Praxissemester - Entlastungsstundenverteilung innerhalb der Gruppe der Beteiligten

  • Hallo zusammen,


    auf unseren Lehrerkonferenzen wurde die Verteilung der Entlastungsstunden, welche die Schule pro Praxissemesterstudent bekommt, länger diskutiert. Die Schulleitung schlug hier vor, dass die beiden Mentorenlehrer (welche den Praktikanten in ihren jeweiligen Fächern mit mehreren Wochenstunden betreuen) und der Ausbildungsbeauftragte der Schule (welcher sich um Praktikanten/Referendare usw. generell kümmert) jeweils ein Drittel der Entlastungsstunden bekommen. Die Mehrheit des Kollegiums - und durch die Verpflichtung dieses Praxissemesters für die Ausbildung hier im Hauptstudium werden da wohl noch einige Praktikanten kommen - fand diese Aufteilung nicht nachvollziehbar, vor allem, da die Kollegen berichteten, dass der Arbeitsaufwand ungleich höher als mit einem Referendar war, so musste jede Stunde vor- und nachbesprochen werden, Unterrichtsmaterialien durchgesehen und korrigiert werden usw. (auf einem anderen Niveau eben als bei einem Referendar) - das Ganze über ein Halbjahr hinweg. Die Beteiligung des Ausbildungsbeauftragten bestand hingegen eher aus "Einführung und Begrüßung", Beisitzen bei den zwei "Unterrichtsbesuchen" und "genereller Zuständigkeit".
    Da uns keine konkreten Aufgabenverteilungen genannt wurden und ich bei Google auch nur diesen "nach eigenem Ermessen" Auszug fand


    frage ich mich, wie das in anderen Schulen (in NRW oder anderswo) aufgeteilt wird oder ob es da doch Anweisungen gibt, die die Mehrarbeit der betreuenden Lehrer berücksichtigt (sofern das nicht den betroffenen Lehrern so vorkommt und wir die Aufgabenmenge des Ausbildungsbeauftragten falsch einschätzen...)


    MFG, Sensei

  • Bei uns bekommen jeweils die Mentoren eine Stunde, da diese die Arbeit machen. Die erledigen alles außer der Verwaltung im Onlineportal.


    Die Verwaltung (Onlineportal) wird von einer unserer ABB übernommen und erfordert ja nur sehr wenig Zeit und wird nicht separat bzw. über die ABB-Stunden entlastet.

  • Bei uns gibt es gar keine Entlastungsstunden für Praktikanten. Problem gelöst.


    Ob das aufwändiger ist, als die Betreuung eines Referendars, liegt auch in der eigenen Hand.


    Ich wäre zufrieden, wenn ich überhaupt Entlastungsstunden bekäme. Und wenn es 1/4 Deputatsstunde ist...

  • Ob das aufwändiger ist, als die Betreuung eines Referendars, liegt auch in der eigenen Hand.

    Das Praxissemester ist in NRW quasi das gekürzte halbe Jahr des Referendariats. Das ist dem Ref sehr nahe, auch vom Betreuungsaufwand.


    Das hat nichts mit den normalen "Ich guck mal"-Unipraktika zu tun.

  • Das Praxissemester ist in NRW quasi das gekürzte halbe Jahr des Referendariats. Das ist dem Ref sehr nahe, auch vom Betreuungsaufwand.
    Das hat nichts mit den normalen "Ich guck mal"-Unipraktika zu tun.

    In BaWü ist das auch so. Daher bleibe ich auch bei meiner Meinung.


    Ich habe schon mehrfach Praktikanten und auch Referendare betreut. Letzteres ist deutlich aufwändiger.

    • Offizieller Beitrag

    Ich finde meine Abrechnung vom letzten Jahr nicht, aber: bei uns - und es war die Empfehlung auf der Infoveranstaltung der Bezirksregierung - war das glaube ich: 0,7 / 0,7 / 0,6.
    Unser Koordinator macht allerdings auch einiges, auch wenn es sicher nicht so viel ist. Wenn ich jetzt denke, dass es im letzten Durchgang 2 Praxissemesterstudenten gab, naja...
    Allerdings: es ist natürlich eine Jahresstunde, falls der Praxissemesterstudent (man darf ja nicht Praktikant sagen) ein Jahr lang da wäre. Also: Abrechnung doch weniger als ein Ref. Ich kriege jetzt zum ersten Mal einen Referendar als ABBA, ich glaube aber, dass der Praxistyp durchaus mehr Aufwand sein kann, weil er quasi nur bei einem ist und ziemlich alles durchkauen soll. Es hängt aber vom jweiligen Menschen ab. Mein Praxissemesterstudent wollte nie was von mir, auch nicht von der anderen Mentorin oder Betreuer, er sass quasi nur da, hat seine 2,5 Stunden gehalten und gut. Ein perfekter zukünftiger Kollege, wie man sie schon im Vorfeld liebt. (und "leider": ein sehr talentierter Lehrer vorne in der Klasse, wenn man von seinen Kommunikationsschwierigkeiten mit uns und jüngeren Klassen absieht)


    chili

  • Bei uns bekommen auch nur die ABAs Entlastungsstunden für Refis, Praktikanten und Praxissemesterstudenten. Nur wenn ein Obasler stark durch einen bestimmten Lehrer betreut wird, bekommt der Entlastung.

