Option.

  • Da spricht doch auch nichts dagegen. Lehrer sind keine Einzelkämpfer und müssen mit ihren verschiedenen Professionen zusammenarbeiten, damit für die Kinder was dabei herausspringt. Hier ging es aber darum, dass anscheinend vorher der Sonderpädagoge alleine für diese SuS verantwortlich war.

    Wo stand denn das? Der Thread-Starter hatte nur davon gesprochen, dass die scheidende Sonderpädagogin nun nicht ersetzt wird.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Wo stand denn das? Der Thread-Starter hatte nur davon gesprochen, dass die scheidende Sonderpädagogin nun nicht ersetzt wird.

    "Muss ich dann alleine für eine passende und indivduelle Förderung sorgen? Können die Kinder (mit Einverständnis der Eltern) dann an die Förderschule?"

  • Mich irritiert dieses Rumgehacke auf Detailformulierungen extrem. Welchen Sinn soll das haben? Ein Forumsmitglied drückt seine Unsicherheit angesichts der Situation aus, nun allein mit dem Problem der Inklusion fertigwerden zu müssen, während vorher Unterstützung durch eine andere spezialisierte Lehrkraft vorhanden war. Das ist legitim! Dass ausschließlich diese Lehrkraft für die Kinder zuständig war, kann ich mir schwer vorstellen, da sie nur 3x in der Woche anwesend war. Was passiert hier? Dem Forumsmitglied wird unterstellt, es wäre unprofessionell, wolle die Kinder abschieben, sich die Mühe nicht machen ... Das ist für mich unprofessionell und irgendwie auch symptomatisch im Umgang mit dem Problemfeld Inklusion. Mir sind ehrlich gesagt Kollegen lieber, die ihre Unsicherheit offen ansprechen, als die "Ich schaffe alles, ich bin Lehrer, stellt euch nicht so an!"-Fraktion. Für mich gibt es in der Situation, in der der Threadersteller ist, folgende Optionen:


    1. Rechtzeitig, so lange die Förderkraft noch da ist, gemeinsam einen Plan ausarbeiten, wie es weitergehen kann.
    2. Die Eltern informieren, wie die Situation sich darstellt und auch offen sachlich über Probleme, die sich ergeben, sprechen. Es sollte auch im Interesse der Eltern sein, dass ihre Kinder die optimale mögliche Förderung erhalten.
    3. Mit Kollegen kooperieren, die vielleicht schon mehr Erfahrung mit Inklusion haben, und sich fortbilden.
    4. Sich mit der Schulleitung und den Eltern gemeinsam intensiv dahinterhängen, dass wieder fachkundige Unterstützung gewährt wird. Inklusion kann nicht heißen "Machen Sie mal, Sie sind doch Lehrer und müssen das im Studium gelernt haben" - daran krankt das ganze System!
    5. Förderschule ist kein Abschieben per se - Förderschule kann auch im Einzelfall eine sinnvolle Option sein. Wir hatten eben eine Schülerin, bei der die Inklusion eben fehlgeschlagen ist und die jetzt auf der Förderschule wieder stabil und zufrieden lernt.


    Insgesamt wünsche ich mir hier im Forum wieder mehr Sachlichkeit und weniger aufeinander Einhacken - das ist nicht zweckdienlich und wirft z.T. ein seltsames Licht auf uns.


    Grüße Eugenia

  • Vielen Dank für all eure Antworten.


    Es ging wirklich darum meine Unsicherheit auszudrücken und sich darüber auszutauschen, wie andere handeln würden.


    Ich habe die einzige (und die erste) inklusive Klasse an der Schule. Meine Kollegen haben keinerlei Erfahrungen damit. Ich hatte an meiner letzten Schule bereits eine inklusive Klasse und im Ref ebenfalls. Aber da halt immer mit Unterstützung.


    Der Schulleiter ist informiert über den Sachverhalt und wir werden einfach alle paar Wochen an der Förderschule nachhaken, wer uns nun geschickt wird. Ansonsten werde ich mich mit meiner momentanen Sonderpädagogin zusammen setzen, damit wir für den worst case Materialien zusammen sammeln können, so dass wir auf jeden Fall das zweite Halbjahr gut hinter uns bekommen.

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