Langsam aber sicher erkennt die Öffentlichkeit, was für ein Verein die GEW ist

  • Mit bürokratischen Anforderungen (die Umschreibung ist vlt. unglücklich gewählt, ich erkläre, was ich meine) spreche ich nicht von solchen, die es explizit durch Inklusion gibt, sondern die so oder so durch den schulischen Betrieb allgemein bestehen, z.B. die Vera-Vergleichsarbeiten in Klasse 3, Projektwoche, Schulkonzepte und -feste, sowie Ausflüge.

    Naja, die hast du ja mit oder ohne Inklusion. Und Vera z.B. muss man eben als sie nehmen Zeit ohne Sinn in Anspruch hinnehmen und auch so den Eltern erklären. Schade um die Lernzeit der Kinder.


    Wochenplanarbeit reicht ja aber schon, dass eben in viele Klassen die Differenzierung kein Problem mehr ist und auch da sind Sprachprobleme kein wirkliches Problem, denn viele Materialien sind auch ohne komplette Deutschkenntnisse zu erlernen und in der Grundschule wird kein Kind die deutsche Sprache wie eine Fremdsprache erlernen, da kannst du dir sicher sein, denn das wäre Verschwendung von Zeit und Fähigkeiten, aber auch da kann man damit leben, wenn die Kenntnisse nicht altersgemäß sind und glaube mir, ich weiß wovon ich da rede. Wir haben vermutlich mehr ausländische Schüler als deutsche.

  • ...
    Sollen Inklusionskinder auf Kosten der Regelkinder an Regelschulen beschult werden oder sollen die Regelkinder auf Kosten der Inklusionskinder "unter sich" bleiben.
    ...

    die Frage ergibt schon keinen Sinn. Menschen sind verschieden. Wer entscheidet denn darüber, welches Kind ein "Inklusionskind" ist? Ich z.B. tue das. Seit Jahren schreibe ich Gutachten, die eigentlich von der Selektionsdiagnostik abgekommen waren. "Fördergutachten" nennt sich das Ganze nun, es wird nicht mehr der Förderort empfohlen. So lernte ich das eigentlich an der Uni.
    Und die Realtät? Es wird geguckt, ob dieses Kind in seiner bisherigen Klasse überlebt oder nicht. Danach wird der Text mit vielen tollen Fachbegriffen getippt und geschaut, wo das Kind hingeschoben wird oder ob es vielleicht in seiner Klassengemeinschaft bleiben darf.


    Es gibt nicht nur den Quotenrollstuhlfahrer im Mathebuch, das wissen alle hier. Die Bandbreite an Verhalten und Leistung ist so riesig, da gibt's nicht nur schwarz und weiß. Und darauf kann Schule einfach nicht nur mit Frontalunterricht reagieren.


    Was ich nicht verstehe- als LehrerIn kann man den Stress und die Diskussion ja noch nachvollziehen und die Meinungen mögen auseinandergehen. Aber was ist mit den ewig besorgten Eltern? wer glaubt, dass sein Kind kein "Inklusionskind" ist, sondern zur Runde derer gehört, die andere integrieren müssen: ihr dürft so viel Vertrauen in eure Kinder und eure Erziehung haben, dass ihr sicher sein könnt, euer Kind schafft einen guten Schulabschluss. Wenn nicht, liegt die Ursache wohl eher nicht im lernbehinderten Sitznachbarn ;)

    • Offizieller Beitrag

    Schantalle, die Sache mit dem guten Schulabschluss sehe ich aus eigener Erfahrug ein wenig kritischer als Du und ich halte nach wie vor nichts von der Argumentation mit Extremen.
    Natürlich liegt die Ursache für ausbleibenden Schulerfolg nicht per se am lernbehinderten Sitznachbarn - hier ist die Argumentation aber bewusst moralinsauer.


    Es geht hier viel eher um das, was in den Schulen vor Ort jeden Tag passiert oder nicht passiert - ganz unabhängig vom Vertrauen in mein Kind oder in meine Erziehung meines Kindes.
    Es geht darum, was ich als Elternteil zu Hause "ausbaden" muss, weil die Schule mit Inklusion überfordert ist - und das geht eben auch zu Lasten der Regelkinder - und natürlich ist das icht die Schule der Inklusionskinder. Es geht mir auch nicht darum, Regelkinder gegen Inklusionskinder auszuspielen, allerdings ist die Frage, die Du aus meiner Sicht mehr aus prinzipiellen bzw. formalen Gründen als sinnlos empfindest, leider tagesaktuell. Genau darum geht es Tag für Tag in deutschen Schulen, an denen die Inklusion so (falsch) praktiziert wird wie auch von anderen Usern beschrieben wird.