    Only Robinson Crusoe had everything done by Friday.

    • Offizieller Beitrag

    Aber der Praxissemesterstudent soll je Fach einen eigenen Betreuer haben. Und die sollen die Entlastung bekommen (auch wenn der Student auch bei jdm anderen hospitieren / unterrichten sollte)
    Wir reden jetzt über immerhin 2 Stunden pro Studenten. (Ja, mehr als bei Refs, die Leute vom ZfSL waren auch überrascht, dass deren (optimistischer) Vorschlag einfach so übernommen wurde...)


  • Mein Praxissemesterstudent wollte nie was von mir, auch nicht von der anderen Mentorin oder Betreuer, er sass quasi nur da, hat seine 2,5 Stunden gehalten und gut. Ein perfekter zukünftiger Kollege, wie man sie schon im Vorfeld liebt. (und "leider": ein sehr talentierter Lehrer vorne in der Klasse, wenn man von seinen Kommunikationsschwierigkeiten mit uns und jüngeren Klassen absieht)


    chili

    Ich kann die Ironie nicht ganz nachvollziehen. Ein Kollege, der nicht ständig etwas von Kollegen möchte ist doch in der Tat sehr löblich. Würde mich sehr freuen, wenn es mehr Lehrer von dem Schlage gäbe, die nicht immer alles lang und breit bekakeln und dadurch so viel Zeit verbrennen. Auch welche, die nicht ständig ankommen und irgendetwas (Unnötiges) wollen.
    Ich bin immer wieder erstaunt, was einem als Kommunikationsschwierigkeit ausgelegt wird. Jetzt nicht auf dich bezogen, aber es gibt bei uns tatsächlich eine riesige Klönfraktion in deren Augen man unkommunikativ ist, wenn man eben nicht ständig alles Unnötige in epischer Breite bekakelt.
    Ein Hoch auf Menschen, die auch mal selbstständig ihr Ding machen und ihre dienstliche Kommunikation auf wesentliche Inhalte beschränken.

    • Offizieller Beitrag

    Firelilly: Eigentlich würde ich dich am liebsten ignorieren aber es könnte tatsächlich sein, dass du das wirklich nicht verstanden hast.


    Ich sprach nicht von einem Kollegen, da ist es mir ziemlich egal. Ich sprach von einem Studenten. Der da war, um auch etwas zu lernen. Er hat fast nie IRGENDETWAS über die Schule, den Unterricht oder was auch immer gefragt. Hat sich gar nicht über den Unterricht unterhalten wollen, weder davor noch danach. von einem Studenten, der ein paar Arbeiten über Unterricht und Schule schreiben musste.
    chili


  • (und "leider": ein sehr talentierter Lehrer vorne in der Klasse, wenn man von seinen Kommunikationsschwierigkeiten mit uns und jüngeren Klassen absieht)

    Anscheinend hat er ja zumindest in manchen Bereichen bereits gute Fähigkeiten. Wie hat er die bloß erlernt, wenn er nie mit jemandem geredet hat über Unterricht?
    Ich meine es ganz ernst, es gibt einfach Menschen, die sind gute und stille Beobachter und setzen das Gesehene dann um. Oder machen sich ihre eigenen Gedanken dazu. Ich stimm Dir prinzipiell zu, dass ein verbaler Austausch auch bereichernd sein kann. Die Betonung liegt auf kann. Vielleicht hat der Student ja auch einfach festgestellt, dass er mit euch gar nicht so kann bzw. eure Art zu unterrichten ihn nicht weiterbringt.
    Ich hatte das Glück in dem einen Fach einen klasse Mentor zu haben, mit dem habe ich mich viel ausgetauscht und viel gelernt. Die Mentorin für das andere Fach war einfach sehr schwach und die gesame Fachschaft an der Schule einfach nicht sehr kompetent. Zumindest nicht in der Weise, wie ich unterrichten möchte, von denen konnte ich einfach nichts lernen und habe den Kontakt deshalb auch sehr kurz gehalten.
    Habe trotzdem ein Examen mit der 1 vor dem Komma gemacht und das obwohl mit die Mentorin eben auch vorhielt, ich sollte doch meine Stunden mit ihr vorher besprechen usw.
    Wie gesagt, Du kannst recht haben, dass der Student unkommunikativ ist. Vielleicht sieht er es aber auch so wie ich mit der Mentorin.
    Ein Indiz ist, dass er ja zugegebenermaßen durchaus unterrichten kann.



