Fidget Spinner

  • Hallo,


    seit einigen Wochen sitzen die Schüler bei uns mit Fidget Spinnern spielend im Unterricht. Ich kannte die Dinger nicht, haber aber mitbekommen, dass die total gehypt werden. Mich nerven die Dinger kolosal. Mir ist noch nirgends aufgefallen, dass sich ein Kind plötzlich besser konzentrieren kann, weil es so ein DIng in der Hand hält. Es fällt für mich unter die Kategorie Spielzeug und hat damit im Unterricht nichts zu suchen. Wenn ich das den Schüler sage, argumentieren sie damit, dass es die Konzentration fördern würde. Ich würde es gerne in der GK ansprechen, ob die Dinger verboten werden können und wollte mal fragen, wie es bei euch gehandhabt wird.


    Schönen Sonntag

  • Es fällt für mich unter die Kategorie Spielzeug und hat damit im Unterricht nichts zu suchen.

    Ist bei uns auch so und werden genau wie alles andere nach der ersten Ermahnung eingesammelt und nach der Stunde wieder ausgegeben, kommen sie dann noch einmal können die Eltern sie abholen.


    Und vor allem kann ich keine Schüler gebrauchen, die sich im Straßenverkehr damit beschäftigen und dann nicht mal mehr merken, welche Farbe die Ampel hat usw. auf dem Weg zum und vom Schwimmen.


    Da werden sie also nach der Vorwarnung letzte Woche nun gleich eingesammelt und dürfen von den Eltern abgeholt werden.

    • Offizieller Beitrag

    wusste zwar den Namen nicht, aber die Dinger sind bei uns auch der Renner.
    Erinnern mich an die Fingerskateboards, die vor einigen Jahren mal kursierten und werden auch genauso beahndelt:
    einkassieren bis zum Ende der Stunde --s.Susannea

    • Offizieller Beitrag

    Angesichts der heutzutage vielen AD(H)S Kinder und der Kinder mit sonstigen Konzentrationsstörungen, gepaart mit dem Leistungs- und Bildungsdruck vor allem der Gymnasien erscheint mir das Ganze wie eine geniale Werbeidee.
    Und sie funktioniert.


    Don't get it right, just get it sold quickly.


    https://www.welt.de/wirtschaft…hrer-in-den-Wahnsinn.html

  • Die Dinger haben einen Namen? :sabber: Was nervt und Geräusche macht verschwindet im Ranzen, sonst gehörts mir den Rest des Tages.


    Anfangs dachte ich ja noch, man könne damit fantastische Kunststücke und Zaubertricks machen aber so... naja, wird verschwinden, wie alles zwischen Monchichi und Loom.


    (Unter uns: eigentlich bin ich neidisch auf diese Geistesblitze. Eine sinnlose Idee, die sich in 5 min. seuchenartig ausbreitet und du bist reich!)

  • Llindarose, du bist die Lehrkraft und entscheidest, was in deinem Unterricht passiert. Dafür brauchst du die Gesamtkonferenz nicht. Ich hatte neulich die gleiche Situation: "Ja, aber in der Klasse dürfen wir das!" woraufhin ich erklärt habe, dass das in Ordnung ist, aber nicht für meinen Unterricht gilt. Die Schüler haben es akzeptiert.

  • Das Argument der Konzentrationssteigerung haben meine Schüler auch gebracht, als sie erreichen wollten, dass sie damit im Unterricht spielen dürfen. Hat nicht funktioniert. Wenn ich die Dinger sehe, ermahne ich 1x, danach ziehe ich die Dinger bis zum Ende der Stunde ein. In den Pausen dürfen sie ihre Konzentration gern mit den Dingern trainieren, im Unterricht erwarte ich, dass die (nun gesteigerte) Konzentration auf die Unterrichtsgegenstände gelenkt wird.
    Einen GK-Beschluss finde ich persönlich unnötig, in 3 Monaten sind die Dinger eh wieder out (so richtig viel kann man damit ja nicht machen, daher - so meine Prognose - wird der Hype schnell wieder nachlassen) und bis dahin reicht der Grundsatz, dass im Unterricht nicht mit irgendwelchem Kleinkram gespielt wird.

    Warum Trübsal blasen, wenn man auch Seifenblasen kann?

  • "tu das bitte in deine schultasche" - und tschüss. da braucht man doch keine konferenz dazu? gerade, wenn wir dann alle wieder am freitagnachmittag...

  • Sehe ich auch so, wie die meisten anderen, die bereits geantwortet haben.
    Was zum Unterricht gehört und damit im Unterricht benutzt werden darf, entscheide nur ich. Wenn dann diskutiert wird, ist das ggf. nervig, aber auch verständlich, immerhin müssen die Schüler sich in der Pubertät viele Freiräume zu Hause erkämpfen. Das letzte Wort habe trotzdem ich, und bei mir werden die Dinger auch eingesammelt, wenn sie im Unterricht benutzt werden.


    Meiner Erfahrung nach, macht auch ein Konferenzbeschluss sowas nicht einfacher. Einziger Vorteil ist, dass das Kollegium gemeinsam am gleichen Strang zieht, die Diskussionen sind trotzdem die gleichen, man denke dabei nur an das übliche Handyverbot.

  • Ich hab' die Dinger in Klasse 4 und Klasse 7 bei den Schülern gesehen und eine spontane Physikstunde zu Zentrifugalkraft, Trägheit der Masse, Reibung, Luftwiderstand und der Nützlichkeit und Verwendung von Kugellagern in alltäglichen Gegenständen wie dem Tret- und Radlager des Fahrrades eingelegt. Besprochen haben wir dabei auch das "Tuning" mit Nähmaschinenöl oder WD40, um die Reibung zu verringern.


    Über die Reibung (bzw. Nichtreibung bei fehlenden Luftwiderstand kamen wir dann zur Planetenbewegung im luftleeren Raum.


    Die ursprünglich geplante Deutschstunde fiel etwas kürzer aus - was jedoch keinem geschadet hat ;)

    Vorurteilsfrei zu sein bedeutet nicht "urteilsfrei" zu sein.
    Heinrich Böll

  • Ich finde es klasse, die Interessen der Kinder wie alias in den Unterricht einzubauen, wenn es sich anbietet.
    Wir haben in Deutsch einen Wochenplan erstellt. Eine der letzten Aufgaben ist verbunden mit einem Wettbewerb auf Zeit (Verben in die Vergangenheitsform bringen). Zeitmesser ist der Fidget Spinner und so haben wir auch die Aufgabe auf dem Wochenplan genannt. Die Motivation war riesig, es auch bis zu dieser Aufgabe zu schaffen. Die Idee stammt von und ist nochmal genauer nachzulesen (in dem Beispiel auf den Matheunterricht bezogen) hier: https://grundschulteacher.blog…-unterricht-sinnvoll.html

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