Klassenarbeit konzipieren - Vorlage nutzen erlaubt?

  • Hallo allerseits,
    ich bin noch recht frischgebackene Referendarin und sitze gerade an der Konzeption einer Klassenarbeit. Wie sieht denn das da mit Vorlagen aus zB Heften wie zB XY "an Stationen" und ähnlichen aus? Wenn da genau das richtige Material drin ist, darf ich das in einer Klassenarbeit mit angepasster Aufgabenstellung verwenden? Beispiel "Sagen" im Deutschunterricht: die Schüler*innen sollen anhand eines Sagentextes Sagenmerkmale nennen. Und nun hätte ich da eine ideale Vorlage in einem Heft...


    Danke und schönen Abend noch!
    Tschakkeline.


  • Vorlage entspricht den Aufgabenformaten in deinem Bundesland an deiner Schulform

    Okay, danke erst einmal. :)


    Ich gehe zwar davon aus, dass die Vorlage den Formaten entspricht da ich mich an Schulbuchaufgaben orientiere die vorbereitend bearbeitet wurden, aber wie bekomme ich raus, was das vorgeschriebene Aufgabenformat ist? Rein interessehalber?

  • Am Besten einen erfahrenen Kollegen fragen. Als ich im Ref war habe ich Kollegen gebeten mir alte Klassenarbeiten zu zeigen, damit ich weiß, wie ich diese konzipieren kann.

  • Okay, danke erst einmal. :)
    Ich gehe zwar davon aus, dass die Vorlage den Formaten entspricht da ich mich an Schulbuchaufgaben orientiere die vorbereitend bearbeitet wurden, aber wie bekomme ich raus, was das vorgeschriebene Aufgabenformat ist? Rein interessehalber?

    Indem Du Dir bspw. die Operatorenliste für Dein Bundesland zu Gemüte führst und die geforderten Operatoren in der Klassenarbeit benutzt.
    Der Arbeitsplan Deiner Schule (bekommst Du bei Deinem FaKo-Leiter) sollte Dir weiterhelfen und natürlich auch der Lehrplan.


    Tatsächlich kennst Du aber Deine Klasse am besten und weißt, was die SuS in einem bestimmten Zeitraum bewältigen können und auch sollten. Ein Tipp: Fertige Dir als Referendar immer einen Erwartungshorizont an. So hast Du den zu bearbeiteten Stoff definitiv durchdrungen und es fällt Dir leichter herauszufinden, ob Deine SuS ihn auch in der geforderten Zeit schaffen.


    Hilfreich ist es immer, sich mit Fachkollegen auszutauschen, natürlich auch mit Co-Referendaren.

    I wonder which mistake I'm going to try to learn from today.

  • Okay, danke erst einmal. :)
    Ich gehe zwar davon aus, dass die Vorlage den Formaten entspricht da ich mich an Schulbuchaufgaben orientiere die vorbereitend bearbeitet wurden, aber wie bekomme ich raus, was das vorgeschriebene Aufgabenformat ist? Rein interessehalber?

    Der Kernlehrplan legt die verschiedenen Aufgabenformate, die in den schriftlichen Leistungsüberprüfungen abgefragt werden müssen, ebenfalls fest. Natürlich nicht den Themen zugeordnet, sondern allgemein, das interne Curriculum sollte dann eigentlich den verschiedenen Reihen auch Aufgabentypen zuordnen. Dazu sollte man sich den Kernlehrplan dahin gehend durchlesen, welche Kompetenzen (schwerpunktmäßig) in der jeweiligen Klassenstufe zu dem Themenkomplex (z.B. Umgang mit literarischen Texten) eingefordert werden sollten, das hilft eigentlich auch (also z.B. sie unterscheiden einfache literarische Formen, erfassen deren Wirkungsweisen und Inhalte -- z.B. elementare Strukturen von Sagen und Märchen erfassen), um Schwerpunkte zu setzen.

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Klassenarbeiten bestehen bei uns aus 30% Reproduktionsaufgaben, 40% Reorganisationsaufgaben und 30% Transferaufgaben. Was die Operatoren betrifft, habe ich mich immer an die Formulierungen in den Abschlussprüfungen gehalten.

  • Danke an alle. Wie sieht das mit Quellenangaben von Lehrbuchtexten in Klassenarbeiten aus? Grundsätzlich muss ja immer eine Quellenangabe rein.... allerdings habe ich das, bis auf Zeitungsartikel/Karikaturen/... in Politik oder Geschichte nie in Arbeiten gesehen.

  • Das mache ich in der Oberstufe und würde es ab etwa Klasse 7/8 machen, die unterrichte ich aber so gut wie nie (zumindest in Deutsch bzw. je nachdem, wie die Arbeiten aussehen, alle längeren Texte gebe ich als Quelle an).

