Zuwendungen ADLK vs BPLK

  • Hallo zusammen,


    ich habe eine spezielle Frage für "Leute vom Fach".


    Gemäß der aktuellen Neuregelung der Bezüge für ADLK und BPLK verdienen beide hinsichtlich des Grundentgeldes gleich.
    Das bedeutet die Arbeitsleistung wird gleichermaßen entgeldet. Das ist auch nachvollziehbar und gut so.


    Hinsichtlich der Zuwendungen (Ortszuschlag, Ehegattenzuschlag, Kinderzuwendung, Mietzuwendung) gibt es aber unglaubliche Diskrepanzen.
    Was - rein rechtlich gesehen - legitimiert denn eine ADLK dafür bei den Zuwendungen so viel mehr zu bekommen. Wir reden hier von einer Differenz von mehreren tausend Euros monatlich.


    Ein Ortszuschlag ist doch an die (finanziellen) Gegebenheiten in einem Land vor Ort gebunden. Diese Bedingungen vor Ort gelten doch im realen Leben für BPLK und ADLK im gleichen Maße. Es gibt ja keine vergünstigten "Miet-/Essens- oder sonstige Preise für BPLK" auf der Erde.


    Beide - ADLK und BPLK - werden über die ZfA abgewickelt und vermittelt und gehen dann mit einem Dienstpass ausgestattet auf Reisen, um dann hinsichtlich der Zuwendungen so unterschiedlich bedacht zu werden. Ich verstehe einfach die Legitimation dahinter nicht.


    Danke für eure Rückmeldungen

  • Dann ergibt sich das aus der rechtliche Grundlage des Arbeitsverhältnisses, da die Zuwendungen bei BPLK nicht vom jeweiligen Bundesland sondern vom Bundesverwaltungsamt stammt.


    Vielleicht weiß Meike da mehr.

  • Es gibt aber auch BPLK, die verbeamtet, und ADLK, die nicht verbeamtet sind.

    Der Punkt ist, dass die Einstellungsvoraussetzungen für BPLK einfach niedriger liegen. Die müssen eben nicht verbeamtet oder unbefristet sein. Dadurch ergibt sich die geringere Vergütung. Das ist wie mit Promovierten im Schuldienst - die bekommen ja auch nicht mehr, obwohl sie besser qualifiziert sind, weil ihre Qualifikation zumindest formal keine Einstellungsbedingung ist. Oder wenn ein Lehrer mit 2. Staatsexamen an der VHS unterrichtet etc. etc.
    In der Theorie sollte es auch so sein, dass die ADLKs mehr Aufgaben (z.B. Funktionsstellen) und mehr Verantwortung (z.B. im Abitur) übernehmen sollen. Ob das in der Praxis an allen DSen so umgesetzt wird, ist dann natürlich eine andere Frage.
    Seltsam finde ich allerdings, dass die Besoldungsunterschiede nicht mehr durch das Grundgehalt entstehen. Das würde noch eher Sinn machen. Bei Ortszuschlägen etc. wirkt das schon wenig nachvollziehbar.

  • Ich greife den Thread mal auf. Ein Arbeitskollege überlegt ob er sich für den Auslandsschuldienst bewirbt.


    Ich bin jetzt selber einmal die Unterlagen bei der ZfA genauer durchgegangen.


    Neben den üblichen Erwägungen wie neue Kulturen kennenlernen, Erfahrungen sammeln usw. interessiert es mich aus ökonomischer Sicht. (ADLK)


    Ich muss sagen, junge Kollegen die noch keine Kinder oder junge Kinder haben, sollten das definitiv machen. Finanziell finde ich dies recht attraktiv, sofern man nicht in extrem teure Städte kommt.


    Habt ihr andere Erfahrungen gemacht?

  • Finanziell finde ich dies recht attraktiv, sofern man nicht in extrem teure Städte kommt.

    Damit ist die Situation schon richtig beschrieben. Wobei es an nicht wenigen Auslandsschulen so ist, dass man sich das Geld hart erarbeitet - es kann hier durchaus vorkommen, dass man deutlich mehr arbeitet als im Inland. Allerdings gibt es auch die Schulen, wo man sich einen faulen Lenz machen kann. Das sollte man vorher genau prüfen, bevor man sich für drei Jahre verpflichtet.


    Überhaupt warne ich dringendst davor, diesen Schritt nur wegen des Geldes zu machen. Und zwar nicht aus irgendwelchen moralisch-idealistischen Gründen, sondern weil man sich damit keinen Gefallen tut: Ich hatte damals nicht wenige Kollegen, die aus rein finanziellen Gründen dort waren. Ihnen fehlte ganz klar die interkulturelle Kompetenz (und auch das Interesse), um sich auf Sprache und Kultur einzulassen. Stattdessen saßen sie abends zu Hause und haben übers Internet ZDF und ARD geguckt, sie haben deutsche Supermärkte frequentiert, um das gewohnte Essen zu bekommen und jede Ferien haben sie komplett in Deutschland verbracht. Dann aber natürlich auf die sechs Jahre verlängert, um möglichst viel Kohle mitzunehmen. Letztlich muss das jeder selbst wissen, aber das erschien mir wie sechs Jahre verschenkte Lebenszeit.

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