  • Sind eigentlich Inklusionsgegner gleichzeitig Gegner des mehrgliedrigen Schulsystems? Denn wenn man davon ausgeht, dass die Förderschule nicht unterhalb der Haupt-, der Realschule und des Gymnasiums steht, sondern auf gleicher Ebene, müssten die Leute, die den Besuch von Kindern mit Beeinträchtigungen an Regelschulen befürworten, gegen Selektion allgemein sind, denn nach welchen Kriterien sollte man sonst entscheiden, ob ein behindertes Kind auf die Haupt-, die Realschule oder das Gymnasium geht, wenn es so oder so die angesetzten Lernziele nicht erreichen kann? Ich kann mir jedenfalls nicht erklären, warum die Idee einer Einheitsschule für die Kinder mit ihren individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen so viel besser sein soll als das was wir gerade haben?

  • ...Ich kann mir jedenfalls nicht erklären, warum die Idee einer Einheitsschule für die Kinder mit ihren individuellen Fähigkeiten und Bedürfnissen so viel besser sein soll als das was wir gerade haben?

    Ich glaube, diese Frage stellt man sich erst ernsthaft, wenn man Kinder hat.


    Aus Förderschullehrersicht kann ich dir versichern: es ist eine Mär zu glauben, dass FörderschülerInnen nicht mehr merken, was sie für Defizite haben, nur weil sie nicht mehr in einer Regelschule sitzen.


    Das Leben meiner SchülerInnen ist ein täglicher Kampf gegen Armut, Vorurteile, Vernachlässigung, für einige auch gegen Gewalt. Sie sind vom Leben einfach mal benachteiligt worden, auch wenn Bolzbold keine Extremen mag, das Leben einiger Kinder auch in Deutschland IST extrem.


    Ob sie nun an einer Schule mit nichtbehinderter Klientel besser aufgehoben sind, oder an einer, die ihnen ein Sonderschulzeugnis ausstellt? Ich sags mal so: manche Kinder müssen wirklich vor ihren Lehrern (und in der Folge dessen auch vor MitschülerInnen) geschützt werden. GÄBE es aber in der Realität eine inklusive Schule, so wäre der Anschluss dieser benachteiligten Jugendlichen an das Leben, für das es sich zu leben lohnt, sicher ein Größerer.


    Noch mal: behindert sein heißt nicht nur, einen Rollstuhl zu nutzen. Da wundert sich auch keiner, wenn ein Aufzug her muss. Oder der Braillelehrer für den Sehbehinderten. Der Großteil unserer Mitmenschen mit einer Behinderung hat die Behinderung erworben, sie ist nicht angeboren. Nach der Schulzeit jedoch, besteht die Behinderung nicht mehr, denn "lernbehindert" "verhaltensgestört" und "sprachbehindert" ist nichts, was einem im Erwachsenenleben irgendwelche Punkte zum Ausgleich brächte. Kein Ausweis, kein schicker Name- nach der Schulzeit ist die Behinderung namentlich nicht vorhanden, theoretisch nicht vorhanden.


    Meine Schüler stolpern aus der Schule raus und sind junge Erwachsene, wie der Exgymnasiast auch. Theoretisch! das ist so absurd, in zweierlei Hinsicht. Natürlich geht ohne HIlfe auch nach der Schule nichts. Und: wieso eigentlich waren genau diese Leute 9 Jahre lang behindert? wer legt das fest? Behindert sein bedeutet, in der Gesellschaft, in der wir leben, ein Problem zu haben.


    ...Es geht darum, was ich als Elternteil zu Hause "ausbaden" muss, weil die Schule mit Inklusion überfordert ist - und das geht eben auch zu Lasten der Regelkinder - und natürlich ist das icht die Schule der Inklusionskinder. Es geht mir auch nicht darum, Regelkinder gegen Inklusionskinder auszuspielen, allerdings ist die Frage, die Du aus meiner Sicht mehr aus prinzipiellen bzw. formalen Gründen als sinnlos empfindest, leider tagesaktuell. ...

    Ich bin ja oft zu schnell, zu aggressiv, zu übertrieben mit meiner Wortwahl. Aber dieses Mal meine ich genau das, was ich sagte: die Grundidee von Inklusion in Schule ist, dass alle miteinander lernen. Du kannst keine Regelkinder gegen Inklusionskinder ausspielen, weil es per definitionem weder das eine noch das andere gibt. Das findest du vielleicht doof, weil du weißt, wie anstrengend Schulklassen auch im gegliederten Schulsystem sind. Richtig ist es aber trotzdem.

  • Miteinander lernen heißt aber auch, dass alle Schüler in der Lage sind, an einem Thema arbeiten zu können. Das muss nicht auf die selbe Art und Weise sein (Stichwort Differenzierung), aber es ist schwer, eine gemeinsame Arbeit zu organisieren, wenn, etwas platt ausgedrückt, 19 Schüler schriftlich bis 1.000 rechnen und einer mit viel Hilfe den Zehnerübergang hinbekommt. So oder so weiß der Schüler, dass er nicht dasselbe wie seine Altersgenossen leisten kann (auch an der Förderschule, siehe deine Ausführungen); aber wenn er mit anderen Kindern beschult wird, die ähnliche Probleme haben, weiß der Schüler, dass er nicht alleine mit seiner Besonderheit ist, dann ist auch gemeinsames Lernen möglich und auch wie gesagt das Erfolgserlebnis, was man einem Kind, das ansonsten systembedingt immer das untere Leistungsende bildet, eher nicht bieten kann.
    Ansonsten muss man auch die systemischen Vorteile einer Förderschule anführen: lebensnahe Unterrichtsinhalte, Klassenlehrerprinzip, geringere Schülerzahlen pro Klasse, eine speziell für diese Klientel ausgebildete Lehrkraft und oftmals bessere Ausstattung als an Regelschulen.


