Eigentlich wollte ich mir hier gar nicht einklinken, aber verfolgt habe die Beiträge schon die ganze Zeit.
Ich arbeite an einer Grundschule, wie ja ersichtlich ist.
Momentan unterrichte ich in einer zweiten Klasse. Ich habe zwei Schüler mit sozial-emotionalem Förderbedarf, jeder hat
eine Integrationshilfe. Dazu habe ich ein lernschwaches Kind (Schulpsychologe bestätigt), viele nicht diagnostizierte, aber trotzdem verhaltensauffällige
Kinder. Da ich noch als Fachlehrerin in anderen Klassen eingesetzt bin, merken ich und meine Kolleginnen zusehends, wie
wir an unserer Grenzen kommen. Ich differenziere so gut ich kann, aber ich kann es halt nicht immer so gut.
Und ich müsste mit ganz vielen Kindern mal alleine arbeiten, in einem
geschützten Rahmen, nicht im Klassenraum. Selbst wenn die anderen beschäftigt sind, dann ist einfach nie die Ruhe da, die man bräuchte.
Noch dazu kommt einfach, dass wir im ganzen Schuljahr bis jetzt mal gearde ZWEI Wochen hatten, ohne dass jemand ausfiel etc. Dann
sitzen immer noch Kinder aus anderen Klassen in meiner Klasse.Von Doppelbesetzung kann ich nur träumen...
In den letzten Jahren haben wir viele Kinder "durchgeschleppt", sorry für den Ausdruck, die dann an weiterführenden Schulen
baden gegangen sind. Das lag oft aber daran, dass der "Schonraum GS" einfach verlassen wurde. Oft waren es auch Kinder aus
Elternhäusern, in denen Schule eine untergeordnete Rolle spielte....
Wir hatten/haben zwei Förderschullehrkräfte,eine Lehrkraft seit Weihnachten langfristig ausgefallen, den Rest übernimmt jetzt eine Förderlehrkraft. Die ist top, hilfsbereit, aber auch sie
sieht einfach, dass sie den Spagat immer schwieriger bewältigen kann. Noch dazu ist sie auch noch an einer weiterführenden Schule eingesetzt.
Das ist unser momentaner Stand. Und so kann Inklusion nicht gelingen. Das heißt nicht, dass ich gegen Inklusion bin, aber die Umsetztung hapert einfach gewaltig.
Vielleicht passt das jetzt nicht so ganz zu den vorherigen Themen, aber das musste jetzt einfach mal raus.