    "Et steht übrijens alles im Buch, wat ich saje. ... Nur nit so schön." - Feuerzangenbowle

  • Auf jeden Fall wäre ich vorsichtig mit Vorlagen aus dem Internet. Meine Söhne müssen vor KAs üben und wir haben schon diverse Treffer gelandet...
    In der Regel handelte es sich um sehr junge Kollegen/Innen, die einfach den erstbesten googleTreffer als KA genutzt haben. Ich habe den jeweils ersten passenden Googletreffer als Übung genutzt.


    Meine Jungs freuts, mittlerwiele sind sie ganz heiß drauf, dass Mama ihren guten Riecher vor Klassenarbeiten einsetzt.


    Als Lehrkraft finde ich das ein wenig - einfach.

  • Eventuell sollte man bedenken, dass Kinder genau mit dem Buch in der Nachhilfe arbeiten.
    Muss nicht, kann aber sein.


    Auch deshalb würde ich so was immer anpassen ;)

    Ja genau, das wäre ja fruchtbar, wenn die Kinder, die in ihrer Freizeit gelernt und sich auf eine Klassenarbeit vorbereitet haben, davon profitieren.

    • Offizieller Beitrag

    Ja genau, das wäre ja fruchtbar, wenn die Kinder, die in ihrer Freizeit gelernt und sich auf eine Klassenarbeit vorbereitet haben, davon profitieren.

    dann würde ich die Arbeiten besser gleich innerhalb der Jahrgänge weiterreichen.Dann haben nämlich ALLE die Chance, die Aufgaben auswändig zu lernen.


    *kopfschüttel*

    • Offizieller Beitrag

    Wenn sowas "in der Nachhilfe" gelernt wrd, ist es nicht Lernen sondern Kaufen.
    Den Fall haben wir bei uns in der Stadt. Eine Nachhilfeschule legt eine "Datenbank" mit den Klassenarbeiten aller Fächer nach Schule und Lehrer sortiert. Das geben sie aber nur Schülern weiter, die mindestens einen mehrmonatigen Vertrag haben. Sprich, nicht wenn du kurz davor vorbeikommst. Aber dann üben sie zum Teil bis zum geht nicht mehr. Habe ich mitbekommen, weil ich in meinem Unterricht ziemlich oft / fast immer die Arbeit vom Klassenarbeitstrainer als Probearbeit aufgebe. Einige SchülerInnen kennen sie schon, ist auch egal, sie ist ja frei zugänglich. Dann einmal habe ich einfach eine alte Arbeit von mir aufgegeben. Eine (schwache) Schülerin hat sich total gefreut, die Probearbeit fast perfekt lösen können, sie meinte dann stolz zu mir, sie hätte schliesslich gestern in der Nachhilfe geübt und genau die gehabt. Ich habe sie dann genauer ausgefragt. Es war eine 7-Klässlerin, die auch tatsächlich dachte, dass die Arbeit vom Verlagpool sei. Nur, dass sie von mir war und ich sie 3 Jahre davor benutzt hatte. Ohne Geschwister in der Klasse. Als ein ähnlicher Fall einmal wieder vorkam (Übungsblatt mit einer Übung aus einer Arbeit, ein Schüler meinte dann zu mir "Sie haben doch gesagt, dass Sie diese Kreuzworträtsel und Übersetzungssätze selbst machen, das stimmt doch gar nicht" "hö, das stimmt sehr wohl" "nee, habe ich schon letzte Woche in der Nachhilfe gemacht".)


    So, Teaching for the test at its best!


    chili

    • Offizieller Beitrag

    tja.
    An das Urheberrecht habe ich tatsächlich nie gedacht, also nicht im rechtlichen Sinne. Ich war bei der reinen Übungssache genervt, bei den Kreuzworträtseln sauer, weil ich da tatsächlich viel Herz reinstecke, aber ich gebe sie auch gerne KollegInnen, weil wir einiges tauschen, aber da ist auch jeder ehrlich und ich sage auch meinen Schülern, was von mir und was von Kollegin X ist. Sie erkennen das auch nach ein paar Monaten und wissen nur, dass wir eben immer gemeinsam und parallel arbeiten.
    Aber stimmt, vielleicht sollte ich mal die rechtliche Ebene gucken, nicht nur die moralische...

  • Das läuft auch bei uns in der Gegend so wie bei chilipaprika. Da werden auch die KA verschiedener Lehrer gezielt gesammelt und dann gezielt trainiert.

    Freundlichkeit ist kostenlos, aber niemals umsonst.

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