    Weil du die Sache mit dem Exgymnasiasten vergleichst: Ich sehe die Förderschule als Chance für Kinder mit Beeinträchtigung, auf den Alltag nach der Schule vorbereitet zu werden - eine Chance, die sie auf anderem Wege nicht hätten. Ich war selbst auf dem Gymnasium, da hieß es "ja, sucht euch mal einen Praktikumsplatz!" und viel mehr ist da nicht passiert. An der Förderschule werden die Schüler an die Hand genommen und sachte an den Arbeitsmarkt herangeführt. Ein Förderschüler kann in den seltensten Fällen später etwas mit Latein anfangen, mit praktischen Fächern wie Arbeitslehre hingegen schon. Ich weiß nicht, wie sehr euer Mathematikunterricht in die Tiefe geht - hängt wohl auch vom Förderschwerpunkt ab. Ich denke aber mal, dass es bei manchen Schülern sinnvoll ist, wenn man die Stoffmenge reduziert, dafür die Inhalte sehr lebensnah präsentiert werden und die Schüler diese dann auch beherrschen und in ihrem späteren Alltag verorten können. Man muss dann immer vergleichen, wie es in der Regelschule wäre - nicht der Musterschule, sondern der "normalen" Regelschule. Im schlechtesten Fall sitzt dann das Kind da und malt Mandalas oder bearbeitet mit dem (oftmals nicht ausreichend qualifizierten) Integrationshelfer Arbeitsblätter, während der Lehrer mit dem Rest der Klasse Regelunterricht macht.

  • Miteinander lernen heißt aber auch, dass alle Schüler in der Lage sind, an einem Thema arbeiten zu können.

    Wer sagt denn, dass Differenzierung nur in der Art mit dem Thema umzugehen bestehen darf und nicht auch in der Themenwahl?


    Im schlechtesten Fall sitzt dann das Kind da und malt Mandalas oder bearbeitet mit dem (oftmals nicht ausreichend qualifizierten) Integrationshelfer Arbeitsblätter, während der Lehrer mit dem Rest der Klasse Regelunterricht macht

    Ehrlich gesagt habe ich das Gefühl, du hast den Unterricht vor 20-30 Jahren vor Augen, bitte richtige Frontalunterricht und nicht dem, was hier inzwischen meist in Schulen abläuft. Denn da macht der Lehrer selten mit den Schülern etwas, sondern die machen oft und der Lehrer ist im Idealfall der "Helfer" ;)

  • Meine Grundschulzeit ist jetzt circa 12 Jahre her und sooooo viel kann sich da auch in der Zwischenzeit nicht getan haben. Guter Unterricht ist eine Mischung aus verschiedenen Sozialformen und dazu gehört nicht ausschließlich, aber eben auch der Frontalunterricht. Ich habe ja bereits geschrieben, dass ich gute Erfahrungen mit dem Wochenplan machte, aber diese Arbeitsform macht eben auch nur einen Teil des Unterrichts aus. Schlecht ist eher, wenn die Kinder 5 Stunden lang nur alleine vor sich hin ihren Plan abarbeiten, weil jeder an etwas anderem arbeitet. Auch wenn man es so nicht vermutet, Schüler wollen auch ihre Lösungen mit dem Lehrer und der Klasse teilen, etwas gemeinsam erarbeiten und das Unterrichtsgespräch mit dem Lehrer führen - da wird es eher (von ihnen selbst) als Defizit empfunden, wenn sie diese Option nicht haben.



    Wie sollen denn die angesetzten Lernziele erreicht werden, wenn die Schüler frei in der Themenwahl sind? Wie sollen Klassenarbeiten konzipiert (so offen, dass jeder etwas schreiben kann?), Noten gegeben und die Versetzung in die nächste Klassenstufe geprüft werden? Ein gewisser Anteil Differenzierung kann für leistungsschwächere oder -stärkere Schüler hilfreich sein, zu viel Differenzierung kann jedoch zu Orientierungslosigkeit führen - für den Lehrer wie für die Schüler.

  • Wie sollen denn die angesetzten Lernziele erreicht werden, wenn die Schüler frei in der Themenwahl sind?

    Wer spricht denn davon? Aber der Lehrer ist inzwischen recht frei in der Themenwahl, wenn er damit die Kompetenzen erreicht.

    Wie sollen Klassenarbeiten konzipiert (so offen, dass jeder etwas schreiben kann?)

    Das frage doch die Leute, die die Rahmenlehrpläne mit Beispielthemen und dem Ziel des Erreichens der Kompetenzen gesetzt haben, aber ja, es gibt auch Klassenarbeiten, die ganz anders funktionieren und jeder alleine macht ;)

    Noten gegeben und die Versetzung in die nächste Klassenstufe geprüft werden?

