Unterrichtsverteilung

  • Hallo,


    wie ich bereits mal beschrieben habe, bin ich nicht glücklich an meiner Schule. Aber mittlerweile habe ich mich arrangiert, indem ich mich auf die schönen Seiten des Berufes konzentriere, also das Unterrichten und den Umgang mit den Schülern.
    Jetzt kam die neue Unterrichtsverteilung raus und ich bin nur noch für katholische Religion eingeteilt und nicht mehr für Latein. Das trifft mich, weil ich Latein wirklich gern unterrichte. Nur sind mittlerweile zwei Kollegen in katholischer Religion ausgefallen, so dass da jetzt Bedarf ist.
    Zudem arbeite ich im neuen Schuljahr zunächst mit vielen Minusstunden, die ich dann nacharbeiten darf.
    Als ich dies ansprach, wurde mir gesagt, da könne man nichts ändern. An Vertretungskräfte oder Neueinstellung in meinem Fach wird nicht gedacht, da ein anderes wohl wichtiger ist.
    Also bin ich insgesamt unglücklich und jetzt wird mir das Unterrichten zum Teil genommen und langsam wird es schwierig für mich, die schönen Seiten des Berufes zu finden.
    Hinzukommt, dass ich eine Versetzung nach der Probezeit, in zwei Jahren, für unwahrscheinlich halte, weil die Schule ja nicht auf mich verzichten kann. Außer mir gibt es keine Lehrkräfte mehr mit meiner Unterrichtserlaubnis für die Oberstufe.


    Sieht jemand einen Ausweg?
    Ich sehe nur noch, unglücklich sein, oder um Entlassung zu bitten und sich neu zu bewerben.


    Liebe Grüße

  • Ich weiß nicht, wie das in NRW ist, aber in Bayern werden Lehrer vom Chef regelmäßig beurteilt. Dazu werden Unterrichtsbesuche durchgeführt und die sollen in allen Stufen und allen Fächern erfolgen. Wenn es sowas bei Euch auch gibt, würde ich damit rechnen, dass Du nächstes Schuljahr auch wieder in Latein eingesetzt wirst.

  • Mobbingvorfälle mit Datum (hoffentlich von Anfang an) dokumentieren, Bezirkspersonalrat einschalten, Versetzung durchdrücken. Kommendes Jahr mit Reli aushalten.


    Gegen das "Entziehen" des Fachs kannst du wohl nichts machen. Verzweifle nicht! Tu dich mit anderen zusammen oder verlasse diesen unguten Ort.

    • Offizieller Beitrag

    Aus eigener, diesjährlicher leidvoller Erfahrung: bei über 2 stunden Unterhang (die Grenze muss erreicht werden) darfst du den Personalrat einschalten. Der Lehrerrat ist oft keine große Hilfe, geh dann schnell zum Bezirkspersonalrat.
    Die Nicht-Einteilung ist einem Fach ist leider auch kein Beschwerdegrund.
    Allerdings würde ich darauf hinweisen, dass du ja in der Probezeit bist und natürlich auch für die Revision und die Gewöhnung dein zweites Fach auch unterrichten möchtest. Eine Lerngruppe sollte es wohl geben.


    Ich wünsche dir viel Erfolg.

  • Auf die Revision habe ich schon hingewiesen. Da hieß es dann, dann soll ich halt zweimal Religion zeigen. Und den Grund der Gewöhnung haben sie ignoriert.
    Ein weiteres Gespräch schien mir aussichtslos, da keine Gesprächsbereitschaft signalisiert wurde. "Daran könne man nichts ändern".
    Beim Personalrat (Philologenverband) habe ich angerufen. Der meinte, das sei alles rechtens und ich müsse auch die Situation der Schule verstehen. Tatsächlich habe ich fünf Stunden Unterhang in den ersten sieben Wochen.
    Und der Personalrat meinte auch, dass er an meine Versetzung nicht glaube, weil die Schule mich nicht frei geben kann. Auch dafür müsse ich Verständnis haben.
    Kann man eine Versetzung gegen den Willen der Schulleitung durchdrücken? Tatsächlich haben sie ja keine Alternative neben mir.

