Liebe Mitglieder,
meine Schulleitung betreibt Herrschaftswillkür und ich frage mich, was man dagegen unternehmen kann.
Den aktuellen Anlass meiner Klage und auch konkrete Beispiele möchte ich, aus Angst hier im Forum enttarnt zu werden, nicht schildern, weshalb ich die Situation zu umschreiben versuche.Die Schulleitung setzt das gesamte Kollegium mit "Psychospielchen" unter Druck. Ist sie sauer, ruft sie einem ins Direktorat. Setzt man sich selbstverständlich hin, ermahnt sie einem, dass sie einem keinen Platz angeboten hätte. Diesen Fehler vieler Kollegen nutzt die SL, um ihnen zu zeigen, wer am längeren Hebel sitzt und ihn zu verunsichern. Dies gelingt auch meistens. Da wir dies wissen, machen wir, jedenfalls ich, diesen Fehler nicht mehr und warten immer brav, bis uns ein Platz angeboten wird. Jedoch findet die SL auch andere Möglichkeiten, den Kollegen bloßzustellen und ihn in seiner Autorität ganz klar unterzuordnen: Beispielsweise, indem sie die Wahl des Ausdrucks korrigiert.
Aber das sind nur die kleinen Methoden, mit denen unsere SL den Kollegen auf ein Gespräch mit ihr vorbereitet. Anschließend wird man aufs Feinste mit einer herablassenden Art kleingehalten und die Kompetenz - in den meisten Fällen unbegründet - in Frage gestellt. Zieht man aus Verzweiflung eine Unterstützung vom Personalrat hinzu, kann man damit rechnen, dass man eine Woche später einen angekündigten, wahlweise aber auch unangekündigten Unterrichtsbesuch hat oder mindestens zwei Monate lang nicht mehr gegrüßt wird und gegebenenfalls der Verbeamtung auf Lebenszeit adieu sagen kann. Letzte Woche habe ich mich aus folgenden Gründen nicht einmal getraut, eine Unterstützung vom Personalrat zum Gespräch hinzuzuziehen.
Ihre Vorwürfe sind wirklich meistens unbegründet. Dies zeigt sich allein daran, dass Sie in Kalenderwochen1 eine an Sie herangetragene Idee für den größten Mist hält und einem ins Direktorat zitiert, wo man grundlos ins Kreuzverhör genommen wird und in Kalenderwochen 2 gibt sie genau die gleiche Idee als die ihre preis.
Ich bin ehrgeizig, motiviert und strebsam. Doch wenn die SL einem permanent grundlos Vorwürfe macht, entmutigt dies enorm.
Jeder im Kollegium wurde bereits ihr Opfer. Keiner traut sich, die Meinung zu sagen. Alle haben Angst vor Konsequenzen. Ihre Herrschaftswillür erinnert mich immer wieder an "alte Zeiten" und ich frage mich, wie so etwas heute in Deutschland existieren kann, dass ein gesamtes Kollegium gegen einen Schulleiter so machtlos ist? Wir sind sowas von unmündig und akzeptieren dies auch aus Angst. Mit uns hätte man die Französische Revolution jedenfalls nicht in Gang gesetzt.
In meinen Augen setzt sie ihre Autorität mithilfe einer Schreckensherrschaft durch, was ihr ja auch gelingt. Immer wieder werden an einzelnen Kollegen Exempel statuiert. Die oben angeführten Beispiele sind auf jeden Fall nicht die konkret drastischen Fälle, sondern unser tägliches Brot. Gerne schildere ich per PN konkrete Situationen.
Vor zwei Monaten hatte ein Kollege einen Unterrichtsbesuch. Gelobt hat die SL insbesondere seine motivierende Art. Letzte Woche hat sie genau diesem Kollegen vorgeworfen, er motiviere seine Schüler nicht ausreichend und sei schuld an den schlechten mündlichen Noten. Sie wirft uns etwas vor, was sie in kleinster Weise als Schulleitung umsetzt. Doch der Personalrat hat mir geraten unsere SL auf keinen Fall auf diesen Vergleich anzusprechen, nachdem ich mitbekommen hatte, wie sie mit besagtem Kollegen umgegangen ist.
Was hilft es schon, wenn man sich an das Ministerium wendet? Sobald sie das rausbekommt, bekommt man es anschließend doppelt und dreifach zurück.