    Da wären wir wieder bei den störenden Noten und eine Versetzung muss hier nicht geprüft werden, sondern wenn eher ein Verweilen ;) (aber das nur, wenn alle Fördermöglichkeiten ausgenutzt wurden, was bei fehlendem Geld wohl nie der Fall sein wird.


    Ein gewisser Anteil Differenzierung kann für leistungsschwächere oder -stärkere Schüler hilfreich sein

    Womit wir schon wieder dabei wären, dass doch noch nach ganz anderen Dingen differenziert werden muss ;)

  • @Lehramtsstudent, ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass der Blinde hier von der Farbe spricht.


    Wer sagt denn z.B., dass gemeinsam Lernen immer ein gemeinsames Thema benötigt? und selbst wenn man das will, wer sagt, dass nicht einer bis 1000 und der andere bis 10 rechnen kann und das Thema trotzdem dasselbe wäre? Und gibt es eigentlich nur Mathe?


    Zweitens, die Schüler einer Förderschulklasse sind nicht homogen. Das ist ein Trugschluss. Hältst du deine ehemalige Klasse für homogen?
    Da gibts kein Gemeinschaftsgefühl, à la "hach, wie schön, dass wir alle dasselbe nicht können". Viele meiner Schüler sind nicht mal in der Lage, eine Freundschaft aufrecht zu erhalten, psychische Störungen belasten ihr Leben. Wenn davon mehrere aufeinanderknallen, können sie nicht voneinander profitieren, der eine sitzt schaukelnd in der Ecke, der andere redet wirres Zeug. Einige sind knapp auf Hauptschulniveau, sie klammern sich aneinander, weil der eine den Humor des anderen versteht. Sie tun alles dafür, von der Förderschule wegzukommen und noch den Hauptschulabschluss woanders zu machen. Diejenigen, bei denen es knapp nicht reicht, sind frustriert, weil sie sich als Versager fühlen und nicht wegkönnen.


    Dann die Fächer, bei uns wird Arbeitslehre beispielsweise fachfremd unterrichtet, weil kein AL-Lehrer da ist. Das Geld beträgt zudem pro Kind und Schuljahr etwa 8 Eur, du kannst dir ausrechnen, wie weit man damit kommt, wenn man Neuntklässler 6 Stunden pro Woche "Arbeitslehre" erteilen soll.


    Und zum Schluss der Lehrplan: abgespeckt ja, nur Lernförderschüler begreifen die Satzglieder nicht, auch nicht wenn sie schon 14 sind. Ich bin mir übrigens recht sicher, dass das viele Hauptschüler auch nicht tun, aber das tut nichts zur Sache. Die persönlichen Begabungen, die so gern seit 50 Jahren zitiert werden, die eben an der Hauptschule anders lägen, als am Gymnasium halte ich für Wunschdenken. Nicht jeder, der durchs Gymnasium kommt, ist zum Arzt geboren. Und nicht jeder, der die Lernförderschule besucht, ist handwerklich begabt. Da wird einfach nur schöngeredet, was man nicht jeden Tag vor sich hat.


    Noch mal, ich bin kein "Inklusionsbefürworter" und auf der anderen Seite stehen die "Inklusionsgegner". Ich lebe ja ganz gut von meiner Arbeit an der Förderschule. Ich glaube viel mehr, dass viele Kollegen, v.a. an weiterführenden Schulen, keinen Schimmer davon haben, welche Möglichkeiten des gemeinsamen Lernens es gibt. Und auch keine Lust haben, sich damit auseinanderzusetzen. Ich selbst bin kein Meister der Freiarbeit, ich versuche mich nur immer wieder daran. Es gibt aber hier im Forum einige, wenige, die das können. Und ich wette, dass es in ihren Klassen möglich ist, Kinder mit verschiedenen Begabungen (also alle) in einem Raum sitzen zu haben. Die Sichtweise ist eine ganz andere, eben nicht die altgewohnte von "28 Kids, wer nicht passt wird passend gemacht oder muss gehen..." das ist doch keine Abbildung unserer Gesellschaft oder des realen Lebens im 21.Jh. Eigentlich müsste doch jedem auffallen, wie absurd das ist :idee:

  • Meine ehemalige Klasse war alleine schon dadurch nicht homogen, dass ein paar Schüler auf die Hauptschule gingen und jeweils gleiche Teile auf die Realschule und das Gymnasium. Ohne mich selbst loben zu wollen, aber ich war in der Grundschule auch ganz fit in Mathematik und war ganz froh, dass mir Möglichkeiten gegeben wurden, meine Fähigkeiten positiv zu nutzen. Ich bin jetzt kein Experte auf dem Gebiet der Mathematikdidaktik, würde jedoch vermuten, dass es problematisch ist, wenn die besonders leistungsstarken Schüler einfach im Stoff weiter arbeiten (ich weiß nicht, wie du das mit deinen Schüler machst, aber mir wurde früher teilweise sogar verboten, im Arbeitsheft weiterzuarbeiten :autsch: ), weil die Langeweile dann einfach zu einem späteren Zeitpunkt kommt und man eher Knobelaufgaben und Exkurse anbieten sollte, zu denen man sonst im Unterricht nicht kommt.


