2 berufsbildende Fächer studieren

  • Hallo liebe Mitglieder,



    ich möchte zum Wintersemester an der TU Dresden ein Lehramtstudium an berufsbildenden Schulen beginnen.
    Die Fächer die mir liegen bzw. in denen ich Erfahrung durch meine Ausbildung oder auch Nebenjobs habe sind:
    Gesundheit und Pflege, Lebensmittel- Ernährung und Hauswirtschaftswissenschaften (LEH) und Sozialpädagogik.



    Vorab möchte ich fragen, ob es überhaupt Sinn macht 2 berufsbildende
    Fächer zu studieren, dies ist ja schließlich nur in Dresden in der Form
    möglich. Jedoch denke ich mir auf der anderen Seite, dass Fächer wie
    Sozialpädagogik und auch GW sehr gefragt sind und ich dadurch später
    gute Chancen haben werden.
    Denke ich da falsch? Ist es wohl doch besser ein allgemeinbildendes Fach mit zustudieren?



    Nun zu meiner zweiten Frage:
    An der TU Dresden gibt es immer noch die alte Form des Staatsexamens,
    kann das irgendwelche Nachteile / Vorteile mit sich bringen?



    Danke für Eure Antworten!

  • Hallo Spinelli,


    ich werde ab dem kommenden Wintersemester an der TU Dresden Lehramt studieren (kein LBS allerdings) und bin bereits Student dort. Eine nützliche Info kann ich dir vielleicht doch geben. Der Staatsexamensstudiengang an der TU ist modularisiert, also handelt es nicht um das alte Staatsexamen. Der Vorteil ist eigentlich, dass du keine Bachelorarbeit schreiben musst und dich nicht neu für den Master bewerben. (Das könnte man aber auch als Nachteil sehen.) ;)


    Viele Grüße!

  • Mein erster Eindruck (studiere Berufliche Bildung an der TU München) ist, dass das zeitlich garnicht möglich sein wird. Wir haben mit einer beruflichen Fachrichtung und dem allgemeinbildend es Fach schon extreme Überschneidungen. Wie das mit einer zweiten Fachrichtung aussieht, will ich mir garnicht vorstellen. Da ich aber auf Bachelor/Master studiere und du sagst, dass es in Dresden grundsätzlich möglich ist (Staatsexamen), denke ich, dass die Studiengänge so koordiniert sein werden, dass es nur zu wenigen Überschniedungen der LVs kommen wird.


    Grundsätzlich sind 2 gefragte Fachrichtungen immer besser als 1 gefragte Fachrichtung und ein allgemeinbildendes Fach, jedoch weißt du später ja nicht, wo es dich familiär hinschlägt, weshalb du an eine Berufsschule musst(?), die beide Fachrichtungen anbietet. Ob dies immer so der Fall ist, kann ich dir nicht sagen.


    Ich weiß außerdem nicht, ob du nach/während des Studiums ein Praktikum absolvieren musst (oder hast du eine Berufsausbildung?). In BAyern benötigt man ein 48-wöchiges Praktikum in der jeweiligen Fachrichtung. Wie das in deinem Bundesland ist, weiß ich nicht. Bei uns wäre es dann eben 24 Wochen in der einen und 24 Wochen in der anderen Fachrichtung. Ob du deinen SchülerInnen mit so wenig praktischer Erfahrung in den jeweiligen Bereichen gerecht wirst, liegt daher an dir. Deshalb würde ich dir - zum Wohle deiner SuS - nur zu einer beruflichen Fachrichtung und zu einem gefragten allgemeinbildenden Fach raten. Welche gefragt sind, kannst du sicherlich in der Lehrerbedarfsprognose deines Bundeslandes nachlesen. Meines Wissens nach ist an Beruflichen Schulen deutschlandweit ein Mangel in den Fächern Deutsch, Englisch, Mathematik (mind.).


    Ich hoffe ich konnte dir weiterhelfen. Melde dich bei weiteren Fragen!


    Xwaldemarx

  • Wenn du Gesundheit und Pflege nimmst, hast du ja quasi schon zwei berufliche Fachrichtungen. In Niedersachsen zumindest. Damit deckst du schon eine ganze Menge ab (Pflegeberufe, Medizinische Assistenzberufe). Da würde ich auch eher ein allgemeinbildendes Fach dazunehmen. Meiner Erfahrung nach ist in den Bildungsgangsgruppen der beruflichen Fächer immer viel zu tun. Wenn man da in mehreren drinne steckt, könnte das zeitintensiver sein, als wenn du noch eine Fachgruppe aus einem allgemeinbildenden Fach ruhig nebenher laufen hast. Mathematik und Englisch würde ich als gefragte allgemeinbildende Fächer ansehen.


    Gruß
    CKR

  • Ich kann jetzt nur von meiner Stadt sprechen, aber bei uns gibt es mehrere berufliche Schulen- gewerblich, kaufmännisch, gesundheitlich, sozialpädagogisch. Wenn du zwei Fächer verschiedener Schultypen studierst, musst du später womöglich zwischen zwei Schulen pendeln. Das ist ätzend. Außerdem verlangen einige Bundesländer ein allgemeinbildenes Fach und du weisst ja nie, wo es dich später hinverschlägt. Ich würde EINE berufliche Fachrichtung wählen und dann ein allgemeinbildenes Fach. Dann hast du die größtmögliche Flexibilität.

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