    Ich sprach nicht von einem Kollegen, da ist es mir ziemlich egal. Ich sprach von einem Studenten. Der da war, um auch etwas zu lernen. Er hat fast nie IRGENDETWAS über die Schule, den Unterricht oder was auch immer gefragt. Hat sich gar nicht über den Unterricht unterhalten wollen, weder davor noch danach. von einem Studenten, der ein paar Arbeiten über Unterricht und Schule schreiben musste.
    chili

    • Offizieller Beitrag

    Das mag sein, aber ich sag's mal so: ob er uns alle nixht mochte und uns alle für unfähig hielt: ein Praktikum ist nunmal ein bisschen mehr als 2 Minuten vor der Stunde aufzutauchen, direkt danach verschwinden und nie mit jdm reden. Hätten wir als Schule Noten geben sollen/ dürfen, wäre er in Teilbereichen mangelhaft gewesen.
    Die kompletten Stunden in Bereichen wie 'Schulleben', 'Schulorganisation' usw hat er gar nicht abgedeckt.


    Und gut vor der Klasse war er ja in den Oberstufenklassen auf Praxissemester-Niveau, wir wollen ja nicht übertreiben.
    Was ich meine, ist auch normale Höflichkeit...


    Chili

  • Interessant, wie unterschiedlich das gehandhabt wird, wobei die Belastung wohl auch wirklich stark mit den jeweiligen Studenten zusammenhängt. Naja, bei uns war dann der abschließende Kommentar der Schulleitung "Der Ausbildungsbeauftragte wird sich schon von sich aus melden, wenn er meint, dass er zuviel Entlastung bekommt!" :)

  • Bei uns bekommen nur die beiden Mentoren die Entlastung (je eine Stunde), aus den bereits erwähnten Gründen (kümmern sich am meisten, begleiten auch den UB und stehen für alle Fragen offen). Die ABB erledigen die Begrüßung und Verteilung. Unsere Abbs werden für ihre Arbeit mit den Referendaren entlastet, dafür ist das bei uns keine Beförderungsoption.

  • Da die Praxissemesterstudenten effektiv tatsächlich sehr wenig Stunden unterrichten (bitte hier mal das Genaue nachfragen, die machen nicht x-Stunden die Woche!), hält sich der Betreuungsaufwand doch arg in Grenzen. Da ist ein Referendar, vor allem wenn er nicht unbedingt der Selbstständigste ist, doch deutlich anstrengender.


    Das kommt natürlich auch drauf an, wie derjenige verteilt wird. Meine PSS hatte ich 2 Stunden die Woche - da ist die Besprechung mit der PSS imho normales Dienstgeschäft abgedeckt.
    Wenn jemand den 12 Stunden begleitet, sieht das vielleicht wieder anders aus.

  • Die Praxissemesterstudierenden haben eine Präsenzzeit von etwa 15 Zeitstunden, wobei das natürlich auch außerunterriche Dinge betrifft. Bei mir waren die PSS in allen meinen Kursen miit (Mentor), aber im weiteren Verlauf waren sie hier und da auch bei Kollegen, wobei die UBs stets bei mir waren. Ich sehe die PSS nicht nur hinsichtlich des Unterrichts in einer Beratung, es ging auch viel um allgemeine Dinge an der Schule, teils habe ich auch etwas aus meinem Arbeitsalltag erzählt/gezeigt und sie bei diversen außerunterrichtlichen Dingen (Beratungsgespräche und deren Vor-/Nachbereitung, LK etc.) begleitet. Ich war ihr Ansprechpartner für viele Fragen (auch ihr Forschungsprojekjt...), das war schon aufwändig, freilich nicht so aufwändig wie ein Referendar vorm Examen bzw. in einer Problemlage.

  • Kommt drauf an. Bei uns müssen die Praxissemesterstudenten eine Semesterarbeit schreiben, die auf Versuchen und Untersuchungen in der Schule basiert. Das fand ich bei meinem letzten PSS durchaus sehr anstrengend, weil er so wenig an Voraussetzungen (auch fachlichen) mitbrachte. Größer noch als der Aufwand war unser Ärger darüber.

    Dödudeldö ist das 2. Futur bei Sonnenaufgang.

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