    Ich habe ja nie gesagt, dass die Schüler in der Förderschule auf einmal zu Engeln werden. Man muss sich nur überlegen, ob sie in der Regelschule eher in der Lage wären, Freundschaften aufrecht zu erhalten - da wäre ich mir nicht so sicher. Davon mal abgesehen, dass wir keine Standesgesellschaft mehr haben, bei denen Freundschaften zwischen Förder- und Regelschülern sich nicht gehören und daher aufzulösen sind - im außerschulischen Bereich gibt es da ja auch Möglichkeiten.
    Es ist grundsätzlich gut, dass du motivierte Schüler hast und das solltest du fördern. Ich finde es jedoch schade, zu lesen, dass sich ein Teil deiner Schüler als Versager fühlt. Du bist die erfahrene Förderschullehrkraft, weswegen ich als "reiner" Student aus einem anderen Lehramt dich da wahrscheinlich wenig lehren kann, aber gibt es nicht die Möglichkeit, diesen Schülern statt einer defizitorientierten Sichtweise aufzuzeigen, was sie gut können? Da harpert es vlt. mit dem mathematischen Problemlösen, aber vlt. können sie gut zeichen und basteln :) . Außerdem: Ein Schüler, der auf der Förderschule nur ein Teilnahmezeugnis erhält, würde wohl am Gymnasium auch nicht das Abitur schaffen. Und da ist es doch noch viel beschämender, wenn man als einziger Schüler nicht einmal einen anerkannten Schulabschluss erhält.
    Damit kommt man nicht gerade weit, aber auch nicht jede Haupt- oder Realschule hat deutlich mehr Geld zur Verfügung - was ein Unding natürlich ist, aber leider oftmals Realität :( !


    Nicht jeder Gymnasiast ist späterer Arzt, er hat lediglich die notwendige Qualifikation, um diesen Beruf im Anschluss ergreifen zu können - oder auch nicht. Es sagt ja gar nicht, dass jeder Förderschüler handwerklich begabt ist, aber es ist eine Möglichkeit, die vorhandenen Ressourcen so zu nutzen, dass die Schüler einem Beruf nachgehen können, der mit ihren kognitiven Ressourcen gut machbar ist und dennoch gesellschaftliches Ansehen genießt.


    Ein Gymnasiallehrer hat sich in erster Lage aufgrund des hohen fachlichen Interesses für diesen Beruf entschieden. Dazu gehört sicher auch die Pädagogik, aber die ist wohl, im Gegensatz zu Leuten in eurem Lehramt, eher ein Nebenprodukt, weswegen Gymnasiallehrer die Lehrergruppe sind, die sich am meisten über den pädagogischen "Schnickschnack", der in den letzten Jahren gehypt wurde, brüskieren, weil sie der Meinung sind, dass es sie von ihrem Hauptinteresse - dem Lehren von anspruchsvollen Fachinhalten abhält.
    Da die einzelnen Lehrämter ja miteinander zusammenarbeiten, kann man sich gegenseitig Ideen geben, die man im Unterrichtsalltag nutzen kann oder auch nicht. Ich finde es nur problematisch, wenn ein bestimmter Teil der Lehrer versucht, Teilen anderer Lehrer anderer Schulformen seine Ideen aufzuzwingen - du sagst ja selbst: Du hast deinen Unterrichtsalltag, an der Grundschule herrscht ein anderer, an der Berufsschule noch einmal ein ganz anderer. Das altgewohnte Bild lässt sich wohl nicht vermeiden, wenn es Klausuren, Noten, Lehrpläne (bzw. Bildungsstandards), Schulempfehlungen (und verbunden allgemein ein mehrgliedriges Schulsystem) und Versetzungskriterien gibt. Damit möchte man nicht nur die Schüler gängeln, sondern diese ganzen Dinge haben ja auch den Sinn, eine gewisse Objekt für Schülerleistungen zu ermöglichen und einen allgemeinen Rahmen für Unterricht zu bieten.

    Einmal editiert, zuletzt von Lindbergh ()

  • Deine ehemalige Klasse war alleine schon dadurch nicht homogen, dass ein paar Schüler auf die Hauptschule gingen und jeweils gleiche Teile auf die Realschule und das Gymnasium.


    Richgtig, davon rede ich ja. Gruppen sind nicht homogen.



    Ohne mich selbst loben zu wollen, aber ich war in der Grundschule auch ganz fit in Mathematik und war ganz froh, dass mir Möglichkeiten gegeben wurden, meine Fähigkeiten positiv zu nutzen.

    Richgtig, davon rede ich ja. Gruppen sind nicht homogen.