  • ...
    Zudem arbeite ich im neuen Schuljahr zunächst mit vielen Minusstunden, die ich dann nacharbeiten darf.
    ...

    Das hatte ich gar nicht gesehen! Wie viele sollen denn das sein?


    Suche dir Unterstützung "von oben". Und damit meine ich weniger vom lieben Gott, als von der Schulbehörde. Schön akribisch sammeln und sachlich vortragen, wenns passt und du dir sicher bist, am längeren Hebel zu sitzen.

  • Laut Personalrat ist das alles im Rahmen. Ich habe ja auch schon ein Jahr vorgearbeitet. Nur hatte ich mir nicht vorgestellt diese Stunden innerhalb weniger Wochen aufzubrauchen.
    Und nachdem es am Anfang des Jahres diesen unschönen Zusammenstoß mit der Schulleitung gab, geh ich auf Tauchkurs und mache mich so unsichtbar wie möglich. Also gibt seitdem keine Vorfälle mehr. Es macht halt auch nicht Spaß. Eigentlich arbeite ich nämlich gerne im Team.

    • Offizieller Beitrag

    Wenn du mit Überhang in das Schuljahr kommst, ist es tatsächlich rechtens (ich habe ein paar Stellen beim Personalrat auch bemüht), weil es ja kein Unterhang in dem Sinne ist. Ich hatte dieses Jahr fast 3 Stunden Unterhang, es wurde aber noch rechtzeitig auf 2 geändert, damit ich nicht klagen kann.
    Ich habe nächstens Jahr auch wieder Unterhang. Nachdem ich mit einem Antrag auf Reduzierung bei der Schulleitung vorstellig war, wurde mir ein neuer Kurs in Aussicht gestellt.
    und auch die Tatsache, dass ich ein Fach gar nicht unterrichte, sei absolut unproblematisch (ich hab allerdings mehr als zwei).


    Eine Versetzung gegen den Willen der Schulleitung geht erst nach 5 Jahren. Insbesondere, wenn du unabkömmlich bist. (und glaub mir, auch hier leide ich mit. Ich will zwar aus verschiedenen Gründen gar nicht weg, ich könnte aber nicht, eins meiner Fächer ist absolutes Mangelfach an der Schule).


    chili

  • Bezüglich Minusstunden guck mal bei Tresselt unter 'Erhöhung oder Verringerung der Pflichtstundenzahl'.
    Das scheint bei mehr als 2 mitbestimmungspflichtig und soll im Schuljahr und muss im nächsten Schuljahr ausgeglichen werden.


    Dass man mal eines seiner Fächer wenig bis gar nicht unterrichten kann, kann schon mal vorkommen. Das ist ärgerlich aber meist temporär.
    Mir ging das aus schulorganisatorischen Gründen in meinem Lieblingsfach dieses Jahr auch so.


    Um von der Schule weg zu kommen sehe ich drei Möglichkeiten:
    1. Versetzungsantrag (manchmal geht das auch während der Probezeit und manchmal sagt die Schulleitung auch vor dem 5. Antrag Ja)
    2. Bewerbung auf eine Aufstiegstelle (nach der Probezeit). Vorher Kontakte knüpfen. Du hast doch attraktive Fächer.
    3. Versetzung aus der Elternzeit, falls ein Kind in absehbarer Zeit geplant ist.

  • Vielen Dank für eure Antworten!


    So richtig zuversichtlich stimmt mich das nicht.


    Ich frage mich, ob ich jetzt noch die Reißleine ziehen soll und "kündigen" soll.
    So richtig Lust auf erneute Bewerbungen habe ich aber auch nicht. Und dann bleibt die Angst, vielleicht doch nicht wieder reinzukommen und eventuell wieder in einer ähnlichen Situation zu hängen. Mein Fall soll ja kein Einzelfall sein...

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