Herrschaftswillkür

  • Darin wurde er noch einmal zusammengeschissen, weil er angeblich in den letzten Tagen des Schuljahres seinen Unterricht nicht mehr ordentlich gemacht hätte und deshalb eine Notiz in die Personalakte vornehmen würde.

    Und woher will der SL das wissen? Hörensagen der Schüler?


    Versetzungsantrag.

  • Inwiefern ist "Unfreundlichkeit" die Verletzung einer Dienstpflicht eines Amtsträgers?

    Zitat

    Die Dienstaufsichtsbeschwerde ist ein form- und fristloser Rechtsbehelf, mit dem die Verletzung einer Dienstpflicht eines Amtsträgers gerügt werden kann. Mit ihr kann sich sowohl gegen das dienstliche Verhalten eines Amtsträgers (dann „Dienstaufsichtsbeschwerde“ im engeren Sinne) als auch gegen dessen Sachbehandlung (dann „Sachaufsichtsbeschwerde“) gewendet werden.

    https://de.wikipedia.org/wiki/Dienstaufsichtsbeschwerde



    "Unfreundlichkeit" zählt zum dienstlichen Verhalten.


    Was ich immer nicht verstehe: Ein Schulleiter ist ohne ein kooperatives Kollegium aufgeschmissen. Es kann doch nicht sein, dass ein Kollegium mehrheitlich aus Karrieristen oder Duckmäusern besteht, die sich alles gefallen lassen... wenn ich in so einem Kollegium wäre, würde ich alleine deshalb wahrscheinlich schon die Schule wechseln wollen, unabhängig vom Schulleiter.


    Gruß !

  • Es kann doch nicht sein, dass ein Kollegium mehrheitlich aus Karrieristen oder Duckmäusern besteht, die sich alles gefallen lassen...

    Nein, mit Sicherheit ist das nicht die Mehrheit. Wenn ich ehrlich bin, dann habe ich in meinen mittlerweile 14 Jahren Erfahrung als Lehrer drei Typen von Lehrern kennengelernt:


    1. Die genannten Karrieristen und Duckmäuser, die sich regelmäßig bei der Schulleitung einschleimen und ihr nach dem Munde reden, weil sie sich wahrscheinlich Auftstiegschancen
    versprechen. Die schlimmsten darunter sind dann allerdings die Opportunisten, die erst bei der Schulleitung schleimen und kaum ist sie im Ruhestand anfangen, über sie herzu-
    ziehen.


    2. Diejenigen, die zwar unzufrieden sind mit der Schulleitung und ggf. einem Kollegen, der dann mal den Mund aufmacht, persönlich ihre Solidarität bekunden, nach dem Motto:
    "Richtig, dass es endlich mal gesagt wurde." Wenn es allerdings darauf ankommt (z.B. in Konferenzen), dann kriegen sie die Zähne nicht auseinander.


    3. Die Kollegen, die sich dann mal trauen, etwas zu sagen, dann aber mit schöner Regelmäßigkeit aneggen und dann hinnehmen müssen, dass die Schulleitung sie auf dem Kieker hat.
    Diese werden dann natürlich bei unterschiedlichsten Gelegenheiten heruntergeputzt bzw. Bemerkungen (z.B. Feedback von Schülern) werden so hingebogen, dass sie zum Nachteil
    ausgelegt werden.


    Ich kann mit Sicherheit nicht für jede Schule sprechen, aber an den Schulen, wo ich bisher als Lehrer tätig war, sind mir solche Typen an Kollegen begegnet. Wenn ich es aufteile, dann würde ich sagen, dass jeder Typus zu etwa 1/3 vertreten war.

    • Offizieller Beitrag

    Diese drei Typen kenne ich auch.
    Solange aber immer "junge Wilde" nachkommen, die noch etwas werden wollen und sich quasi selbst prostituieren, machen diese jungen Wilden die Preise kaputt. Das führt dann zu Opportunismus, Duckmäuertum und Karrierismus.
    In meiner Altersgruppe ist man dann schon wieder hinreichend ernüchtert - oder war bei diesem Spiel hinreichend erfolgreich. Bei manch einem wird aus Ernüchterung irgendwann Resignation und innere Emigration.


    Das System des "Aufstiegs" im öffentlichen Dienst ist leider so eine Sache...


    Ich habe mit den Jahren lernen dürfen, dass die Schulleitung mit einigen kleineren Brocken die Leute anwirbt (Perspektive auf eventuelle (sic!) Beförderung) und so beständig die Fäden zieht und sich eine loyale Teilgruppe des Kollegiums heranzieht. Das ist insbesondere bei den A15 Aspiranten so. Das Spiel habe ich leider viel zu lange mitgespielt, bis ich es endlich selbst gemerkt habe, was da läuft. Seitdem ich ausgestiegen bin, kann ich wesentlich freier aufspielen, weil mich die Schulleitung mit nichts mehr locken kann und ich Dinge, die ich bislang freiwillig übernommen habe, auch von jetzt auf gleich wieder abgeben kann.

  • Interessante Sicht der Dinge, Bolzbold.


    Wie seht ihr das mit der Rolle des Dezernenten?
    Mir ist diese Woche was zu Ohren gekommen bei der Besetzung einer unserer a14 Stellen, was mich wirklich aufhören ließ...

    Time and tide wait for no man.

    Einmal editiert, zuletzt von Plunder ()

    • Offizieller Beitrag

    Der Dezernent ist mitunter tatsächlich noch einmal ein Unsicherheitsfaktor. Aber bei uns haben alle Bewerber ihre Posten bekommen.
    In der Regel bewirbt sich ja auch niemand, dem die SL bereits deutlich signalisiert hat, dass sie ihn nicht will oder der Bewerber ungeeignet ist.
    Da wir ein recht harmonisches Kollegium sind, wo es lange keine Kampfbewerbungen mehr gegeben hat, kommt es also nur darauf an, mögliche externe Bewerber zu schlagen.


    Mit der Frauenförderung bei A15 - so berechtigt das auch sein mag - hat man als Mann ohnehin schlechtere Karten.

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