    Es ist grundsätzlich gut, dass du motivierte Schüler hast und das solltest du fördern. Ich finde es jedoch schade, zu lesen, dass sich ein Teil deiner Schüler als Versager fühlt. Du bist die erfahrene Förderschullehrkraft, weswegen ich als "reiner" Student aus einem anderen Lehramt dich da wahrscheinlich wenig lehren kann, aber gibt es nicht die Möglichkeit, diesen Schülern statt einer defizitorientierten Sichtweise aufzuzeigen, was sie gut können? Da harpert es vlt. mit dem mathematischen Problemlösen, aber vlt. können sie gut zeichen und basteln :) .

    Willst du mich verarschen?!



    Ein Schüler, der auf der Förderschule nur ein Teilnahmezeugnis erhält, würde wohl am Gymnasium auch nicht das Abitur schaffen.

    Das ist eine unglaubliche Erkenntnis, die allen die Augen öffnen wird. Auf was willst du eigentlich hinaus?




    Ein Gymnasiallehrer hat sich in erster Lage aufgrund des hohen fachlichen Interesses für diesen Beruf entschieden.

    Woher willst du das schon wieder wissen?


    Es sagt ja gar nicht, dass jeder Förderschüler handwerklich begabt ist, aber es ist eine Möglichkeit, die vorhandenen Ressourcen so zu nutzen, dass die Schüler einem Beruf nachgehen können, der mit ihren kognitiven Ressourcen gut machbar ist und dennoch gesellschaftliches Ansehen genießt.

    Du verstehst das Grundproblem irgendwie nicht. Deutschland hat ein Problem bei der Integration von Menschen mit Benachteiligungen aller Art. Viele Länder (ich rede nicht von Entwicklungsländern), sind uns in diesem Punkt voraus.
    Davon dass du persönlich findest, es wäre doch logisch, dass Förderschüler an der Förderschule besser gefördert würden kann sich halt niemand etwas kaufen. Das mag im 19. Jahrhundert ein passendes Konzept gewesen sein und damals sogar innovativ, "Schwachsinnige" überhaupt zu beschulen. Die Welt dreht sich aber weiter.

  • Zitat von Schantalle

    Davon dass du persönlich findest, es wäre doch logisch, dass Förderschüler an der Förderschule besser gefördert würden kann sich halt niemand etwas kaufen. Das mag im 19. Jahrhundert ein passendes Konzept gewesen sein und damals sogar innovativ, "Schwachsinnige" überhaupt zu beschulen. Die Welt dreht sich aber weiter.

    Es ist jetzt aber auch nicht zwangsläufig progressiv, eine möglichst heterogene Schülerschaft im selben Raum ("gemeinsam" ist das für mich trotzdem nicht) zeitgleich in irgendeiner Form zu unterrichten, auch wenn das entsprechend verkauft wird.
    Gibt es denn wissenschaftliche Studien, die belegen, dass dadurch die Schüler (die Regel- wie die Inklusivschüler) am Ende des Tages mehr lernen als in relativ homogenen Lerngruppen?


    Weil du die Schwachsinnigen im 19. Jahrhundert nennst: Vor der Einführung der Förderschulen in Deutschland gab es ja bereits ein inklusives Schulsystem (wahrscheinlich mit den selben finanziellen Ressourcen wie heute :P ) und da war es so, dass die Behinderten im besten Falle dabei saßen und halt nicht den Unterricht störten. Was mit Störenfrieden gemacht wurde, kannst du dir sicher denken. Bei dieser Art von Beschulung ist sicher nicht viel rumgekommen; die Zeiten haben sich ja etwas verändert, aber man sollte nicht davon ausgehen, dass ein Gymnasial- oder auch bereits ein Realschullehrer die Zeit und die Ressourcen hat, sich intensiv um einen Schüler mit Förderbedarf zu kümmern. Wie zuvor angedeutet, es wird wohl oft genug darauf hinauslaufen, dass der Schüler im selben Raum wie seine Mitschüler ist (denn dann kann sich die Schule damit rühmen, inklusiv zu arbeiten), aber Mandalas zeichnet oder mit der Integrationskraft Arbeitsblätter bearbeitet.

  • Nimm’s mir nicht übel, Lehramtsstudent, aber: Studiere doch erstmal zu Ende. Absolviere Deine Pflichtpraktika in Schulen mit längerer Inklusionserfahrung. Mach erfolgreich das Referendariat und sammle Erfahrung. Dann hast Du wenigstens Ahnung von dem, wozu Du momentan nur eine Meinung hast.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Oh weh, hier geht es ja gar nicht mehr um die GEW, sondern um das dreigliedrige Schulsystem und die Inklusion!


    Ich persönlich habe jetzt in den letzten Jahren an einem Gymnasium, einer Realschule, einer Hauptschule und an einer Oberschule (Hauptschüler, Realschüler und Förderschüler) gearbeitet. Mir ist dabei aufgefallen, dass ein großer Teil der Hauptschüler schon sehr frustriert aus der Grundschule kommt und ihnen in der Hauptschule erstmal beigebracht werden muss, dass es nicht egal ist, was sie machen. Dass es für sie einen Sinn hat, sich zu beteiligen. Dass ihnen nicht nur bleibt, den Unterricht zu stören. Das ist bei den anderen Schülern weniger ausgeprägt.
    Natürlich betrifft das nicht alle Hauptschüler, aber doch viele.
    Ich schließe daraus, dass sich diese Kinder in der (integrativen) Grundschule abhängt gefühlt haben. Dass also offenbar deren Lehrer oder Lehrerin es nicht geschafft hat, in einer Weise zu differenzieren, dass die lernschwächeren Schüler motiviert sind.
    Natürlich wissen die Schüler an der Hauptschule, dass sie schlechte Chancen auf einen Ausbildungsplatz haben. Trotzdem sind sie in dem Rahmen leichter motivierbar als an der Oberschule, wo der Abstand zum leistungsstärksten Schüler deutlich größer ist.
    An der Oberschule mit Inklusion habe ich in einer Klasse Realschüler, Hauptschüler, Förderschüler verschiedener Schwerpunkte und Flüchtlingskinder ohne oder mit geringen Deutschkenntnissen. Von allen diesen Kindern sind nur die Realschüler in der Lage, schriftlich gestellte Aufgaben in einem gewissen Rahmen selbständig zu erarbeiten. Die anderen Kinder brauchen Hilfe, um schriftliche Aufgabenstellungen zu verstehen. Sie brauchen sehr viel Bestätigung, wenn sie einzelne Aufgabenteile bewältigt haben. Ich bin aber mit einer ganzen Klasse allein, habe nur ein Lehrwerk das sich zwar "differenziert" nennt, in Wirklichkeit aber nicht viele Möglichkeiten bietet, und muss den Stoff für die verschiedenen Lernniveaus jeweils selbst aufbereiten, Texte schreiben, Aufgaben erstellen etc. - ich persönlich schaffe das nicht für jede Unterrichtsstunde gleich gut. Und auch, wenn ich davon ausgehe, dass es Lehrkräfte gibt, die das toll machen - eine große Zahl Kolleginnen und Kollegen wird dabei die gleichen Probleme haben wie ich. Und das führt bei mir dazu, dass ich mich mies fühle, weil ich fast ständig irgendwelchen Schülerinnen und Schülern nicht gerecht werde.
    Ich persönlich habe mich an Schulformen des gegliederten Schulsystems ohne Inklusion wohler gefühlt. Ich habe auch da differenziert, aber der Spagat zwischen den leistungsstärksten und den leistungsschwächsten Schülerinnen und Schülern ist einfach nicht ganz so groß, das ist mit den Mitteln einer Durchschnittslehrkraft zu leisten. Jetzt fühle ich mich permanent überfordert, und ich sehe regelmäßig Kollegen, die sich weigern, für die Flüchtlingskinder AUCH NOCH Materialien individuell aufzubereiten, weil sie sagen, dass das einfach nicht geht. Wegen mangelnder Qualifikation UND mangelnder Zeit UND mangelnder Unterstützung während des Unterrichts.
    Ich lehne daher unter den aktuellen Bedingungen Integration UND Inklusion ab.
    Wenn ich weniger Stunden unterrichten müsste sowie immer eine Zweitkraft im Unterricht hätte, könnte das möglicherweise anders sein.

  • Erfahrung kommt natürlich immer mit mehr Berufspraxis, keine Frage ;) . Wie sind denn deine Erfahrungen in Bezug auf das Diskussionsthema - und zwar nicht allgemein, sondern konkret im Unterrichtsalltag :) ?


    PS: Beiträge haben sich überschnitten, aber Mara hat das, was ich an Jule richtete, bereits gemacht und dabei auch die von der Schule gestellten personellen wie finanziellen und materiellen Ressourcen abwägend sinnvoll berücksichtigt.

  • Na schön, dann noch einmal ein wenig ausführlicher.


    Ich arbeite an einer Schule, die seit über 30 Jahren inklusiv ist: bis vor kurzem als Modellschule mit sehr guter Ausstattung, nun wird es zunehmend schwierig, unser bisheriges, sehr erfolgreiches Konzept aufrecht zu erhalten.
    Ich habe an meiner Schule Inklusion als ganz überwiegend sehr gewinnbringend für alle Beteiligten erfahren. Wir hatten aber auch bis jetzt in den inklusiven Klassen in ca. 90% aller Stunden Doppelbesetzung. Einer von zwei Klassenlehrern ist Sonderpädagoge. Das Lehrerteam arbeitet gleichberechtigt und für alle Schüler.
    Alle an Inklusion Beteiligten arbeiten bereitwillig so: Die Regelschüler und ihre Eltern können bei der Aufnahme entscheiden, ob sie in eine inklusive Klasse gehen möchten oder nicht. Auch die Kollegen haben Einfluss auf ihren Einsatz.
    Die Klassenlehrer arbeiten mit maximaler Transparenz und mit der ganzen Klasse an der Akzeptanz des jeweils anderen und auch an der Einhaltung von für alle verbindlichen Regeln, so dass die I-Kinder überwiegend wirklich gut integriert sind.
    Natürlich gibt es auch Ausnahmefälle, in denen Kinder in unserem doch sehr großen System nicht gut aufgehoben sind oder aufgrund ihrer Problematik nicht optimal gefördert werden können. Dann raten auch wir zur Umschulung auf die Förderschule. Hier kann und darf man - im Sinne des Kindeswohls - nicht dogmatisch sein.
    Gesamtschulklassen zu unterrichten macht ja grundsätzlich schon mal mehr Arbeit. Wenn ich einen Sonderpädagogen zur Seite habe, ist es daher kein Problem, die I-Kinder mit zu beschulen. (Im Gegenteil: Der Sonderpädagoge kann auch auf Regelschüler mit Problematiken anders eingehen. Zudem profitiert man von der Zusammenarbeit im multiprofessionellen Team auch persönlich: Man kann ja so viel vom Kollegen lernen, der eine andere Ausbildung genossen hat!)


    Mein Sohn geht auf eine Grundschule, die nach demselben Konzept arbeitet wie meine Schule und ebenfalls Modellschule war. Auch dort erlebe ich Inklusion als Erfolgsgeschichte. Mein Sohn fühlt sich wohl und ich sehe, dass er gut gefördert wird und die Lehrer sich darum bemühen, ihn in die Klassengemeinschaft zu integrieren (dass das nicht immer optimal klappt, liegt aber an meinem Sohn und nicht am System; solange er zufrieden ist, ist es für mich in Ordnung - zumal ich auch keine für ihn geeignete Förderschule wüsste).


    Damit Inklusion klappt, braucht es aber große personelle Ressourcen! Zudem braucht es geeignete bauliche Bedingungen. (Differenzierungsräume, Rückzugsmöglichkeiten für Kinder, die schnell überreizt sind, Pflegeräume, Aufzüge, Rampen, Mikrophone, Sehhilfen, Förderschulmaterial, Schulküchen, Technikräume usw. für lebenspraktischen Unterricht und und und, wenn man, wie wir, alle Förderschwerpunkte berücksichtigen will)
    Es braucht ein Konzept! Alle zusammen in einen Raum zu stecken, ist nicht schon Inklusion.
    Nicht zuletzt braucht es auch die Bereitschaft aller Beteilgten, sich auf Inklusion einzulassen und - ja - die Komfortzone zu verlassen. Das fällt Gesamtschullehrern vermutlich leichter, die es ja gewohnt sind, heterogene Klassen zu unterrichten.
    So, wie es jetzt in NRW allen Schulen mit zu wenig Personal und geringer Erfahrung aufgezwungen wird, kann es nicht funktionieren.


    Ich plädiere für inklusive Schwerpunktschulen, an denen die Ressourcen gebündelt werden. Überall ein bisschen geht nicht und schadet allen Beteiligten.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

  • Jule13, dann liegen wir ja gar nicht so weit auseinander. Die von dir beschriebenen Ressourcen hätte ich hier sehr gerne, dann könnte ich mir funktionierende Inklusion auch vorstellen.
    Als Oberschule sind wir von einer IGS gar nicht so weit weg - uns "fehlen" nur die Gymnasiasten...

  • Danke dass du uns an deinen Erfahrungen teilhaben lässt und dass du dich an deinen Schulen wohlfühlen und gute Erfahrungen machen konntest!
    Gegen Ende hast du aber selbst geschrieben, warum das an deinen Schulen möglich war und warum es genau durch das Fehlen dieser Faktoren scheitern könnte. Und dann kannst du natürlich überlegen, ob ernsthaftes Interesse, auch seitens der Politik, besteht, diese Faktoren zu etablieren oder ob man nicht nur das absolute Nötigste bereitstellt und davon ausgeht, dass das Projekt sich auch auf diesem Weg umsetzen ließe - zur Not mithilfe der engagierten Lehrkräfte ;) .
    Und es ist ja bundesweit bekannt, dass NRW nicht gerade das Bundesland ist, dass sich ein Bein ausreißt, um den Schulen die besten Ressourcen zur Verfügung zu stellen.


    Es ist natürlich stets eine Ansichtssache, aber mir wird nicht deutlich, warum man unbedingt das gesamte Bildungssystem auf links krempeln muss, um eine Idee umzusetzen, die so eher wissenschaftliches Neuland darstellt und im schulischen Kontext mit zu wenig Engagement (auch seitens der Politik) nach hinten losgehen kann, wenn, wie von Frosch festgestellt, im Grunde die Hauptmotivation dessen in der Fehlinterpretation eines supranationalen Abkommens, dessen Kern etwas vorsieht, was eh bereits der Fall ist, begründet ist.

  • Was ich nicht verstehe: Wie kann man gut finden, wenn jemand sagt: ich fühle mich überfordert, die Idee ist scheiße umgesetzt, es ist ein Ärgernis, wie mit unseren Ressourcen als Lehrer umgegangen wird?




    Und es ist ja bundesweit bekannt, dass NRW nicht gerade das Bundesland ist, dass sich ein Bein ausreißt, um den Schulen die besten Ressourcen zur Verfügung zu stellen.

    Wenn ich noch eine überhebliche Plattitüde hier lese, dann fall ich vom Glauben an die zukünftige Grundschullehrergeneration ab. Als ob dieses Thema mit einem Zwinkersmiley abgehakt wäre.

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